The Experiment |Rewilz
Rewinside x Rotpilz
Neko-Labor AU
"Sebastian, bitte, bitte nicht... nicht schon wieder..." Zappelnd und wimmernd wurde ich von dem Größeren durch die Gänge geschleppt. Ich hatte Stegi nicht wehtun wollen, das war ein Versehen! Mein Betreuer machte aber keine Anstalten mir die Strafe zu ersparen, sondern schloss eine Tür auf und schubste mich unsanft in den kleinen Käfig.
Sofort rappelte ich mich auf und hielt ihn am Arm fest, als er gerade wieder zu schließen wollte.
"Bitte Basti, ich wollte das nicht, die müssen auch nichts davon wissen, ich sage ganz bestimmt nichts..." Seine Gesichtszüge waren bei dem Spitznamen kurz weicher geworden, dann schlug er meinen Arm weg und sah sauer zu mir herunter.
"Wenn du nicht die ganze Zeit Scheiße bauen würdest, müsste ich denen auch nicht gehorchen, verdammt! Also nimm dich mal mehr zusammen, Felix!" Er pfefferte mir vor Wut seine Jacke entgegen, schmiss die Tür zu und ging davon.
Ich verzog mich in die hintere Ecke des Käfigs und lehnte mich an die kalten Gitterstäbe. Wenigstens konnte ich mich mit seiner Jacke zudecken, nur in Boxershorts wurde es schnell sehr kalt hier. Und sie roch auch noch so gut nach ihm... Ich rollte mich darunter ein und schlang meinen buschigen Schwanz um mich. Das wärmte ein bisschen.
Früher war es hier ganz anders gewesen. Ich hatte mit den anderen Hybriden auf der großen Wiese spielen können und die einzige Regel war gewesen: "Gehorche deinem Betreuer!"
Die Betreuer damals waren aber viel netter gewesen. Sie hatten uns gestreichelt oder hinter den Ohren gekrault.
Sebastian spielte nie mit mir. Er war immer laut, aber manchmal lachte er dabei und das mochte ich. Dann hatte ich das Gefühl, er mochte es auch, mein Betreuer zu sein. Meistens war er auch grob, aber man konnte auch gut mit ihm reden.
Eigentlich war er voll nett. Aber nur im Zimmer, wenn keiner zusah. Sobald wir draußen waren, war er so abweisend. Wollte er unsere Freundschaft nicht zeigen?
Als ich das Petrit erzählt hatte, hatte er mich ausgelacht. Er sagt, man kann nicht mit seinem Betreuer befreundet sein. Die tun einem nur weh und gehorchen den Professoren. Ein bisschen recht hatte er, der Betreuer vor Basti hatte mir immer wehgetan, auch im Zimmer. Nicht körperlich, aber er sagte immer gemeine Sachen zu mir. Ich sei nichts wert. Basti war da anders, er war manchmal nett. Manchmal. Und das reichte mir. Aber Petrit war auch ein Hundehybrid, die waren meistens nicht so schlau wie wir Katzen.
Das wirklich schlimme waren die Professoren. Sie ordneten alles an, die Strafen, die Operationen, das Essen, alles. Und sie sahen gruselig aus, mit ihren weißen Kitteln und diesen emotionslosen Augen.
Ich kuschelte mich mehr in Sebastians Jacke und beobachtete wachsam die Tür. Das war extrem langweilig, es kamen nur selten andere. Im Käfig neben mir saß ein anderer Neko, aber wir durften nicht miteinander reden, sonst wurde man noch mehr bestraft. Man sollte hier darüber nachdenken, was man getan hatte und es bereuen.
Nach einer gefühlten Ewigkeit kam Sebastian wieder und öffnete die Käfigtür. Der andere war schon vor mir abgeholt worden. Vorsichtig stand ich auf und ließ mich von ihm rausbringen. Dabei redeten wir nicht, aber ich hatte seine Augen gesehen. Er sah... irgendwie traurig aus. Ich wollte ihn nicht traurig sehen, und überhaupt, eigentlich war ich es, der traurig sein müsste.
"Du hast heute noch eine OP." Was? Moment, stopp! Die letzte war doch erst zwei Monate her, normalerweise gab es nur eine im Jahr! Ich hatte nie eine Ahnung, was sie mit mir machten, sie sagten nur, die Katze in mir müsse raus und von alleine funktionierte das irgendwie nicht.
"Wieso?!"
"Ich habe keine Ahnung."
"Ich will nicht! Das tut immer weh! Immer! Was soll das, vielleicht will ich die Katze in mir auch gar nicht raus haben, es geht ja auch ohne! Kannst du nicht irgendwas machen oder so? Du sagst doch immer, du willst nicht, dass mir weh getan wird, aber sie tun das ständig also..."
