Kryonik ~ Zomdado

Wir befinden uns im Jahr 2719
Ein junger Wissenschaftler eilt durch die Gänge des hell erleuchteten Labors. Sein Ziel? Eine dunkle Halle, das Zentrum des ganzen Komplexes. Eine Halle voll mit flüssigem Stickstoff gefüllten Kapseln.
Hier befindet sich das Herzstück der Kryonik, eine Wissenschaft, welche sich mit dem einfrieren und wieder auftauen von Organismen beschäftigt.
In diesem Fall ist das Labor vollständig auf Menschen spezialisiert. Vor vielen hundert Jahren ließen sich die Menschen freiwillig einfrieren um zu einem späteren Zeitpunkt der Geschichte weiterleben zu können. Sie vertrauten auf die Fähigkeiten der zukünftigen Wissenschaftler, das es ihnen gelingen mag, ihre Körper wieder vollständig aufzutauen. Ohne das der Körper schaden voll all dem nimmt.

~

Mit schnellen Schritten eile ich zu der großen Halle, stoße gehetzt die schwere Eisentür auf und renne an den Glaskapseln vorbei.

Ich bin viel zu spät, viel zu spät.

Aus den Augenwinkeln sehe ich etwas was mich irritiert und ich bleibe abrupt stehen. In Kapsel 302 bewegt sich was!?

Das muss ich mir näher angucken!

Ich trete an die Glasscheibe heran und betrachte den schlafenden Körper vor mir. Es ist ein Mann mit langen blonden Haare. Seine Augen sind geschlossen und auch sonst sieht er sehr tiefgefroren aus.

Vielleicht habe ich auch einfach Halluzinationen von dem Schlafmangel.
Ein Blick auf seine Akte, welche neben der Kapsel hängt, verrät mir das er mit 28 eingefroren und 1994 geboren wurde. Das ist echt schon eine ganze Weile...

Nur sein Name wird nirgendwo erwähnt. Wie er wohl heißt und warum sein Name nicht angegeben wurde?

Ich habe ihn wohl ein paar Minuten zu lange angesehen, als plötzlich ein lauter Ruf durch die Halle schallt.

"48? WO BLEIBT 48?"

Ohje... Ich habe den Termin mit dem leitenden Oberarzt vergessen. Er ist für die Gesundheitsforschung zuständig und leider auch für die Routinemäßigen Gesundheitschecks der Mitarbeiter.

"Bin unterwegs!" rufe ich die Halle hoch und löse mich von dem hübschen Gesicht des unbekannten Blondschopfs. Nicht ohne nochmal zurück zu sehen und merkwürdiger Weise schon wieder eine Bewegung wahrzunehmen.
Verwirrt schüttel ich den Kopf. Vielleicht sollte der Arzt gleichmal meinen Kopf untersuchen, ob bei mir noch alles richtig läuft. Menschen, welche bei - 196 Grad eingefroren sind, können nicht von alleine aufwachen.

~ ✧ ~ ✧ ~

"Und Sie meinen wirklich, Sie hätten Halluzinationen?" Der Oberarzt sieht mich skeptisch an.

"Ja! Ich babe eine Bewegung in einer Kapsel gesehen. Das ist aber unmöglich!" erkläre ich mein Problem. Vielleicht schreibt er mich wirklich für ein paar Tage krank, damit ich endlich mal aus diesem Gottverdammten Labor raus komme. Ich meine ich liebe meine Arbeit und diese Wissenschaft ist alles, auf was ich die letzten Jahre hingearbeitet habe aber 6 Monate durchgehend in diesem Labor, mit kaum Kontakt zur Außenwelt lässt einen schon verrückt werden.

"Rein theoretisch ist es nicht unmöglich, das sich die Menschen in den Kapseln bewegen. Es kann verschiedene Gründe haben. Zum einen befindet sich die Halle ein paar Meter unter der Erde. Schon kleine, für uns nicht spürbare Erdbeben können dafür sorgen das sich der Stickstoff bewegt und somit auch die Menschen darin. Außerdem kann es auch sein das die eingefrorenen Organe kurze Zuckungen haben. Auch wir im wachen Zustand haben manchmal Zuckungen die wir uns nicht erklären können. Sie kommen einfach und verschwinden wieder. Und bei den Patienten kann das eben auch passieren. Also alles nur halb so wild. Machen Sie sich keine Kopf 48 und lassen Sie mich endlich Ihnen die Schutzimpfung geben." Der Oberarzt grinst und tippelt ungeduldig mit dem Fuß auf den Boden herum. Ich seufzte und krempel den Ärmel meines Kittels hoch. Das wars dann mit ein paar Tagen krank...

