elf
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Die Stille schrie mich an.
Hallte donnernd durch meine winzige Wohnung.
Sie pochte laut in meinen Ohren.
Was hatte ich getan!?
Ich hatte ihn gerade wieder.
Und jetzt?
Jetzt hast du es vermasselt, Jungkook!
Er würde aufstehen und einfach gehen, mich wieder vergessen.
Und ich könnte nichts dagegen tun.
.
Doch Tae ließ sich wieder auf mein Bett sinken. Ganz gegen meine Erwartungen.
"Was?", hauchte er verwirrt.
Meine Stimme zitterte als ich antwortete.
"Ich liebe dich. Schon seid Jahren. Wir sind zusammen in die Mittelschule gegangen, als ich mich in dich verliebt hab, Tae." Meine Stimme versagte und ich vergrub meinen Kopf in meinen Händen.
"Bitte, geh nicht Tae. Vergess mich nicht noch einmal", flüsterte ich in meine Hände, doch er hörte mich.
Fast schon panisch hob er meinen Kopf. "Hey, hey, hey", hauchte Tae, "das werde ich ganz sicher nicht. Auf keinen Fall. Du bist mein bester Freund."
.
.
.
Bester Freund
Die Wörter stachen in mein Herz.
Ich schluckte schwer.
"Danke", flüsterte ich, ignorierte den Schmerz in meinem Inneren.
Zufrieden setze sich Tae vor mich.
"Ich... Es tut mir echt leid was passiert ist. Ich werde nicht zulassen, dass es noch einmal passiert. Ich möchte dich nie wieder vermissen." Er klang so ehrlich, es tat meinem Herz weh.
Kurz sah er mich stumm an, schien mir jeden Gedanken aus den Augen zu lesen.
"Ich muss trotzdem nach Hause."
Ich wusste das das kommen würde.
"Nein. Tae, bitte, das ist nicht gut für dich."
Er seufzte. "Jungkook... Wo soll ich denn sonst hin? Es wird nur schlimmer um so länger ich hier bleibe. Bitte lass mich einfach gegen", sagte er und fing plötzlich an zu Husten.
"Erstens, bist du krank, also gehst du schon Mal nicht raus. Und du hast keine Schuhe. Wenn du wirklich einen Ort brauchst zum bleiben, ich teile gerne, auch wenn ich nicht viel zum teilen hab. Hauptsache du bist sicher." Vorsichtig griff ich nach seiner Hand. Doch er zog sie zurück.
Fast schon panisch schüttelte er seinen Kopf.
"Nein, du verstehst nicht. Ich muss nach Hause." Frustriert strich er durch seine Haare.
Er hatte Recht. Ich verstand nichts.
"Warum Tae?" Ich musste mich zurück halten ihn nicht fest zu halten.
Ich sollte ihn nicht festhalten, er wollte nicht, dass ich ihn an fasste.
Also tat ich es nicht.
Trotzdem wollte ich sicher stellen, dass er bei mir war, dass er blieb.
Er schluckte und setzte sich wieder ordentlich hin.
"Ich muss einfach. Er wird mich bestrafen. Ich weiß, dass ich nicht gehen sollte, aber er... er wird mich ruinieren. Alles..."
Er begann zu husten und nieste. Ich reichte ihm wortlos die Taschentücher.
Er nahm sie entgegen ohne sich zu bedanken. Es störte mich nicht.
"Die Erklärung hat nichts gebracht", meinte ich neutral und stand auf.
"Aber gut. Ich lass dich zurück gehen." Seine Augen wurden groß. Überrascht sah er mich an. "Unter einer Bedingung."
"Warum hab ich das kommen sehen?", fragte er sarkastisch und putzte sich die Nase.
"Weil ich dich schon immer beschützen wollte", erklärte ich. "Jedenfalls, ich komm mit."
Tae sah mich kurz überrascht an. Dann schüttelte er seinen Kopf.
