Sklave (II) ~ #Kostory

Ich habe auf zahlreiche Nachfrage beschlossen, den Oneshot »Sklave ~ #Kostory« als Dilogie fortzuführen. Hier also Teil 2, der zeitlich NICHT direkt an das Ende des ersten Teils anknüpft.

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»Langsam wird er sauer.«

Mik klang irgendwie ängstlich, während ich mich verschlafen aufrichtete und im Halbdunklen den Neko, der neben meinem Bett stand, musterte. Kurzerhand griff ich nach seinem Arm und zog ihn mit einer Bewegung zu mir, so dass er neben mir auf der Matratze landete. Sofort schlang ich meine Arme fest um ihn.

»Ich will nicht. Es ist Samstag! Ich will nicht aufstehen und nicht runter gehen. Sollen sie doch alleine frühstücken.«

Grummelig vergrub ich meinen Kopf im Rücken meines Sklaven versuchte, noch einmal einzuschlafen, nachdem mein Vater mich gerade zum dritten Mal hatte wecken lassen. Doch Mik hatte anscheinend andere Pläne, denn er versuchte währenddessen, sich von mir freizukämpfen.

»Bitte... Dennis. Steh jetzt auf. Komm bitte mit runter. Ich habe Angst, dass dein Vater mir weh tut, wenn ich noch einmal mit leeren Händen ankomme. Er hätte mich grad schon fast geschlagen, als ich wieder alleine nach unten gekommen bin. Und wenn nicht er, dann dein Bruder. Der sucht doch bloß nach einer Gelegenheit dafür, er hasst mich.«

Ich seufzte, stemmte mich aber schließlich hoch und sah meinen Sklaven verschlafen an.

»Keiner der beiden soll dir wegen mir weh tun."

Mik lächelte mich so süß an, dass ich nicht anders konnte, als sein Lächeln zu erwidern. Ich schlurfte verpennt in mein Bad, während der Halbkater sich daran machte, Klamotten aus meinem Schrank zu suchen. Ich kalkulierte kurz die Zeit, beschloss, dass mein Vater wohl noch etwas länger auf mich warten musste und stieg in die Dusche, wo ich gerade das warme Wasser genoss, als die Badezimmertür aufging und Mik hereinkam, um meine frischen Klamotten auf einen Stuhl zu legen und dann den Raum wieder zu verlassen. So weit aber ließ ich es nicht kommen, sondern befahl ihm, die Tür abzusperren, bevor ich ihn zu mir unter die Dusche holte.

Sorgfältig legte Mik sein T-Shirt und die schlichte Hose, die all unsere Sklaven trugen, auf dem Boden ab, bevor er, wie ich nackt, zu mir in die Dusche stieg. Innerhalb von Sekunden hingen dem Kater die schwarzen Haare ins Gesicht und er legte reflexartig seine Ohren an, um sie vor dem Wasser zu schützen. Auch die Farbe seines Schweifes und seiner Ohren wirkte durch das Wasser jetzt dunkler und allgemein wirkte so ein nasser Mik mit pitschnassen Haaren und Fell einfach wahnsinnig knuffig. Mein Sklave wirkte etwas unsicher und lächelte mich bloß zögerlich an, ohne den Blick lange halten zu können, obwohl er solche Situationen nur allzu gut kennen sollte. Es war so wahnsinnig süß, wenn er so verlegen war. Behutsam griff ich nach den Händen des Kleineren und zog ihn näher zu mir, bevor ich eine meiner Hände auf seinen Hinterkopf legte, ihn sanft noch näher an mich zog und nur eine Sekunde darauf meine Lippen auf seine legte um ihn liebevoll zu küssen. Eines führte zum anderen und als wir uns wieder voneinander lösten, waren wir beide außer Atem und mein Rücken blutete leicht von den Kratzern, die der Halbkater mir mit seinen nicht gerade stumpfen Krallen zugefügt hatte. Ich hob den Kleineren und viel Leichteren kurzerhand hoch und stellte ihn in der Zimmermitte ab, bevor ich zuerst mich und dann ihn abtrocknete. Ich zog mir die frische Boxer an, die Mik für mich herausgelegt hatte und wartete, bis auch Mik seine schon getragene Boxershorts an hatte. Dann schnappte ich mir meinen Neko, hob ihn erneut hoch und ließ ihn erst auf meinem Bett wieder herunter, wo ich mich direkt neben ihn legte und Mik sich an mich kuschelte. Ich fuhr mit einer Hand durch seine handtuchtrockenen Haare, während meine andere Hand hinten in seine Hose wanderte und dort liegen blieb. Ich grinste ihn anzüglich an.

