Zeit, in der man ankommt.
Miriam schaute gelangweilt aus dem Fenster, währen die Bäume an ihr vorbei zogen. Nadelbäume, Laubbäume, kleine und große Bäume. Ein wunderschöner Mischwald.
Es waren schon Jahre vergangen, seit sie das letzte mal einen Wald betreten hatte. Ihre Familie war aus der Kleinstadt in der sie aufgewachsen in eine Großstadt gezogen und in Großstädten waren Wälder eher nicht anzutreffen. Baumgruppen in Parks und einzelne Bäume an Straßenrändern, aber mehr Wald fand man in Städten nicht. Daher freute sich Miriam bald wieder durch Wälder zu streifen, die frische Luft und das gezwitscher der Vögel zu geniesen.
Außerdem wollte sie wieder auf Bäume klettern. Als kleines Kind hatte sie Nachmittage damit verbracht auf Bäume zu klettern. Als ihre Familie dann in die Stadt zog, konnte sie nur noch on Kletterhallen klettern, aber das war einfach nicht das gleiche gewesen. So freute sie sich schon sehr darauf, wieder Baumkronen zu erklimmen.
"Liebe Gäste, in wenigen Minuten erreichen wir Blueforrest.", erklang es auf den Lautsprechern. Miriam begann ihr Gepäck zusammen zu suchen und stand auf. Nach der nächsten Durchsage verlies sie den Zug und machte sich mit Rucksack und Koffer bestückt auf den Weg.
Nach etwa fünfzehn minütigem Fußmarsch kam Miriam an ihrem neuen Zuhause an. Ein Einfamilienhaus mit Garten am Rande des Dorfes, das dringend einen neuen Anstrich nötig hatte.
Miriam schloss die Tür auf und betrat den Flur. Trotz herunter gekommener Außenfassade war im Haus alles sauber. Miriam streifte ihre Schuhe ab und hollte ihren Koffer ins Haus, den sie zuvor zum öffnen der Tür draußen abgestellt hatte. Dann machte sie sich an die Erkundung des Hauses.
Die Zeit, die Miriam in Blueforrest verbracht hatte, war sie im Haus im Wald geblieben und nur sehr selten in dieses Haus gekommen. Als sie dann beschlossen hatte nach Blueforrest zu ziehen und dort ihren Abschluss zumachen, hatte sie sich aber für das Haus am Rande des Dorfes entschieden, da dieses sich näher an der Schule befand.
Links war ein geräumiges Bad mit großer Badewanne und auch Dusche. Miriam ging nach rechts in die Küche. Eine gut ausgestattete Küche mit moderner Ausstattung, die aber tortzdem noch all die alte Ausstattung enthielt aus der Zeit als das letzte mal jemand richtig in diesem Haus gelebt hatte. Und der Handmixer, bei dem man noch eine Kurbelverwenden musste, damit der Rührer sich drehte, verriet das dies schon eine ganze Weile her war.
Es gab eine Kücheninsel an der einige Hockerstanden und ein Esstisch mit Stühlen. Auch Esstisch und Stühle waren nicht ausgetauscht geworden und waren bestimmt mindestens 60 Jahre alt, doch noch immer in wirklich gutem Zustand. Der Haushälter den Miriams Mutter eingesetzt hatte, hatte seine Arbeit wirklich gut gemacht.
Hinter dem Esstisch befand sich ein Durchgang ins Wohnzimmer des Hauses. Auch das Wohnzimmer des Hauses enthielt noch seine alte Ausstattung. Ein alter Sessel, eine alte Couch, ein alter Wohnzimmertisch und darunter ein großer persischer Teppich. Die Wände waren von Bücherregalen mit alten Bücher bedeckt. Kein einziges Buch war mit Staub bedeckt.
