Kapitel 16.2

Kapitel 16.2

~2020 New York~

Audrey stoppte kurz mit der Erzählung und leerte ihr zweites Glas Champagner. Sie hatte schon lange nicht mehr so viel erzählt und wusste auch nicht, was Adrian davon hielt.

Nachdenklich hatte er sich auf den weichen Kissen niedergelassen und starrte an die Decke. Anfangs hatte er seinen Kopf auf den Armen abgestützt und immer wieder an seinem Champagner genippt. Erst später hatte er sich mit verschränkten Armen hinter dem Kopf auf den flauschigen Teppich gelegt und ein Kissen herangezogen.

Nicht einmal hatte er sie unterbrochen, sondern einfach zugehört.

Sein Blick war an die Decke gerichtet, während er den Geruch von Audrey neben sich roch.

„War ich wirklich so übergeschnappt und wollte einfach so gewandelt werden?", fragte er schließlich.

"Tatsächlich war das etwas, was Euch sehr häufig ausgemacht hat", gestand sie. "Ihr wart oft sehr erpicht darauf, aus Eurem alten Leben zu fliegen", murmelte sie und gähnte herzhaft.

Bei ihren Worten musste Adrian schmunzeln. So hatte er sich schon immer gefühlt. „Genau deswegen war ich immer so gerne in der Verbotenen Stadt. Dort habe ich für einige Zeit mein Leben hinter mir gelassen und habe geträumt", erwiderte der Mann.

Langsam richtete er sich auf und nahm die Flasche, um zu prüfen, wie viel sich darin noch befand. Nicht gerade viel. Vielleicht noch ein halbes Glas für jeden.

Gerecht verteilte er den Inhalt und prostete ihr noch einmal zu. „Wenn Sie wollen, bestelle ich Ihnen ein Taxi nach Hause", bot er ihr an.

Audrey rieb sich etwas die Augen, erwiderte seinen Prost aber. "Ich denke, dass ich schneller bin, als jedes Taxi", murmelte sie leise und gähnte erneut. Warum durfte sie nicht hierbleiben?

Adrian wirkte nachdenklich, während er sein Glas leer trank. „Möchten Sie hier schlafen? Ich kann Ihnen die Couch herrichten. Sie ist sehr bequem zum Schlafen", schlug er vor.

"Sehr gern", meinte sie, denn es war ein Anfang. Viel lieber wollte sie in sein Bett, doch vielleicht hatte sie Glück, dass Adrian in der Nacht zu ihr kam.

Jedoch kam alles ganz anders, als er gehofft hatte. Adrian durchsuchte alle Schränke, die er besaß und begann zu fluchen.

Wo waren die extra Kissen und Bettdecke? Mit verschränkten Armen stand er vor dem Schrank, wo sie normalerweise seien sollten. Bis ihm endlich wieder einfiel, dass er diese nach der Nacht mit Isabella in der Reinigung abgegeben hatte.

Die hatte er komplett vergessen. Durch seine lange Abwesenheit bezweifelte er, dass die Reinigung diese noch hatten.

„Planänderung", entschied er einfach und drehte sich zu Audrey um. Mit einem Schwung hatte er sie auf den Arm gehoben und brachte sie ins Schlafzimmer.

„Zeigen Sie mir Ihre Fähigkeiten, Li-Min", forderte er sie mit heiserer, dunkler und verführerischer Stimme auf. Egal ob er es glaubte oder nicht. Doch der Gedanke an den Kaiser ließen in ihm den Wunsch aufkommen, mit ihr diese Zeiten wieder zu erleben.

"Wir Ihr befiehlt, mein Kaiser", sagte sie mit einem verführerischen Unterton in der Stimme, der ihn in die Vergangenheit mitnahm.

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