16.6.2016 - 22:10

Lieber Patrick,
Falls du das jemals lesen wirst, wollte ich dir sagen, dass es mir Leid tut. Ich wollte es nicht. Ich wollte DAS nicht. Aber ich musste. Für uns.

Es fällt mir unglaublich schwer. Diesen Brief zu schreiben. Nur schon, diese Worte zu denken. Aber ich bin es dir schuldig. SCHULD.

Wie lange kennen wir uns schon? Wie viele Jahre ist es her? Ist DAS her?
Zu lange. Definitiv.
Es schmerzt es dir so sagen zu müssen. Viel lieber hätte ich es dir persönlich gesagt. In deine wundervollen, braunen Augen geschaut und es einfach gesagt. Drei Worte. Einfach. Simpel. Und doch unfassbar schwer.
Mut. Den hatte ich nicht. Nie.
Deshalb muss ich es so tun. So.

Vieles hat hierzu geführt. Und leider, Patrick, bist du etwas davon. Du kannst nichts dafür, und bist trotzdem ein Grund für diesen Brief.

817 Tage ist es her. Ja. Ich habe jeden gezählt. Einzeln.
Ich habe angefangen mehr zu sehen. Mehr in unseren Witzen. Mehr in deinem Lachen. Ich habe angefangen an dich zu denken. Immer.
Bis du mir nie mehr aus dem Kopf gegangen bist. Aber du? Nichts.
Keine Veränderung. Keine Erwiderung. Nichts.
Du triebst mich in den Wahnsinn. Aber ich war nur ein Freund. Ein Freund.
Es tut weh. Das zu schreiben. Es schmerzt.
Du hast Nichts getan. Gar nichts. Und genau das war der Fehler.
Nur ein Zeichen. Nur eine Geste. Aber Nichts.

Es tut mir so Leid. So unfassbar Leid.
Ich hätte es vermeiden können. Hätte ich nur Mut gehabt. Hätte ich mich getraut drei Wörter zu sagen. Einfach. Simpel.

Ich möchte es jetzt tun. Ich möchte, dass das meine letzte Worte an dich sind. Bitte denke immer dran und vergesse sie nie. Niemals.

Patrick. Ich. Liebe. Dich.

Wie in Zeitlupe schwebte das alte Papier zu Boden. Aus meiner Hand.
Es flog. Wie Manu.
Immer tiefer. Wie Manu.
Bis es auf dem Boden landete. Wie ...