Moonlight ~ [#Paldado]

(Bitte macht das Lied an. Ich finde dann kommt der Os viel besser zur Geltung ^^)
Und gehen wir mal davon aus, Maudado hat im Sommer Geburtstag. Ok? Ok.
----

ENDLICH! Endlich klingelte es und die letzte Stunde war vorbei.
Ich müsste nur noch mit dem Bus 3 Stationen fahren und schon könnte ich mich auf mein Bett werfen! Oder Zocken! Oder anderweitig meinen 22. Geburtstag verbringen.
Ok, zugegeben, es war schon irgendwie traurig. Aber ich feierte meinen Geburtstag sowieso kaum.

Gedankenverloren schlurfte ich über den Schulhof, als ich auf einmal jemanden "Maudado!", schreien hörte. Nicht Maurice, wie mich alle an der Uni nannten, sondern Maudado.
Verwirrt drehte ich mich im Kreis und versuchte herauszufinden von wo mein Name gerufen wurde. "Maudado! Hier! Parkplatz!"
Ich drehte mich in die besagte Richtung und da sah ich ihn: Paluten. Wie er auffällig winkend an einem Smart stand.
Was um Himmels Willen...
"Was machst du hier?", raunte ich ihm zu. Ich wollte nicht, dass alle wussten dass ich Maudado war. Ich hatte wirklich kein Bock auf ewige Fragereien. "Nicht so laut. Und wenn, dann bitte Maurice", ermahnte ich ihn.
"Jaja... alles gute zum Geburtstag!"
Hastig umarmte er mich, "steig ein."
Er öffnete mir die Beifahrer Tür und ich zwang mich mit meinen 1.90 in das kleine Gefährt.
"Was machst du hier?", wiederholte ich meine Frage von eben nochmals.
"Na, du hast doch Geburtstag und weil du gestern erzählt hattest, dass du nichts vor hättest, dachte ich ich überrasche dich mal. O-Saft hat mir deine Adresse geschickt und wo ich dich finde und TADAAA!"
Ein Riesen Grinsen zierte mein Gesicht. Er hatte an meinen Geburtstag gedacht.
ER hatte an meinen Geburtstag gedacht.
Ich warf mich ihm um den Hals. Es war toll, ihn endlich mal umarmen zu können. Palle.
"Danke!", hauchte ich ungläubig.
Wir lösten uns voneinander und ich setzte mich wieder richtig auf den Beifahrersitz.
"Wo geht's hin?", fragte ich, als Palle den Motor startete.
"Wo auch immer das Geburtstagskind hin will."
Er parkte den Wagen geschickt aus und bog auf die Hauptstrasse.
"Ähhm...", ich kratze mich ratlos am Hinterkopf. Ich hatte absoult keine Ahnung, "weiss nicht. Such du dir was aus."
Palle grinste nur verschmitzt und fuhr aus der Stadt hinaus Richtung Autobahn.
Ich hatte zwar keinen Schimmer, wohin die Reise gehen wird, aber es wird sicher total schön.
Nur schon, dass jemand an meinen Geburtstag gedacht hatte, das PALLE an meinen Geburtstag gedacht hatte, machte mich glücklich. Und dann noch so eine tolle Aktion. Dieser Tag konnte kaum besser laufen.