Die Schutzimpfung bewahrt uns vor der Kälte, welche hier unten herrscht und sorgt dafür das wir trotz Sauerstoffknappheit überleben können. In der Außenwelt hat sich das in den letzten hundert Jahren sehr verändert. Anfangs war die Luft verseucht mit Massenhaft Kohlenstoffdioxid aber dann erfand man die Luftreiniger. Diese fliegen in der Luft wie große Luftballons und reinigen die Luft von schädlichen Gasen und geben saubere Luft wieder ab. Diese enthält eine gesunde CO2 und Sauerstoff Menge. Die giftigen Gase werden in Strom umgewandelt.

Aber egal. Das ist ja unwichtig. Hier unten gibt es jedenfalls zu wenig Sauerstoff und diese Impfung, die wir einmal im Monat bekommen sorgt dafür das wir trotzdem gesund sind und vernünftigen Atmen können.

Der Arzt lässt mich nach meiner Untersuchung wieder aus seinem Raum. Sofort begebe ich mich wieder zu Kapsel 302.

>Ich weiß das du dich nicht wegen nem Erdbeben oder Zuckungen bewegt hast... Ich bin schließlich auch nicht dumm und bin nicht grundlos Kryonikwissenschaftler geworden.<

Ich fasse vorsichtig an die Glasscheibe und spüre sofort die eisige Kälte, welche von dort ausgeht.

>Wer bist du nur?<

Ich bin völlig in Gedanken versunken als sich auf einmal ein Schatten über mein Gesicht legt. Überrascht sehe ich auf und blicke in ein Paar vor Schock aufgerissener grüner Augen. Geschockt stolpere ich nach hinten.

Er hat mich angeguckt! Angeguckt! Er ist wach! Wie? Und warum?

Ich wage einen vorsichtigen Blick zur Kapsel. Dort schwimmt er, windet sich und hält sich den Mund zu. Er braucht Luft!

Ohne nachzudenken schnappe ich mir den Feuerlöscher und schlage ihn mit voller Wucht gegen die Glasscheibe, diese zerspringt und der flüssige Stickstoff klatscht auf den Fußboden der Halle. Der Eingefrorene landet vor meinen Füßen auf dem Gesicht und atmet unglaublich unruhig.

Nicht gut, nicht gut!

Panisch renne ich hin und her und sammel alles ein was ich für wichtig halte. Ich ziehe ihn aus den Trümmern der Kapsel, wickel ihn in eine dicke Decke und drücke ihm eine der Notfallsauerstoffmasken ins Gesicht. Vorsichtig aber zügig nehme ich ihn auf den Arm und verschwinde durch die leeren Gänge in mein privates Labor.

Ich lege den zitternden Körper auf die Liege und schließe den Raum von innen ab.

Angestrengt atme ich tief ein und aus... Jetzt ist er erstmal in Sicherheit. Wer weiß was die anderen Wissenschaftler gemacht hätten, wenn sie einen aufgewachten Eingefrorenen sehen würden.

"W- w" krächzt es von der Liege und schnell bin ich wieder bei dem hübschen Blondschopf. Ich wickel in in eine weitere Decke und nehme ihm die Sauerstoffmaske ab. Hier drin herrscht normale Luft.

"W-wo bin ich?" raunt er leise und vorsichtig. Er hat seine Stimme 700 Jahre nicht benutzt. Ein Wunder das er überhaupt reden kann.

"Du bist in meinem Labor. Ich bin 48, Wissenschaftler 48." stelle ich mich ihm vor und er schaut mich verwirrt an.

"Was ist 48 den für ein Name?"

"Das ist ein Codename. Ich glaube ich habe meinen echten Namen vergessen, vielleicht sollte ich ihn auch vergessen. Ich weiß es nicht." gebe ich ehrlich zu.

"An was kannst du dich erinnern?" frage ich ihn und er schließt die Augen.

