Kapitel 14.5
Kapitel 14.5
„Was für eine Flüssigkeit?", forschte er genauer nach. Warum konnte sie es nicht einfach direkt sagen? Sobald er getrunken hatte, stellte er das Wasser ab und starrte in den Spiegel. Noch immer fühlte er sich ausgetrocknet an, doch Adrian war sich sicher, dass sich das bald legen würde.
Im Spiegelbild warf er der jungen Frau einen fragenden Blick zu. Konnte sie denn nicht einfach sagen, was sie meinte, anstatt in Rätseln zu sprechen?
"Die Flüssigkeit, die wir beim Beißen absondern können", sagte sie direkter. "Diese kann auch erregend sein."
Dass man diese dafür einsetzen sollte, war unverständlich für Adrian. Zumindest in dem Moment. „Wenn sie auf der Haut ist oder wenn ich Sie beiße?", wollte er nun wissen.
"Beides", murmelte sie und lächelte schief. Sie wollte es ihm gern zeigen, traute sich aber nicht.
Seufzend ließ er seine Arme sinken. Wenn er wirklich früher schon gelebt hatte, warum fiel es ihm nun so schwer, sich darauf einzulassen?
Sein heutiges Wesen unterschied sich sehr von früher. Wahrscheinlich war der Wandel der Zeit daran schuld. Die Technologien und Erfindungen, welche die Vergangenheiten verdrängten. Es war möglich, dass der Tod seiner Eltern dazu geführt hatte. Vielleicht war es auch nur eine Ausrede, die er selbst suchte, um sich zurückzuziehen.
Jedoch hatten ihre Worte, die sogar leicht verführerisch geklungen hatte, eine Welle der Erregung in ihm heraufbeschworen. Sehnsucht lag in seinen Augen, die ihr zeigten, dass er sie wollte.
"Keine Angst, ich beiße nicht, ohne Erlaubnis", versicherte sie mit einem sanften Schnurren. Sie erwiderte seinen Blick, denn auch sie wollte ihn.
Wäre ja noch schöner, wenn man einfach zubeißen würde. Beim normalen Liebesspiel war das wohl egal. Da machte man, was man wollte, solange es dem anderen gefiel.
Der verführerische Klang zwang Adrian dazu, schwer zu schlucken. Es fiel ihm schwer zu entscheiden, ob es richtig oder falsch war, sich hinzugeben.
"Und wenn es dich beruhigt, darfst du mich auch ans Bett ketten", flüsterte sie in sein Ohr.
Das klang sehr verführerisch. Auf solche Spielchen ließ er sich gerne ein. Dann würde er wenigstens nicht gebissen werden.
Jedoch irritierte es Adrian, weil sie ihn nun wieder duzte. Dann siezte sie ihn wieder. Es verwirrte ihn ziemlich.
Wobei es vielleicht daran lag, dass sie gerade so intim waren.
Audrey half Adrian dabei aufzustehen und Richtung Bett zu gehen. Das Chaos mit dem Tropf würde sie später beseitigen.
Ein bisschen schwindelig war ihm noch, als sie dorthin gingen. Die Erregung, die Audrey in ihm ausgelöst hatte, ließen ihn das vergessen. Schon auf dem Weg begann er, sie zu küssen. Egal ob er ein Vampir war oder nicht, er konnte zumindest das noch genießen. Zumindest hoffte er das. Nicht, dass selbst das ihm nicht mehr vergönnt war.
Audrey ließ sich zuerst aufs Bett sinken und präsentierte sich ihm sehr deutlich und aufreizend.
Gerade eben wollte er sich über sie beugen und sie küssen, als er unerwartet und ohne Anzeichen auf dem Bett zusammenbrach.
Audrey seufzte und zog ihn einfach an sich. Sie würde versuchen ihm über Infusion Blut zu verabreichen, sonst würde das hier niemals funktionieren.
So ein Sturkopf war er früher nicht gewesen. Anfangs war Adrian zwar skeptisch gewesen, doch schon nach kurzer Zeit war es ein Teil seines Lebens geworden. Ein normaler Teil, mit dem er umging, als würde er es schon lange tun.
Sollte er so weitermachen, würde das hier mit Sicherheit in einer Katastrophe enden.
Leblos lag der Körper neben Audrey und nur seine Brust verriet, dass er lebte.
Vielleicht sollte sie Marylin doch noch einmal holen.
Audrey schüttelte leicht den Kopf und rollte den jungen Mann auf den Rücken, dann betrachtete sie kurz ihren Fingernagel, bevor sie seinen Mund leicht öffnete. Ihr Handgelenk hielt sie darüber und schlitzte sich mit dem Nagel den Arm auf, bis Blut floss. Dieses tropfte ganz leicht in seinen Mund.
