Tagträumer - Ein Experiment

Ich weiß nicht mehr
Wann man mir zu ersten
Mal sagte, ich sei ein Tagträumer,
Ein Taugenichts, Dummkopf
Ein alberner Tropf
Und lauter so Zeug,
Das man betrunken ausspricht
Und später nicht bereut.
Aber es brachte mich zum Zerbersten.

Ich meine, was maßt ihr euch eigentlich an,
So etwas über mich zu behaupten?
Schließlich
Hab ich Euch nichts getan,
Also kein Grund, mich für dumm zu verkaufen.
Ich,
Ich bin doch auch nur
Ein Wesen dieser Erde,
Ein Teil der großen Herde,
Die mit geschlossenen Augen
Und verstummten Herzen
Durch die Welt rennt.
Aber mir bereitet das Schmerzen.

Ich meine, macht doch mal die Augen auf!
Vergesst mal den Alltag, lasst
Dem Leben freien Lauf.
Was ist so schwer daran,
Mal die Borniertheit zu vergessen?
Ich hab's ausprobiert, ist geil,
Also wie könnt ihr euch vermessen
Mir mein Freisein klauen zu wollen?
Warum müssen hier und heute
Immer gleich die Köpfe rollen,
Ganz ehrlich Leute.

Ich meine, schaut euch doch mal um!
Es gibt so viel graue Flecken,
Lass doch mal was Buntes tun!
Wir hätten's doch verdient,
Und die Welt erst recht,
Wie wär's,
Wenn wir heut nicht grau wär'n
Sondern einfach mal echt?
Wie wär's?
Mal ausbrechen aus dem ganzen Scheiß,
Und wenn jetzt in China ein Sack Reis
Umkippt deswegen, wen interessiert das schon?

Ich meine, warum sich um die
Meinung Anderer kümmern?
Es gibt doch genug andre Dinge,
Warum also wegen Kleinigkeiten wimmern?
Warum nicht frei sein?
Warum nicht einmal Tagträumen?
Dem blöden Alltag kannst du später noch
Den Platz räumen.

Denn ich bin ich.
Und wir sind Menschen.
Wesen mit Herzen, Gefühlen, Gedanken.
Wir sollten wirklich nicht
Zwischen leeren Welten wanken.

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