Kapitel 22

Kapitel 22

Am Morgen fühlte sich Audrey wirklich schon viel besser, war aber versucht an Adrians Brust gekuschelt liegen zu bleiben. Sie mochte seine Wärme und seinen Geruch. Der beruhigte sie sehr, doch gleichzeitig wollte sie aufstehen und ihm Frühstück zubereiten. Als Dankeschön.

Von ihrem Aufwachen bemerkte er nichts. Tief schlief Adrian und hatte sich so gut wie nicht in der Nacht bewegt. Lange hatten sie geschlafen, denn sie waren am Nachmittag auf der Couch eingeschlafen. Das führte jedoch dazu, dass er seinen Schlaf nachholen konnte.

Adrians Griff war noch immer fest um ihren Körper, als hätte er Angst, dass sie plötzlich verschwand.

So würde sie nicht einmal aufstehen können, ohne ihn zu wecken. Daher blieb sie auch erst einmal einfach liegen und genoss seine Nähe.

Nicht sehr viel später erwachte Adrian. Außer den seltsamen Albträumen hatte er gut geschlafen. Er fühlte sich erholter als die Tage zuvor und er lächelte, als er Audrey in seinen Armen spürte. mit dem Aufwachen ließ er sich Zeit. Wie spät es wohl sein mochte?

„Schlafen Sie noch?", fragte Adrian sehr leise. Sollte sie noch schlafen, wollte er sie nur ungern wecken.

"Nein", murmelte Audrey. "Ich genieße Ihre Anwesenheit", gestand sie und ließ die Augen geschlossen. "Wollt Ihr frühstücken?"

Vorsichtig hob er seinen Arm, um auf seine Uhr zu sehen. „Keine Zeit", keuchte er erschrocken. In zwanzig Minuten war sein erstes Meeting und bis jetzt war er noch nicht einmal geduscht, sondern steckte noch immer in dem Hanfu.

Audrey erhob sich von ihm. "Dann duschen Sie sich und wir essen auf dem Rückweg?", fragte sie und gähnte.

Sanft, aber schnell richtete er sich auf, gab Audrey einen Kuss und verschwand im Bad. Eilig duschte er und nach wenigen Minuten sprang er nur mit einem Handtuch bekleidet in der Wohnung herum, um seinen Anzug aus dem Koffer zu holen.

Dieser lag jedoch schon bereit, so dass er ihn nicht erst noch suchen musste. Zudem konnte er sehen, dass Audrey die Sandwiches aus dem Kühlschrank eingepackt hatte, damit sie diese mitnehmen konnten. Sie selbst war ebenfalls bereits angezogen.

Dankbar lächelte er ihr zu und zog sich in Windeseile an. Das dauerte nicht sehr lange und während er sich noch die Krawatte richtete, nahm er bereits die Aktentasche und meinte, dass er bereit wäre.

Audrey nickte und sie gingen hinaus, bevor sie fragte, wo der Termin war.

„Etwas außerhalb im Norden", antwortete Adrian und gab ihr die Adresse. Dort hatte er eine Immobilie gefunden, die sein Kunde sehr interessierte. Danach hatten sie einige Stunden Zeit, denn der andere Termin war erst am späten Nachmittag.

Audrey nickte erneut und hielt ihn fest. "Festhalten", bat sie und dann setzten sie sich in Bewegung. Jedoch langsamer als sonst, aber trotzdem immer noch sehr schnell.

Deshalb waren sie auch pünktlich am vereinbarten Treffpunkt. Vom Kunden war noch nichts zu sehen, weshalb Adrian ein Sandwich aß. Hunger hatte er und mit leerem Magen wollte er nur ungern auf den Kunden treffen. Die Hälfte davon gab er Audrey, während sie warteten.

Dank ihrer Hilfe verlief auch dieses Treffen sehr gut und nach zwei Stunden war alles besprochen. Zufrieden war der Kunde mit der ausgewählten Immobilie gewesen.

Sobald er weg war, drehte sich Adrian zu der Vampirin um und küsste sie kurz auf den Mund. „Dafür schulde ich Ihnen etwas."

"Ein Essen", schlug sie vor, als ihr Magen bereits leise knurrte, was dafür sorgte, dass sie leicht rot wurde.

„Sie entscheiden", forderte Adrian lächelnd. Es spielte keine Rolle, wo sie aßen. Solange sie zusammen waren.

"Wir gehen die Straße entlang und das erste, was wir entdecken", schlug sie vor, denn das war auch eine Art der Erkundung.

„Hoffentlich ist es dann kein Angriff auf Sie", murmelte Adrian, erklärte sich jedoch damit einverstanden. Zusammen gingen sie zurück in die Stadt. Dort hielten sie sich in der Nähe der Verbotenen Stadt auf.

"In den Restaurants sollte das nicht passieren", meinte sie leise. "Ich werde aufpassen", versprach sie und streichelte wieder mit dem Daumen seinen Handrücken.

Sanft drückte er ihre Hand als Zeichen des Einverständnisses. Das erste Restaurant, welches sie fanden, war klein. Nur wenige Tische waren vorhanden, die jedoch alle besetzt waren. „Sollen wir in das Nächste gehen?", fragte Adrian leise. Der gute Geruch von gebratener Ente stieg ihm in die Nase und machten ihn hungrig.

Audrey nickte, da es aussah, als würden sie hier keinen Platz mehr bekommen.

