Kapitel 25

Kapitel 25

Die nächsten Tage vergingen richtig gemütlich. Sie tanzten, lachten, gingen viel spazieren. Als nächstes stand ein Tauchausflug auf dem Programm, für dass sie sich einen Lehrer und Boot gemietet hatten.

Adrian war aufgeregt, endlich die Korallenriffe sehen zu können und konnte es gar nicht mehr erwarten.

Auf dem Schiff würden sie eine Einweisung erhalten, wie man tauchte. Das hieß, dass sie im Grunde nichts mitnehmen mussten. Nur ein paar Handtücher und Badekleidung. Den Anzug bekamen sie gestellt.

Das war gut und würde viel sparen. Schon als sie auf das kleine Boot kletterten, war er aufgeregt. Bei den Anzügen wurden seine Augen weit. Richtig eng waren sie und waren nicht sehr einfach, anzuziehen.

Audrey half ihm dabei, denn sie besaß sogar einen Tauchschein. Den hatte sie einmal gemacht, weil sie ihn für eine Aufgabe gebraucht hatte. Das kam ihr nun zugute.

Lachend und mit viel Mühe schaffte er es schließlich, diesen anzuziehen. „Brauchst du Hilfe?", fragte er keuchend.

"Etwas", meinte Audrey, die sich irgendwie verfangen hatte und gerade über das Deck hüpfte, um nicht zu fallen, weil ihr Fuß feststeckte.

Lachend hielt er Audrey fest, bevor sie über Board gehen konnte.

Diese lachte leise und versuchte sich dann den Anzug anzuziehen. Dadurch, dass Adrian sie hielt, gab es keine weiteren Probleme und schließlich waren sie fertig.

Sie bekamen eine gründliche Einweisung des Lehrers, der mit ihnen tauchen würde. Der Mann, der das Boot steuerte, würde natürlich warten. „Da Sie sich bereits auskennen, würde ich mich eher um ihn kümmern", meinte er freundlich.

Audrey nickte. "Ich schaue noch einmal zu", meinte sie. "Ich möchte ja mit Adrian zusammen tauchen und nicht schon alles ohne ihn sehen", lachte sie und tätschelte seine Hand.

„In Ordnung", erwiderte er und gab Adrian die Anweisung, sich ins Wasser fallen zu lassen.

Dieser tat es und Audrey wollte ihm folgen, spürte jedoch, wie sie festgehalten wurde. Ein überraschter Schrei verließ ihre Kehle und sie starrte den Lehrer mit großen Augen fragend an.

Dieser lächelte nur und folgte Adrian in das Wasser, denn er bekam gar nichts davon mit wie Audrey festgehalten wurde.

"Was soll das?", wollte Audrey verwirrt wissen, die den Mann hinter sich versuchte anzusehen.

„Schön ruhig bleiben", sagte die Stimme hinter ihr. Audrey konnte von weitem her ein Boot hören, welches sich ihnen näherte.

Audrey wollte sich gerade befreien, als sie einen Stich im Arm spürte und bemerkte, wie ihr Körper schlagartig schwächer wurde. Keuchend hatte sie Mühe überhaupt zu stehen. "Hochwirksames Gift", meinte der Mann belustigt. "Normale Menschen würden daran sterben, aber du nicht. Trotzdem wirst du eine Weile außer Gefecht sein", sagte er und Audreys Lippen verließ der Ruf nach Adrian, bevor ihre Beine nachgaben.

Dieser genoss gerade die Korallenriffe, die sein Tauchlehrer ihm zeigte. Dazu hatte er ihn ziemlich weit runter gelockt. Plötzlich spürte er jedoch eine Unruhe in sich, die er sich nicht erklären konnte. So, als ob er spürte, dass etwas mit Audrey war.

Er gab seinem Tauchlehrer ein Zeichen, dass er auftauchen wollte, doch dieser schüttelte den Kopf und zeigte nach unten.

Adrian ließ nicht mit sich spaßen, zumindest nicht, wenn er so ein Gefühl hatte. Es war ihm egal, was der Lehrer wollte, weshalb er nach oben tauchte.

Beinahe erreichte er die Oberfläche, als er am Bein zurückgezogen wurde. Der Mann wollte ihn tatsächlich aufhalten, damit er nicht nach oben kam!

Aus Panik und Angst um Audrey, aber auch, dass er bald keine Luft mehr bekam, begann er zu strampeln. Er sah, dass die Augen des Tauchlehrers unheimlich wurden, weshalb er ihm im Wasser ins Gesicht schlug, egal, ob es was brachte oder nicht.

Sie kämpften richtig im Wasser.

Der Mann ließ einfach nicht los und nun verstand Adrian auch, warum er die meiste Zeit in voller Tauchkleidung gewesen war. Er hatte die Sonne nicht vertragen!

Selbst Unterwasser war zu hören, dass sich ein Boot näherte.

Adrian erwischte den Mann mit einem Fußtritt ins Gesicht und in den Nacken und spürte, wie der Griff kurzzeitig lockerer wurde. Was passierte hier nur?

Als er endlich auftauchen konnte, sah er noch, wie Audrey auf ein anderes Boot gebracht wurde. Er schrie ihren Namen und versuchte sich aus dem Wasser zu ziehen. Mit der schweren Tauchflasche ein schwieriges Unterfangen. Er musste ihr helfen!

