◇10◇

Je später das Geschäftsessen rückte, desto mehr neigte es sich dies dem Ende zu. Mauricio und Tiago ließen mich, wie abgemacht, in der Festung zurück, sodass Ramiro und ich uns alleine am Tisch befanden.

Ramiro tat es mir gleich, wobei der große Tisch von den Bediensten geräumt wurde. ,,Ich führe dich in das Gästezimmer. Komm mit." Befahl er mir, als wir synchron von Stuhl aufstanden und ich ihn hinterherging.

,,Du solltest wissen, dass dies kein Hotel ist oder eine Oase zum Ausruhen. Bis auf Weiteres bleibst du eine Person, die zu Besuch ist. Du kannst dich frei bewegen, jedoch wirst du nicht das Herrenhaus oder das Grundstück verlassen. Wäre für dich, ebenso für uns das Beste." Erklärte er, als er mich die riesige Treppe hinauf begleiten ließ.

,,Die Bediensteten haben dir das Zimmer zurecht gestaltet, damit du dich wohlfühlst. Jedoch wirst du gleich im Zimmer von einem Arzt untersucht, um deine Gesundheit abchecken zu lassen." Er hielt sein Wort. Ramiro öffnet eine elegante Tür, die dem eines Königszimmers ähnelt. Wenn dieses nur das Gästezimmer sei, würde ich nicht wissen wollen, inwiefern Ramiros Gemach aussah.

Das Schlafzimmer war gut besucht, da zwei Bediensteten darin standen und das Bett gemütlich herrichten. Ein Arzt, der kaum zu übersehen war, trug ein Adler-Tattoo am Unterarm.

Er klatschte vertraut mit Ramiro ein, bis sein Blick auf mir lag. ,,Ich bin
André und wurde kurzfristig dazu beauftragt, dich zu untersuchen." Hielt er freundlich die Hand mir entgegen, was ich zögerlich erwidern ließ.

Ramiro setzte sich entspannt mit einer Zigarre in den Sessel, der in der Ecke verweilte und beobachte uns. Die zwei Frauen beobachten uns ebenfalls und assistieren gegebenenfalls den Arzt.

,,Es wäre gut, wenn dein Kleid ein wenig geöffnet wird, um deinen Rücken abzutasten. Ich werde vorsichtig sein und unter anderem sind andere Frauen in dem Raum, die dich seelisch unterstützen können." Ich sah zu ihnen rauf, die mich freundlich ansahen und mir dabei halfen, das Kleid zu öffnen.

Ramiro indessen genoss die Show und inwiefern ich mich unwohl fühlte. Ich fand es bemerkenswert, dass mein Wohlbefinden stark in den Vordergrund gerückt wurde, was das Unwohlsein verringerte.

,,Zélia, ich werde nachsehen, ob du optische Schädigungen davon getragen hast und deine Wirbelsäule abtasten." Er zog sanft das Kleid hinunter, sodass er meinen Rücken begutachtet. ,,Auch ein Rücken kann entzücken." Sprach der von der letzten Ecke.

,,Ramiro, ich will meine Arbeit machen, also belass die Sprüche." Ermahnte Andrè ihn, der soeben den Mund hielt.

,,Hast du Schmerzen im Rücken oder bist du auf den Rücken gefallen?" Erfragte er, was ich verneinen ließ. ,,Du hast eine Vernarbung, weshalb ich nachgefragt habe." Ich überlegte, doch bis auf weiteres fiel mir nichts ein. ,,Es kann durchaus sein, dass ich Verletzungen besaß, als ich gestrandet bin." Erklärte ich ihn.

,,Dein Rücken scheint in Ordnung zu sein. Ich würde dein Herz abhören, deine Augen kontrollieren. Was ich vom optischen erkennen kann, ist, dass du das Essen nachholen solltest. Du scheinst nicht mager zu sein, dennoch bezweifle ich, dass dein BMI im grünen Bereich ist." Meinte Andrè, der sämtliche Tests mit mir durchführen ließ und im Anschluss mir das Blut abnahm.

Je besser ich mich mit André unterhielt, desto besser verstanden wir uns. Er erkannte weitere Vernarbungen an meinen Körper, die ich nicht identifizieren konnte, außer die Narbe von einem Affen.

,,Ramiro, sie benötigt Zeit, um sich zu regenerieren. Ebenfalls sie erlernen muss, feste und richtige Nahrung zu sich zu nehmen. Die Proben lasse ich im Krankenhaus analysieren." Er nickte und die große Gestalt aus der Dunkelheit trat hervor.

,,Meinst du, sie kann morgen mit uns auf die Insel?" Sah er ihn an, dann wiederum mich. ,,Das liegt in ihren Händen. Schäden, außer die Vernarbungen an ihrem Körper sind gut verheilt und Beschwerden hat sie nicht. Es kann allerdings durchaus sein, wenn der Körper zur Ruhe kommt, sie die Erschöpfung und Ermüdung deutlich verspürt. Sie würde euch nichts nützen, wenn sie erschöpft und ermüdet ist, also gibt ihr die Zeit." Ramiro strich sich durch die Haare.

,,Wir brauchen die scheiß Paste." Murmelte er und drehte sich um seine eigene Achse. ,,Na gut, wir werden es sehen. Von mir aus trage ich dich und du musst uns nur mitteilen, wo all die Pflanzen auf der Insel versteckt sind." Ich setzte mich auf die Matratze hin, indem ich mein Kleid obenherum festhielt.

