Kapitel 10

Seitdem Murphy ein Loch ins Ship gesprengt hatte, war Raven verletzt. Clarke und Finn waren wieder aufgetaucht und wollten sofort das Camp verlassen. Bellamy war jedoch komplett dagegen.
»Wir können von hier mehr ausrichten«, sagte er. »Hier können wir alles besser koordinieren. Da draußen sind wir leichte Beute!«
»Wir müssen das Lager verlassen!«, drängte Clarke weiter. »Sie werden kommen, und wenn wir uns beeilen, schaffen wir es noch bis zur Küste. Lincoln hat ...«
»Ihr habt Lincoln getroffen?«, fragten Octavia und Rose gleichzeitig.
»Ja, er hat uns geholfen«, erklärte Finn.
»Wo ist er jetzt?« Rose wurde unruhig.
»Er hat uns gerettet ... Wir wissen es nicht ...« Clarke sah sie mitleidig an. »Wir müssen verschwinden.«
Rose nickte. »Ja, kommt.« Sie lief los und Bellamy folgte ihr fluchend. Er gab einige Befehle und sie traten in den gefährlichen Wald.
»Bleib dicht hinter mir«, sagte Bellamy zu Rose und zog sie am Arm näher an sich heran.
Plötzlich surrte etwas durch Luft und jemand, knapp vor den beiden, wurde von einer Axt getroffen. Rose zuckte vor Schreck zusammen, kreischte aber nicht. Ihr Kopf färbte sich rot vor Wut und sie trat einige Schritte nach vorne.
»Habt ihr nicht genug? Wollt ihr noch mehr Tote?«, brüllte sie. »Wir sind alle Menschen und die Erde ist nicht nur euer Eigentum. Ihr seid Barbaren. Kranke! Irre! Verreckt meinetwegen. Sterbt an eurer Dummheit ...«
Bellamy hielt ihr von hinten den Mund zu und zog sie mit sich. Die Jugendlichen gerieten in Panik und rannten zurück zum Camp.
»Schließt das Tor!«, rief Bellamy, als sich alle wieder im Lager befanden. »Sie hätten dich umbringen können!« Vorwurfsvoll sah er Rose an.
»Hör zu, ich bin kein kleines Kind mehr und ich habe ...«
»Es bringt nichts, wenn ihr euch jetzt streitet!«, ging Octavia dazwischen. »Also hört bitte damit auf!«
»Haben wir noch Treibstoff?«, fragte Clarke Raven.
»Ja, eventuell, aber kein Schießpulver. Ich kann keine Bomben bauen.«
»Ich will damit auch keine Bombe bauen, sondern abheben.«
Raven nickte verstehend. »Du willst das Ship zum Fliegen bringen.«
Clarke und Raven gingen zum Ship, während das blonde Mädchen die junge Mechanikerin stützte.
»Ich will, dass ihr beide während des Kampfes hier drinnen bleibt«, sagte Bellamy zu seiner Schwester und der Grounderin.
Octavia machte auf dem Absatz kehrt und rannte davon.
»Du kannst ihr nicht immer alles vorschreiben.« Verständnislos sah Rose den Jungen an.
»Ich mache mir nur Sorgen um sie. Sie ist meine kleine Schwester. Lincoln hat bestimmt auch immer auf dich aufgepasst.«
»Nein, hat er zufällig nicht. Ich war ihm scheißegal!«
»Falls wir hier lebend herauskommen sollten, musst du mir bei Gelegenheit mal deine Geschichte erzählen.« Mit diesen Worten ging Bellamy zu den anderen Schützen und ließ Rose alleine stehen.

