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Gerade jetzt bemerkte ich, wie ich eine Träne im Sand verlor und ich in die Gegenwart zurückkehrte. Trotz dass es schon sechs Jahre her ist, vermisse ich meine Eltern, das Leben was ich mal geführt habe und die Kommunikation zwischen anderen Menschen.
Niemand weiß, dass ich überhaupt noch lebe und vielleicht haben es meine Eltern überlebt, was ich jedoch stark bezweifle. Die Gedanken zerdrücken mich, da ich keine Gewissheit bekomme und ob ich es jemals von dieser lästigen Insel schaffen werde, obwohl ich oftmals mit der Situation abgeschlossen habe. Einige Versuche hab ich schon durchgeführt, doch nichts brachte und muss das Leben, was ich jetzt soeben lebe, akzeptieren.
Am Strand angelangt, ging ich auf das Wasser zu, was durch die Strahlen der Sonne zum glitzern brachte. Kleine Wellen trafen auf den Strand zu, sodass das kalte Wasser bis zu meinen Füßen reichte und sehr erfrischend war. Das Wasser sah wie jeden Tag magisch aus, doch trotz der Faszination hat das Wasser auch seine dunklen Seiten.
Aufgrund, dass ich in den sechs Jahren zu einer jungen Frau herangewachsen bin, besaß ich kaum etwas, womit ich die intimen Stellen verdecken konnte. Eine einzige Kleinigkeit, die jedoch für mich wertvoller als mein Leben war, war die Kette von meiner Mutter. Ich führte meine zarten Hände zu meinem Hals, wo sich die Kette befand und ich sie mit der Hand fest umschloss. Ich schloss meine Augen und sah zum Himmel rauf. Es schien so, als würden meine Eltern über mich hüten und mir die nötige Kraft geben, die ich jeden Tag benötige.
Kurz danach öffnete ich die Augen wieder und trat weiter ins Wasser ein. Zwar war das Wasser kalt, doch es war angenehm und ließ den Schlaf aus meinen Augen verschwinden. Nach der täglichen Routine verließ ich das Meer und betrat wieder den Strand.
Da ich das Knurren meines Magens wahrnehmen konnte, spürte ich, wie langsam der Hunger sich in mir ausbreitete und mich daher zu mein kleines aber feines zu Hause hinbewegte. Dort nahm ich mir mein Messer, was ich aus Holz sowie aus Muschel herzauberte. Es war scharf und war ein Werkzeug, was ich so gut wie bei allen Tätigkeiten benötigte. Sei es, wenn mich ein Affe angreift, irgendetwas bauen möchte oder meine Beine rasieren will. Es ist und bleibt mein Liebling.
Mit mein Messer in der Hand, begab ich mich auf den Weg Kokosnüsse von Bäumen zu pflücken. Zwar hatte ich am Anfang der Zeit auf der Insel Schwierigkeiten Nahrung zu finden und vor allem Kokosnüsse zu pflücken, aber die Fähigkeiten erlernt man nach einer Zeit.
Während ich den langen Strand entlang lief, riss ich mir eine rötliche Blume von einem Busch ab, um sie in meinem Haar zu platzieren.
Nach langem gehen, erreichte ich endlich die Stelle, wo es reichlich an Nahrung gab. Ich nahm mir direkt einen Baum vor, wobei ich das Messer mit meinen Zähnen festhielt und rauf kletterte. Es raubt mir jedes Mal Kraft, doch es lohnt sich jedes Mal. Schließlich kann ich nicht wie fast jeder andere Mensch in einen Supermarkt gehen, um dort meine Kokosnüsse zu holen.
An der Spitze des Baumes pflückte ich fleißig die Kokosnüsse und ließ sie in den Sand fallen. Nach einigen Nüssen, klettere ich den großen Baum wieder hinunter und war zufrieden mit dem, was ich gepflückt hab.
Mit meiner Beute in den Armen verließ ich den Bereich und machte mich auf den Weg zu meinem Nest. Auf dem Weg dorthin, bohrte ich mit meinem Messer in die Nuss ein kleines Loch, um einen kräftigen Schluck aus der Nuss zu entnehmen.
Unerwartet ertönte eine hohe Stimme, die ich allerdings gar nicht wirklich wahrnahm, da einige Affen auf der Insel häufig solch an Töne von sich geben. Vor allem, wenn sie miteinander Geschlechtsverkehr haben.
Ich versuchte mir nichts einzubilden und ging den Weg weiter entlang, bis ich bei mir angelangt. Die Nüsse ließ ich im Sand nieder und brach die Nuss auf, die ich schon angebohrt hab. Dort schnitt ich das weiße heraus und fing an mein Frühstück zu mir zu nehmen.
Währenddessen legte ich mich entspannt in das Netz hinein und genoss die kleine Brise Wind, die mir entgegenkam. Zwar genügte eine Nuss zum Sättigen nicht, weshalb ich von der Hängematte wieder stieg und mein Speer in die Hand nahm, der angelehnt am Baum stand und ebenfalls aus Muscheln und Holz bestand.