Andrè verabschiedet sich von uns, indes die Bediensteten ebenfalls hinausgingen und ich mich mit Ramiro alleine im Schlafzimmer befand. ,,Ich weiß, weswegen die Männer in deiner Umgebung durchdrehen, aber mich bringst du nicht um den Verstand." Zeigte er mit seinem Finger auf mich, als er vor meinen Füßen hin und her lief.

,,Ich habe nicht vor, Männer um den Verstand zu bringen. Ich will zu meiner Familie." Er hielt inne und sah mich herab an. ,,Du kannst gegen deiner Schönheit nichts, was ich dir nicht verübeln kann. Deine Freiheit bekommst du dann, wenn wir beidseitig den Deal abgeschlossen haben."

Er beugte sich zu mir hinunter und strich mein Haar hinter das Ohr. ,,Guten Nacht, Zélia." Dabei erhob er sich wieder und ließ mich alleine im Schlafzimmer zurück.

Meine Hand fuhr ich über die weiche Decke, was mir ein Gefühl von Wärme bat. Das kleine Licht am Nachtschrank erleuchtet gemäß das Schlafzimmer.

Ich betrachtete das Schlafzimmer und stellte fest, dass es mir das Gefühl vermittelte, willkommen zu sein. Ich zog das Kleid, das ich an meinem Leib trug, von mir, indem ich aufstand und es beiseitelegte.

Ich stand in Unterwäsche in den vier Wänden, was in Moment mein Zuhause wäre. Meine Beine begaben sich zu dem großen Kleiderschrank, der befüllt mit all der Kleidung war. Es war ein Traum, den ich mir vor einer Woche nur hätte erwünschen können.

Eine Jogginghose und ein langes weißes Shirt zog ich über meine Haut. Direkt danach begab ich mich in das Bett, indessen ich glatt vergaß, die Zähne zu putzen.

Ich versuchte mich an die abendliche Routine zu gewöhnen, was sich jedoch als schwierig erwies, da ich keine wirkliche Routine auf der Insel besaß. Nachdem ich aus dem Badezimmer zurückgekehrt war, legte ich mich in das weiche Gemüt, wobei die Decke mich umhüllte.

Nach einer Ewigkeit schloss ich die Augen und schlief ruhend ein, was ich vor allzu langer Zeit nicht mehr konnte.

◇◇◇◇

,,Senhor Barão!" Rief jemand im Hintergrund und wurde ruckartig aus dem Schlaf mit einem Schrei herausgerissen. Ich saß senkrecht im Bett, woraufhin mein Herz wie noch nie schlug.

,,Zélia, es ist alles in Ordnung." Sah ich Ramiro, der mit den Bediensteten vor das Bett stand. Er näherte sich mir langsam und hielt die Hand flach, um darauf zu deuten, dass alles in Ordnung sei.

,,Was- was ist passiert?" Und erkannte, inwiefern die Schweißperlen meiner Stirn hinuntertropfte. ,,Du hattest einen Albtraum." Erklärte er ruhend.

,,Komm her." Dabei übergab er mir seine Hand, die mich zu sich heranzog. ,,Ich bringe dich unter die kalte Dusche, damit du einen kühlen Kopf bewahrst." Vorsichtig half er mir auf und ging schrittweise mit ihm in das Badezimmer.

,,Sucht schwarze Klamotten für sie heraus. Wir werden demnächst aufbrechen." Rief er seinen Mitarbeiterinnen zu, die direkt sich auf dem Weg begaben.

,,Soll ich die Bediensteten rufen oder-." Ich schüttelte den Kopf. ,,Ich bekomme das selbst hin." Meinte ich, als er sich zur Wand drehte und auf seinen nackten Rücken drauf sah. Mir wurde bewusst, dass er nichts an sich trug, außer eine Jogginghose, die lässig an ihn saß.

Ich zog mich aus und das bis auf die entblößte Haut. Es war nichts anderes, wie bei Tiago und Ricardo, die jedoch noch die Manieren besaßen, um mir nichts wegzusehen.

,,Weshalb stehst du hier?" Fragte ich ihn, als ich in die Dusche glitt. ,,Nach dem Vorfall? Du hättest fast eine Bedienstete erwürgt." Ich sah fraglich zu meinen Händen hinab. ,,Ich erwürge niemanden!" Widersprach ich ihn regelrecht.

,,Deine Hand ist sichtlich auf ihrer Haut zu erkennen. Ich kann es dir nicht verübeln, bei dem, was dir widerfahren ist. Soeben stehe ich hier, weil du kleine beleza mir nichts anhaben kannst." Ich ließ das eiskalte Wasser über meinen Körper fließen.

,,Sei dir nicht so sicher." Atme ich schwer ein und wieder aus, um die Kälte zu ertragen. Als ich die Wärme wieder einstellen ließ, hätte ich Stunden darunter verweilen können.

,,Du kennst mich nicht Zélia." Meinte er, indem ich, mit einem Handtuch umhüllt aus der Kabine stieg und direkt hinter ihn stand. ,,Und du kennst mich?" Es war für ihn unerheblich, ob ich nur mit einem Handtuch bekleidet vor ihm stand.

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