Wie tot hing sie in den Armen der Männer, die sie auf ein anderes Boot verfrachteten und nicht einmal sanft mit ihr umgingen. So wie sie diese versuchten auf das Deck zu bringen, würde sie überall blaue Flecke davontragen.

Adrian wurde richtig wütend. Es war sein Urlaub und seine Geliebte wurde entführt. Woher er plötzlich die Kraft bekam, war ihm schleierhaft, doch er zog sich aus dem Wasser und startete das Boot, um ihnen zu folgen. Der Mann, der ihres gesteuert hatte, war auf dem anderen.

Da Adrian wusste, was er tun musste, war es eine Leichtigkeit, dieses zu starten. Auf den Tauchlehrer, der wohl gar keiner war, wartete er gar nicht erst, sondern verfolgte Audrey.

Es hätte ein schöner Tag werden sollen und jetzt wurde er von diesen Leuten, die Adrian nicht einmal kannte, vermasselt. Das machte ihn immer wütender.

Man konnte fast sagen, er sah rot. So schnell es das Boot hergab, raste er über die Wellen hinweg und wurde beinahe herausgeschleudert. Er durfte das Boot vor ihm nicht aus den Augen verlieren!

Er näherte sich immer mehr, als plötzlich Schüsse ertönten, die teilweise sein Boot trafen.

Erschrocken davon riss er das Steuerkreuz herum und musste sich erst wieder fangen. Hatten sie tatsächlich auf ihn geschossen?

An sich schien das Boot noch in Ordnung zu sein, doch Adrian war sich nicht sicher, ob es wirklich so war. Dennoch nahm er wieder die Verfolgungsjagd auf. Inseln kamen in Sicht, von denen er annahm, dass sie Audrey dorthin bringen wollten. Jedoch musste er sich nun beeilen.

Adrians Boot kam wieder näher an das andere heran. Wie es aussah, musste er darauf vertrauen, dass er hinüberspringen konnte, wenn beide Boote gleichauf waren.

Das Boot fuhr noch immer und somit rissen die Wellen es herum und das ganze Deck begann heftig zu wackeln, während das Boot tat, was es wollte.

Für einen Moment verlor Adrian das Gleichgewicht und hielt sich an dem kleinen Dach des Boots fest. Einer der Männer, die er geschlagen hatte, rutschte bei den Sprüngen über die Wellen vom Boot. Auch kein großer Verlust für Adrian.

Ihn interessierte nur Audrey, die ebenfalls durch den Wellengang herumrutschte und über das Deck Richtung Rand schlitterte.

Sein Boot, welches er benutzt hatte, war durch die Wellen abgedreht, weshalb er es nicht mehr nutzen konnte. Bevor Audrey auch noch ins Wasser rutschte, hechtete er hinterher und bekam sie gerade noch zu fassen.

Sie rührte sich nicht und sah auch nicht aus, als würde sie überhaupt noch leben.

"Sie gehört uns", rief der letzte verbleibende Mann, der ebenfalls Taucherkleidung trug, jedoch keine Flasche oder Flossen anhatte.

Da sie selbst gesagt hatte, dass sie nicht sterben konnte, war er beruhigt und wusste, dass sie bei ihm bleiben würde.

„Wer sagt das?", knurrte Adrian ärgerlich und hielt Audrey noch immer fest im Arm. Gleichzeitig ging er auf den Mann zu.

"Ihre Gabe würde der ganzen Welt helfen. Es ist Verschwendung, sie immer nur für einen zu nutzen", meinte er und hielt ein Messer in der Hand. Jedoch schwankte das Boot so sehr, dass er kaum einen gezielten Stoß würde setzen können.

Adrian hingegen zielte auf den Mann mit der Waffe, die er von den Männern hatte. „Es ist eine Verschwendung, so eine Gabe zu etwas Bösem zu benutzen!", widersprach er und hielt sich, so gut es ging, auf den Beinen. Dabei zeigte die Waffe auf die Brust des Mannes.

"Wir haben nicht vor böses damit zu tun", erklärte der Mann. "Aber sie soll allen zu Gute kommen", sagte er, als würde er Adrian von seinem Vorhaben überzeugen wollen.

„Schnauze oder ich schieße", blaffte Adrian den Mann an. Als ob er auf solche Spiele und Worte hereinfiel. Dabei hatte er keine Ahnung, wie man so ein Teil überhaupt bediente.

Vielleicht sollte er versuchen, ihm das Messer zu entwenden. Wenn die Sonne die Haut des Mannes treffen sollte, sollte er sterben. Wie also konnte er den Anzug kaputtmachen, damit das Licht ihm schadete?

Oder bekam er nur Sonnenbrand? Adrian wusste nicht mehr genau, wie das war. Audrey hatte es ihm erklärt. Doch wenn er ehrlich war, wusste er nicht einmal, ob dieser Mann Mensch, Vampir oder Bissling war.

Was auch egal war. Er musste den Mann ausschalten. Mit einer schnellen Bewegung, die er sich selbst nicht zugetraut hatte, schlug er mit der Waffe gegen den Kopf des Mannes.

Dieser schien genau so überrascht wie Adrian und ging zu Boden.

Zitternd stand Adrian nun da. Hatte er die Leute umgebracht? Ein Schlag ertönte, als das Boot auf eine der Wellen knallte und Adrian verlor den Halt.

Er wurde umhergeschleuderte und landete mit Audrey zusammen irgendwo am Boot, bevor er über dieses geschleudert wurde und ins Wasser tauchte.

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