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,,Du hast sie getötet." Ich wich plötzlich aus dem Whirlpool, während Mauricio mich wieder in den Pool zog. ,,Er war schwach und musste zurück auf die Position, alles für die Familie und der Organisation. Also kleine Schönheit, halte dich mit deinen Gefühlen zurück, sonst bist du mit deiner Mutter die nächste, die durch einen tragischen Unfall verunglücken. Finde die Flächen, sei die Begleitung und sei ein Mitglied der Barãos, aber halte dich fern. Er benötigt keine Liebe, sondern er benötigt die Organisation." Ich zitterte am ganzen Körper und sah oftmals zu dem roten Knopf, worin ich Duna alarmieren konnte.
,,Denk nicht einmal dran." Zog er mein Kinn zu sich. ,,Wie konntest du nur!" Er neigt seinen Kopf beiseite und blickte mich schräg an. Unsanft presste er mich gegen den Whirlpool und sah mir tief in die Augen. ,,Ich kann und wenn ich will, werde ich es immer und immer wieder tun." Ich kochte innerlich, zugleich ich voller Adrenalin war und viele Gefühle auf einem Mal eine Rolle spielten.
,,Du bist krank." Murrte ich, als er mir die nasse Strähne aus dem Gesicht entfernte. ,,Und du immer noch eine verwilderte Göre." Ich schüttelte den Kopf. ,,Was hast du nur angerichtet." Ich fasste mir an den Kopf, bevor ich erneut aufstand und aus dem Whirlpool ging.
,,Denk an dein Leben und an das Leben deiner Mutter. Ein Wort und ich lösche deine ganzen Ahnen aus." Drohte er mir gewaltig. Ich verlor eine Träne und ballte meine beiden Hände zu Fäusten.
,,Schicke Fußkette." Gab er mir provokativ ein Kompliment, woraufhin ich mit meinem Smartphone in der Hand aus dem Spa-Bereich hinausging.
Meine Geschwindigkeit wurde beschleunigt, wobei einige Bedienstete mir entgegenkamen und mich merkwürdig ansahen. Ich versuchte den Tränen und der Situation zu entkommen, doch als ich Schlafzimmer ankam, brach einiges über mich hinein, weswegen ich weinte und begann ungleichmäßig zu atmen.
In einen Bademantel umhüllt, ließ ich meinen Rücken gegen die Wand gepresst hinuntergleiten. Ich rang nach Luft, die ich kaum mehr aufnahm und ich begann zu hyperventilieren.
Die Tränen wurden immer näher, bis Duna hereinplatzte und mich am Boden verkümmert sah. ,,Zélia, du musst langsam atmen!" Kniet sie sich zu mir hinunter und versucht mir die Panik aus den Augen zu ziehen.
,,Holt Senhor!" Rief sie, indessen ich aus der geöffneten Tür sah, woraus ich Mauricio auf der oberen Etage erkannte und er mich schäbig anlächelte. Ich versuchte, meinen Atem zu kontrollieren, jedoch ohne Erfolg.
Als ich Ramiro auf mich zu steuern sah, krabbelte ich von ihm und sah beängstigend in seine Augen. ,,Zélia, ich bin es." Verdeutlichte er es mir, weshalb ich noch mehr Panik bekam.
Duna kam zu mir und hielt mich in den Armen. Ramiro fuhr sich verzweifelt durch die Haare und schien überfordert zu sein. ,,Ruf André an. Sie muss spätestens heute Abend sich beruhigt haben." Forderte er Duna auf, die zögerlich von mir glitt.
Ramiro schloss hinter ihr die Tür, sodass wir alleine im Raum waren. Auch wenn ich Panik hatte, kam er auf mich erneut zu und hob mich vom Boden.
Verkrampft sowie ich war, trug er mich in das Badezimmer, worin erneut das Spiel begann. Er zog den Bademantel von meinem Körper, während er mich unter die Dusche stellte und mich kalt absprühte.
Dabei überkam mir eine Gänsehaut, sodass ich meine Atmung wieder kontrollieren konnte und mich etwas beruhigte. Ich war erschöpft und müde, weshalb Ramiro mich aus der Dusche nahm.
Er platzierte mich auf den Hocker und begann meinen Oberteil über den Kopf zu ziehen. Vorerst sah ich ihn mit weiten Augen an, doch die nassen Teile, mussten von mir. ,,Ich schaue dir nichts weg." Sprach er ernst, als er mir tief in die Augen sah und nicht davon wich.
Frisch geduscht, entblößt sowie ich war und voller Scham überhäuft, wickelte dieser mich wieder in den Bademantel ein und trug mich in das Schlafzimmer auf das Bett. Sanft und behutsam war er, als er mich in die Matratze legte und sich dazu setzte.
Die Anstrengung war mir anzuerkennen, weshalb ich die Augen auf Ramiros Oberschenkel schloss und in einen tiefen Schlaf fiel.
◇◇◇◇
,,Ich weiß nicht, weswegen sie Angst hatte vor mir. Wir haben über einige unangenehmen Situationen offen kommuniziert, dies geklärt, weshalb ich ihre Reaktion nicht verstand." Wurde ich durch ein Gespräch wach, in der ich weiterhin die Augen geschlossen hielt.
,,Es war anders als bei ihrer ersten richtigen Panikattacke. Als hätte sie irgendetwas getriggert, was sie nicht schnell verarbeiten konnte." Erklang Dunas Stimme.
