Blau trifft braun. Niemand von uns wagte es, den Augenkontakt zum anderen zu unterbrechen. Alles was man hörte war unsere Atmung. Mein Herz schlug kräftig gegen meine Brust und Adrenalin stieg in mir auf. Wieder war es das Eis, Yuri und ich.

Eine Haarsträhne fiel mir ins Gesicht. Instinktiv schob Yuri sie zurück und legte seine Lippen auf meine. Obwohl wir uns näher nicht hätten sein können, zog ich ihn noch mehr an mich, griff ihm in die Haare und intensivierte den Kuss. Yuri legte behutsam seine andere Hand um meine Hüfte.
Für nichts auf der Welt, hätte ich diesen Augenblick eingetauscht. Und für nichts auf der Welt hätte ich Yuri hergegeben..

Vollkommen außer Atmen, vom Lauf aber auch von unserem Kuss, stiegen wir vom Eis. Yuū sah uns vorgehaltener Hand vor dem Mund an. Grinsend nahm ich ihr das Handy aus der Hand während Yuri beschämt zu Boden sah. Keiner von uns sagte etwas.
Ich spielte das Video ab und bekam Gänsehaut. Gerade das Ende kochte vor Emotionen und auch unser Kuss war auf dem Video zu sehen. Ich leitete das Video an Yuri weiter und gab Yuū ihr Handy zurück.
Gerade spielte ich mit dem Gedanken, das Video online zustellen. Doch ich wollte Yuri nicht in Schwierigkeiten bringen.

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Geschafft betraten wir das Badehaus von Yuri's Eltern. Während mein Schützling seine Sachen verstaute und sich frisch machte, stieg ich unter die Dusche.
Ich drehte das Wasser auf und lehnte meinen Kopf an die kühle Glaswand. Mein Verstand war vollkommen erschöpft. Die letzten Monate gingen wie in Schnelldurchlauf noch einmal an mir vorbei. Gerade die letzten Wochen waren anstrengend gewesen. Nicht nur körperlich sondern gerade emotional war es eine reine Berg- und Talfahrt gewesen. Doch egal ob anstrengend oder nicht, die letzten Monate hatte ich allein Yuri zu verdanken und dafür war ich unfassbar dankbar.
Nicht nur er hatte sich weiterentwickelt auch ich hatte es.

Als ich mit dem duschen fertig war, band ich mir ein Handtuch um die Hüften und legte mich geschafft ins Bett. Ich schloss meine Augen und dachte an den Moment, als Yuri und ich, das erste Mal miteinander schliefen.

Niemals hätte jemand anderes, ein so derartiges  Gefühl in mir hervorrufen können. Es lies sich nicht beschreiben, was ich in diesem Moment empfunden hatte. Ich wünschte mir nur, dass ich es nochmal spüren durfte. Ihm nochmal zeigen durfte wie viel er mir bedeutete, wie sehr ich ihn wollte und wie ernst es mir war.

Leise klopfte es an der Tür "D.. Hi?", verwundert sah ich zur Tür, die sich einen Spalt öffnete. Yuri schaute mich mit leicht geweiteten Augen an. "Darf ich reinkommen?", lächelnd nickte ich und richtete mich auf. "Ich hab gerade an dich gedacht.", wieder in Gedanken versunken schaute ich zur Decke. "Ach ja?", "Mhm.", ein Lächeln legte sich auf meine Lippen. "Und an was?", er setzte sich zu mir aufs Bett und sah mich erwartend an. "An den Moment, als ich dir das erste Mal zeigen konnte, wie sehr ich dich brauche.", neugierig schaute ich zu ihm und sah das, was ich erwartet hatte. Yuri schaute mit roten Wangen zu Boden. "Sag das nicht einfach so..", seine Stimme war kaum mehr ein flüstern. Ich ließ mich nach hinten fallen und legte mich auf die Seite, mein Blick zu Yuri gerichtet. "Du wolltest es wissen.", ein schelmisches  grinsen überkam mich. "Möchtest du was trinken?", Yuri schien die Situation unangenehm zu sein, daher versuchte ich das Thema zu wechseln. "Īe.. Arigato!", dass ging dann wohl nach hinten los. Da er ablehnte, musste ich mir etwas anderes einfallen lassen. "Dir ist bewusst, was passiert wenn du länger hier  bleibst?", deshalb entschied ich mich gleich die Wahrheit auszusprechen. Er schaute mich nicht an, aber nickte. "Und du bleibst dennoch hier?", wieder ein nicken. Seufzend drückte ich mein Gesicht in das Kopfkissen. Wie schaffte er es, mich allein mit einem Nicken, so in die Knie zu zwingen. "Ich weiß nicht was  passieren wird, am Tag des Finales. Ich weiß nicht welchen Platz ich erziele. Ich weiß nicht welche Fragen mir die Reporter stellen werden. Ich weiß nicht, wie Christophe mir gegenüber treten wird und ebenso wenig weiß ich was nach dem Finale passieren wird.", seine Stimme war ruhig und kontrolliert. "Aber ich weiß, dass ich dich an meiner Seite habe. Und das ich dich jetzt brauche!", langsam hob ich den Kopf und sah in Yuri's von Begierde gefüllten  Augen.