"An nicht viel. Ich erinnere mich an ein Haus. Mein Wohnhaus! Ich war zuhause und dann kamen so Typen und wollten das ich mit komme. Und ab da ist alles schwarz."
Er hat eine wunderschöne Stimme... Ähm was?
Zurück zum Thema.

"Erinnerst du dich den an deinen Namen, deine Familie oder was du gearbeitet hast?" hacke ich nach.

"Nur verschwommen. Bei Name klingelt gar nichts. Familie auch nicht. Nur bei Arbeit. Ich war YouTuber..."

Ich werde hellhörig. Das würde alles erklären.

"Dann weiß ich was mit dir passiert ist. Du warst sicher sehr erfolgreich. Vor 700 Jahren hat die Regierung jedes Landes einen beliebten YouTuber, Sänger oder Schauspieler ausgewählt, der konserviert werden sollte. Für die Nachwelt und so ein Mist. Diese Leute wurden meist unfreiwillig eingefroren." erkläre ich ihm und mir gleichzeitig

"Warte was? Vor 700 Jahren? Eingefroren? Konserviert? Ich bin doch kein Lebensmittel!" empört er sich und will aufstehen aber da er zu schwach und unterkühlt ist, fällt er nur in meine Arme und ich lege ihn wieder auf die Liege.

"Das tut mir leid sagen zu müssen aber wir haben das Jahr 2719. Als die Typen dich mitgenommen haben, haben sie deinen Körper eingefroren und konserviert. Du hast 700 Jahre in der Stickstoffkapsel verbracht, aus der ich dich befreit habe." versuche ich ihm so schonend wie möglich beizubringen.

"Das ist doch ein Scherz! OK wo sind die Kameras?" Er dreht sich im Raum herum.

"Das ist kein Scherz. Schau." Ich ziehe vorsichtig die Jalousie meines Fensters hoch und gebe dem Blondschopf vor mir freien Blick auf die Stadt vor uns. Auch ich muss die Augen zusammen kneifen weil ich viel zu lange nicht mehr außerhalb meines Labors war.

"Wow!" staunt er und betrachtet all die fliegenden Fahrzeuge und die Luftreiniger, sowie die Gebäude welche für ihn bestimmt sehr futuristisch wirken.

"Aber wenn wir wirklich 700 Jahre in der Zukunft sind, heißt das ja das alle meine Freunde und meine Familie nicht mehr leben?! Auch wenn ich mich im Moment nicht an sie erinnere, so schmerzt es dennoch daran zu denken." sein Blick geht auf den Boden.

"Was ich mich jetzt frage, ist, warum und wie hast du es geschafft aus dem tiefgekühltem Schlaf aufzuwachen. Rein theoretisch ist es nicht möglich das der Körper solche Temperaturen unbeschadet und ohne Chemische Hilfe überlebt. Wir forschen seit Jahrhunderten daran die Eingefrorenen wieder zu erwecken aber bis jetzt hat nichts funktioniert."

Der junge Mann sieht mich sprachlos an. "Sind in der Zukunft alle so Gefühlslos wie du? Ich klage hier mein Leid und du denkst nur an die Wissenschaft! Ich kenn dich nicht aber du bist der einzige Mensch hier, dem ich mein nötiges Vertrauen entgegen bringe und du redest nur darüber wieso ich wach bin???" von Wort zu Wort wird er immer lauter und baut sich vor mir auf.
Überrascht trete ich einen Schritt nach Hinten, eile jedoch sofort wieder nach vorne als er droht umzufallen. Er verdreht die Augen und fällt direkt in meine Arme. Na super. Jetzt ist er Ohnmächtig.

Ich lege ihn zurück auf die Liege, Wickel die Decke neu und lege ihm ein Heizkissen auf den Bauch. Während er sich erholt, notiere ich meine Erlebnisse den heutigen Tages.

~ ✧ ~ ✧ ~

Müde Strecke ich meine Beine und Arme von mir. Drei Stunden sitze ich jetzt schon hier, habe gerechnet und getestet aber bin zu keinem Ergebnis gekommen, wieso der süße Blondie aufgewacht sein kann. Besagter Blondie schläft noch und Himmel sieht er niedlich aus wie er sich so in die Decken kuschelt und immer wieder vor sich hin grinst. Niedlich.