,,Ich habe ihr ein Medikament verabreicht, was über den Abend anhalten sollte. Sie wird normal sein, doch etwas gelassener. Alkohol sollte sie meiden." Mitteilte der Arzt dies in die Runde.
,,Duna, geh bitte zurück an die Arbeit." Befahl er ihr, als ich eine Tür in schloss fallen hörte. ,,André, ich habe sie noch nie so ängstlich erlebt. Alles habe ich getan, damit sie sich wohlfühlen kann und habe ihr die Möglichkeit vorgezogen, ihre Mutter zu treffen. Zudem Mauricio mir Druck macht und ich gefälligst mich auf die Organisation konzentrieren soll, als mich auf Zélia." Ich nahm ein Aufatmen wahr.
,,Wir kennen uns so viele Jahre und ich merke, dass eine Verbindung zwischen euch besteht. Du liebst sie und das kannst du nicht verneinen. Sie bringt dich zwar oftmals an deine Grenzen, jedoch wirkst du glücklicher als zuvor. Die Organisation ist nicht alles, denn du hast immer noch ein privates Leben und solltest dir eine Auszeit genehmigen." Ich erinnerte mich an das Geschehen von vorhin.
Meine Muskeln spannten sich an und verlor indessen eine Träne, die meinen Wangenknochen hinunterlief. Es tat mir in der Seele weh, inwiefern Ramiro blind vor Augen war und Mauricio die Macht über die Schachzüge gab.
Sosehr ich wahrscheinlich Gefühle entwickelt habe, hat meine Mutter Priorität, weswegen ich aus Schutz und Zwang versuchte, mir nichts anmerken zu lassen. Meine Gedanken schwören im Kreis, doch den Stoff, den mir André verabreicht hatte, wirkte allmählich und wurde entspannter.
,,Eine Auszeit werde ich mir genehmigen, sobald die Zeit dazu ist. Erst einmal müssen wir die Flächen finden, um den Vertrag mit der Camorra unterzeichnen zu können. Dahinter steckt viel Geld, genauso wie Macht. Durch den Vertrag wird die Organisation umso noch größer und verbreiter, was unser Ziel ist." Langsam ließ ich die Augen das Licht erblicken und sah Ramiro mit André vor das Bett stehen.
,,Eine Auszeit würde dir guttun." Brachte ich mich in das Gespräch mit ein. ,,Wie geht es dir?" Wurde meine Aussage aus dem Fenster geworfen. ,,Besser." Log ich.
,,Ich fühle mich fitter, als zuvor." Teilte ich Ihnen mit. ,,Die Medikamente, die du heute Morgen eingenommen hast, müssen kontinuierlich genommen werden, damit sie seine Wirkung zeigt." Gezwungenermaßen zog ich ein Lächeln auf und sah zu Ramiro, der hingegen zu André echt verzweifelt aussah.
,,Wir werden uns später wiedersehen. Falls auf der Feier etwas sein sollte, holt mich." Ramiro nickte, nachdem André den Raum mit seiner Anwesenheit verlassen hatte.
,,Inwieweit hast du das Gespräch mitverfolgt?" Fragte er, als er sich auf das Bett neben mich gesellte. ,,Nicht allzu viel." Er zog seine Brauen hoch und versuchte meine Augen zu durchbrohen.
Ich sah von ihm, indessen ich die Bettdecke beiseite schmiss und mich aufsetzte. ,,Hat dir jemand etwas angetan? Wen soll ich töten?" Murrte er, indes er sich sämtliche Szenarien ausmalen ließ. Es wäre ernüchternd zu betonen, dass sein eigener Cousin die Fäden in der Hand hält.
,,Es geschieht einiges, was ich nicht so schnell verarbeiten kann." Er legte seine Handfläche auf meinen Oberschenkel, die ich jedoch beiseite schlug und er mich verwirrt ansah. ,,Du hast Angst. Ich erkenne dieses in deinen Augen, Zélia." Erneut entwich ich seinen Blick.
,,Das bildest du dir ein, Ramiro. Ich sollte mich für den heutigen Abend zurechtmachen, den du selbst meintest, dass dies ein wichtiger Abend für mich sei." Er atmet auf und stand verzweifelt von der Matratze.
,,Was auch immer geschah, ich werde es früher oder später herausfinden." Nachdem er das Schlafzimmer verlassen hatte, kamen die drei üblichen Bediensteten mit Kleidern und weiteren Utensilien herein.
Immer wieder erinnerte ich mich an die Worte von Mauricio, weshalb ich stumm auf dem Bett saß, meine Hand zu der Kette glitt und zu meinen Knien hinunterblickte. Ich war alleine mit dem Geheimnis, worüber ich mit niemand reden konnte, ohne weitere Personen dadurch zu schaden.
Je bewusster mir die Situation wurde, desto wurde mir soeben klarer, dass doch ein kleiner Funke sich zum größeren Feuer entwickelt. Die Entwicklung, die Ramiro und ich hinlegten, sind zwei verschiedene Paar Schuhe. Zu Anfang Verachtung, Erniedrigung, Hass und Skepsis und jetzt Geborgenheit, Willkommen sein, Unterstützung und vielleicht auch Liebe.
,,Senhora, stehen sie bitte aus dem Bett auf, denn so können wir unsere Arbeit nicht tätigen." Ich erhob mich müde, obwohl meine leicht angefeuchteten Haare meinen Nacken hinunterhingen.
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