Nach etwa 40 Minuten Autofahrt parkierte er seinen Smart an irgendeiner Strasse.
Wir stiegen aus und ich sah gleich wie sich mir einen wunderschönen See entgegen streckte. Das Wasser war klar. Blau. Nur leichter Wind kräuselte die Wasseroberfläche.
Und plötzlich griff etwas warmes nach meiner Hand. "Lass uns ein wenig rumlaufen...", schlug Palle vor und zog mich ein Stück hinter sich her.
Wir liefen los, nebeneinander am See entlang und Palle machte keinerlei Anstalten, meine Hand loszulassen.
Aber ich wollte nicht, dass seine warme Hand aufhörte meine zu umfassen. Im Gegenteil.
Also liefen wir nebeneinander, den Seeweg entlang, händchenhaltend und nichts sagend. Nur den Moment geniessend.
Es war gerade mehr als perfekt.
Die Sonne begann hinter den Horizont zu verschwinden und tauchte alles in einen schönen orangeroten Ton. Das regelmässige Rauschen der Wellen und das feine zwitschern der Vögel gab dem Ganzen noch den Rest.
Wir liefen schon gefühlt eine halbe Stunde schweigend nebeneinander, den Moment voll und ganz geniessend.
Der Weg kam dem Seeufer immer näher, bis zu einem kleinen Kiesstrand.
"Komm!", lachte Palle und wollte nach meiner Hand greifen, machte aber gleich ein leicht erschrockenes Gesicht, als er bemerkte, dass er dies ja schon seit etwa einer halben Stunde tat.
Trotzdem zog er mich Richtung Ufer. "Lust zu baden?", er begann seine Schuhe auszuziehen.
Ich nickte. Es war unglaublich warm... also begann ich ebenfalls meine Schuhbändel zu lösen, bis ich die groben Kiessteine unter meinen Füssen spüren konnte.
Das Wasser war erfrischend kühl und ich zitterte leicht, als ich bis zu den Knien drinstand.
"Kommst du?", fragte ich Palle, der noch seine Hose sorgfältig zusammen legend am Ufer stand.
"Ja Moment!", er zog sich sein T-Shirt über den Kopf und rannte zu mir ins Wasser.
Bauch voran klatschte er auf die Oberfläche, sodass es nur so spritzte.
Ich quiekte kurz auf: "Ah, ist das kalt!"
Nur wenige Sekunden später, wurden meine Beine weggerissen und ich landete ebenfalls mit einem lauten Klatscher im Wasser.
Palle konnte sich kaum mehr einkriegen vor Lachen und automatisch musste ich mitlachen.
Ich war ja eh schon klatschnass, also würde es nichts ausmachen wenn ich...
Ich wollte einen Schritt nach vorne machen und mich auf Palle drauf hechten. Aber es blieb knapp beim Schritt nach vorne.
Ein unfassbarer Schmerz durchzuckte meinen Fuss und ich schrie kurz auf.
Langsam aber sicher verfärbte sich das türkisblaue Wasser rötlich.
"Maudado!", schrie Palle und war gleich bei mir, "Das... Was...?"

Ich starrte gebannt auf das immer rötlicher werdende Wasser. Blut. Überall. Mein Blut.
Urplötzlich wurde mir unglaublich schlecht und dann alles schwarz.

"Maudado!" Blinzelnd öffnete ich meine Augen und erblickte Palles besorgtes Gesicht.
Mein Fuss pochte und auch der Schmerz hatte in keiner Weise nachgelassen.
"Ich habe deinen Fuss so gut es ging verarztet."
Ich wagte einen Blick auf meine Wunde zu werfen, und sah dass ein Fetzen T-Shirt darum gewickelt worden war.

Das war ja mal ein toller 22. Geburtstag...

"Ich würde sagen das war genug für heute. Kannst du aufstehen?", Palle reichte mir die Hand, welche ich dankend annahm.
Aufstehen war die eine Sache, laufen die andere.
Ich versuchte ein wenig Druck auf den Fuss zu geben, zuckte aber sofort wieder zurück.
Es tat höllisch weh.
"Nein. Laufen geht nicht.", presste ich hervor um nicht gleich laut loszuschreien.
"Tragen kann ich dich auch nicht so weit...", meinte Palle und setzte sich neben mir auf den Boden, "dann müssen wir wohl oder übel hier pennen..."
Unsere Handys hatten wir bewusst im Auto gelassen und hier würde uns eh niemand finden, also hatte er recht.

Inzwischen war es schon dunkel geworden und ein heller Mond war das einzige, was uns das Sehen  ermöglichte.
"Ich schaue mal, ob ich ein Feuer hinkriege."
Ich kicherte nur leise. Er konnte nichtmal richtig kochen... wie sollte er da ein Feuer  machen können.

"Warum lachst du?", fragte er gespielt beleidigt, die Arme vor der Brust verschränkt.
"Ach nichts... nur... dass es da gar kein Holz hat für ein Feuer", rettete ich mich gerade noch. Ich konnte ihm doch nicht ins Gesicht sagen, dass ich an seinen Fähigkeiten zweifelte.

Seufzend liess er sich wieder neben mich fallen. "Du hast ja recht. Ich hätte es eh nicht hinbekommen..."