"Nein Jungkook, ist ja gut und schön, dass du wieder Beschützer spielen willst, aber das würde es nur schlimmer machen. Er wird denken, dass ich irgendwas mit dir hab. Vermutlich wird er dir weh tun. Das- Nein. Ich geh alleine."
Taes Stimme klang lange nicht so entschlossen wie seine Worte. Sie zitterte, geschwächt vom Fieber und Husten.
"Ist mir egal." Damit griff ich nach meiner Regenjacke und reichte sie Tae.
Unsicher nahm er sie an. "Wirklich Jungkook, du sollst nicht wegen mir verletzt werden."
Ich hörte nicht auf ihn, griff nach meiner, nicht wasserdichten, Jacke und strich sie mir schnell über.
"Jungkook, Nein. Das ist meine Beziehung, nur weil er dir nicht gefällt, sollst du dich da nicht einmischen." Tae zog sich meine Jacke an.
Leicht wütend ging ich auf ihn zu. "Ich bin nicht blind Tae." Vorsichtig legte ich zwei meiner Finger seitlich an seinen Hals, sofort zuckte er zurück. "Das hier gehört in keine Beziehung."
Erneut machte ich einen Schritt auf ihn zu. "Und das was ich vor drei Tagen gesehen hab auch nicht."
Er wich mir aus. "Er war betrunken, Jungkook."
Frustriert fuhr ich durch meine Haare. "Das macht keinen Unterschied. Und wenn er nüchtern nicht so ist, dann kann ich ja mit kommen und mich selbst davon überzeugen."
Damit griff ich nach meinen Converse und hielt sie Tae hin. Zögernd nahm er sie entgegen.
"Jungkook..." Er setzte sich hin und zog sich die Schuhe an. "Du bist eifersüchtig."
Ich griff nach dem einzigen zweiten Paar Schuhe, dass ich besaß.
"Vielleicht -sehr wahrscheinlich-, aber darum geht es doch nicht. Ich will dich doch nur nicht noch einmal verlieren."
Damit war die Diskussion anscheinend beendet, Tae stand auf und sah mich prüfend an. "Gut. Gehen wir?" Er schien genervt von der Situation und irgendwie konnte ich es ihm nicht verübeln.
Schnell nickte ich, griff nach meinem Schlüssel und öffnete die Wohnungstür.
Tae trat an mir vorbei in das eiskalte Treppenhaus. Schnell schloss ich hinter mir die Tür ab und folgte Tae die Treppen hinab.
Auf dem gesamten Weg schwiegen wir uns an. Immer wieder wollte ich ein Gespräch beginnen, doch worüber redete man als beste Freunde, die einander seid Jahren nicht gesehen hatten?
Beziehungen? ... Nope... keine Gute Idee.
Job? Ich kannte Taes und über meinen... Well, konnte man nicht wirklich reden.
Kindheitserinnerungen? Ich glaube darüber wollte keiner von uns reden.
Also blieb ich stumm. Tapste neben Tae her. Stahl hin und wieder Blicke auf sein wunderschönes Seitenprofil.
Er schien sich zu beeilen, hastete die Gehwege entlang. An jeder Ampel trat er unruhig von einem Fuß auf den anderen.
Mein Blick glitt über die Häuser. Wir waren noch nicht weit von meiner Wohnung entfernt, trotzdem hatte sich die Umgebung gewandelt.
Ich war hier selten und das warum wurde mir mit jedem Schritt bewusster.
Das hier, absolut alles hier war aus meiner Liga.
Teurer, besser, moderner.
Ich senkte meinen Kopf, während ich durch die Straßen ging.
Starrte einfach auf Taes -meine- Converse, bis er plötzlich stehen blieb.
Fast stolperte ich in ihn hinein.
Er warf einen kurzen Blick zu mir. "Bitte komm nicht mit." Damit betrat er das Gebäude.
Ich hörte nicht auf ihn.
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1
0.11.21
Sehr ödes Ende...
Hm, jedenfalls ist es fertig.
💜💜💜💜
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