"Mik, schau mal, was ich gefunden habe!", grinst der braunhaarige Junge stolz und reckt die Hand, in der er ein etwas verstaubtes Buch hat triumphierend in die Höhe.

Mik schaut auf und erwidert das Grinsen seines Freundes unwillkürlich, wie immer, er kann nicht anders. Wenn er Dennis sieht, kann er nicht anders als glücklich zu sein, auch wenn es ihm mal schlecht geht. Mik liebt Dennis einfach, diesen süßen Jungen, den er seinen Freund nennen darf. Er liebt alles an ihm, seine Art, seinen Charakter.

"Was ist das?", fragt Mik und macht eine wage Handbewegung, deutet damit auf das Buch in Dennis' Hand.

"Unser Fotoalbum! Du hattest es mir mal zum Geburtstag geschickt, vor ein paar Jahren, weißt du nicht mehr? Ich habe mich so darüber gefreut!"

Mik runzelt die Stirn, dann erinnert er sich wieder und nickt begeistert. "Doch, ich weiß es wieder. Aber ich hab das seit dem Umzug in unsere Wohnung nicht mehr gesehen, ich dachte, es wäre irgendwie verloren gegangen. Wie hast du das denn jetzt gefunden?"

Dennis zuckt mit den Schultern, pustet die dünne Staubschicht von dem Fotoalbum. "Keine Ahnung, ich hab unsere Abstellkammer ein bisschen aufgeräumt und eigentlich hatte ich nur meine alte Handyhülle gesucht und da ist es mir sozusagen aus einem der Kartons mit den Sachen aus der alten Wohnung entgegen gesprungen. Schicksal, würde ich sagen."

Mik lächelt und steht auf, um Dennis zu umarmen. Dafür liebt er diesen Jungen, seinen Jungen. "Also, wenn du jetzt gerade Zeit hast, können wir es uns anschauen, da sind noch die ganzen Fotos und Erinerungen von unserem Urlaub nach Ägypten und von dem Ausflug zum Zoo und von der Reise nach München...", beginnt der Braunhaarige zu schwärmen und seine Augen blitzen bei der Aufzählung glücklich auf.

Ein Blick zu dem Computer, an dem Mik bis vor ein paar Minuten gearbeitet hatte. Da würde er das Fotoalbum bevorzugen. Eine kleine Pause würde ihm nur gut tun, außerdem hatte das noch Zeit. Und bei dem Anblick von Dennis, der zufrieden lächelt, mit den ganzen Erinnerungen in der Hand, wie könnte er da jemals nein sagen? Mik würde Dennis immer der Arbeit vorziehen.

Mik nickt und zieht seinen Freund mit sich auf die Couch, nimmt ein Kissen und lehnt sich dagegen. Dennis setzt sich in den Schneidersitz und legt das Album auf seine Beine, dann lächelt er Mik an.

"Ok, soll ich es aufschlagen?", fragt er provozierend und bevor der Braunhaarige eine Antwort bekommt, hat Mik die Gelegenheit ergriffen und die erste Seite aufgeschlagen.

"Zu spät.", neckt der Schwarzhaarige ihn und berührt ihn wie zufällig an der Schulter. Dennis verdreht die Augen, nimmt es ihm aber nicht böse, natürlich nicht, und küsst Mik stattdessen auf die Wange.

"So, jetzt schauen wir es aber an.", verkündet er nach dem Kuss und wendet seine Aufmerksamkeit- zu Mik's Pech- dem Buch zu.

Mik legt seinen Kopf auf Dennis' Schulter und beobachtet seinen Freund dabei, wie er mit einem Finger über die erste Seite fährt, ganz eindeutig in Erinnerung über den Tag, an dem er das Fotoalbum von ihm, Mik, geschenkt bekommen hat. Auch Mik muss jetzt daran denken, er hatte sich bei dem Fotoalbum so viel Mühe gemacht, sich tagelang hingesetzt, Fotos gesammelt, ausgedruckt und in das eher altmodische Buch geklebt, es hatte ihm viele Stunden Schlaf gekostet, für seinen Freund musste es einfach perfekt werden, es war schwer gewesen, das Geschenk vor Dennis geheim zu halten, auch wenn sie damals noch nicht zusammen in dieser Wohnung gewohnt hatten.

Letztendlich hatte sich die stundenlange Arbeit voll und ganz gelohnt, er sieht Dennis überraschten und glücklichen Blick jetzt genau vor sich, als er das Geschenkpapier zerrissen hatte und das Album zum Vorschein gekommen war. Das Geschenk war wirklich gut gewesen, Dennis hatte sich gefreut und war gar nicht mehr aus dem Staunen gekommen und am Ende vom Tag waren sie beide komplett zufrieden, mit sich selbst und miteinander. Dennis hatte einen wunderbaren Geburtstag gehabt, sie waren mit Freunden noch in ein Restaurant gefahren und Mik war die Überraschung genauso gelungen, wie er sich vorgestellt hatte, wenn nicht sogar noch besser.

Ja, das Fotoalbum war voller Erinnerungen, an die Jahre, in denen sie sich kennen und lieben gelernt hatten, an die Urlaube, Ausflüge, Späße und gemeinsamen Momente, an die Zeit, in der sie diese Wohnung gefunden hatten, an die Zeit, in der sie zusammengekommen waren, sich die Liebe gestanden hatten. In dem Fotoalbum waren all die tollen Erlebnisse und die guten Zeiten.

Dennis' Finger bleibt noch kurz auf der Seite liegen, dann blättert er vorsichtig um, als würde er das Papier zerstören, wenn er es zu stark berühren würde, dann gibt er Mik einen Kuss auf den Mund, den der Schwarzhaarige erwidert, seine Arme, um die Hüfte seines Freundes legt und ihn näher an sich zieht, ohne aufzuhören, ihn zu küssen.