"Halt verdammt nochmal die Klappe, Felix!" Wütend schubste er mich gegen die Wand und schlug neben meinem Kopf dagegen. Reflexartig hob ich meine Arme vor mein Gesicht, aber es kam nichts. Ängstlich schaute ich zu ihm hoch.
Er beugte sich zu mir und flüsterte in mein Ohr, ich konnte seinen Atem auf meiner Haut spüren und wurde zittrig. Das machte mich nervös.
"Hör zu, eigentlich dürfte ich dir nichtmal meine Jacke geben oder so. Dieses ganze Ding zwischen uns ist verboten und wenn die rauskriegen, dass wir uns nahe stehen, dann wird alles noch viel schlimmer, kapiert? Also sag sowas nie wieder außerhalb deines Zimmers!" Oh. Das hatte ich nicht gewusst.
Ich nickte und wollte mich gerade entschuldigen, da entfernte er sich schon von mir und zog mich am Arm in den Krankenflügel, wo auch die OP-Säle waren. Meine Schritte wurden immer langsamer, Sebastian behielt sein Tempo bei und zerrte mich in einen Saal. Seufzend setzte ich mich auf die Liege und er machte meine Hände und Füße daran fest.
Dann ging er aus meinem Blickfeld und vier Professoren kamen rein.
"Hallo Felix, ich weiß, das kommt jetzt außerplanmäßig, aber wir müssen überprüfen, ob deine Organe richtig funktionieren und wenn nicht, dir etwas einsetzen, damit sie wieder richtig funktionieren. Okay? Bist du bereit?" Es wird wieder wehtun. Ich werde zwar schlafen, aber hinterher wird es wieder wehtun. Ich wollte keine OP, das ging doch auch ohne oder nicht?
Trotzdem nickte ich. Sie würden mir eh nicht zuhören.
"Ja, ich bin bereit. "
"Dann eine angenehme Nachtruhe." Er spritze mir ein Narkosemittel und schon nach kurzer Zeit wurden meine Augenlider schwer.
Wo war Basti eigentlich? Normalerweise blieb er immer da...
Dann übermannte mich die Müdigkeit.
Ich spürte eine Berührung. Jemand strich mir sanft durch die Haare und kraulte meine Öhrchen. Ich konnte gar nicht anders als zu schnurren. Das war schön...
Ruckartig riss ich meine Augen auf. Wo war ich? Wer war das? Was hatten sie mit mir gemacht? Ich wollte mich aufsetzen, plötzlich schoss ein stechender Schmerz durch meinen Unterkörper und ich sank wimmernd zurück.
"Hey, ganz ruhig Kleiner, bleib einfach liegen." Ich schaute hoch und sah direkt in Sebastians Gesicht. Er lächelte mich an und hatte einen Arm um mich gelegt. Erschöpft sank ich mit dem Kopf auf seine Brust und er strich mir weiter durch die Haare.
Mit der Zeit ging es mit immer besser, aber die Schmerzen in meinem Unterleib blieben. Auch wenn ich mich nicht bewegte, es drückte unangenehm, als hätte sich irgendwas verschoben und es fühlte sich extrem falsch an. Ich lag immer noch auf Sebastians Brust, ihn schien das nicht zu stören.
"Weißt du eigentlich, was Sex ist?" Hä? Wie kam er denn da jetzt drauf?
"Ähm, das ist wenn zwei Leute oder Tiere sich fortpflanzen wollen. Und Menschen machen das auch, wenn sie sich lieben. Liebe ist aber kompliziert."
"Genau. Da hast du vollkommen Recht, Liebe ist echt scheiße kompliziert. Würdest du theoretisch mit mir Sex haben wollen?" W-was? Sex? Mit ihm? Tat das nicht weh? Jetzt? Hä? Ich schluckte. Ich wollte keinen Sex. Liebte ich ihn denn? Was genau ist Liebe überhaupt? Woran merkte man, dass man jemanden liebt?
"Ich weiß nicht... eigentlich nicht...", antwortete ich leise.
"Gut. Die wollen nämlich, dass wir Sex haben. Aber wenn du das nicht willst, dann wäre es eine Vergewaltigung und das ist gesetzlich verboten. Überhaupt, dieses gesamte Labor ist gesetzlich verboten! Es ist absolut unmenschlich und grausam und bringt nichtmal was, das ist ja das Schlimme!"
Erschrocken zuckte zusammen und wimmerte leise. Ich wollte nicht, dass er sauer war. Ich wollte, dass er weiter nett war und mich streichelte. Zum Glück merkte er das.