Auf der Straßenseite gegenüber gab es ein anderes, in dem sie Platz nehmen konnten. Hier war er noch nicht gewesen, doch es roch verheißungsvoll.

Nach den Plätzen war es recht klein und die meisten davon waren auch leer. Wahrscheinlich, weil das Lokal vorher die Kunden abfing. Vielleicht schmeckte es jedoch auch nicht, das war schwer zu sagen.

Bald schon würden sie es herausfinden. Die Inhaber waren sehr freundlich und bedienten selbst. Das gefiel Adrian, denn die Kundennähe war für ihn wichtig.

Der Blick auf die Straße war angenehm, denn die Fenster waren leicht getönt, sodass man die Kunden nicht beim Essen beobachten konnte.

Er bestellte gebratene Ente mit Gemüse und Reis, nachdem er die Speisekarte gründlich angesehen hatte. Diese war recht übersichtlich und bot trotz allem eine gute Auswahl.

Audrey bestellte sich das gleich wie Adrian, bat aber darum, es scharf zu würzen, da sie das gernhatte.

Kurz darauf waren sie wieder allein und Adrian nahm Audreys Hand. „Sie sind eine große Hilfe", begann er zu sprechen. Das war seine erste Dienstreise seit dem Unfall und er hatte sich Sorgen gemacht, dass er sie nicht bewältigen konnte.

"Ich gebe mein Bestes und mit Euch macht es auch sehr viel Spaß", gestand sie. "Ich würde Euch gern öfter begleiten, wenn Ihr das wollt."

Jedoch winkte Adrian ab. „Ich finde Ihr Angebot sehr nett, doch Sie haben Ihre eigene Arbeit", erklärte er, warum er ihr Angebot nicht annehmen wollte. Natürlich würde er sie vermissen. Doch es war seine Arbeit.

"Die kann ich durchaus auch machen, während ich hier bin", versicherte sie und lächelte. "Ich habe auch viele Dienstreisen vor mir und ich kann diese Sachen leicht verbinden, da ich keine festen Arbeitszeiten habe."

Adrian wollte etwas erwidern, was er jedoch verschwieg, da der Kellner das Essen brachte.

Heiße, dampfende Teller mit einer guten Portion für den großen Hunger.

"Das sieht wirklich gut aus", strahlte Audrey. Bevor sie jedoch aß roch sie unauffällig daran und ließ die Gerüche auf sich wirken. Dann nahm sie vorsichtig einen Bissen und prüfte den Geschmack.

„Ist mit dem Essen alles in Ordnung?", fragte Adrian leise, der die Stäbchen auseinanderzog, bevor er zu essen begann. Sehr geschickt ging er mit ihnen um, als wäre er mit ihnen aufgewachsen. Was auch der Wahrheit entsprach.

Audrey nickte schließlich zufrieden und probierte etwas mehr davon. Auch sie schien mit den Stäbchen keinerlei Probleme zu haben und das Essen landete in ihrem Mund. "Es schmeckt wirklich sehr gut", strahlte sie.

Dem konnte er nur zustimmen. Warum das Restaurant nicht gut besucht war, war ihm ein Rätsel. Es war möglich, dass die Kundschaft erst am Abend kam. Was nicht schlimm war, da sie so in Ruhe ihr Essen genießen konnten.

"Ich würde Euch nur ungern allein lassen", gestand Audrey plötzlich. "Ich habe Angst, dass man auch versuchen wird Euch gefangen zu nehmen, um mich anzulocken", erklärte sie ganz leise. Würde das passieren, würde sie alles tun, was sie konnte, um ihn frei zu bekommen.

Überrascht hielt er in der Bewegung inne und sah sich flüchtig um, bevor er leise sprach. „Sie meinen, diese Leute würden mich entführen, damit Sie freiwillig zu ihnen kommen?", wollte er sich vergewissern. Was war das für eine Sekte, die so etwas tat? Mit solchen Gemeinschaften hatte er im Allgemeinen nichts zu tun.

Audrey nickte entschuldigend. "Es tut mir leid", flüsterte sie, weil es ihre Schuld war.

„Wenn ich mich wehren könnte, wäre es kein Problem. Aber so?", fragte er zweifelnd. So hatte er keine Chance, sich irgendwie zu verteidigen.

"Deshalb würde ich Euch ungern allein lassen. Mich werden sie nicht direkt angreifen", erklärte sie leise.

Nachdenklich und schweigend aß Adrian eine Weile weiter. Das Essen schmeckte gut und die Gewürze waren perfekt abgestimmt. Mehr gehörte für ihn zu einem guten Gericht nicht dazu.

„Ich verstehe. Was sollen wir jetzt machen?", fragte er schließlich.

"Ich würde Euch gerne weiterhin begleiten, wenn das für Euch in Ordnung ist", meinte Audrey. "Dann ist die Wahrscheinlichkeit größer, dass wir uns gegenseitig schützen können."

„In Ordnung", gab er seufzend nach. Was blieb ihm anderes übrig. „Wie habe ich damals eigentlich meine Fähigkeiten gelernt?", erkundigte er sich beiläufig.

"Diese werden erst aktiviert, wenn Ihr genügend Blut getrunken habt", sagte sie ganz leise und immer noch mit dieser entschuldigenden Stimme. "Und ansonsten ist es ausprobieren."

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