Unüberlegte Handlungen und ihre Folgen

Als wir uns umdrehten standen Dner, Taddl und Ardy vor uns. Anscheinend erkannte mich Dner sofort, den er sah mich überrascht an.

"Hey?", fragte er sichtlich verwirrt.

"Yo. Was geht? ", begrüßte Felix alle.

Sie schüttelten sich Brudi mäßig die Hände.

"Tamina?", fragte Felix vorsichtig.

"Hi", meinte ich beflügelt, und immer noch sehr happy, darüber zu wissen das Felix mich so akzeptiert wie ich bin.

Ich hob die Hand zur Begrüßung. Felix drehte sich zu mir um, sodass sie ihn nicht sehen konnten, und machte einen nachdenklichen Gesichtsausdruck. Ich zuckte leicht mit den Schultern.

"Woher kennt ihr euch?", fragte Dner, der die kurze Stille unterbrach.

"Ähm...", meinte Felix.

Irgendwas in meinem Kopf zersprang. "YouTube."

Felix sah mich erstaunt an.

"Bist du Fan?", fragte Taddl schmunzelnd.

"Nein. Ich bin Tami. Felix' Partnerin in Varo", meinte ich und grinste unsicher.

"Dachte ich es mir doch das ich deine Stimme irgendwoher kenne", lachte Dner.

"Du hast GLP und Malte getötet", stellte Taddl fest.

Er lachte. Plötzlich wurde mir klar was ich gerade getan hatte. Mir wurde richtig schlecht.

"Ich hab euch gestern doch von ihr erzählt", sagte Dner an Taddl und Ardy gerichtet.

"Genau. Das hübsche Mädchen mit der krass geilen Stimme", stellte Ardy fest.

Felix merkte das ich gerade dabei bin mein ganzes Leben anzuzweifeln und rutschte ein Stückchen zu mir. Vorsichtig und unbemerkt legte er einen Arm um mich.

Ich flüsterte ganz leise: "Was habe ich nur getan?"

Ich musste mich richtig zusammen reisen um nicht zu heulen. Ich hatte so große Angst dass mich jemand von YouTube erkennen würde, und nun tut das wer und noch dazu hab ich es einfach sofort gesagt.

"Tami was ist los?", fragte Taddl, der es anscheinden sofort merkte das etwas nicht stimmte.

"Sie wollte es eigentlich nie jemandem erzählen wer sie ist. Tami hat sich schon dazu überwunden sich mit mir zu treffen, doch weil du, Dner, sie wieder erkannt hast, hat sie sich zu erkennen gegeben", erklärte Felix kurz.

"Kann es ja jetzt nicht mehr ändern", sagte ich traurig.

Felix ließ mich wieder los, doch das wollte ich gar nicht. Es war schön gewesen halt zu haben.

"Was habt ihr noch vor? Wir wollten gerade Essen gehen. Wenn es dir unangenehm ist, braucht ihr natürlich nicht mit kommen. Aber es wäre cool", sagte Dner ganz schnell

Ich meinte nur das es mir egal sei und zuckte mit den Schultern. Ich musste einfach stark bleiben und irgendwie mit der Situation klar kommen, die ich mir gerade dummerweise selbst verschaffen hatte.

"Gehen wir mit?", fragte mich Felix lächeln.

"Wenn du das gerne möchtest." So einem lächelnden Felix kann man einfach nichts abschlagen.

"Also ist das beschlossene Sache?"

Ich nickte. Taddl, Ardy und Dner nahmen die Boards in die Hand und wir gingen Essen. Wir verstanden uns richtig gut und so setzten wir uns nachdem Essen noch an den Rein. Dner ließ Musik laufen und ihm viel wieder ein das er ja wollte dass ich Taddl und Ardy meine Stimme präsentiere. Er suchte in YouTube eine Karaoke-Version von Hoodie Allen - High Again und spielte sie ab. Zuerst war ich mir verdammt unsicher und sang nur ganz leise, doch dann berührte mich die Musik und ich fing an mehr Kraft in meine Stimme zu legen. Als es mir dann doch zu viel wurde, und ich merkte das Passanten mich ansahen, hörte ich auf zu singen.

