8~Gutenachtgeschichte


Die Zebramenschen und das Mädchen

Es war einmal ein kleines Mädchen, das liebte Zebras über alles. Ihr Zimmer war mit Zebrastreifen bemalt, alle ihre Kuscheltiere waren Zebras und sie ging jeden Tag zwei mal in den Zoo um die Zebras dort zu besuchen. Eines Tages, als sie mal wieder vor dem Zebragehege stand und diese wunderschönen Wesen fasziniert anstarrte, wurde ein Wärter auf sie aufmerksam: "Sag mal Kleine, ich sehe dich immer hier vor dem Zebragehege stehen und die Zebras beobachten, würdest du dich gerne um eins kümmern?" "Das geht?!", fragte das Mädchen überrascht. "Natürlich, du kannst die Patin von einem unserer Zebras werden, dann bezahlst  du oder eher deine Eltern einen Teil der Verpflegung und du darfst dich dann gelegentlich um es kümmern." "Ja! Ich frage gleich meine Eltern!", sagte das Mädchen und rannte aus dem Zoo. Sie hatte eine Jahreskarte, daher war es nicht so schlimm, wenn sie den Zoo jetzt einfach verließ, sie konnte jederzeit wiederkommen ohne sich vorher eine neue Karte kaufen zu müssen. Sie rannte so schnell sie konnte und merkte gar nicht, als sie einmal falsch abbog. Erst als sie sich schon in der Innenstadt befand, fiel ihr auf, dass sie sich verlaufen hatte. Sie dachte verzweifelt darüber nach, wo die war und wie sie von dort aus nach Hause finden solle, als eine Tür ihre Aufmerksamkeit erlangte. Die Tür stand mitten im Nirgendwo, sie war zwar eingemauert, aber man konnte auch einfach an dieser nicht gerade langen Mauer vorbeigehen, weshalb diese Tür absolut keinen Sinn machte. Langsam ging das Mädchen auf die Tür zu, sie ging an der Mauer vorbei und sah sich um: nichts besonderes, die selbe Wohngegend, wie auf der anderen Seite. Die Tür war wohl wirklich sinnlos. Obwohl sie wusste, dass sie dort nichts besonderes erwarten würde, nur die Wohngegend auf der anderen Seite der Mauer, auf der sie bis vor kurzem noch gestanden hatte, öffnete sie die Tür. Was sie nun sah, war zwar auch eine Stadt, aber nicht ihre und es war auch definitiv nicht die andere Seite der Mauer. Neugierig wie sie war, ging sie durch die Tür, doch sobald sie die Türschwelle übertreten hatte, verschwand die Tür und das Mädchen stand mitten in dieser fremden Stadt. Es sah eigentlich fast aus wie ihre Wohngegend, nur das alles bloß schwarz weiß war. Sie ging in die Richtung, wo ihr Haus sein müsste und plötzlich kam ihr jemand entgegen. Es war allerdings kein Mensch! Es war ein Zebra oder vielleicht eher ein halbes Zebra, es hatte den Körper eines Menschen und den Kopf eines Zebras. Es war eine Art Zebramensch. "Schatz! Du bist wieder da!", sagte der Zebramensch mit der Stimme ihrer Mutter, "Wir haben dich überall gesucht!" "Mama?", fragte das Mädchen verwirrt. "Ich habe dir doch gesagt, du darfst nicht durch diese Tür gehen! Du bist trotzdem hindurch gegangen oder? Gott... nach 3 Jahren... endlich habe ich dich wieder!"  Langsam viel dem Mädchen alles wieder ein. Wie ihre Mutter sie vor dieser Tür gewarnt hatte, wie sie trotzdem gegangen war, wie sie in dieser komischen Welt wieder aufgewacht war, in der Zebras gefangen gehalten wurden, wie diese komische Frau sie und ihr Aussehen  verzaubert und sie dann als ihre Tochter aufgezogen hatte. "Mama!", rief sie überglücklich. Sie war wieder da, sie war wieder ein Zebra und sie würde nie wieder durch diese Tür gehen! Sie wollte nicht wieder vergessen, wie toll das Leben sein konnte wenn man ein halbes Zebra war!

...und Ende. Gute Nacht schlaft schön.", flüsterte meine Mutter und schlich aus dem Zimmer, denn die Jungs schliefen schon.

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