In unregelmäßigen Abschnitten ertönte das Knallen der Waffen und das Rufen der Leute. Irgendwann hielt Rose es nicht mehr aus. Sie ging doch zu Bellamy.
»Geh zu den anderen«, befahl er sofort.
»Das würde auch nichts an der Sache ändern. Ich will bei dir bleiben.«
Der Junge schwieg darauf und zielte weiter mit seiner Waffe auf die Grounder, die einige Meter von ihnen entfernt umherrannten.
»Halt, Bellamy. Nicht schießen!«, rief Rose auf einmal. »Sie wollen, dass eure Munition ausgeht. Schießt lieber auf die Bomben und jagt die hoch.«
Bellamy riss sein Walky-Talky hoch und gab Befehle an die anderen Posten. »Nicht schießen, verdammt! Nicht schießen!«
Plötzlich griffen die Grounder an. Sie schienen bemerkt haben, dass ihr Plan aufgeflogen war.
»Rose, verschwinde!«, rief Bellamy.
»Nein.«
»Verschwinde!«
In diesem Moment tauchte Octavia auf und ihr Bruder stöhnte genervt.
Haltet das Tor«, sagte er ins Walky-Talky. »Clarke, wie weit bist du?«
»Jasper ist bei uns. Er wird uns helfen«, ertönte Clarkes Stimme.
»Kommt!«  Bellamy zog die beiden Mädchen mit sich.
Auf einmal wurde Octavia von einem Pfeil getroffen und stöhnend sank sie zusammen. Zum Glück standen sie in der Nähe eines Baumes, der ihnen wenigstens ein wenig Schutz brachte.
Plötzlich tauchte eine Gestalt auf und Octavia erkannte ihn sofort. »Lincoln!«, rief sie überglücklich. Der Grounder wollte sich gerade auf sie stürzte, als er Rose entdeckte.
»Was machst du hier?«
Seine Schwester antwortete nicht. Stattdessen sah sie zu Boden.
»Lincoln, bitte bring Octavia weg«, bat Bellamy ihn.
Der Grounder nickte. »Wenn du mir eins versprichst.« Er trat näher an den Jungen heran und flüsterte: »Pass auf meine Schwester auf!«
Und so trennten sich die Wege der vier. Bellamy sagte noch etwas zu seiner Schwester und zog dann Rose mit sich mit. Sie betraten das Lager durch einen geheimen Gang. In diesem Moment stürmte Clarke aus dem Ship.
»Rose, bevor das hier alles vorbei ist, muss ich dir etwas sagen: Ich liebe dich!« Bellamy beugte sich zu dem Mädchen hinunter und küsste es. Die Grounderin hielt seine Hände und drückte sie zitternd.
Plötzlich wurde Bellamy von den Beinen gerissen. Ein riesiger Grounder prügelte auf ihn ein und Finn ging dazwischen, um Bellamy zu helfen. Rose wollte ebenfalls eingreifen, aber Clarke zog sie mit sich.
»Komm, wir müssen die beiden hier lassen. Wir müssen ins Ship!«
»Nein, nein! Ich lasse ihn nicht hier!« Rose wehrte sich wild, wurde aber dann von Jasper hineingetragen. Im Ship setzte er sie ab und hielt sie fest, da sie um sich strampelte.
Sie fuhren das Tor hoch, und bevor es vollständig geschlossen war, sprang Anya herein. Clarke redete auf sie ein, aber darauf achtete Rose nicht. Sie wurde immer ruhiger und starrte ausdruckslos nach vorne. Auf einmal bebte das Ship und Rose schloss die Augen - sie hatte Angst.
Nach einer Weile wurde die Luke wieder geöffnet. Die Überlebenden traten nach draußen, in das Lager. Der Boden war zu Asche verbrannt und überall lagen Leichen von Groundern. Vor Rose flog eine Kugel auf die Erde und sie beugte sich gerade hinunter, um sie aufzuheben, als Rauch daraus kam.
»Rauchbomben!«, schrie jemand, doch es war zu spät.
Ohnmächtig sanken die Überlebenden der Hundert zu Boden, und Roses letzter Gedanke war - Bellamy.

Das Ende des Buches im Bezug auf die erste Staffel. Ich bedanke mich für die ganzen Likes und Reads. Danke, danke, danke!
Ich werde das Buch aufjedenfall weiterschreiben. Und ich werde noch ein Infokapi schreiben mit Infos - logisch.
Lasst mir Kommis da ;)

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