"Lass uns einfach den schönen Sternenhimmel geniessen", ich liess mich nach hinten fallen und schaute in den mit Sternen bedeckten Himmel.
Palle legte sich neben mich, sodass sich unsere Arme berührten.
Langsam verschränkte ich meine Finger mit seinen und zeigte mit der anderen in den Himmel.
"Guck da. Da ist der kleine Bär."
Er nickte brummend.
"Du Maudado?"
Ich drehte meinen Kopf in seine Richtung. Wir lagen so nahe beieinander, dass sich unsere Nasen fast berührten. "Mmh?"
"Machts dir etwas aus zu kuscheln?"
Ich schüttelte leicht den Kopf. Kuscheln hörte sich gut an.
Er legte seinen Kopf auf meine Brust und ich strich ihm sanft durch die Haare.
Es war, trotz meines pochenden Fusses und dem eigentlichen Grund warum wir hier festsassen, ein Moment wie er im Buche stand.
Zu zweit.
Am Strand.
Bei Nacht.
Still in sie Sterne blickend.

"Du, Palle?"
"Mhhm?"
"Erzähl mir was von dir. Was beschäftigt dich zurzeit?"
"Ähhm... ich weiss nicht... irgendwie... fühle ich mich so... alleine."
"Wie meinst du das?"
"Gerade jetzt merke ich, wie sehr ich es vermisst habe zu kuscheln... oder einfach jemanden zu umarmen..."

Ich liess meine Hand in seinen Haaren verharren.
"Ich finde das gerade extrem schön."
"Ja. Zwar irgendwie total kitschig. Aber schön, ja."
"Ein typisches Fanfiction-Szenario", stimmte ich zu.

"Ja.", lachte er, "jetzt nur noch Liebe gestehen, küssen und alle Fangirls haben feuchte Augen..."

Wir lachten. "Obwohl ein Kuss, jetzt, hier, am Strand bei Sternenhimmel, schon schön wär...irgendwie", träumte ich laut vor mich hin.
"Fändest du?"
Palle setzte sich auf und auch ich schaffte es, mich in die Senkrechte zu befördern.
"Mhm... um zu wissen ob... es sich anders anfühlt, als... normal", meine Stimme war nicht mehr als ein Flüstern.

Das Mondlicht fiel von der Seite in sein Gesicht und erleuchtete so nur die eine Hälfte, was einen sehr starken Kontrast zauberte. Die andere wurde durch scharfe Schatten stark definiert, was seine hohen Wangenknochen extrem hervorhob.
Der helle Mond spiegelte sich von der Seite in seinen Augen wider und liess diese beinahe silber wirken.

"Meinst du...", auch seine Worte waren nicht mehr als ein Hauch, "...es ist schöner?"
Seine kühlen Finger drückten leicht gegen mein Kinn.
"Vielleicht..."
"Na dann."
Ich spürte schon seinen Atem in meinem Gesicht und schloss meine Augen.
Und dann... küsste er mich.
Vorsichtig, schon fast zögerlich.
Aber doch so schön. So unfassbar schön.

Unsere Gesichter entfernten sich wieder einige Zentimeter. Ich öffnete meine Augen und schaute direkt in seine.
Kam es mir nur so vor, oder ging sein Atem schneller als vorher.
Starr schaute ich auf seine Lippen. Das Kribbeln brannte immer noch auf meinen und gerade wünschte ich mir nichts sehnlicher als ihn erneut zu spüren. Seine Behutsamkeit, seine Wärme, seine Lippen. Ihn.

Warum das Leben träumen, anstatt den Traum zu leben?
Warum immer nachdenken, anstatt einmal zu tun, zu wagen?

Und dann tat ich es. Ich wagte es.
Ich nahm Palles Gesicht in meine Hände und vereinte unsere Lippen erneut zu Einem.

Immer wieder bewegten wir unsere Lippen gegeneinander.
Meine Hände waren schon in seinen Haaren vergraben und ich zog seinen Kopf näher an mich heran.
Es war wunderschön, diese Kraft, diese Liebe.
Patrick krabbelte auf meinen Schoss, unsere Lippen stets vereint.
Ob es so schön war wegen der Location oder wegen der Person, die ich gerade küsste, wusste ich nicht. Aber einem war ich mir sicher: es war der schönste Kuss, den ich jemals hatte.
Immer energischer, wollender drückte er sich gegen mich, bis ich dem Druck nicht mehr standhalten konnte und samt Palle nach hinten in den Kies kippte.
Jetzt lag er vollkommen auf mir,
sein Gesicht nur wenige Zentimeter über meinem schwebend, und lachte.
"Alles gute zum Geburtstag Dado", flüsterte er und legte seine Lippen erneut kurz auf meine Lippen.
"Danke."

Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top