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Er presste mich grob gegen die Wand, während er meine Wangen zusammenkniff und mich dominierend anblickte. ,,Früher oder später wirst du Furcht mir gegenüber entwickeln, kleine beleza." Unsere Blicke sind ineinander verwoben, sodass ich ihn mit meinen braunen Augen ansah.

Er kam mir näher, was mich in Starre verwickeln ließ. Seine Lippen streifen über meine, worin mein Verstand nicht klar bei Sinn war. Er lächelte hämisch und ließ anschließend von mir ab. ,,Das ist der Punkt, worin ich dich einschüchtern kann."

Ich stieß ihn weiter mit meiner flachen Hand von mir. ,,Eins zu null, Mafiosi." Meinte ich, als er mich siegesreich anblickte. ,,Wir sehen uns beim Frühstück. Stelle dich darauf ein, dass wir direkt danach uns auf den Weg machen." Er verließ das Badezimmer, worin ich mich soeben alleine befand.

Ich sah zu meinen entblößten Füßen, die vereinzelten Wunden hervorrufen. Von diesem Moment an erblickte ich mich in einem Spiegel, was für mich eine neue Erfahrung war.

Meine Finger fuhr ich über das Gesicht und begutachte dieses. Trotzdem spiegelte das Wasser mein Gesicht häufig verschwommen und nicht klar wieder.

Es war lange her, als ich mich so lange betrachte und wie erschreckend mein Jugendkörper zu einem Frauenkörper herangewachsen ist. Die Kurven, die vollen Lippen, die Brüste, die Reize einer Frau nahm ich erst jetzt wahr.

,,Die Insel veränderte alles, so gar das Alter und das heranwachsen zu einer Frau." Murmelte ich in mich hinein, als ich mit dem Handtuch weiter meine Haare trocknen ließ.

Aus dem Badezimmer lief ich heraus und sah parat, die liegenden schwarzen Klamotten auf einen kleinen Hocker platzieren. Ich nahm diese Kleidungsstücke mit Skepsis an, während ich zuvor die Unterwäsche überzog, bevor ich sie mir anzog.

Es handelte sich um eine schwarze kurze Hose, in der ich auf beiden Seiten um meinen Oberschenkel einen Gurt anlegen musste, als wäre dies eine Halterung für eine Waffe. Dazu zog ich ein schwarzes Top über meine Brüste. Ich trug schwarze Schuhe, als kämen sie aus dem Militär.

Das Aussehen erinnerte mich an eine damalige Verfilmung, die ich oftmals mir angesehen und ihr nachgespielt habe. Die Erinnerung lag auf Tomb Raider, worin die Darstellerin Angelina Jolie war. Sie war damals eine Ikone auf der Schule, auf der ich ging. Wie das heutzutage ist, weiß ich nicht.

Als ich meine Kleidung trug, zog ich meine Haare streng nach hinten, um die vereinzelten Strähnen von meinem Gesicht fernzuhalten. Angezogen, geduscht und frisch sowie ich war, verließ ich das Schlafzimmer, indessen direkt eine Bedienstete vor mir stand.

Sie sah mich an und ich sie. Tatsächlich erkannte ich leicht einen Abdruck einer Hand an ihrem Hals, weshalb ich reflexartig die Hand zu meinem Mund fuhr.

,,Es- Es tut mir leid!" Versicherte ich ihr, als sie sich an ihrem Hals fasste. ,,Ich bringe Sie zu Senhor Barão." Wechselt die das Thema und beließ es dabei.

Ich fühlte mich schlecht, doch ich konnte ihr es nicht verübeln, weshalb ich das Gespräch einstellen ließ und stumm hinter ihr her ging. Durchaus war ich erleichtert, dass ich eine lebendige Karte besaß, die mich aus dem Labyrinth führte.

Sie führt mich in einen großen Speisesaal, in dem die Köche und Bediensteten das Essen auf dem langen Tisch servierten. Ramiro hielt eine Zeitung vor, sich und schien konzentriert zu lesen, weshalb ich sein Gesicht nicht erkannte.

Die Bedienstete, die ich am heutigen Morgen fast erwürgt habe, zeigte mir den Platz, worauf ich mich setzen sollte. ,,Das Outfit steht dir." Sprach er, als er weiterhin hinter der Zeitung sich versteckt hielt.

,,Woher willst du das wissen, wenn du deine Zeitung vor dein Gesicht kleben hast?" Meinte ich, der anschließend die Zeitung beiseitelegte und seine Hände ineinander falten ließ. ,,Frecher als meine Cousine. Vielleicht hätte ich dich doch in der Fabrik verrotten sollen." Sah er mich aus einigen Metern an.

,,Sei jetzt still und esse genug, sowie es Andrè dir empfohlen hat." Ich sah das reichliche Essen vor meiner Nase stehen und blickte wieder zu ihm. ,,Wann kann ich zu meiner Familie?" Seine Augen wurden finster, wobei er vor Wut seine Tasse, die befüllt mit Flüssigkeit war, zur Seite schmiss. Die Tasse zersprang in tausende von Teile, worin die Bediensteten zusammen zuckten und sich an die Aufräumarbeiten herantasten.

Er stand auf, nahm seine Waffe in die Hand und kam mit strengen Schritten auf mich zu. Ebenfalls stand ich auf, jedoch wurde ich von einem Mitglied kurz danach wieder auf den Platz gesetzt.