Mit mein Speer und mein Messer in der Hand, führte mich ein kleiner Weg in den Dschungel, wo es mich direkt zu der Quelle hinführte, wo es reichlich an Fisch gab. Die Insel ist nicht nur von Affen umgeben, sondern auch von Insekten, die wahrscheinlich nicht gerade sehr ungefährlich sind. Die Insel ist gefährlich, doch das sind Menschen auch.
Der Weg führte mich weiter in den Dschungel, wobei ich ab und zu große Spinnennetze begegnete, in der ich jederzeit fast hineingelaufen wäre. Als ich unversehrt an der Quelle ankam, bekam ich das Rauschen des Wasserfalls mit und wie das Wasser elegant in den kleinen See hinein floss.
Hier begebe ich mich in Sicherheit, wenn ein Unwetter erscheint. Hinter dem Wasserfall ist eine kleine Höhle, die einen Schutz bietet. Die Überlegung war dorthin zu ziehen, doch das Meer faszinierte mich mehr und wollte nah bei meinen Eltern sein, die dort mit höchster Wahrscheinlichkeit umgekommen sind.
Um das Gewässer befanden sich Steine, die mit Moos übersät, wurden sind. Ich legte mein Messer auf eine der Steine hin und stieg ins Wasser, was kälter als das Meer war. Ich biss die Zähne zusammen und beugte mein Kopf über das Wasser, um nach Fischen Ausschau zu halten.
Immer wieder kamen Fische zu mir angeschwommen, die allerdings schnell wieder verschwanden und ich keine Chancen hatte. Ich war schon immer eine Niete in Fischen, doch es blieb mir nichts anderes übrig.
Es war sichtlich eine Qual und es könnte Stunden so weiter gehen, allerdings kann ich nicht wie jeder andere Mensch in den Supermarkt hinein schlendern, um mir Nahrungsmittel zu besorgen. Immer weiter versuchte ich, mit der Spitze meines Speeres Fische zu durchdrang, woraufhin mich der Ehrgeiz packte und Stunden lang im Gewässer damit verbrachte zu fischen.
Es vergingen sicherlich einige Stunden, womit ich mich mit drei Fischen zufriedengab. Aus dem Gewässer stieg ich mit meinem Speer und nahm sowie mein Messer und meine Beute in den Händen. Kurz legte ich mein Hals in den Nacken und blickte in den Himmel. Zwar erkannte man nicht viel, aufgrund der dichten Bäume, die einander verharren, jedoch bekam ich das, was ich wollte und konnte somit die Zeit besser einschätzen.
Mein Kopf hob sich und ging den Weg entlang, der mich heute Morgen zur Quelle gebracht hat. Hin und wieder begegnete ich Spinnen, die entspannt an deren Netzen hingen und darauf warteten, bis ein Insekt in deren Netz sich verirrt.
An mein gemütliches Plätzchen angelangt, bereite ich das kleine Feuer für das Essen vor. Mit meinen zusammen bestückten Messer, entnahm ich das Innere der Fische und ließ das Feuer langsam entfalten.
Mein Blick traf auf das Meer und begann an zu schmunzeln, worin die Delfine wie aus dem Bilderbuch in Sonnenaufgang sprangen. Es sah faszinierend aus, was meine Augen zum glitzern brachte.
Ich bemerkte, wie das Feuer auf Temperatur kam, indessen ich die ausgenommenen Fische hineinplatzierte und warte. Meine Klinge hielt ich parat, da um die Zeit oftmals die Affen aus dem Dschungel auftauchen.
Lernfähig musste ich in jungen Alter sein, vor allem wenn es um das wirkliche Leben und Tod ginge. Mit meinem Zeigefinger strich ich über die Narbe, die ich von einem Affen verabreicht bekam.
Schlussendlich landete der Affe, sowie die Fische auf dem Feuer und verzehrte ihn. Zumal ich mit 14 Jahren noch nie einen Affen den Fell abzog, geschweige ein Affe zubereitet habe. Dennoch wachse ich mit den Aufgaben von Tag zu Tag, von Jahr zu Jahr und entwickle meine mentale Stärke zu ein Gestein.
Ich mag unbedarft sein, möge vieles dort draußen nicht kennen, jedoch wüsste ich, wie ich zu überleben habe in der freien Natur. Denn einfach, ist dieses nicht.
Es war an der Zeit, die fertigen Fische zu verzehren, indem ich mir ein Bananenblatt zu einem Teller herrichte und ich den ersten Fisch darauf legte. Gierig nahm, pellte ich die schuppige Haut des Fisches vom Leib und entnahm etwas aus dem Fisch.
Auch wenn ich zuvor noch nie der große Fischesser war, ist dies eins der Hauptquellen, um meinen Körper die Proteine zu liefern.
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Hallöchen!🥀
Wie würdet ihr euch in der Situation von Zélia fühlen?
Xoxo Hannah
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