Ohnmächtig, aber instinktiv schluckte Adrian die rote Flüssigkeit, ohne es zu bemerken. Denkbar wäre das nicht gewesen, solange er wach war.
Sie musste ihn daran gewöhnen, denn Blut war nichts Schlechtes. Vor allem warm schmeckte es ausgezeichnet.
Zudem war ihres sehr reichhaltig. Es würde ihm sehr viel Kraft geben, die er gebrauchen konnte.
Tatsächlich dauerte es nicht sehr lange, bis der Mann sich leicht regte. Die Geräusche aus dem Fernsehen weckten ihn. Etwas benommen richtete er sich leicht auf.
Das Erste, was er bemerkte war der metallische Geschmack im Mund. Sofort verzog sich angewidert sein Gesicht. Dennoch war der Durst teilweise verschwunden.
Audrey reichte ihm einen Tee, damit er den Geschmack loswurde.
Widerwillig trank er ihn, aber solange er den Geschmack loswerden konnte, war es ihm recht. Jedoch wurde die feine Jasminnote des Tees beinahe durch den Geschmack verdeckt. „Warum haben Sie das getan?", fragte er leise.
"Damit Ihr mir nicht wieder so schnell zusammenbrecht", meinte sie. "Ein paar Tropfen werden nicht lange reichen, aber zumindest sollte es Euch nun besser gehen."
Dass ein paar Tropfen so viel Wirkung haben würden, erstaunte ihn wirklich. War es ihr Blut gewesen? Da er sich nicht erinnern konnte, was geschehen war, warf er ihr einen musternden Blick zu. Hatte er sie sogar gebissen?
Audrey musterte ihn. "Wie fühlt Ihr Euch jetzt?"
Den Tee in der Hand haltend sah er kurz zu dem Fernseher, der immer noch lief. „Besser", lautete seine unwillige Antwort. Es wäre ihm lieber gewesen, wenn er sich ohne Blut besser fühlen würde.
"Sind denn wirklich ein paar Tröpfchen von mir ab und an so schlimm?", fragte sie leise.
Abwesend wirkend nickte er. Audrey würde es nicht verstehen, dass er mit dem Geschmack in seinem jetzigen Leben schlechte Erfahrungen gemacht hatte und nicht noch einmal das in seinem Mund haben wollte.
Audrey streichelte sanft seine Schultern. "Ich weiß das Blut nicht immer gut klingt, aber du brauchst es wirklich", sagte sie sanft.
Ihm war es lieber, es nicht zu brauchen. Es grauste ihn wirklich, wenn er das trinken sollte. Mit Sicherheit würde er sich danach übergeben müssen.
„Tut mir leid, ich kann es einfach nicht", meinte er entschuldigend.
Audrey überlegte, ob sie ihm das nächste Mal das Blut mit Hochprozentigem hinunterspülen sollte, damit er es nicht bemerkte.
Ein Versuch wäre es wert. Schließlich zeigte er gewisse Anzeichen, viel zu trinken, wenn es ihm nicht gut ging.
Audrey senkte etwas den Blick und ließ ihre Finger über seine Haut wandern. "Vielleicht könnten wir jetzt das fortsetzen, was wir begonnen hatten?"
Eine seiner Augenbrauen hob sich fragend. „Was hatten wir begonnen?" Dabei folgten seine Augen ihrem Finger genau.
"Ihr wart gerade über mich gebeugt", sagte sie schnurrend.
Blinzelnd brauchte er einige Sekunden, um zu verstehen, was sie meinte. Über die gebeugt. Was zum Teufel hatte er vorgehabt? Sie etwa zu beißen?
Audrey streichelte ihn weiter. "Und ich habe Euch angeboten mich zu fesseln, wenn Ihr sichergehen wollt, dass ich Euch nicht schade", flüsterte sie in sein Ohr.
Wollte er es denn wirklich? Sie zu fesseln? Was, wenn er wieder zusammenbrach und sie ihm dann nicht helfen konnte? Deshalb schüttelte er den Kopf. In seinem Zustand war es wohl nicht gut, so etwas überhaupt zu tun.
Seufzend ließ er sich neben Audrey auf den Rücken fallen, nachdem er die Tasse abgestellt hatte. Er fühlte sich besser, aber noch nicht so, wie es vor langer Zeit gewesen war.
Die junge Frau drehte sich etwas über ihn und ihre Haare fielen dabei leicht über ihren Rücken und auf seine Brust. "War das eine Absage?", fragte sie neugierig.
Er wich ihrem Blick aus, indem er seinen Kopf zum Fernseher drehte. Gerade eben kam eine Dokumentation über die Dynastie. War das nur Zufall oder sogar gewollt? „Ich möchte nicht über Ihnen zusammenbrechen, Audrey", gestand Adrian widerwillig, ohne direkt auf ihre Frage zu antworten.
"Ich verstehe", murmelte sie nachdenklich und begann ihn sanft zu streicheln.
