[Happy birthday ~phillim]

[Entwurf]

Lachend wippten wir zur Musik und sangen so gut es ging mit. Gerade liefen irgendwelche Kinderlieder aus dem Kindergarten und weckten so manche Erinnerungen aus dieser Zeit.
Das heutige Motto von Tims Geburtstagsparty war: „Kindheit, der Grund warum ich nicht 18 werden will".
Wie waren nur eine kleine Gruppe an Leuten. Besser gesagt nur Tim, Chrissy und ich. Mehr brauchte man echt nicht für eine lustige Party.
Das Lied verstummte und wir lachten immer noch, bis plötzlich ein fettes Kissen nach mir flog: „Fang!"- „Dein verdammter Ernst, T?", fragte ich Tim lachend und warf Chrissy das Kissen an den Kopf, „KISSENSCHLAAACHT!" Und schon flogen die Kissen nur so durch die Gegend.

Ein Blick zu Tim verriet mir, dass er genau das gleiche dachte wie ich und ein Grinsen erschien synchron auf unseren Gesichtern.
Mit Kissen bewaffnet, stürmten wir auf Chrissy zu, bis wir schlussendlich alle lachend auf einem Haufen lagen. Chrissy zuunterst.
„Okay, okay, ihr habt gewonnen, ich gebe auf!", lachte sie.

Irgendwann später hatten wir uns ein wenig beruhigt und entschieden uns Tat oder Wahrheit zu spielen.

Die Kinderlieder hatten irgendeiner Playlist Platz gemacht und wir sassen in einem Kreis. Beziehungsweise Tim sass hinter mir und Chrissy uns gegenüber.
Chrissy war an der Reihe, nachdem sie gerade eben laut Karaoke zu „Dicksucken" singen musste. Auch wenn Tim und ich ihre Stimme so ziemlich überstimmt hatten, das war es wert.
„So. Phil", Chrissy schaute mich an, „Tat oder Wahrheit?" - „Tat."
Chrissy überlegte einen Moment und ich wartete gespannt auf meine Aufgabe.
„Bisschen was Klischeehaftes... ich hätte gerne einen Phillim-Kuss", sie begann zu schmunzeln.
„Okay."
Ich drehte mich in Tims Schoss zu ihm um und schaute ihm in seine braunen Augen. Er erwiderte meinen Blick.
Wir hatten uns noch nie geküsst, auch wenn viele davon ausgingen. Die halbe Schule dachte, dass wir zusammen waren und sogar so mancher Lehrer shippte uns. Aber so sehr wir auch auf Schwulenpärchen machten in der Schule, geküsst hatten wir uns noch nie.
Irgendwie hatte ich Angst davor. Keine Ahnung wieso. Er war mein aller bester Freund und ich wusste, dass dieser Kuss wahrscheinlich nicht sehr viel daran ändern würde.
Also legte ich meine Hände an seinen Nacken und schaute auf seine Lippen, die sich zu einem schiefen Lächeln verzogen.
Na dann mal los.
Ich schloss meine Augen und sah gerade noch, wie auch Tim seine schloss.
Und dann küsste ich ihn.
Ich wollte den Kuss eigentlich nicht allzu lange machen, ich wusste ja nicht, wie Tim dazu stand. Aber er zog mich nur tiefer in den Kuss.
Dann halt doch kein kurzer Kuss.
Ich erwiderte und ich verstand, was die Mädchen immer gemeint hatten. Tim war ein verdammt guter Küsser. Er wusste ganz genau was tun, um mich um den Verstand zu bringen.
Ich vergass alles und ich glaube ich hätte gerade ziemlich lange überlegen müssen, wenn mich jetzt wer nach meinem Namen gefragt hätte.
Ich vergass, dass Chrissy zusah, hörte ihr Gequietsche gar nicht. Gerade wusste ich nur, dass ich nicht aufhören wollte Tim zu küssen und es schien, als war er mir da selber Meinung.

Irgendwann lösten wir uns doch und sein, sowie mein Gesicht, zierte, neben den geröteten Lippen, ein breites Grinsen.
Irgendwie wollte ich ihn nochmals küssen. Ich wollte dieses unbeschreibliche Gefühl nochmals spüren. Ich wollte ihn nochmals spüren.
Aber Chrissy hielt mich mit lautem Quietschen von meinem Vorhaben ab.
Ich merkte,  wie ich rot wurde und drehte mich wieder von Tim weg.

In dieser Nacht, wir übernachteten bei Tim, konnte ich nicht schlafen. Noch immer war ich mit Gedanken bei dem Kuss.
Ich liebte Tim, das war klar, aber bisher hatte ich immer gedacht als Freund. Aber hatte ich mich wirklich in ihn verliebt?
Und vor allem; warum hatte er so krass erwidert?

Ich stand auf und ging auf den kleinen Balkon in seinem Zimmer.
Die kühle Nachtluft umhüllte mich und eine leichte Gänsehaut bildete sich auf meinen Armen.
Ich war doch verrückt nur in Boxer, mitten in einer Dezembernacht nach Draussen zu gehen, aber gerade brauchte ich das.

Ich schloss meine Augen. Versuchte ein wenig runterzukommen.

Als mich plötzlich wer von hinten umarmte. „Kannst du auch nicht schlafen?", raunte Tims tiefe Stimme in mein Ohr. Er legte seinen Kopf auf meiner Schulter ab.
„Ja.."
„Oh Boy, was ist los?", er drehte mich zu sich um und schaute mir in die Augen.
„Ich.. weiss nicht. Irgendwie muss ich die ganze Zeit an unseren Kuss denken..", sein Blick verwirrte mich. Er wirkte.. erfreut.

„Diesen Kuss?", Tim beugte sich leicht nach vorne und ich spürte seine Lippen ein weiteres mal auf meinen. Aber diesmal war keine Chrissy da, die uns eine Aufgabe gestellt hatte. Diesmal waren nur wir da. Nur Tim und ich. Nur Phillim.
Der Kuss war verlangender und weniger zurückhaltend. Von meiner, wie von seiner Seite.
Ja. Ich hatte mich in Tim verliebt.

Ich lächelte ihn an, grinste leicht, bei seinen geröteten Lippen und den kleinen Schneeflocken in seinen Haaren.
„Phillim?"-„Phillim."
Wir gingen wieder rein, Hand in Hand.
Beide gingen wir in Tims Bett, dich aneinander gekuschelt unter der Decke. Und so oft wir auch schon so gelegen hatten, fühlte ich mich jetzt geborgener als sonst.
„Happy Birthday, T." - „Danke, P."
Ich kuschelte mich noch ein Stück näher an ihn und schloss glücklich meine Augen.
Ja. Phillim war definitiv real. Realer als mein Arsch es jemals sein wird.

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