„Sorry, Kleiner. Ich wollte dich nicht erschrecken. Ich bin nicht sauer auf dich. Ich bin sauer auf die, die diesen Scheiß hier leiten. Und alle, die es einfach mit ansehen und nichts tun."
Ich sah vorsichtig zu ihm auf. „Was meinst du mit all dem? Wieso ist das hier verboten? Dann können die das doch gar nicht machen, da ist Quatsch!"
„Die machen es einfach trotzdem."
„Das geht nicht, dann wird man bestraft! Es kann gar nicht verboten sein, es ist nicht verboten, es ist nicht verboten, es ist nicht..." Meine Stimme brach und aus meinen Augen flossen die Tränen. Basti schwieg und drückte mich nur weiter an sich. Dann fing etwas an zu piepen und er schaute auf ein kleines Gerät ein paar Tasten. Er drückte eine davon, hielt es sich ans Ohr und fing an zu reden! Ich konnte ihn nur verwirrt anstarren. Wie..?
Als er das Gerät vom Ohr nahm, sah er glücklich aus.
„Du Felix? Hättest du vielleicht mal Lust, zu sehen wo ich schlafe?" Vorsichtig nickte ich.
„Aber dürfen wir das denn?"
„Das ist jetzt egal. Ab jetzt machen wir unsere eigenen Regeln."
In diesem Moment ertönte ein lauter Knall! Die Erde bebte und ich sprang erschrocken auf, schrie auf und hielt mir den Bauch.
Sebastian war sofort an meiner Seite und stützte mich.
„Es wird jetzt ganz viel Chaos geben. Es wird laut und beängstigend und vielleicht wirst du viele schlimme Dinge sehen. Aber ich verspreche dir, ab jetzt wird alles gut. Ich bleibe bei dir und beschütze dich und dann kommst du mit mir nach Hause, okay? Wir kommen hier raus. Du musst die Professoren und den Käfig und deine Zelle nie wieder sehen, sondern kannst viel schöner und gemütlicher wohnen. Willst du das?"
Ich starrte ihn an. „R-raus? Ganz raus..? Aber... da ist es gefährlich! Da kommen böse Leute und Tiere, die uns töten wollen!"
„Ich bin doch bei dir. Ich passe auf dich auf. Dich tötet keiner. Vertraust du mir?"
Draußen schrieen Menschen. Jemand rüttelte an der Tür und klopfte wild. Von weiter weg knallte es ganz oft. Ich zuckte jedes Mal heftig zusammen. Was passierte hier?! Was ging da vor sich? Wollte er wirklich da mit mir raus? Konnten wir nicht einfach hier bleiben??
„Ich weiß, du hast Angst, Felix. Und das ist okay, aber wir müssen jetzt wirklich los. Ich verspreche dir, es wird alles gut. Wenn wir draußen sind, kannst du in ein ganz ganz weiches Bett. Keine OPs und Professoren mehr. Nur du und ich. Bitte, du musst mir jetzt vertrauen."
„Auch viel Schinken..?"
„So viel, wie du willst."
„...okay."
Sebastian strahlte, hielt meinen Kopf fest und drückte plötzlich seine Lippen gegen meine Stirn! Mein Körper fror ein und erst wollte ich ihn abschütteln, aber... irgendwie... er war so glücklich dabei. Er lächelte mich so warm an... das musste doch was Gutes sein. Und dann mag ich es auch, wenn er mir was Gutes tut.
Er wird mich beschützen. Und er passt auf mich auf. Wir sind Freunde. Alles wird gut.
Entschlossen klammerte ich mich an seinen Arm und blickte scheu zur Tür, an der immer noch geklopft und gerufen wurde.
„Mach mal bitte kurz die Augen zu." Ich gehorchte. Ich vertraute Basti. Und ich folgte seinen Schritten nach vorne.
Dann ging die Tür auf und alles wurde laut.
Hallo!
Hier habe ich ja ewig nicht geupdatet. Wird mal wieder Zeit, was? Auch, wenn mittlerweile die JCU- und die Reddie-FF am meisten gefragt sind, diese OneShots machen mir echt viel Spaß.
Dieser hier ist bestimmt von vor vier Jahren oder so, aber dafür fand ich ihn gar nicht so schlimm. Deshalb habe ich ihn vervollständigt und hier hochgeladen.
Bald kommt auch eine neue OneShot-Reihe, weil ich mich manchmal einfach nicht unter Kontrolle halten kann. Plötzlich hatte ich fast 4000 Wörter und war gerademal beim Vorspiel (ja, es wird mal wieder ein Lemon xD).
Freut euch darauf und auf ein neu gefundenes Shipping!
Eure Dianne
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