»Naa, noch eine Runde?«

Der Halbkater sah erschrocken zu mir auf, dann ängstlich zur Tür, die zwar geschlossen, aber nicht abgesperrt war. Ich lachte leise.

»Beruhig dich, Kleiner. Nur ein Witz.«

»Ich...«, Mik wirkte unsicher, »Ich habe bloß Angst, dass uns irgendjemand so sieht. Würde dein Vater mitbekommen, dass ich in deinem Bett liege, würde er mich wahrscheinlich auspeitschen lassen. Wenn erfährt, dass wir beide... ich denke, er würde mich verkaufen. Nachdem er mich auspeitschen lassen hat.«

»Nein. Nicht, wenn ich mit meinem Vater reden würde. Er würde es schon... vielleicht nicht verstehen oder akzeptieren, aber zumindest tolerieren.«

Mik seufzte.

»Am Besten wird es nie jemand erfahren.«

Wir waren nicht mehr lange im Bett gelegen, schließlich wartete mein Vater unten darauf, dass ich mich fertig machen würde und würde irgendwann, wenn ich zu lange trödeln würde, einen weiteren Sklaven hoch schicken, um mich zu holen. Und das musste dann wirklich nicht sein. Also hatte ich mich angezogen, die Klamotten, die Mik mir herausgelegt hatte und auch der Sklave hatte seine schon getragenen Klamotten erneut angelegt. Am liebsten hätte ich ihm Kleidung gegeben, ein T-Shirt von mir, oder eine Hose, damit er nicht immer das gleiche tragen musste, aber das war undenkbar. Ein Sklave, der es wagte, die Klamotten seines Herren anzuziehen. Mein Vater hätte Mik wohl dafür verprügeln lassen. Nein, das war es nicht wert.

Als ich ins Esszimmer kam, Mik ein Stück hinter mir, waren mein Vater und mein Bruder gerade mitten am Frühstücken. Ich ließ mich wortlos auf meinen Platz fallen, Mik kniete sich neben mich auf den Boden, den Kopf gesengt, wie die Gesellschaft und meine Familie es von ihm als meinen persönlichen Sklaven verlangte. Ich erinnerte mich zurück, wie ich ihn an seinem ersten Tag bei uns genau dafür getreten hatte und wieder einmal schämte ich mich dafür, wie ekelhaft ich damals zu ihm gewesen war. Aber Mik, das treuste und selbstloseste Wesen, das es wohl gab, hatte es mir nie übel genommen. Inzwischen hatte er mir erzählt, was er hatte durchmachen müssen, bevor mein Vater ihn zu uns geholt hatte, und allein die Erzählungen davon waren schrecklich.

»Ey, du. Katzenfieh.«

Mik und ich sahen gleichzeitig auf, schließlich gab es in diesem Haushalt nur einen Neko und damit war klar, wer mit »Katzenfieh« gemeint war. Mein Bruder sah abschätzig auf den Kater hinab.

»Mach mir einen Kaffee. Husch. Und ich will nichts von deinem ekelhaften Fell darin sehen, also pass gefälligst auf.«

Nur ich hörte das fast lautlose ausatmen des Schwarzhaarigen, als er sich neben mir erhob und wusste, dass es ihn keineswegs kalt ließ, wenn man so mit ihm sprach. Andererseits durfte ich auch nichts dagegen sagen, weil mein Bruder das sofort wieder als Anlass genommen hätte, Mik noch mehr zu verletzen. Stattdessen sah ich ihn nur grimmig an, was er darauf schieben würde, dass er ohne zu fragen meinen Sklaven benutzte.

Ich hatte gerade mein erstes Brot zu Ende gegessen, als Mik zurückkam, in den Händen eine Tasse mit Kaffee, die er vor meinem Bruder abstellte und sich dann wieder mit unterwürfigem Blick neben mir auf die Knie ließ. Es dauerte jedoch keine drei Sekunden, bis er wieder aufschreckte und instinktiv vor meinem Bruder zurückwich, der aufgesprungen war und auf meinen Neko einschimpfte.