Innerlich wehrte er sich dagegen. Sicherlich war es ein weiterer Fehler, sich ihr hinzugeben. Sein Körper jedoch war anderer Meinung, indem er einfach reagierte, während sie ihn streichelte.
Adrians Hand vergrub sich in der Decke, als er mit sich haderte. Nein ... ja ... verflucht, es war so anstrengend, wenn Körper und Geist nicht im Einklang waren.
Dann beugte sie sich auch noch vor und begann ihn sanft zu küssen.
Der Wind wurde dadurch aus seinen Segeln genommen und sein Gehirn abgeschaltet. Audreys Küsse waren so anziehend, dass er ihnen nicht widerstehen konnte. Seine Arme schlangen sich um ihren zierlichen Körper und zogen sie zu sich. Hungrig und leidenschaftlich erwiderte er den Kuss und seine Hände fuhren unter ihr Oberteil.
Zufrieden seufzte Audrey in den Kuss hinein. Genau so wollte sie das.
„Mich in diesem Zustand zu verführen, ist nicht die beste Wahl", murmelte Adrian an ihre Lippen. Mit einer für ihn erstaunlich schnellen Bewegung hatte er Audrey unter sich gebracht und küsste hungrig ihren Hals.
"Vielleicht nicht", japste sie und schnappte nach Luft. "Aber ich spiele gern mit dem Feuer."
Die Frage, ob Audrey ihn wohl absichtlich verführte, würde er wohl nie erfahren. Leicht stöhnend küsste er ihren Hals weiterhin. Mit einer Hand sich abstützend suchte sich die andere einen Weg unter ihr Oberteil. Ihre weiche Porzellanhaut zu spüren, war das, was er wollte.
Audrey seufzte zufrieden und drückte sich seinen Küssen entgegen. Das war so gut. Genau das brauchte sie gerade.
Adrian hatte, im Gegensatz zu sonst, leichte Koordinierungsschwierigkeiten. Fluchend, weil er mit den Fingern nicht dorthin kam, wo er wollte, richtete er sich auf. „Ziehen Sie sich selbst aus", murrte er erregt, aber auch fluchend.
Audrey grinste und erhob sich leicht, um sich auszuziehen. Das ging schnell genug und ihre Kleidung landete auf den Boden. So präsentierte sie sich in Unterwäsche und mit einem Lächeln.
So war das doch schon um einiges besser. Sofort fiel der schwarzhaarige Mann über Audrey her. Küsste ihren perfekten, zierlichen Körper mit der fast schneeweißen Haut. Ihre Brüste wurden dabei sanft geknetet, obwohl diese noch in Unterwäsche steckten.
Audrey seufzte zufrieden und begann auffordernd seinen Rücken zu streicheln. Dabei war sie jedoch vorsichtig, um ihn nicht zu verletzen.
So sehr er es auch wollte, doch Adrian schüttelte bedauernd den Kopf. Gerade eben war er mit seiner Zunge über den Rand ihres Büstenhalters gefahren, da war ihm eingefallen, dass er wohl keine Sicherheit hatte.
Schweren Herzens ließ er von ihr ab. Noch nie hatte er mit jemanden geschlafen, ohne ein Kondom zu benutzen. Das war für ihn sehr wichtig. Nachdem seine Kleidung bei dem Absturz wohl verbrannt worden war, genauso wie seine Koffer, besaß er nichts dergleichen mehr.
Audrey wirkte überrascht und sie sah ihn fragend an.
Er versuchte sich zu beruhigen, indem er tief ein und ausatmete. „Tut mir leid. Es geht nicht", murmelte Adrian.
"Warum?", fragte sie neugierig, aber auch etwas irritiert.
Nuschelnd sprach der Mann von Sicherheit und solchen Dingen. Dabei hatte er ihr den Rücken zugewendet und starrte auf den Bildschirm an der Wand. In der Hoffnung, die Sendung würde ihn ablenken.
Audrey erhob sich etwas und kramte dann in der Schublade. "Ich hab doch hier ...", murmelte sie und mit einem zufriedenen Geräusch zog sie eine kleine Schachtel Kondome hervor.
Erstaunt warf er ihr einen Blick über die Schulter hinzu und lächelte leicht. Anscheinend versuchte die junge Frau, ihn mit allen Mitteln zu überzeugen.
"Genug Sicherheit?", fragte sie verlockend.
Langsam drehte er sich zu ihr um und nahm ihr die Packung aus der Hand. Die blauen Augen sahen sie hungrig an. Noch im Bademantel gehüllt legte er die Kondome zur Seite und beugte sich erneut über Audrey. Dem Vergnügen stand nun nichts mehr im Wege.
Audrey Lächeln zeigte, wie zufrieden sie war und mit dem Wissen, dass sie nun nichts mehr unterbrechen würde, gab sie sich ihm hin.
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