neunzehn
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Tae lehnte an meiner Schulter.
Schlief fast ein.
Er hielt seine Augen nur mit viel Mühe offen.
War wahrscheinlich schon zu neunzig Prozent eingeschlafen.
Vor uns auf meinem Laptop lief irgendein K-drama.
Tae schien es sehr zu mögen und ich fand es auch toll.
Vorsichtig klappte ich das Laptop zu, stellte es neben meinem Bett auf dem Boden ab.
Er rührte sich ein bisschen, murrlete irgendetwas leise.
Ein Lächeln breitete sich auf meinen Lippen aus. Vorsichtig nahm ich ihm die Brille ab.
"Komm, Tae. Schlaf."
Sofort rollte er sich ein und legte seinen Kopf auf meinem Arm ab.
Ein Schmunzeln schlich sich über mein Gesicht.
Kurz sah ich einfach den schlafenden Tae an, dann legte ich meinen freien Arm an seine Hüfte.
Glücklich kuschelte ich mich an seinen warmen Körper.
Langsam ließ ich meinen Blick über Taes entspanntes Gesicht gleiten.
Müdigkeit drang in meine Glieder vor.
Ich fühlte mich sicher.
Hatte Tae wieder.
Es fühlte sich richtig an.
Ich konnte ihn beschützen.
Ich wusste, dass ihm niemand mehr weh tun würde.
Denn ich war da.
Und ich würde alles für ihn tun.
.
.
.
Ich saß am Meer.
Die Sonne schien unrerbärmlich auf den weißen Sand.
Das Meer rauschte in meinen Ohren.
Ich kannte diesen Ort.
Taes Eltern waren hier Mal in Urlaub gefahren, hatten mich und Tae mit genommen.
Ich beobachte wie mein jüngeres Ich mit Tae im Sand spielte. Wir schmissen uns gegenseitig ab, während wir eine Sandburg - einen random Sandhaufen - bauten.
Wir waren so glücklich. Ich wollte das zurück. Dieses Gefühl.
Und ich hatte es zurück.
Plötzlich veränderte sich das Meeresrauschen. Es schwoll an, wurde zu einem Donnern und innerhalb einer Sekunde war der Strand weg.
Ich stand am Bahnsteig.
Die Züge donnerten an mir vorbei.
Und neben mir stand Tae. Seine Hand an einem Reisekoffer, die zweite um meine Schultern gelegt.
Doch dieses Mal ging er nicht.
Nicht alleine.
Ein Zug hielt mit quietschenden Bermesen vor uns.
Tae verschränkte unsere Hände und stieg ein.
Gerade als mein Fuß den Zugboden berührte, veränderte sich alles um mich herum.
Ich trat in meine Wohnung, Tae zog mich hinter sich her.
Er lächelte und schlang seine Arme um mich.
"Liebst du mich, Jungkook?", hauchte er und kam mir langsam näher.
Bevor mein Gehirn auch nur eine Chance bekam die Frage zu verarbeiten, hörte ich mich selbst antworten. "Ja. Ich liebe dich."
Ein breites Grinsen breitete sich auf seinen Lippen aus.
"Küss mich."
Langsam lehnte ich mich vor. Mein Herz schlug wie verrückt.
Seine Lieder flatterten zu. Er war so wunderschön.
Vorsichtig legte ich meine Hand an seine Wange. Zog ihn noch näher.
Ich schloss meine Augen ebenfalls. Unsere Lippen waren nur noch Millimeter von ein ander entfernt.
Und dann küsste ich ihn.
.
.
.
Nicht.
Mein Wecker riss mich gewaltvoll aus meinem Traum, ließ mich unangenehm blinzeln.
Genervt ließ ich meine Hand ohne hinzu sehen auf mein Handy fallen.
Nach ein paar Versuchen, traf ich die Sleep-Taste.
Endlich verstummte es.
Tae regte sich, drückte sich plötzlich von mir weg, schien genervt.
Seine Augenbrauen zogen sich leicht zusammen. Mit einem Schmunzeln, strich ich über die kleine Falte.