»Nutzloses Drecksvieh. Das Zeug soll ich trinken? Willst du mich verbrennen? Das ist viel zu heiß! Verdammt, man sollte dir...«

Ehe ich reagieren konnte, hatte Ben seine Tasse in Miks Richtung geschleudert und tatsächlich schrie der Kater unterdrückt auf und kauerte sich im nächsten Moment auf dem Boden zusammen. Es dauerte einen Moment, bis ich realisiert hatte, was geschehen war, realisiert hatte, dass überall auf dem Tisch, den Klamotten und Haaren meines Sklaven, meiner eigenen Kleidung und dem Teppich Kaffee war, und ebenfalls aufgesprungen war.

»Spinnst du? Du bist doch nicht mehr ganz bei Sinnen! Du kannst doch nicht...«

Ich beendete meinen Satz nicht, ging stattdessen vor Mik in die Knie und zog vorsichtig seine Finger von seinem Gesicht, bevor ich seinen Kopf behutsam anhob, damit ich ihn ansehen konnte. Seine Schläfe, wo die Tasse ihn getroffen zu haben schien, war jetzt schon leicht geschwollen und seine gesamte linke Gesichtshälfte rötlich gefärbt, was ich auf die Temperatur des Kaffees schob, den ihm dem Schwarzhaarigen mit dem Ärmel meines Hoodies aus dem Gesicht wischte. Vorsichtig strich ich Mik die Haare aus der Stirn.

»Geh nach oben in mein Zimmer.«

Ich sprach so leise, dass mein Vater und mein Bruder, die lauthals darüber diskutierten, dass Ben mein Eigentum nicht so mutwillig kaputt machem sollte, mich nicht hörten.

»Leg dich in mein Bett, ich sorge dafür, dass niemand hoch geht. Ich komme gleich nach.«

Wortlos nickte Mik mit gesenktem Kopf und am liebsten hätte ich ihm jetzt einen Kuss auf die gerötete Haut gedrückt, doch ich durfte nicht. Nicht in Gegenwart meiner Familie.

Wütend ging ich um den Tisch herum, baute mich vor meinem Bruder auf. Leider war Ben nicht nur älter, sondern auch größer als ich, was die Situation nicht ganz so bedrohlich wirken ließ.

»Du lässt die Finger von meinem Sklaven. Wenn du ihn noch einmal verletzt, wirst du es bereuen, das schwör ich dir.«

Ben grinste bloß nichtssagend.

»Wo ist eigentlich dein Sklave? Hätte der dir doch Kaffe machen sollen!«

Bens leises Lachen verhieß nichts gutes. Ich wusste, wie er mit seinem Sklaven umging und wenn mein Bruder lachte, hieß das, dass es dem Armen echt dreckig gehen musste.

»Draußen angebunden. Das blöde Ding hat einfach keine Erziehung. Null Respekt. Er hat trotz meines Verbotes heimlich etwas gegessen.«

Ich sprang auf.

»Spinnst du? Draußen liegt Schnee und du bindest deinen Sklaven da an? Du kannst von Glück reden, wenn er noch am Leben ist.«

»Naja. ›Glück‹. Ich brauch eh bald einen neuen. Der da kann einfach nichts.«

Ich schnaubte bloß fassungslos, während ich aus dem Esszimmer und zur Haustür stürmte, wo ich bloß in meine Schuhe schlüpfte und den ersten Schritt nach draußen wagte, wo mir sofort eine eisig kalte Wand entgegenschlug. Keine zwei Meter von mir sah ich tatsächlich Bens Sklaven im Schnee liegen, zusammengekauert und regungslos, seine Leine an den Zwetschgenbaum in unserem Garten gebunden, der jetzt im Winter kahl dastand. Mit nicht einmal drei Schritten war ich bei ihm und merkte erleichtert, wie der Sklave kaum merklich den Kopf drehte. Kurzerhand hakte ich die Leine aus seinem Halsband aus und hob den abgemagerten Körper hoch, bevor ich ihn die Treppe hoch und in mein Zimmer trug. Ich sah, dass Mik wirklich gelegen hatte, seine Haare waren verwuschelter als eben noch, doch jetzt kniete er vor dem Bett und sah abwartend zu der Tür. Als er den dürren Jungen auf meinem Arm sah, biss er sich auf die Unterlippe. Ich hörte, wie mein Vater mir nach oben folgte und kurz an die Tür klopfte, bevor er den Raum betrat. Ich ignorierte seine Gegenwart und schob meine Decke zur Seite, um Bens Sklaven auf meinem Bett abzulegen. Auch mein Vater sagte nichts dazu, dass ein Sklave nicht aufs Bett gehörte, momentan ging es bloß darum, dass der abgemagerte Jungen vor uns nicht starb. Ich legte ihm eine Wolldecke über die Schultern, warf einen Blick auf die Uhr. In ein paar Minuten würde er eine zweite Decke bekommen, ich musste ihn langsam erwärmen, damit er mir jetzt nicht doch noch umkam. Während ich eh nichts tun konnte, als zu warten, wandte ich mich Mik zu, der erschrocken neben dem Bett stand und zu dem anderen Sklaven sah. Beruhigend strich ich ihm einmal über die Wange, ignorierte die Gegenwart meines Vaters. Mik senkte sofort den Kopf. Mein Vater sagte nichts dazu, doch im selben Moment ging die Tür auf und mein Bruder stapfte ins Zimmer, geradewegs auf mein Bett zu. Sein Sklave startete bei seinem Anblick panische Versuche, aufzustehen, wofür er aber noch lange nicht stark genug war und fiel, bevor einer von uns eingreifen konnte, mit einem schmerzhaft klingenden Geräusch vom Bett, wo er sich vor die Füße meines Bruders kauerte und dort kraftlos in sich zusammenfiel. Ben holte gerade aus, um nach ihm zu treten, als ich ihn zur Seite und weg von seinem Sklaven schubste.

