zehn

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"Tae... Nein. Das stimmt nicht." Fanatisch schüttelte ich meinen Kopf.

Er schluckte. "Bitte. Hör auf."

Seufzend ließ ich ihn los und stand auf.

"Ich kann immernoch nicht mit dir diskutieren", sagte ich, meine Stimme leicht verbittert. Ich wollte ihm doch nur helfen. Warum ließ er mich den nicht...

Er lachte, ließ mein Herz schnell schlagen. Unterbrach sich selbst aber sofort mit lautem Husten.

"Hast du hier irgendwo Taschentücher?", fragte Tae und zog seine Nase hoch.

"Neben deinem Ramen." Während ich antwortete griff ich nach dem Tee und stellte Tae eine Tasse hin.

Dann nahm ich mir meinen Ramen und Stäbchen.

Vorsichtig setzte ich mich zu Tae aufs Bett.

"Du solltest essen." Ich deutete auf seine Nudeln, dann begann ich selbst zu essen.

Tae nickte und putzte sich die Nase.

Ein kleines Grinsen schlich sich auf meine Lippen. Selbst das erkannte ich von den vielen Jahren, wo wir beste Freunde waren.

Zufrieden beobachtete ich, wie Tae seinen Ramen aß. Er schien es zu genießen.

Stumm aß ich, mein Blick klebte die ganze Zeit auf Tae.

Es war einfach surreal.

In einem sehr schönen Sinne, aber einer schrecklichen Situation.

Langsam aß ich meine Nudeln, beobachtete, wie Tae die seinen fast verschlang.

Als ich bei der Hälfte war, war Tae fertig.

Er stellte die leere Schale auf dem Nachttisch ab und griff nach dem Tee.

Es machte mich glücklich das er aß. Gleichzeitig machte mir sein Hunger Sorgen.

"Wann hast du das letzte Mal gegessen?", fragte ich vorsichtig.

Taes Blick zuckte von der Teetasse zu mir.

Schnell stellte er sie wieder weg, aber er antwortete mir nicht.

Seufzend stellte ich meine Nudeln zur Seite und setzte mich zu ihm ans Bett.

"Was ist los?" Ich wollte meinen Arm gerade um seine Schultern legen, doch er stieß mich weg.

Es fühlte sich an als würde er mir ein messer in die Brust rammen.

"Hast du nicht gerade gesagt, du würdest das Thema in Ruhe lassen?", fauchte er mich an.

Ich konnte mein Herz in hunderte Teile zerspringen hören.

Trotzdem nickte ich sanft.

"Dann trink bitte den Tee, so solltest du schneller gesund werden."

Ich reichte ihm wieder die Tasse.

Zögernd nahm er sie an.

Stumm trank er, während ich den Rest meiner Nudeln aß.

.

.

.

"Jungkook?", fragte der Blauhaarige und reichte mir die leere Teetasse, damit ich sie weg stellen konnte.

"Hm?", fragte ich und stellte die Tasse auf den Nachttisch.

Er kratze sich am Hinterkopf. "Wenn du seid einiger Zeit meine Streams geguckt hast, warum hast du mich nie angeschrieben?" Kurz sah er mich an. "Ich habe dich in den letzten Jahren vermisst."

Mein Herz setzte einen Schlag aus, Feuerwerke explodierten in meinem Bauch.

Doch ich versuchte es zu ignorieren.

Als ich antwortete sah ich ihn nicht an. Es war mir unangenehm.

So oft hatte ich schon eine Nachricht an Tae geschrieben, in der ich ihm alles erzählt hatte.

Nur um sie Sekunden später wieder zu löschen. Nicht eine hatte ich abgeschickt.

"Ich war immer schon der introvertierte von uns beiden", sagte ich leise. "Außerdem, hast du dich hier Mal umgesehen?"

Tae ließ sofort seinen Blick durch meine Wohnung gleiten, ich folgte seinem Blick nicht.

Meine Wohnung war nicht gerade ansehnlich. Es war ein Chaos aus leeren Pizzakartons und Staub.