"Hör auf mich anzustarren!"
Überrascht schreckte ich aus meinen Gedanken hoch. Er ist wach geworden und sitzt auf der Bettkante.

"Ich würde jetzt gerne das hier verlassen ja?"

Perplex stehe ich von meinem Stuhl auf.

"Das geht nicht! Noch nicht. Spätenstens in zwei Stunden weiß das ganze Labor das du weg bist und dann bist du draußen auf den Straßen nicht sicher. Die Leute hier haben überall ihre Augen. Du bist hier drin am sichersten. Sie werden dich wieder einfrieren oder gar schlimmer. Sie könnten Experimente an dir durchführen, warum du aufgewacht bist. Und das kann und will ich nicht zulassen.

"Du bist scheinbar doch nicht so Gefühlslos. Vielleicht hilft es dir in deinen Forschungen wenn ich dir von meinem Traum erzähle." erwidert er und schielt auf meine Unterlagen. Ich nicke aber versuche mir meine Begeisterung nicht anmerken zu lassen. Nicht das er doch noch denkt ich wäre nur darauf aus.

"Ich kann mich nur verschwommen erinnern aber ich habe von einem Typen geträumt. Er hatte grüne Haare glaub ich. Und dann war da noch eine Maske, ein Kürbis und ein komisches blaues Wesen. Ich weiß nicht warum aber ich glaube das hatte was mit meinen damaligen Freunden zu tun." grübelnd legt er seine Stirn in Falten.

"Perfekt!" rufe ich auf und drehe meinen Computer zu Blondie um. Im Internet suche gebe ich >Grünhaariger YouTuber 2019< ein.
Direkt kommen Tausende von Ergebnissen und gemalten Bildern. Scheinbar war es wirklich ein YouTuber. Viele Soziale Netzwerke von damals existieren nicht mehr und der Rest wird nur noch selten und von sehr alten Menschen genutzt. Twitter beispielsweise. Dieser Grünhaarige hatte scheinbar einen Twitter Account.

"Das ist er! Ich kann mich an ihn erinnern. Er hat mit mir Videos gemacht aber selber selten welche hochgeladen. Sieh mal nach der Maske und dem Kürbis." Blondie hüpft vor Freude neben mir her.

"Gut warte." lächel ich und streiche mir eine meiner braunen Strähnen zur Seite. Niedlich isser ja schon, wie er so hippelig herumhüpft.

~ ✧ ~ ✧ ~

Nachdem wir nach dem Kürbis und der Maske gesucht haben, waren wir nun nicht schlauer als vor 10 Minuten. Der Süße weiß zwar das es seine Freunde und Kollegen waren aber kennt ihre und seinen Namen noch immer nicht.

Seufzend lehne ich mich zurück. "Duuu, 48?" die süße Stimme des Überlebenswunder lässt mich aufhorchen.

"Ja?" ich drehe mich zu ihm. Er sitzt auf der Liege, in seine Decken gekuschelt und blickt auf den Boden.

"Meinst du nicht es wäre doch besser mich wieder einfrieren zu lassen? Ich meine, vielleicht ist es besser wenn ich wieder weg bin. Ich scheine dich ganz schön zu stressen und das will ich auf keinen Fall!" Er wird von Wort zu Wort leiser.

Überrascht stehe ich auf. "Du stresst mich nicht! Im Gegenteil... Du faszinierst mich seit ich dich das erste Mal gesehen habe. Heute früh als du noch eingefroren warst. Ich wollte unbedingt mehr über dich erfahren. Wie ist dein Name, wie ist dein Charakter, wie klingt deine Stimme und sind deine Haare genau so flauschig wie sie aussehen." sprudelt es aus mir heraus und kaum habe ich realisiert was ich da gesagt habe, halte ich mir die Hand vor den Mund und laufe rot an.

"Ähm... So meinte ich das nicht! Also schon. Jaa.. Nein! Ach egal... Tut mir leid wenn ich dich verstört oder überfordert habe. Ich hatte lange keine sozialen Kontakte mehr" enttäuscht von mir selbst wende ich mich ab und sehe in das irritierte Gesicht des Grünäugigen.

