sechzehn

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Kurz war Stille auf der anderen Seite der Tür.

Und dann brach dort die Hölle los.

Er brüllte die Tür an.

Schrie etwas von 'seine Wohnung' und 'sein Freund'.

Ich hörte ihm nicht zu. Was wollte er den tun?

Also ließ ich ihn Schrein.

Kurz warf ich einen Blick zu Tae, zusammengesackt hockte er auf dem Sofa, das Handy mit beiden Händen fest umklammert.

Dann wurde es endlich still.

"Noch Mal langsam und in einem Satz! Was willst du hier?", fragte ich laut genug, damit er es verstehen konnte.

Und dieses Mal hörte ich auch zu.

"Ich will in meine verdammte Wohnung! Oder wenigstens mein Handy wieder!"

Ich grinste. Er war echt dumm.

"Auf dem Handy ist das Video, nicht?"

Ich bekam keine Antwort. Aber die Stille sprach Bände. Also hatte ich Recht.

"Warum sollten wir es zurück geben, Hm?"

"Das ist Diebstahl du-" Oh, er war wütend...

"Und das ist Blackmailing", unterbrach ich ihn harsch.

Noch bevor er antworten konnte sparch ich weiter. "Also verpiss dich und schlaf bei einem deiner Seitensprüngen, du hast ja genug, irgendwer wird sein Bett schon teilen."

Erneut war das erste was mir antwortete Stille.

"Du- du- Hör auf dich in unsere Beziehung ein zu mischen!"

Einige wütende Schritte später war er an scheinend weg.

Kaum war ich mir dem sicher, rannte ich zurück zu Tae.

.

.

.

Weinend lag er auf der Couch eingerollt.

"Hey, Tae.", flüsterte ich und ließ mich neben ihn fallen.

Er reagierte nicht, weinte leise weiter.

"Darf ich dich anfassen?", fragte ich, unsicher was in dieser Situation richtig war.

Ich kannte Tae so nicht.

Der Tae den ich kannte war selbstbewusst.

Extrovertiert.

Lustig.

Humorvoll.

Energie geladen.

Er konnte keine fünf Minuten still sitzen.

Hatte immer eine fragwürdige Idee.

Er hatte keine Angst.

Er war so viel mehr Tae.

Schluckend beobachtete ich wie er seinen Kopf schüttelte. Genauso langsam und verunsichert wie immer in den letzten zwei Tagen.

Also stand ich auf.

"Gut... Ruf mich falls etwas ist. Ich... Ich mach Tee."

Leicht orientierungslos tapste ich in die offene Küche.

Nach ein ander öffnete ich dir Schubladen, fand gefühlt alles, bis auf Tee.

Erst als ich mich den Schränken zu wandt, fand ich den Tee, direkt neben den Tassen.

Stumm setze ich Wasser auf.

Tae hatte sich inzwischen aufgesetzt, das Handy weit von sich weg gestoßen.

Sofort nahm ich eine zweite Teetasse aus dem Schrank.

.

Vorsichtig nahm ich die beiden gefüllten Tassen und ging zurück zur Couch.

Tae hob seinen Kopf als ich mich neben ihn setzte.

Sofort hafteten sich seine Augen auf die Tasse.

"Hier für dich. Weinachts-tee."

Ein scheues Lächeln legte sich auf seine Lippen. Langsam streckte er seine Hand nach der Tasse aus.

Stumm setzte ich mich neben ihn, trank meinen Tee als er kühl genug war.

Ich hatte keine Ahnung wie spät es war. Wie lange wir auf der Couch geschlafen hatten. Wie lange es gedauert hatte um Seinen Freund zu verscheuchen.

Tae war schnell mit seinem Tee fertig.

"Danke", flüsterte er, als ich ihm die Tasse abnahm.

"Darf ich dich was fragen?" Unsicher sah ich ihn an. Hatte Angst etwas zu tun, was ihn verschrecken würde.

"Hast du das nicht damit schon?", fragte er und lachte sein wunderschönes Lachen, unterbrach sich aber direkt mit einem Husten ab. "Ja", hauchte er als er sich erholt hatte.

"Willst du wirklich bei ihm bleiben. Vergiss das Video. Das lässt sich lösen, schließlich hat er das Handy nicht mehr. Denk nur an eure 'Beziehung' und dass was er dir angetan hat. Wir können ihn nicht für immer ausschließen. Er wohnt hier. Willst du immernoch hier, mit ihm wohnen? Bitte sei ehrlich..."

Deutlich sah ich wie die Frage Tae von innen zerriss.

Er schlang seine Arme um sich selbst. Vergrub seinen Kopf darin.

"Ganz ehrlich Jungkook?" Ich hörte ihn kaum, so leise war seine Stimme, gedämpft von seinem -meinem- Pullover.

Ein sanftes Lächeln malte sich auf meine Lippen. "Bitte. Ganz, ganz, ganz, ganz ehrlich."

Tae hob seinen Kopf und sah mir tief in die Augen.

"Ich liebe ihn seid Monaten nicht mehr. Ich will seid Monaten ausziehen. Aber ich kann nicht... Er-", Tae wischte über seine Augen und sofort schlang ich meine Arme um ihn, "Er hat mich dazu überredet zu bleiben. Immer und immer wieder. Er meinte er würde mich lieben. Meinte ich sei alles was er habe. Er hat mich überredet zu bleiben."

Erneut krallte sich Tae an mich, er weinte so viel...

Es tat mir weh.

In seinen Streams war er so anders.

"Ich war so dumm, Kookie."

So viel mehr der alte Tae.

So selbstbewusst und glücklich.

Man hätte ihm nie ansehen können, was er eigentlich ertrug.

"Du bist nicht dumm Tae. Auf keinen Fall."

Er schniefte erneut. "Doch. Das sagte er immer und außerdem hab ich immer gemacht was er wollte. Das war dumm."

Taes Stimme versagte. Er zitterte in meinen Armen.

"Glaub nichts was er sagt. Er manipuliert dich. Du weißt ganz genau wie intelligent du bist." Ich strich Tae zuversichernd über den Rücken. "Bitte lass dich nicht nieder machen. Von niemandem."

Tae schwieg lange.

Seine Tränen verebten.

Sein Schluchzen verstummte.

"Danke", murrlete er in meine Schulter. Ich konnte seinen Atem an Hals spüren, wir waren uns so nah... Es fühlte sich an als wollten wir beide die Jahre ohne Kontakt nachholen.

Doch genau als ich mich näher an ihn schmiegen wollte, hob Tae seinen Kopf.

"Warum hast du die Frage überhaupt gestellt?", machte er einen unerwarteten Themenwechsel.

Schwer schluckte ich, plötzlich sehr nervös.

"Ich- Es würde dir nicht gut tun hier zu bleiben. Willst du... Willst du vielleicht zu mir ziehen, natürlich nur wenn du willst. Und auch nicht für immer- Damit du etwas Ruhe hast und sicher vor-" Grinsend legte mir Tae einen Finger über die Lippen. Unterbrach meinen Redefluss plötzlich.

"Ja Jungkook, ich will."

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15.11.21

Taes letzter Satz kling, als stünde er vorm Altar...

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Ich war heute irgendwie nicht motiviert für ynB hab stattdessen ein bisschen Nightingale Smut geschrieben.

Jedenfalls hab ich irgendwas gemacht.

Kp warum das in meinem Ships-Ordner war, but it's cool, also landet es hier.

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