Freiheit

Fühlst du auch die eisern Schranken,
Die verhindern jedes Wanken,
Taumeln bloß zur Freiheit hin?
Fühlst du, wie sie an dir reißen,
Sich in deine Träume beißen?
Was ist dann des Lebens Sinn?

Wenn nicht Sehnen, wenn nicht Träumen,
Fort von Schranken, Türen, Räumen,
Weit hinaus aus dieser Welt!
Wenn nicht fliehen aus dem kalten
Grauen Alltag, all dem Alten.
Was ist's, was mich dort noch hält?

Weshalb soll ich dort verweilen,
Nicht nach meinem Willen eilen,
Hinter meinen Wünschen her?
Weshalb soll ich Lasten ziehen,
Nicht mit Träumen dem entfliehen?
Doch die Ketten werden mehr.

Wenn ich mich dagegen wehre,
Und dagegen aufbegehre,
Ziehen sie sich stärker zu.
Kann nun nicht einmal mehr sprechen,
Dumme, alte Regeln brechen.
Kalte Welt, lass mich in Ruh!

Bin nicht länger hier gefangen,
Musste nur ans Schloss gelangen,
Meine Ketten sind zerschellt!
Deine Regeln sind nicht jene,
Die ich zu befolgen sehne,
Nun erschaff' ich meine Welt.

Breche all die Geistesschranken,
Banne jeden Kriegsgedanken,
Doch ich will kein Richter sein.
Will nicht Recht und Unrecht sprechen,
Sagen, was wiegt ein Verbrechen,
Lieber bleibe ich ganz klein.

Teile leise und im Stillen,
Und versteckt - mit Widerwillen,
Jedem meine Meinung mit.
Zwischen schwarzen Tintenzeilen,
Werden die Gedanken weilen,
Bis ein Träumer sie erblickt.

Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top