24. Kapitel
"Jetzt beweg dein Arsch, Bruder! Aufgeschoben ist nicht aufgehoben!"- ich lag in meinem Bett, hatte mir die Decke über den Kopf gezogen, welche Ardy mir grade weg zog. Ich drehte mich um und drückte mir alternativ das Kopfkissen ins Gesicht. "Taddl, ich lass nicht zu, dass du das in den Sand setzt."
Es war der nächste Tag, 18 Uhr und man hätte sagen können ich versuchte mich vor dem 'Date' zu drücken.
Wie ein beleidigtes Kind im Spielwaren Laden, schlug ich mit den Fäusten mehrmals auf die Matratze. Mit einem tiefen Stöhnen zog ich das Kopfkissen von meinem Gesicht und schmiss es an die Wand gegenüber meines Bettes. "Ich hasse dich, Ardy, ich hasse dich." - "Damit kann ich leben." Ich rollte mich aus dem Bett, klatschte auf den Boden und blieb dort erstmal liegen, bevor ich mich mit einem weiteren mürrischen gebrumme aufraffte. Langsam, aber auch nur ganz langsam, bewegte ich mich Richtung Bad. "Und wehe du bist in ein einhalb Stunden nicht fertig, dann ziehe ich dich mit nassen Haaren nackt unter der Dusche raus und schleife dich ins Restaurant." - "Darauf stehst du doch."- grinste ich, doch als Antwort schmiss Ardy mir nur mein Kissen an den Hinterkopf.
Ich ließ mir tatsächlich viel zu viel Zeit unter der Dusche. Ein wenig in Stress und Hektik stand ich mit noch nassen Haaren und Handtuch um den Hüften vor meinem Kleiderschrank. Jetzt wusste ich wie sich Frauen jeden morgen fühlten. Ich hatte alles, hellen Jeans, dunkle Jeans, mit Löcher, ohne Löcher, Pullover Oversized, Shirts Hauteng, doch alles eben in meinem Style. Mein Style, den ich den Eltern meiner Freundin vielleicht nicht sofort beim ersten Treffen auf die Nase binden wollte.
"Ardy?" Ich hörte wie Ardy näher kam bis er hinter mir stand. "Dude, we have a Problem."
Ich wäre nicht ich, wenn ich nicht zu der Uhrzeit, zu der wir verabredet waren erst die Treppen im Hausflur runter sprinteten würde. 20 Uhr und ich stand erst draußen vor unserem Mehrfamilienhaus. War ich nervös? Ja! Merkte man es mir an? Definitiv! Ich atmete tief durch in der Hoffnung es würde sich schlagartig mein Zustand ändern. HA HA! Hektisch tippte ich die Adresse des Restaurants in mein Handy ein und schaltete mein GPS an. "An der nächsten Ecke, biegen Sie links ab."- sprach eine monotone Frauenstimme aus meinem Handy
PoV Lenja:
Ich konnte mich nicht dran gewöhnen. Weder an das Kleid, noch an die Absätze. Selbst bei dem Versuch aufzustehen um meinen Vater und seine Frau Rita zur Begrüßung zu umarmen, knickte ich mehrmals um. Ein Wunder, dass ich es von Zuhause bis hierhin geschafft hatte. Zu Fuß! "Schön siehst du aus, Lenja. Das Kleid sieht wunderschön aus."- schmeichelte Rita mir als sie ihre Jacke über die Rückenlehne vom Stuhl legte."Danke. Deine Haare sehen heute auch wieder hübsch aus."- mir stieg die Röte in die Wangen.
Meine Mutter und Andreas unterhielten sich angeregt mit Rita, währenddessen mein Vater und ich uns schweigend beobachteten und alle Minute auf mein Handy beziehungsweise auf seine Uhr guckten. Ich rutschte auf meinem Stuhl hin und her, zitterte erst mit einem, dann mit beiden Beinen um die Wette. Das konnte nicht wahr sein. Nicht heute, nicht jetzt, musste er zu spät kommen. Es waren doch höchstens 15 min zu Fuß von seiner Wohnung ins Restaurant. Jetzt war es genau virtel nach acht. Konnte er sich nicht zumindest melden?
Ich war kurz vorm verzweifeln. Die Blick meiner Eltern und Stiefeltern durchbohrten mich und das Lächeln, was ich immer bekam wenn ich verlegen oder nervös war, tat mittlerweile schon weh.
"Oh Gott sei Dank."- flüsterte ich, sprang vom Tisch auf und stolperte mehr als alles andere zur Tür. Grade als ich kurz vorm wahnsinnig werden war, sah ich an der Scheibe draußen Taddl vorbei laufen.