Dennis ist seine große Liebe, die Liebe seines Lebens, davon ist Mik überzeugt. Niemals könnte er aufhören, diesen Jungen zu lieben, niemals könnte er aufhören, ihn zu küssen, bei ihm zu sein, seine Nähe zu genießen. Allein die Vorstellung, dass Dennis für mehr als ein paar Tage nicht mehr bei ihm sein könnte, ist schon schlimm, er bracht ihn wie eine Droge, ist abhängig von der Liebe des Braunhaarigen. Wie Mik ihn doch liebt, für ihn würde er alles andere aufgeben.

Nach ein paar Minuten trennen sie sich wieder und konzentrieren sich auf das Fotoalbum auf Dennis' Beinen.

Mik deutet auf eins der Fotos und murmelt gedankenverloren, während er versucht sich zu erinnern, wann das ungefähr gewesen sein musste:"Das kommt mir vor, als wäre es ewig her."

Jahre her. Wie alt sie da wohl gewesen sein mussten, Mik ist sich nicht ganz sicher. Sie sehen noch ziemlich jung aus, auf dem Bild, wie sie in die Kamera grinsen. Es ist kein besonderes Foto, eigentlich, sie sehen nicht mal wirklich gut darauf aus und die Qualität ist auch nicht sonderlich gut, aber es ist eben das erste Foto, das Mik von sich und Dennis alleine gefunden hatte und allein das ist Grund genug, dass es im Album sein musste.

Dennis nickt zustimmend und blättert auf die dritte Seite, streicht eine umgebogene Ecke vom Papier wieder glatt. Ein paar Fotos von den beiden, die Qualität ist auch nicht viel besser, aber das ist nicht so wichtig.

Zwei Seiten später wird es spannend, ihr erster gemeinsamer Urlaub nach Amrum, im Herbst und fast die ganze Woche, die sie dort verbracht hatten, hatte es geregnet war stürmisch und kalt gewesen, wie man auch auf den Fotos sieht. Dennis und Mik am Strand, mit Regenjacken und Kapuzen, trotz des schlechten Wetters lachen sie. Damals waren sie noch nicht zusammen gewesen. Mik, wie er in die Kamera schaut, eine Grimasse zieht und im ein paar nasse Haarsträhnen ins Gesicht hängen. Mik, wie er am Strand hockt, mit einem Zweig etwas in den Sand zeichnet, das Gesicht von der Kapuze halb bedeckt. Dennis, der schläft, Mik hatte ihn im Schlaf fotografiert, weil er den Moment festhalten wollte.

So viele Erinnerunge, die Welle aus Gedanken durchflutet Mik fast. So viel hatten Dennis und er schon erlebt und so viel würden sie noch erleben. Zusammen. Die Vorstellung ist so schön und aufregend, Mik freut sich bereits auf die Zukunft. Auf seine Zukunft mit Dennis. Natürlich mit Dennis, ohne ihn wäre es nur halb so spannend.

"Wenn ich die Bilder so sehe.", beginnt Dennis und schaut Mik lächelnd an. ", bekomme ich gleich Lust, noch mal nach Amrum zu fahren. Egal, wie das Wetter ist, es könnte auch die ganze Zeit stürmen, das würde mir nichts ausmachen."

"Ich würde überall hingehen. Solange du mitkommen würdest." Mik drückt seinen Freund wiede näher an sich, schließt die Augen und genießt den Moment, in Gedanken an alle tollen Momente mit Dennis, an alles, was sie zusammen geschafft hatten, an die Momente, in denen es schwer war und die, in denen die Welt so leicht und einfach erschien.

"Und ich würde dich überall mit hinnehmen.", meint Dennis und schaut Mik so tief in die Augen, dass dieser fast das Gefühl hat, dass Dennis in der Sekunde seine Gedanken lesen kann.

"Ich liebe dich, Dennis. Ich liebe dich."

Anstatt eine Anwort zu geben, küsst Dennis den Schwarzhaarigen nur, küsst ihn nochmal, voller Liebe und Zuneigung, voller Vertrauen. Ja, Mik ist glücklich. Glücklich und unfassbar zufrieden, gerade könnte er sich nichts besseres vorstellen, als hier mit Dennis auf der Couch zu sitzen und seine Liebe zu spüren, in Form von Küssen, Nähe, seinem Blick.

Und dann sitzen sie da, Mik's Kopf legt sich wieder auf die Schulter des Braunhaarigen und sie schauen sich das Fotoalbum an, reden und erinnern sich an die Situationen, in denen die Bilder entstanden waren.

Mik hätte nicht gedacht, dass sich dieser Tag noch so ins Positive wenden würde, aber das tat er gerade, das tat er so was von. Und dafür liebt er Dennis. Dafür liebt er alles an ihm, seine Art, seinen Charakter und seine tollen Ideen, wie zum Beispiel sich das Fotoalbum anzuschauen. Ob es nun Schicksal war oder nicht.

Dafür liebt Mik Dennis mehr als jeden anderen. Und für dieses Fotoalbum liebt Dennis Mik mehr als alles andere auf dieser Welt, denn es bedeutet ihm so unbeschreiblich viel.

Denn es ist wahr, je schöner die Erinnerung ist, desto schwerer ist es, sich von ihr zu trennen. Aber die Dankbarkeit verwandelt sie in eine unglaubliche Freude. Und für die Erinnerung an die tollen Momente sind beide mehr als nur dankbar.

Ein Kostory OS für CookieMonster2k, ich hoffe einfach mal, dass du das jetzt lesen konntest und es dich wenigstens für ein paar Minuten unterhalten hat :D