,,Du willst es nicht an, kleine beleza." Und hielt mir die Waffe vor das Gesicht. Ich schluckte sichtlich die Panik hinunter, ebenso ließ ich die Angst überspielen.

,,Mach dein scheiß Maul auf!" Ich schüttelte meinen Kopf, doch als das Mitglied an meinem Haar zog, zischte mein Mund auf. Seine Waffe glitt er hinein und sah mich wütend an.

,,Du denkst, du kannst dich benehmen, wie du möchtest, fragen, wie du willst? Beleza, das kannst du vergessen. Wie oft wurde dir gesagt, du sollst die Klappe halten? Wie wäre es denn, wenn ich deine Familie vor deinen Augen umbringe? Hast du dann mehr Zeit zum Denken, um uns zu helfen?" Ich fühlte mich unwohl, als er mir eine Träne von der Wange strich.

Er nahm die Waffe aus meinem Mund und wischte diese an mein Top, als wäre ich ein Lappen, der für das Aufsaugen des Drecks zuständig wäre. ,,Wenn du noch einmal danach fragst, schieße ich dir in die Hand, ohne jegliche Vorwarnung."

Sein Mitglied wandte sich von mir ab, was Ramiro ebenfalls tat. ,,Esse jetzt etwas oder ich lasse dich zwei Tage weiter hungern." Er war sauer und das nur, weil ich eine Frage gestellt habe.

Er ging aus dem Saal hinaus, indes ich zittrig mir eins der Brötchen nahm und dieses mit Butter beschmierte. Die Bediensteten wirkten so, als wäre dies nichts Neues und ignorierten den Vorfall gekonnt.

Wie dem auch sei, aß ich ein Brötchen, doch mehr passte in meinen Bauch nicht hinein, da ich mich sonst hätte übergeben müssen. ,,Mitkommen." Meint dieser, als er bemerkte, dass ich fertig war. Es war das Mitglied, das mich auf dem Stuhl vorhin gefangen hielt.

Stumm ging ich hinter ihn her, bis wir aus dem großen Gebäude hinausgelangen und ich einige an schwarzen Autos wahrnahm. Ich sah Tiago, Ricardo und Mauricio an, die sich angelehnt an deren Autos unterhielten.

Als sie mich erkannten, wurden die Gespräche eingestellt. ,,Was hast du gemacht?" Kam Tiago auf mich zu und drückte mit seiner flachen Hand meine Kehle zusammen. Als würde die Situation mit Ramiro mich nicht genug belasten, setzte Tiago dieses fort. ,,Ich habe dir gesagt, dass du die Fresse halten sollteste."

,,Es reicht." Trat Mauricio zwischen uns, indes ich nach Luft schnappte und mir an meinen Hals fasste. ,,Wir brauchen sie noch lebendig." Meinte er und bemerkte die Blicke, als ich zu Boden sah.

,,Fesselt sie und klebt ihren Mund zu. Ich will sie heute nicht mehr hören." Trat die Stimme hinter mir auf, der mir einen Schock verabreichte.

Nachdem Ramiro sein Machtwort gesprochen hatte, wurde ich gefesselt, mein Mund wurde zugeklebt und ich wurde in die Autotür hineingedrückt. Ramiro saß als Beifahrer, woraufhin Tiago und Mauricio neben mir saßen. Ricardo startet den Motor und entfernte sich von der Festung.

Ich würdigte Sie nicht und sah zu meinen nackten Beinen hinab. Die Fahrt war still und die Anspannung durchaus bemerkbar.

Es dauerte seine Zeit, bis wir am Hafen angelangen und wir allesamt ausstiegen. Immer wieder stachen die Blicke von Ramiro auf mich ein, doch ansprechen tut er mich nicht.

Wir stiegen gemeinsam auf das Boot, gefolgt von weiteren Booten, die zu der Organisation hinzugehörten. Ich blickte auf das Meer hinaus und fühlte mich willkommen geheißen.

Das Meer nahm mir einiges, allerdings gab es mir wiederum vieles zurück. Delfine erkannte ich von weiten, die ich oftmals von der Insel aus begutachte.

◇◇◇◇

,,Ich hoffe für dich, du hast von heute Morgen gelernt und tust das, was ich von dir verlange, beleza. Ich biete dir Schutz, ausreichend Nahrung und Trinken, Kleidung, ein warmes Zuhause und Unterstützung für deine Familie. Wirst du versuchen davonzulaufen, lasse ich deine Knöchel zersplittern." Zog er grob das Klebeband von meinem Mund.

Zudem wurden mir die Fesseln von Rückgrat entbunden, sodass ich wieder halbwegs die Freiheit besaß, mich zu bewegen. Nachdem ich das Boot verlassen hatte, betrat ich die Insel, auf der ich sechs Jahre lang gelebt hatte.

Die Insel kannte ich in- und auswendig, weshalb ich die Organisation das bieten konnte, was sie wollten. Es ist für mich ein Rätsel, weswegen sie die Kokapflanzen nicht gesichtet haben.

◇◇◇◇

Hallöchen!🥀

Hättet ihr das Angebot von Ramiro angenommen? Oder hätte ich andere Lösungen gefunden, um der Situation zu entkommen?

Xoxo Hannah

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