Ich mochte sie nicht. Aber wohnen in Seoul war teuer und diese Wohnung das Maximum, was ich mir leisten konnte.

"Ich verstehe nicht...", murmelte Tae und nieste plötzlich. Ich grinste ein bisschen, reichte ihm ein Taschentuch.

Dann zwang ich mich dazu zu antworten.

"Es... Es war mir irgendwie unangenehm.  Ich weiß nicht", frustriert fuhr ich durch meine Haare.

Tae sah mich verwirrt an."Warum? Meine Wohnung sah nicht anders aus, bis er..." Er sprach es nicht zu Ende. Schien sich selbst schlagen zu wollen für das, was er gerade gesagt hatte.

Ich entschied mich nicht nach zu fragen.

Stattdessen zuckte ich nur mit den Schultern.

"Ich hätte es machen sollen", flüsterte ich.

Sein Blick lag lange auf mir, während ich einfach an die Decke starrte.

"Tae... Ich hab dich vermisst. Irgendwie hatte ich Angst, dass du mich komplett vergessen hast."

Kurz zögerte er, dann legten sich Taes Arme von der Seite um mich.

"Hätte ich nie", versicherte er mir und legte seinen Kopf auf meiner Schulter ab.

Ein breites Lächeln schlich sich auf meine Lippen. Vorsichtig legte ich meinen Arm um ihn. Dieses Mal deutlich vorsichtiger als vor einigen Minuten. Ich wollte ihm die Zeit geben, weg zu ziehen.

Doch er ließ zu, das ich ihn etwas näher an mich zog.

Kuschelte sich sogar noch an mich.

Zufrieden entspannte ich mich.

"Du hast dich verändert", murmelte Tae plötzlich.

"Echt?", fragte ich. Natürlich hätte ich mich verändert. Ich war nun Mal zwei Jahre älter, als letztes Mal, dass wir uns gesehen hatten. Trotzdem hatte ich nicht das Gefühl, wirklich anders zu sein.

Ich spürte ihn auf meiner Schulter nicken. "Ja. Also nicht nur, dass du erwachsen bist... Alleine wie du jetzt aussiehst." Er kicherte kurz. "Du bist genauso groß wie ich. In meiner Erinnerung kann ich meinen Kopf auf deinem ablegen."

Ich konnte nicht anders, als zu lachen. Es war ein ehrliches Lachen.

"Stimmt. Ich bin viel gewachsen. Du hast dich auch verändert." Ich zögerte kurz. "Ich habe das Gefühl du bist ruhiger."

Für einige Momente herrschte Stille.

"Ist das gut oder schlecht?", fragte er leise.

Ich dachte gut nach, bevor ich antwortete. Kam aber zu keiner wirklich guten Antwort.

"Ich weiß nicht Tae...", flüsterte ich und strich durch Taes Haare. "Ich weiß es wirklich nicht. Es ist nicht schlimm, aber ich weiß nicht, ob der Grund so gut ist."

Deutlich spürte wie er sich in meinem Arm anspannte und dann aufsetzte. Er schlug die Decke zurück und wollte gerade auf stehen, da hielt ich ihn fest.

"Wo willst du hin?", fragte ich sanft.

Er zögerte. "Nach Hause, zu meinem Freund", antwortete er ohne mich an zu sehen.

"Tae, warum? Warum lässt du das zu? Er misshandelt dich."

Er stoppte ruckartig in seinen Bewegungen.

Sein Blick stach in meine Augen. Ich konnte die Zahnräder in seinem Kopf rattern sehen.

"Ich weiß."

Dann brach er den Augenkontakt.

"Aber er ist die einzige Person die mich liebt."

.

.

.

"Ich liebe dich, Tae..."

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9.11.21


Uff.

Ich mag dieses Buch sehr gerne, aber ich schreibe sooo langsam. Das ist nicht gerade förderlich für Nanowrimo.

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Apropos langsam schreiben... Heut hab ich kein neues Chap geschafft.

Also: Puffer

I really like this pic of him. Überleg ob ich das Mal malen sollte.

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