"Ähm... OK... Du hast mich nicht verstört 48. Ich finde es niedlich und ich glaube wäre ich an deiner Stelle gewesen, wäre ich auch fasziniert von dir gewesen."
Der Blonde lächelt schüchtern und sieht mich mit glitzernden Augen an. Ich laufe noch roter an und setze mich neben ihn.

"Zusammengefasst... Wir finden uns beide gegenseitig faszinierend und wollen mehr über den anderen erfahren?" stelle ich fest und mein Gegenüber nickt grinsend.

"Na dann! Wie soll ich dich nennen, bis wir deinen Namen rausgefunden habe?"

"Ähm... Entscheide du!" lacht er und ich betrachte ihn skeptisch. Was für ein Name würde zu ihm passen? Er ist niedlich. Was fand ich früher niedlich? Schnecken! Schnecken sind meine Lieblingstiere. Schneckchen.

"Schneckchen" spreche ich meine Idee laut aus und überrascht schaut Blondie mich an.

"Das sagt mir was. Aber ich kann nicht genau sagen w- ahhhhh" er unterbricht sich selbst indem er sich krümmend auf den Boden wirft und sich an dem Bauch fast. Sofort bin ich bei ihm und hebe ihn zurück auf die Liege.

"Was ist los?" frage ich panisch.

"Mir ist so kalt und mein Oberkörper tut so weh." weint Schneckchen und drückt seine Hände auf seine Brust.

Sofort Hülle ich ihn wieder in die Decken und lege das Heizkissen auf seinen Oberkörper. Augenblicklich beruhigt er sich etwas. Jedoch zittert er noch stark und weint gar fürchterlich.

Er dreht sich langsam zu mir. Seine Augen sind rot und seine Haut ganz weiß. Blaue Lippen zieren sein wunderschönes Gesicht und er bibbert.

"Mein Herz tut so weh" weint er und sieht mich verzweifelt an. Ich drücke ihn an mich und fühle nach seinem Puls.
Dieser ist sehr schwach. Danach greife ich zu meiner Armbanduhr und lege sie seinen dünnen Handgelenk um. Ich stelle sie darauf ein, seine Herzfrequenz zu lesen.

Was sich darauf abbildet schockiert uns beide.

"Es schlägt nicht!" schreit Schneckchen und krallt sich in meinen Pulli. Die Uhr ist unfehlbar! Wie kann das sein?

"48? 48???" ich sehe zu dem eiskalten Mann in meinem Arm. Er starrt auf seine Füße.

"Ich spüre meine Beine nicht mehr." wieder krallt er sich fest doch diesmal in meinen Unterarm.

Völlig ahnungslos streiche ich über seinen Kopf. "Es sieht aus als hättest du eine Herzinfarkt aber einen dauerhaften. Dein Herz ist unterkühlt, weil der Stickstoff in der Kapsel all deine Organe auf - 196 Grad runter gekühlt hat. Mir hätte klar sein müssen, das da keine Decken und Heizkissen helfen. Schneckchen, wir habe noch kein Mittel gegen die gefrorenen Organe gefunden. Ich kann dich nicht vor dem Erfrieren retten!" rufe ich nun verzweifelt und schüttel seinen kalten und schwachen Körper. Er atmet nur noch leicht und seine Augen sind nur noch halb geöffnet.

"Ich sterbe? Nochmal?" er flüstert und ich hätte es fast nicht gehört. Mit Tränenverschleierten Augen nicke ich und drücke seine dünnen Körper fest an mich.

"Danke das ich die Zukunft kennenlernen durfte. Wenn auch nur kurz. Und danke das ich dich kennenlernen durfte. Ich mag dich wirklich sehr."

Er beugt sich langsam zu mir hoch doch da er zu schwach ist, fällt er nach zwei Sekunden wieder zurück.

Dafür beuge ich mich zu ihm runter und lege vorsichtig, um ihn nicht noch unnötig zu verletzen, meine Lippen auf seine Eiskalten. Er erwidert den Kuss. Schwach aber spürbar. Der Kuss geht lange und erst als sich sein Griff in meinem Arm löst und sich seine Lippen nicht mehr bewegen, löse ich mich und drücke seinen erstarrten und leblosen Körper an mich.

Danke mein Schneckchen

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Ähm ja... Hi
Ich habe wieder einen OS zum Fanbase Projekt von Notizbuch geschrieben owo

Hoffe er gefällt euch :D

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