25

Mein ganzer Körper zog sich zusammen, als ich mein Zimmer erreichte. Das Gefühl von Schmerz, Verlust und Angst überkam mich. Und schien über mich einzubrechen. Es tat so elendig weh, das mir schlecht wurde.

Es stimmte, Chris und ich hatten nur etwas miteinander angefangen, weil wir Sympathie füreinander empfunden hatten und von menschlichen Bedürfnissen getrieben wurden. Das war auch der Moment als er zu mir sagte, es sei egal welches Geschlecht dieses Bedürfnis befriedige.

Und nun stand ich in meinem Zimmer in der Hoffnung, dass ein fast 5 Jahre jüngere Mann endlich an meiner Tür klopfte.

Benommen von den Ereignissen, ging ich ans Fenster und schaute hinaus. Es half mir rein gar nicht gerade in Russland zu sein, obwohl ich dachte, das es mein Schmerz etwas lindern würde. Eigentlich wünschte ich mir gerade sogar, in Japan zu sein. Was war nur aus mir geworden?

Lange Zeit stand ich einfach nur da und schaute hinaus. Wartend. Auf Yuri.

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Nach einiger Zeit hatte ich die Hoffnung aufgegeben und machte mich bereit zum schlafen gehen. Ich ging ins Bad zog mich aus und putzte mir die Zähne, als ich ein leises klopfen vernahm. Augenblicklich schmiss ich die Zahnbürste weg und rannte zur Tür.

Einatmen.

Ausatmen.

Langsam öffnete ich die Tür.

Vor mir stand..

Yuri!

Erleichtert atmete ich aus und öffnete die Tür so weit, dass er hineintreten konnte. Was er auch tat. Er blieb mitten im Raum stehen und sah auf den Boden.

"Gomen.. Victor..", nervös zupfte er an seiner Hose, sah mich jedoch weiterhin nicht an. Vorsichtig ging ich auf ihn zu und zog ihn von hinten in eine Umarmung. Und dann ließ er alles raus, was ihn belastete in dem er bitterlich anfing zu weinen.

Das Yuri emotionaler war als so manch anderer war mir von Anfang bewusst, auch das er viel darum gab was anderen von ihm hielten, entging mir nicht. Doch das ich ihm Grund dazugab sich so zu verhalten, rief in mir das schlechte Gewissen hervor.

Ich setzte mich aufs Bett und Yuri tat es mir gleich. Behutsam legte ich meinen Arm um ihn und lehnte meinen Kopf an seine Schläfe.

"Victor..", er holte einmal tief Luft und sprach dann weiter. "Es war dumm von mir zu denken, dass das alles was besonderes für uns beide war. Ich war so überwältigt von allem, dass ich blind für die Tatsache wurde, das du einfach mehr Erfahrung hast als ich. Vielleicht.. vielleicht wollte ich es sogar gar nicht sehen. Und deshalb hat mich die Geschichte mit Chris auch so aus der Bahn geworfen. Nur weil ich diese Verbindung mit dir zum allerersten Mal eingegangen bin, hätte ich es nicht auf dich projizieren sollen. Gomen.. Gomenasai..", er stützte seinen Kopf in seine Hände und riss sich zusammen nicht noch einmal zu weinen.

Ein einziger Satz von dem was Yuri mir gerade gesagt hatte, machte mich wütend. Ruckartig drückte ich ihn aufs Bett und lehnte mich über ihn.

Meine Emotionen kochten über und diesmal war ich es der den Tränen nahe stand.

"Das was wir beide haben, Yuri, ist für mich etwas absolut besonderes. Wage es ja nicht etwas anderes zu behaupten. Auch wenn ich Erfahrung habe, bedeutet das nicht, das es belanglos für mich war. Ich hätte das mit Chris eventuell erwähnen sollen, aber ich hielt es nicht für notwendig, weil es Vergangenheit ist. Das einzige was wichtig ist bist du und ich. Nichts anderes. Ich war der erste, der diese Dinge mit dir gemacht hat und ich werde der einzige sein.", ich schluckte, denn es überkam mich, ich hielt die Tränen zurück doch es fiel mir schwer. Und der einzige der so eine Reaktion hervorrufen konnte war Katsuki Yuri. Auf einer Art ärgerte es mich, das ich mich so verändert hatte. Doch auf irgendeine Weise war es gut so, es war eine Bereicherung. Er war eine Bereicherung.

"Ich werde Gold für dich holen Victor.", endlich sah ich wieder ein Lächeln auf seinem Gesicht. Und die Worte sagten mir, das er verstanden hatte. Glücklich entflohen mir doch einige Tränen, aber es war egal. Erleichtert sah ich Yuri an um meine Lippen auf seine zu legen.

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