»Was willst du hier? Lass ihn jetzt in Ruhe, wir wissen noch nicht einmal, ob er überleben wird und du machst die Situation nur schlimmer!«

Ben schnaubte.

»Das ist mein Sklave. Er soll sich mal nicht so anstellen, sein Benehmen ist einfach nur lächerlich.«

Fassungslos blickte ich von meinem Bruder zu dem Jungen, der reglos vor ihm auf dem Boden lag und zurück.

»Raus.«

Ich wandte mich an meinen Vater: »Schick ihn weg.«

Unser Vater seufzte.

»Ben, geh bitte auf dein Zimmer. Ich werde mich darum kümmern, dass dir ein anderer Sklave zur Verfügung gestellt wird, während der hier unbrauchbar ist.«

Während mein Bruder widerwillig den Raum verließ, hob ich den Sklaven vorsichtig wieder vom Boden hoch und legte ihn zurück aufs Bett, wo ich ihm die Decke und noch eine zweite überlegte. Während mein Vater wieder ging, setzte ich mich auf die Bettkante und überprüfte immer wieder die Temperatur des Jungen. Kaum hatte mein Vater die Tür hinter sich geschlossen, setzte sich auch Mik dicht neben mich, wir beide schwiegen. Irgendwann glaubte ich, dass der Sklave auf dem Bett inzwischen ein bisschen wärmer war und strich vorsichtig meinem Neko eine Strähne aus dem Gesicht.

»Legst du dich zu ihm? Ihn einfach ein bisschen aufwärmen, dass er wieder eine normale Temperatur bekommt.«

Mik nickte leicht, bevor er zu dem dürren Jungen unter die Decke kroch und ihn behutsam zu sich zog. Ich richtete die Decke um die beiden und betrachtete sie lächelnd.

»Er ist so unglaublich dünn.«

Mik sprach nicht laut, flüsterte fast nur, doch ich hörte ihn und nickte.

»Ich weiß. Mein Bruder erlaubt ihm nicht, zu essen. Es ist schlimm, wie abgemagert er ist, aber ich kann nichts dagegen tun. Wenn ich ihm heimlich zu essen geben würde, würde genau das passieren, was heute passiert ist, warum er jetzt mehr tot als lebendig hier liegt. Aber gerade hat mein Bruder keine Macht über ihn, sobald er wach ist, werde ich ihm etwas zu essen besorgen. Wie fühlt sich seine Temperatur an?«

»Immer noch kalt, aber ich habe das Gefühl, er erwärmt sich langsam.«

Wie auf Befehl begannen die Augenlieder des Jungen zu zittern und er begann, sich unruhig zu bewegen. Ratlos sah Mik zu mir, während ich sanft eine Hand auf die Stirn des Jungen legte. Als er die Augen öffnete, sah ich Angst darin stehen. Beruhigend redete ich auf ihn ein.

»Pscht, beruhig dich. Ganz ruhig. Du musst dich ausruhen, liegen bleiben. Ben wird dich erst einmal nicht mehr bekommen, versprochen. Miki kennst du ja, oder? Er wird dafür sorgen, dass du uns wieder eine normale Temperatur kriegst und ich bin auch gleich wieder da, okay?«

Fast unmerklich nickte der Junge, bevor ich aufstand, meinem eigenen Sklaven noch ein letztes Lächeln schenkte und in die Küche ging, wo ich Haferflocken mit Milch und etwas Honig erwärmte. Mit diesem Brei ging ich dann zurück in mein Zimmer, wo ich mich wieder auf die Bettkante setzte.

