Kapitel 7

»Sie ist weg!«
»Wer ist weg?«
»Mit der Bombe!«
»Finn, beruhige dich. Wer ist weg?«, fragte Rose noch einmal.
Der Junge atmete tief durch, bevor er weitersprach. »Raven«, sagte er schließlich. »Sie will die Bombe alleine auf der Brücke platzieren und schießen! Das bekommt sie nicht hin! Ich muss Jasper holen.«
»Ich komme mit.« Rose setzte zum Gehen an, doch Finn hielt sie zurück.
»Nein, du bleibst hier.« Er sah ihr in die Augen und sie wusste, warum sie sie mitkommen sollte.
Er vertraut mir nicht.
Der braunhaarige Junge rannte nun alleine los und bald waren er und Jasper verschwunden. Dennoch plagten Rose Unruhen. Nervös trat sie von einem Fuß auf den anderen. Letztendlich beschloss sie zu Jaspers besten Freund Monty zu gehen.
»Hey«, begrüßte sie ihn, als sie das Zelt betrat. Er machte sich gerade für irgendetwas aufbruchsfertig, worüber das Mädchen verwundert war. »Wo willst du hin?«
»Jasper hinterher. Ich glaube, er kann meine Unterstützung gebrauchen.«
»Ich komme mit.«
Monty nickte und zusammen verließen die beiden mit einer Waffe das Camp.
»Kennst du den Weg?«, fragte er Rose nach einer Weile.
»Ja, los! Wir müssen uns beeilen!«
Die beiden rannten durch den Wald und bald tauchte vor ihnen die Brücke auf. Hinter einem Busch hockte Jasper, der ihnen den Rücken zugedreht hatte. Er zitterte, wie Rose feststellte.
»Alles, gut. Du schaffst das.« Sie legte ihm eine Hand auf die Schulter und er erschrak. Erst jetzt sah sie, dass Finn und Raven auf der Brücke waren und sich Grounder näherten. Sie ignorierte das Gespräch zwischen Monty und Jasper und konzentrierte sich nur auf den Angreifer.
Finn muss sich beeilen, schoss es ihr durch den Kopf.
Da ertönte ein Schuss.
»Verdammt, daneben!«, fluchte Jasper.
»Du hast noch einen. Ich glaube an dich. Du schaffst das!«
Rose nickte eifrig auf Montys Satz und brüllte Finn und Raven zu: »Verschwindet dort. Schnell!«
Jasper atmete ruhig ein und aus, schloss kurz die Augen und drückte ab. Roses Herz pochte wild, als die Kugel die Bombe traf, und dann gab es die Explosion, deren Druckwelle sie von den Beinen riss. Instinktiv schloss sie die Augen und hielt ihre Hände schützend vor ihr Gesicht. Rauch wollte in ihre Lungen eindringen, doch sie presste ihre Lippen so stark aufeinander, dass sie taub wurden.
Plötzlich spürte sich eine Hand auf ihrem Oberarm. »Es ist weg. Du kannst die Augen wieder aufmachen«, sagte Monty.
Rose erhob sich langsam. Sie sah Raven und Finn und stellte erleichtert fest, dass es ihnen gut ging. Neben ihr stand Jasper auf. Sie grinste ihn an und fiel ihm überglücklich in die Arme.
»Du hast uns gerettet!«, rief sie lachend und löste sich von ihm.
»Ein Grounder, der es toll findet, dass andere Grounder sterben«, sagte Monty grinsend. »Daran muss ich mich erst gewöhnen.«
Finn kam auf sie zu. Er stützte Raven. Sie humpelte und Blut floss aus ihrer Nase. Rose half dem Jungen, das Mädchen zum Lager zu bringen. Hastig durchquerten sie den Wald, und als sie im Camp ankamen, wurden sie jubelnd begrüßt. Bellamy stand draußen mit Clarke. Den beiden ging es zum Glück besser.
»Dir hätte etwas passieren können«, meinte der Anführer der Hundert etwas abseits von den anderen.
»Na und. Dann wäre nur ein weiterer Grounder draufgegangen.« Rose zuckte mit den Achseln. »Wen kümmert's?«
»Mich.« Vollkommen überrascht von Bellamys Antwort starrte das Mädchen ihn an.
»Ich bin ein Grounder. Du hast meinen Bruder, da er einer ist, gefoltert. Und jetzt willst du mir sagen, dass es dich kümmert, wenn irgendein Grounder stirbt?« Verständnislos sah sie ihn an.
»Nicht irgendein Grounder«, antwortete er und beugte sich zu ihr hinunter. Er gab ihr einen Kuss auf den Haaransatz und ließ sie dann völlig überrascht zurück.
»Ah, unser großer Anführer hat ein Auge auf das Vögelchen geworfen.« Murphy lehnte sich gegen einen Pfosten und sah sie belustigt an.
Rose warf ihm einen verachtenden Blick zu und verschwand, während Murphy sich grinsend an den Hals fasste, an die Stelle, wo sich die Schlinge befunden hatte. Und ihm fiel nur ein Wort ein - Rache.

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