Zu Miriams Erleichterung war man aber ihrem Wunsch gefolgt und hatte den uralten Röhrenfernseher durch einen großen Flachbildfernseher ausgetauscht. Sie nahm die Fernbedienung und schaltete ihn an. Es war eine beachtliche Anzahl an Sendern verfügbar und auch alle möglichen Streaminganbieter waren vertreten. Sollte sie also einmal einen Film schauen wollen, hatte sie eine große Auswahl.
Miriam schaltete den Fernseher wieder aus und trat hinaus auf die Terasse. Der Garten war gepflegt und es gab ein kleines Beet mit Gemüse. Was Miriam aber wirklich erfreute, war der große Baum im hinteren Teil des Gartens. Mit leichten Schritten lief Miriam über den Rasen und kletterte den Baum hinauf. Oben angekommen genoss sie den Ausblick.
Miriam konnte ohne Probleme über ihr Haus schauen und hatte das ganze Dorf im Blick. Das Dorf war in der Zeit, in der Miriam weg war, um ein ganzes Stück gewachsen. Sie drehte sich um und blickte in den Wald, der sich hinter dem Garten erstreckte.
Nach dem sie den Ausblick auf Wald und Stadt genossen hatte, ging sie zurück ins Haus und die Treppe in den ersten Stock hoch. Oben gab es drei Schlafzimmer. Nach kurzem Abwiegen der Vor- und Nachteile der einzelnen Zimmer, entschied sich Miriam für das hinterste Zimmer das den Blick auf Wald auf Wald und Garten eröffnete.
Das Zimmer war groß und mit Doppelbett, Kleiderschrank, Schreibtisch und einigen Regalen eingerichtet. In die Wand zum Garten war ein großes rundes Fenster eingelassen mit einer breiten Fensterbank auf die man sich angenehm setzen konnte. Dieses Zimmer war vor Jahren das Zimmer ihrer Mutter gewesen.
Den Blick an die Decke gerichtet lief Miriam durch das Zimmer, bis sie in der hintern Ecke des Zimmers fand, was sie suchte. Sie öffnete die Klappe in der Decke des Schlafzimmers und zog eine Leiter herunter. Eine Ladung Staub kam ihr entgegen und kratzte ihr im Hals.
Es wunderte Miriam nicht, dass im Speicher nicht geputz worden war. Die Luke, die hinauf führte, war leicht zu übersehen und ihre Mutter hatte dem Haushälter bestimmt nicht gesagt, er solle hier hoch gehen, wenn sie es ihm nicht sogar verboten hatte.
Im Speicher befand sich eine Bibliothek und der ehemalige Arbeitsbereich ihrer Mutter. Die Bücherregale und der Schreibtisch waren mit Plastikfoliebedeckt, um sie vor dem Staub, der die Plane um hüllte, zu schützen.
Miriam nahm sich vor den Speicher wieder zu säubern, um in wieder als Arbeitszimmer verwenden zu können. Zurück in ihrem Zimmer lief sie die Treppe in den Flur hinunter und nahm Koffer und Rucksack mit nach oben.
Dort öffnete sie den Koffer und räumte ihre Sachen in ihr neues Zimmer ein. Nach kurzer Zeit war sie fertig und begann sich eine Liste zu schreiben was sie noch alles benötigte. Sie hatte nicht viel mitgenommen. Ihr Koffer hatte lediglich ihr wichtige Dinge und einige Kleidungsstücke enthalten, den Rest musste sie noch besorgen.
Ihre Mutter hatte ihr angeboten, dass einer ihrer Leute die Dinge vorträglich schon besorgte, doch Miriam wollte lieber selbst einkaufen gehen und hatte das Angebot abgelehnt. Sie mochte es nicht, wenn jemand anderes die Entscheidungen für sie traf.
Als sie mit ihrem Zimmer fertig war ging sie durch die restlichen Räume des Hauses und erweiterte ihre Liste um ein gutes Stück. Miriam würde genug zu tun haben bis die Schule begann.
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