»Schau mal her Kleiner. Hast du denn einen Namen?«

»Sir, nein, Sir. Ich habe nie einen bekommen, Sir.«, die Stimme des Jungen klang heiser und schwach.

»Wie hat mein Bruder dich denn immer genannt oder gerufen?«

»Herr, er hatte keinen Namen für mich. Er nannte mich bloß ›Sklave‹ oder ähnliches. Meistens hat er mich beschimpft.«

»Wie beschimpft?«

»Er nannte mich wertlos, unnütz, dreckig, hässlich, dumm... Herr, ich bitte euch, zwingt mich nicht, jede einzelne seiner Beschimpfungen zu wiederholen.«

»Natürlich nicht. Schau mal her, kannst du dich aufsetzen? Miki, kannst du ihm helfen?«

Gemeinsam schafften die beiden Sklaven es, sich hinzusetzen und ich hielt Mik die Schüssel mit den Haferflocken hin, die er sofort in die Hand nahm und dem anderen Jungen einen Löffel voll hinhielt. Bens Sklave jedoch schüttelte den Kopf, presste die Lippen zusammen.

»Herr, ich darf nicht. Mein Master hat es mir verboten.«

»Das zählt gerade nicht. Momentan hat er keinen Einfluss auf dich, so lange du hier bist, ist sein Wort nichts wert, okay?«

Zögerlich nickte der Sklave, bevor er sich den Löffel in den Mund schieben ließ.

»Danke, Sir.«

Der Tag war seitdem relativ ruhig verlaufen, der Sklave hatte in Miks Armen die meiste Zeit geschlafen, ich hatte mir die Beule, die sich inzwischen auf der Stirn des Katers gebildet hatte, und vor allem die leichten Verbrennungen in seinem Gesicht noch einmal angesehen, zum Glück schien nichts davon allzu schlimm zu sein. Den Tag hatte ich bloß damit verbracht, mich leise mit meinem Sklaven zu unterhalten, bevor ich gegen Abend für eine halbe Stunde zurück ins Wohnzimmer gegangen war. Als ich wieder in mein Zimmer gekommen war, hatten beide Sklaven geschlafen, immer noch fest umschlungen, ein Bild, das einfach wahnsinnig süß aussah. Kurzerhand hatte ich mich zu ihnen gelegt, etwas, was in den Augen meiner Familie vollkommen inakzeptabel war, zusammen mit Sklaven in einem Bett, für mich aber dank Miki vollkommen normal. Beide hatten sich irgendwann im Schlaf unbewusst an mich gekuschelt, was mich zum lächeln brachte.

Die nächsten drei Tage waren auch eher ruhiger verlaufen, tagsüber hatte ich Mik befohlen, sich und Bens Sklaven in mein Zimmer einzusperren und nach der Schule war ich bei ihnen geblieben. Dem Jungen war es relativ schnell besser gegangen und dennoch hatten wir so viel Zeit wie möglich hinausgezögert. Trotzdem war es herzzerreißend gewesen, sehen zu müssen, wie der Junge krampfhaft die Tränen zurückhielt, als er schließlich die Sicherheit meines Zimmers wieder verlassen musste, um zurück in den Dienst meines Bruders zu treten. Seitdem behielt ich ihn aber im Auge, musste deswegen aber hilflos feststellen, dass die paar Gramm, die er bei mir zugelegt hatte, sofort wieder verschwanden und immer wieder blaue Flecken und saubere Schnitte auf seinem Körper zu sehen waren. Was mein Bruder mit ihm anstellte, wusste ich nicht und sein Sklave verlor kein Wort darüber. Jede freie Sekunde verbrachte er mit Mik in meinem Zimmer, da, wo er sich sicher sein konnte, seine Ruhe zu haben, und mehr konnten wir auch nicht für ihn tun.

Ich hatte den starken Verdacht, dass mein Vater über mich und Mik bescheid wusste, aber er sprach uns nicht darauf an und das reichte mir. Irgendwann würde ich hier ausziehen und dann würde ich Miki mitnehmen, weg von meinem Bruder, der es immer noch auf ihn abgesehen hatte, weg von allen Orten, wo ihm weh getan werden konnte, in Sicherheit, wo uns keiner mehr stören konnte.

Irgendwann.

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