"Nein sing weiter", meinte Felix fast felehend.

Er grinste mich so süß an das ich einfach eine Stelle in der Musik suchte wo ich wieder einsteigen konnte. Das Lied endete.

"Habe ich zu viel versprochen?", fragte Dner seine Kumpels.

"Nein. Aber du hast untertrieben", meinte Taddl lachend.

Ich bedanke mich für die netten Worte. Es wurde unangenehm still. Wir saßen einfach ein zwei Minuten da und sagten nichts.

"Könnt ihr mir versprechen das ihr niemandem erzählt wer ich bin?"

"Das heißt du willst dich weiterhin nicht zeigen?", fragte Taddl.

"Nein Es darf wirklich niemand sonst erfahren wer ich bin und wie ich aussehe", meinte ich fest entschlossen.

"zzi hat schon Vermutungen", stellte Dner fest.

"Bei YouTuber zeigst du wer du bist, aber bei Zuschauern bleibst du versteckt", schlug Felix vor.

"Ja. Können wir machen", sagte ich begeistert und überspielte meine Unsicherheit.

"Wieso bist du eigentlich in Köln?", fragte mich Taddl.

"Um zu studieren. Bald werde ich Englisch auf Lehramt studieren.

"Das ist cool", stellte Taddl fest.

"Ich liebe diese Sprache einfach. Wenn ich fertig bin mit dem Studium werde ich wahrscheinlich ein Jahr in England verbringen", erklärte ich freudig.

"Und jetzt? Was tust du so lange bis das Studium beginnt?

"Jetzt konzentriere ich mich auf YouTube. Vielleicht mache ich öfter Musik, aber im Grunde werde ich einfach versuchen mich einzuleben."

"Wenn du mehr Musik machen willst, kannst du von mir aus gerne bei dem einen Song, für den wir noch eine weibliche Stimme suchen, mitsingen", stellte Ardy fest.

"Ja. Ich glaub auch dass du Potenzial hast", meinte Taddl.

Ich wusste nicht was ich sagen sollte. Einerseits wollte ich immer schon Musik machen, andererseits ist das eine große Entscheidung. Wenn es gut lief könnte ich vielleicht irgendwann davon Leben, zumindest wäre das ein großer Traum. Wenn ich aber vollkommen versage, würde ich nur noch mehr verarscht werden. Ich hatte also keine Ahnung was ich sagen sollte.

"Ähm... Ja... Ich hab schon Lust, aber das Lied muss auch zu mir passen", sagte ich etwas verunsichert.

"Ich kann dir das Lied gerne schicken und den Text dazu. Im Gegenzug musst du mir auch was schicken wo du singst, dass wir das mit Marly besprechen können", meinte Taddl.

"Geht klat."

Wir tauschten Nummern und E-Mail aus und dann machten sich die drei wieder auf den Weg. Felix und ich blieben sitzen.

"Danke."

"Für was den bitte?", fragte Felix vewirrt.

"Einfach alles."

Felix setzte sich näher zu mir und legte einen Arm um mich. Ich ließ meinen Kopf auf seiner Schulter ruhen und sah auf denn Rein hinaus, der die Lichter auf der anderen Seite spiegelte. Für einen Moment vergaß ich alles was so passiert ist und genoss die Nähe zu Felix. Normalerweise fällt es mir schwer Jungs nahe an mich heran zu lassen, doch bei Felix fiel es mir erstaunlich leicht. Ich fror ein wenig, was er anscheinend bemerkte. Er ließ mich los nahm einen Pulli aus seinem Rucksack und gab ihn mir. Ich zog ihn mir an, er roch nach ihm. Er legte wieder einen Arm um mich und ich schloss einfach die Augen. Ich weiß nicht wie lange wir stumm nebeneinander saßen und einfach nichts taten. Irgendwann fing er wieder an zu reden. 

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