" Hey!"- rief ich ihm nach. Er war schon 10/15m am Restaurant vorbei gelaufen. Panisch drehte er sich um. Es war vielleicht nicht die beste Idee ein Restaurant direkt neben dem Einkaufszentrum auszuwählen, aber um die Uhrzeit war es eh dunkel, die kleinen Fangirls lagen in ihren Betten und guckten YouTube Videos (Hi, that's me!) und außerdem war es nunmal das beste Restaurant das ich kannte.
Seine Mine erhellte sich direkt wieder als er mich sah. Erleichtert ließ er sein Handy sinken. Als ich auf ihn zu kam streckte er die Arme aus um sie direkt wieder schützend um mich zu legen. "Wärst du nicht du und würdest du mir jetzt nicht deine Körperwärme schenken bei knapp über null Grad, würde ich dich jetzt auf der Stelle umbringen." - "Das waren die liebevollsten Worte die du je zu mir gesagt hast."- scherzte er. Er ließ mich los, guckte an mir herunter und war von der einen auf die andere Sekunde wieder ernst. "Du bist wunderschön."- flüsterte er mir entgegen. Ich griff an seinen Hinterkopf, unter den Schal, zog ihn zu mir heran und küsste ihn. Meine Nervosität war wie weggezaubert als er seine Hände auf meine Hüfte legte. "Lass uns rein gehen. Meine Vater ist ziemlich ungeduldig und ich friere mir sonst noch meinen Arsch ab." - "Nicht dein Arsch, den brauch ich noch."- lachte Taddl, während er seine Hände von meiner Hüfte auf meinen Hintern gleiten ließ. "Komm jetzt du Spinner."
Ich räusperte mich einmal als wir an dem Tisch meiner Eltern standen. Taddl ein Schritt hinter mir, als könne er sich hinter mir verstecken. Sofortige Stille. Alle guckten uns an.
Ach du scheiße, Erdboden öffne dich! Ich sterbe! Just at the moment!
"Mam, Paps, Andi, Rita,... darf ich euch meinen Freund vorstellen? " Ich drückte die Hand von Taddl in diesem Moment etwas fester. Um genau zu sein müsste ich sie fast zerquetscht haben. Direkt und Selbstsicher wie mein Vater war fand er als erstes die Worte wieder. "Ingo Stein, Hallo." Taddl trat ein Schritt vor um die Hand von meinem Vater entgegen zu nehmen. "Thaddeus Tjarks, schön sie kennen zu lernen, Herr Stein." Auch den anderen stellte er sich einzeln mit seinem vollständigen Namen vor. Das konnte nur ein guter, erster Eindruck sein.
Als er fertig war, hing auch er seinen Paker über den Stuhl neben mir und setzte sich dann. Ich musste grinsen als ich sah was er unter seiner Jacke trug. Die schwarze Jeans und die Adidas Jeremys hatte ich ja schon gesehen aber das Jaket, was er über einem weißen Hemd mit drei offenen Knöpfen trug, war definitiv von Ardy ausgeliehen. Als er mein grinsen bemerkte fragte er verwirrt- "Ist was? Hab ich was in den Haaren oder so?" Sofort fuhr er sich mehrmals durch seine Frisur. "Musst du jetzt schon deinem Mitbewohner die Klamotten klauen?" Mit einem ertappten und fragenden Blick guckte er mich an. "Ardy hat halt schon ein wenig breitere Schultern als du."
Ich lehnte mich zu ihm und gab ihm einen Kuss auf den Kieferknochen. " Ich liebe dich."- flüsterte ich ihm in der Bewegung ins Ohr. Mit seinem liebevollen Hundeblick schaute er mich überrascht an. Damit hatte er jetzt nicht gerechnet und ich wusste, er wäre am liebsten sofort über mich her gefallen, hätten wir nicht in einem Restaurant direkt neben meinen Eltern gesessen. Ich liebte es ihn wahnsinnig zu machen und ihn dann leiden zu sehen.
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Es ist Nachts, niemand würde damit rechnen, perfekte Zeit ein neues Kapitel raus zu hauen. Ist ja nicht so das die Story jetzt schon ein Jahr alt ist, immer noch nicht abgeschlossen ist und nur 25 Kapitel hat. Sorry for nothing!
Ich hoffe es gefällt euch. Guten Morgen, Guten Tag, Guten Abend, Gute Nacht, wann auch immer ihr das hier lesen tut.
Ihr seid wundervoll <3
/Sasa
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