Bitte bitte das Video anschauen. Es ist unglaublich!
Durchatmen.
Yuri stand immer noch vor mir, während ich mich, noch immer in die Haare greifend, von ihm abwendete. "Ist was passiert Victor?", seine Hand fand meinen Rücken und augenblicklich überkam mich Gänsehaut. "Ohayo ohayo! Wir haben heute Abend was vor.", versuchte ich abzulenken. Seine Augen fingen an zu strahlen, aber er hinterfragte es nicht. Was mich freute, so war die Überraschung größer.
Sein grinsen war so unfassbar groß, dass ich selbst ganz aufgeregt wurde. Niemand könnte mehr Emotionen in mir auslösen als dieser japanischer Eiskunstläufer vor mir. Immer noch strahlend, nahm Yuri sich ein zweites Handtuch und trocknete damit seine Haare, während das Handtuch um seine Hüften drohte locker zu werden. Leicht überfordert mit der Situation biss ich mir auf meine Lippen. "Victor? Hast du Schmerzen?", ach wenn er nur wüsste. Es waren Schmerzen, Schmerzen der Lust, Sehnsucht und Hingabe..
Was sollte ich ihm darauf antworten. Das ich am liebsten meine Hände an seine Wange legen wollte? den Abstand zwischen uns verkleinern? Das ich neugierig war, wie es sich anfühlte wenn meine Lippen auf seinen lagen?
Unmöglich.
Natürlich war ich offen lebender als manch andere in meinen Sport und ja ich überschritt manchmal meine Grenzen und kannte keine Scham. Aber niemanden würde das jemals ernst nehmen. Mir entging es natürlich nicht, dass manche meiner ehemaligen Konkurrenten durchaus mehr in mir und Yuri sahen. Und ich gab zu, dass es manchmal durchaus danach aussah. Aber ich war schlau genug, um Yuri davor zu bewahren. Die japanische Kultur sah etwas nicht so gern. Vor allem nicht in der Öffentlichkeit aber genau da befand ich mich. Genauso wie Yuri. Aus dem Grund musste ich mich zusammenreißen und an mich halten. "Habe nur überlegt was wir heut Abend essen. Aber Lass das meine Sorge sein.", ich kratzte mich wie so oft an meinen Kopf und setzte ein Lächeln auf "Zieh dich an. Wir wollen los.", sanft schob ich ihn in Richtung Badezimmer.
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Die Eishalle von "Music on Ice" war bis auf den letzten Sitzplatz belegt. Wir hatten Glück, denn Stéphane hatte uns einen der Tischplätze direkt an der Bande zukommen lassen. Dankend schickte ich einen Gruß in den Himmel und schaute zu Yuri. Begeistert sah er sich die Eishalle genau an. Er wusste nicht genau was hier auf ihn zukam und ich genoss es ihn etwas Neues zeigen zu können. "Gefällt es dir hier?", grinsend legte ich meine Hand auf den Tisch und sah zu ihm hinüber. Strahlend sah er mich an "Es ist ein ganz anderes Gefühl als in den Hallen wo wir sonst immer sind. Aber es fühlt sich großartig an mal auf der anderen Seite zu sein.", aufgeregt rieb er seine Hände aneinander. Ein kichern konnte ich nicht mehr unterdrücken. Beschämt sah er zu mir. Wieder wurden seine Wangen rot. Wie immer in so einer Situation aber ich mochte es. "U-und was genau ist das für eine Show?", hätte mich auch gewundert wenn er nicht gefragt hätte.
"Schau genau hin", ich blickte hinüber zur Bühne, das Licht verdunkelte sich und der Moderator kam aufs Eis. Er wünschte uns einen schönen Abend und sagte noch, dass wir es genießen sollten.
Kurz darauf kam auch schon mein Freund Stéphane aufs Eis. Anders als beim Eiskunstlauf war hier allein schon die Kleidung geringfügig anders. Sie wirkte nicht ganz so extravagant. Stéphane trug einen blau schwarzen Anzug. Schlicht aber dennoch elegant. Auch die Musik war hier durchaus moderner als in unserem Zweig. Trotzdem griffen immer mehr Nachwuchseisläufer auf diese Art der der Musik zurück. Was vollkommen verständlich war, sie gingen einfach mit der Zeit.
Schon nach den ersten drei Schritten sah Yuri mich erschrocken an. "Aber sowas ist doch gar nicht erlaubt", er war wirklich ausgesprochen grün hinter den Ohren. Laut auflachend sah ich ihn an "Das ist Ice Dance. Hier kommt es weniger auf die uns bekannten Elemente wie Sprünge, Pirouetten und Figuren an. Hier geht es allein um den Rhythmus und darum wie man sich dazu auf dem Eis bewegen kann.", ich strich ihm über seine Haare woraufhin er die gewohnte Reaktion zeigte. "Das ist wunderschön!", flüsterte er und schaute weiter gebannt aufs Eis. Stéphane war ein absolutes Naturtalent und wusste ganz genau wie er die Menge einheizen musste. Seine Bewegungen waren männlich, antreibend und trotzdem weich und flüssig. So ziemliche jede Frau in dieser Halle fand ihn umwerfend, das sah man an den entzückend oder gar lüsternen Blicken. Doch Stéphane spielte mit genau dieser Reaktion und wusste sich zu verkaufen.
Auch mein Schützling konnte seine Augen nicht abwenden. Es freute mich ihn so sorglos zu sehen.
"Das ist so inspirierend. Unglaublich.", er sah mich nicht an doch er war so aufgeregt. Es war wirklich schön mit anzusehen, wie er trotz Eislauf den Kopf freibekam. Mehr wollte ich nicht.
Als der Auftritt meines Freundes zu Ende war, ließ er sich von Publikum feiern und genoss den Applaus der für ihn bestimmt war. "Amazing Stéphane!", rief ich über den Jubel hinweg. Sofort schoss Stéphane's Kopf in meine Richtung und ein blitzen erschien in seinen Augen. Da bekam ich so eine Vorahnung.
"Du kennst ihn?", Yuri sah mich erschrocken an und ich antwortete mit einem Lächeln.
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