neun

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Meine Finger tanzten durch die blauen Strähnen.

Es fühlte sich an wie ein Traum. Ein guter Traum. Der erste seid langem.

Taes Atem auf meiner Haut.

Sei Kopf auf meiner Brust.

Es war so surreal.

Ich hatte meinen besten Freund seid Jahren nicht gesehen.

Und innerhalb von einer Nacht, lagen wir im selben Bett.

Vorsichtig legte ich meine Hand auf Taes Stirn ab.

Meine Vermutung bestätigte sich sofort.

Er hatte Fieber.

Obwohl ich eigentlich weiter Taes Umarmung genießen wollte, löste ich achtsam seine Arme von mir und legte seinen Kopf auf dem Kissen ab.

Lächelnd beobachtete ich wie Tae sich in die Kissen kuschelte.

Er schlief so fest. Wie schon immer.

Für einige Momente konnte ich nicht anders, als sein entspanntes Gesicht an zu starren.

Dann drehte ich mich um und tapste über den eiskalten Fußboden zu der kleinen Küchenzeile.

Möglichst leise holte ich zwei Packungen Instantnudeln hervor, Tae würde was warmes essen müssen und ich vermutlich auch, wenn man nach meiner dichten Nase ging.

Plötzlich hörte ich das Rascheln der Bettdecke hinter mir.

Ich drehte mich um und beobachtete wie Tae langsam aufwachte.

Er blinzelte müde, seine Augen waren glasig, Haut bleich, Lippen ohne Farbe.

Ich drückte auf den Knopf vom Wasserkocher hinter mir, dann ging ich langsam auf ihn zu. In der Hand seine Brille.

Schmunzelnd beobachtete ich wie seine Augenbrauen sich leicht zusammen zogen. Wie wenig sich in zwei Jahren änderte und gleichzeitig alles anders war.

Wie in Zeitlupe sah er sich um, bis schließlich sein Blick auf mich fiel.

Man konnte mit ansehen, wie die Erinnerungen an gestern über ihn schwappten...

Die Verwirrung wich einem Lächeln, dann Angst, wieder ein Schmunzeln. Doch am Ende erschien Panik.

Und sie blieb.

Viel zu schnell setzte er sich auf.

Hielt sich sofort seinen Kopf. Ganz so als sei ihm schwindelig.

Innerhalb von Sekunden stand ich neben ihm, drückte ihn sanft wieder auf die Matratze.

"Hey... Ganz langsam, Tae."

Er wehrte sich nicht, es schien aber nicht so als sei er mit dem einverstanden was ich tat, sondern eher, dass ihm einfach die Kraft fehlte. Verängstigt sah er mich an. Schien mit seinen Gedanken irgendwo anders.

Vorsichtig ließ ich ihn wieder los und zu meiner Erleichterung blieb er liegen. Aber nicht ohne sich zu beschweren.

"Ich muss nach Hause, Jungkook", sagte er mit rauer, leiser Stimme. Man hörte ihm deutlich an, dass er krank war. Trotzdem klang er entschlossen.

"Nein", wider sprach ich ihm sofort. Reichte ihm gleichzeitig seine Brille. Alleine der Gedanke Tae zurück in diese Verhältnisse gehen zu lassen, machte mich krank.

Ich stand auf, der Wasserkocher hatte sich gerade ausgeschaltet. "Ich kann dich nicht mehr dahin gehen lassen", sagte ich mindestens genauso entschlossen wie er und ging zurück zu meiner Küchenzeile.

Selbst die geringe Entfernung machte es schon schwer Tae zu verstehen, als er antwortete. "Aber ich muss. Er wird wütend sein."

Kurz herrschte Stille, während ich die Nudeln aufgoss und Tee machte.

"Woher weißt du es eigentlich...?", fragte er unsicher.

Ich seufzte, nahm eine der Portionen Ramen und ging zurück zu meinem Bett, vorsichtig um nichts zu verschütteten stellte ich sie auf den Nachttisch ab, legte Stäbchen daneben. "Für dich", hauchte ich.

Dann setzte ich mich ans Fußende des Bettes. Begann schweren Herzens zu erzählen.

"Ich hab deinen YouTube Kanal vor einige Monaten gefunden. Hab jedes einzelne Video angeschaut."

Mein Blick wanderte zu Tae, welcher sich etwas hochgestemmt hatte und jetzt in einer sitzenden Position am Headboard lehnte.

"Jeden Abend hab ich deine Streams geguckt. Auch vor drei Tagen..."

Ich sah auf meine Hände. "Es tut mir leid", flüsterte ich leise.

Tae hatte stumm zu gehört. Sah nun auch auf seine Hände.

"Es soll dir nicht leid tun. Es war ja meine Schuld. Du hast nichts damit damit zu tun." Seine Stimme zitterte, Angst und Unsicherheit schwangen mit.

Fast schon panisch sah ich auf.

"Tae... Ich habe zwar keine Ahnung, warum das zwischen dir und deinem Freund so ist. Aber du bist nicht Schuld!"

Ich rückte an ihn rann und nahm seine Hände in meine.

"Ich hatte dir helfen wollen. Aber ich hab's nur schlimmer gemacht. Weißt du wie sehr es mir leid tut...?"

Taes Augenbrauen zogen sich ein bisschen zusammen. "Was...?"

Seufzend ließ ich meinen Kopf nach vorne fallen.

"Ich wollte ihn stoppen, erinnerst du dich an die Donation, die, die ihm sagte er solle auf hören?", fragte ich, ließ ihn aber nicht antworten, sprach weiter. "Das war ich. Ich wollte ihn stoppen. Aber ich hab's nur schlimmer gemacht." Wenn dann ist es meine Schuld. Natürlich sagte ich letzteres nicht. Aber ich dachte es.

Ich begann heftig zu blinzen, versuchte die Tränen zu unterdrücken. Wollte einfach nicht vor Tae weinen. Vor zwei Jahren wäre das kein Problem gewesen. Aber es hatte sich viel in mir geändert.

Es hatte sich viel geändert. Punkt.

Nicht nur ich war anders. Auch Tae, er war irgendwie leiser...

"Du hast es besser gemacht", hauchte er.  Als müsse er verarbeiten was ich gesagt hatte.

Verwirrt sah ich auf.

Tae sah mir in die Augen. "Er hat mich danach in Ruhe gelassen." Seine Stimme wurde leise, ich verstand kaum was er als nächstes sagte. "Nicht so wie die Tage davor..."

Taes Ton machte mir Angst. Nicht in einer Art die mich einschücherte.

Ich hatte Angst um ihn.

"Was.. hat er getan?", fragte ich leise, suchte Augenkontakt, doch er wich mir aus.

Stumm starrte er auf seine Hände, immernoch lagen sie in meinen. Wärmer als gestern. Glücklicher Weise.

"Tae..."

Er reagierte nicht.

Früher hatte mir Tae früher immer alles erzählt. Aber es waren Jahre vergangen. Ich warf es ihm nicht vor. Trotzdem machte es mich traurig.

Sanft drückte ich sein Kinn hoch. Schluckte schwer als ich Taes Augen sah. Tränen sammelten sich auf seiner Wasserline.

"Bitte, Tae. Ich will dir helfen." Meine Stimme war belegt. Fast schon verzweifelt. Ich wollte doch nur helfen.

"Es ist egal Jungkook. Es war alles meine Schuld."

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08.11.21

This is heavy...

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I wasn't really motivated to update today. Hab auch weniger geschafft als sonst.

Deshalb ist dieses Chap auch nicht Test gelesen.

💜💜

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