Er murmelte etwas unverständliches und klammerte sich an mich.
"Tae... Ich muss aufstehen", argumentierte ich und versuchte mich aus Taes, etwas zu fester Umarmung zu lösen, doch er ließ nicht los.
"Ne", sagte er in meine Schulter.
Ich musste lächeln. Er war so niedlich.
Seine chaotischen Haare und wie er mich nicht loslassen wollte.
Ich wollte garnicht aufstehen, wollte bei ihm bleiben. Ihn beschützen.
Doch ich musste. "Tae, sorry. Aber ich muss zur Arbeit."
Eher unfreiwillig löste er seinen eisernen Griff, ließ mich aufstehen.
Vorsichtig stand ich auf, deckte Tae wieder ordentlich zu.
Als ich aus dem Bad zurück kam, war er wieder eingeschlafen.
Also verließ ich meine Wohnung so leise wie nur möglich.
Das erste Mal auf meiner Arbeit war ich nicht genervt von der ersten Sekunde in diesem Großraumbüro.
In Gedanken war ich garnicht hier.
Ich war bei dem wunderschönen Jungen der gerade in meinem Bett schlief. Bei dem Jungen den ich liebte.
Ich war bei Tae.
Ich arbeite auf Autopilot. Meine Gedanken die ganze Zeit nicht hier.
In der Mittagspause betrat ich das erste Mal die Cafeteria.
Sofort bereute ich, noch nicht früher her gekommen zu sein.
Es war nett. Der Kaffe war umsonst, ein Tischkicker stand in einer Ecke.
Ich unterhielt mich sogar mit meinen Mitarbeitern. Sie waren nett. Manche ein bisschen seltsam. Aber nett.
Und heute war der erste Tag, in den Monaten, die ich hier schon arbeitete, wo ich hier... glücklich... war.
Und bevor ich es richtig realisiert hatte, war der Tag auch schon vorbei.
Mit einem Lächeln auf den Lippen, verließ ich den Bürokomplex.
.
.
.
Tae hatte seinen PC auf meinem winzigen Schreibtisch aufgebaut. Schnitt einen Stream um ihn vielleicht auf seinem YouTube Kanal hochzuladen.
Es roch nach Essen.
Tae hatte gekocht.
Er lächelte, als ich ihn ihn von hinten umarmte.
Wir waren glücklich.
.
.
Über einige Tag, stellte sich ein Rhythmus ein.
Mein Wecker klingelte, ich versuchte Tae davon zu überzeugen, dass ich wirklich aufstehen musste, er würde mich eventuell lassen. Während ich arbeite, schnitt Tae Videos, kochte, kaufte ein oder putzte. Abends kuschelten wir und sahen eine Serie.
Meiner Meinung nach, könnte es so für immer bleiben.
Ich wollte nicht, dass sich etwas änderte.
Es ging gut.
Wenige Tage, nachdem Tae zu mir gezogen war, rief mein Chef mich zu sich.
"Du warst immer einer meiner schlechtesten Mitarbeiter."
Daran brauche er mich nicht erinnern, das wusste ich schon und mir war es egal.
"Aber, in der letzten Woche hat sich deine Leistung verdreifacht. Du hast dich komplett gewandelt. Zum besseren."
Er redete immer viel und lange und als er endlich fertig war, taten meine Knöchel vom stehen weh.
"Jedenfalls ist mein Sekretär vor kurzem in Ruhestand gegangen und ich wollte sie fragen ob sie sich an dieser Stelle versuchen wollen?"
Natürlich sagte ich ja.
Schließlich war ich nicht blöd.
Tae hatte mich verändert.
Sehr.
Ich hatte nichts dagegen.
Er machte mich glücklich.
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22.11.21
I'm back, gays!
Das Wochenende war eine benötigte Pause. Ich bin deutlich motivierter als noch am Freitag.
Also kein langes gebrabel.
Ich schreibe jetzt das nächste Chap.
💜💜💜
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