Das Feuer brennt nicht nur in mir(ConCrafter)

Maya POV

Ich lag wie jeden anderen Tag auch in meinem kleinen und einengend wirkenden Zimmer. Das einzige was diesen Raum Leben eintauchte, war das Licht, welches durch die schmalen Ritzen der Jalousien fiel. Die kleinen Staubpartikel, die durch die Luft schwebten, ließen den Raum wirken, als würde hier ein alter Film spielen. Die Luft war schwül und stickig, doch weder durfte ich das Fenster öffnen, noch durfte ich durch die Tür nach draußen. Und wisst ihr warum? Weil ich in einer Irrenanstalt, gemildert ausgedrückt: psychiatrischen Klinik, sitze. Ich sehe die toten Menschen um mich, besser gesagt ihre Seelen, die um uns herum sind. Sie erzählen mir alle von ihrem Leiden, dem Schmerz, den sie gespürt haben, als der Tod sie holte. Aber nicht alle Seelen sind des Lichts entsprungen. Manche kamen aus der Dunkelheit, ich nenne sie Schatten, und bereiten den Seelensehern, also mir und allen anderen, die mehr sehen, Schmerzen. Mit ihrem Geflüster brennen sie uns ihre Befehle in den Kopf und es kostet immense Kraft sich dagegen zu wehren. Viele sind an diesem Schmerz gestorben, wurden selbst zu Seelen der Dunkelheit. Und aus vielen, wurden immer weniger Seelenseher. Als meine Familie erfuhr, dass ich 'vermeintlich' Tote sehe und mit ihnen kommunizieren kann, wiesen sie mich hier ein. Es gab noch jemanden, der so ist wie ich und ebenfalls in diesem Gefängnis eingeschlossen war. Er hieß Luca, aber ich kannte ihn nicht wirklich. Er hatte goldblonde, gegelte Haare und sagenhaft glänzende Augen, bei denen man nie vermuten würde, dass hinter ihnen der Schmerz von vielen Jahren lag. Ich war so sehr in meinen Gedanken gefangen, dass ich den Knall der sich öffnenden Tür erst nicht bemerkte. Dort stand meine Therapeutin, Dr. Martin. Seit geschlagenenn 4 Jahren versuchte sie mir schon einzureden, dass die Stimmen, die ich in meinem Kopf hörte gar nicht real waren. Doch ich glaubte ihr keinen Tag. Nicht ein Wort. Ich sah doch jede einzelne Seele, die Menschen und das Leben, welches sie einst hatten. "Na komm schon, Maya. Setz dich." Schon seit langem wusste ich, dass es nichts nütze, wenn ich auf stur machte. Also nahm ich auf dem Stuhl gegenüber von ihr, der vor meinem Fenster stand Platz. "Hör mir zu. Diese Geister, die du siehst sind keineswegs echt. Du bildest dir alles nur ein, weil du dich einsam fühlst. Du sehnst dich nach Aufmerksamkeit und willst, dass du bemerkt wirst." Die ganze Zeit hatte ich meinen starren Blick auf den Boden gerichtet, doch jetzt wendete ich mich ihr zu. Hinter ihr stand eine Lichtseele, die ihr eine Hand auf die linke Schulter legte. Es war ein Junge, der schätzungsweise im Alter von 14 Jahren gestorben war und noch nicht lange bei den Toten weilte. Er sah Dr. Martin mit einem traurigen und gleichzeitig sehnsüchtigen Blick an. "Sagen Sie, hatten sie einen Sohn, der vor kurzer Zeit gestorben ist?" Ihre vor kurzem noch müde aussenden Augen weiteten sich schlagartig. 'Hey Maya. Du hast recht. Ich bin vor zwei Wochen gestorben. Mein Vater ist mit mir ins Kino gefahren und auf der Autobahn ist er zu schnell gefahren, wir sind in ein anderes Auto gekracht. Mein Airbag war ausgeschaltet und ich bin deswegen im Auto herumgeschleudert worden und an meinem Blutungen gestorben. Mein Vater hat aber mit schweren Verletzungen überlebt.' Dieses Kind tat mir so unglaublich leid. Er war noch so jung und schon starb er eines qualvollen Todes, obwohl er nur mit seinem Vater eine schöne Zeit verbringen wollte. "Er ist bei einem Autounfall gestorben, weil ihr Mann zu schnell gefahren war, nicht?" "Wie...kannst du das wissen?" "Wie oft denn noch? Ich bin nicht verrückt. Diese Seelen erzählen mir ihre Geschichte. Genauso wie ihr Sohn. Geben sie mir ihre Hände." Zögernd legte sie ihre weißen und knochigen Hände in meine.

Dr Eva Martin POV

Ich war mir nicht sicher, ob ich es tun sollte, aber woher sollte sie wissen, dass Louis vor kurzem gestorben war? Das war unmöglich. Also tat ich was sie sagte. Sie schaute mich oder etwas hinter mir an und plötzlich rollten sich ihre Augen mit einem widerlichen Geräusch nach hinten und sie keuchte einmal kurz auf. "Mama, du darfst dir an all dem keine Vorwürfe machen." Das war die Stimme eines Jungen. Meines Jungen. "Louis Schatz?" "Hallo Mama." "Wie kann das sein?" "Sie kann wirklich mit Toten und mir reden. Sie ist nicht krank, sondern besonders." "Warum musstest du schon so früh gehen? Ich vermisse dich doch so, mein Schatz." "Mama, ich hab dich lieb, vergiss das nicht." Maya ließ meine Hände los und ihre Augen rollten sich mitsamt Iris und Pupille wieder zurück. "Nein, hol ihn bitte wieder zurück", weinte ich in meine Handflächen. "Es geht nicht. Ich habe Schmerzen", flüsterte sie ehrlich gequält. "Maya?" Mühsam hob sie ihren Kopf und sah mich müde an. "Danke..." Ein sanftes Lächeln schlich sich auf ihr Gesicht und sie erhob sich vom Stuhl. "Darf ich mich schlafen legen?" "Natürlich." Ich verließ ihren viel zu engen Gang und befahl dem Wärter, der immer während den Therapien vor dem Raum stand, die Tür aufzulassen. "Das arme Mädchen braucht Luft." Mir war klar, dass Maya doch nicht an physischen Schäden litt, aber ich durfte sie nicht gehen lassen. Sie war die einzige Möglichkeit mit meinen Sohn zu sprechen. Sie musste hier bleiben, aber ich musste ihr etwas Freiraum geben, damit sie mir erlaubt mich mit meinem Sohn zu unterhalten.

Luca POV

Wie jeden beschissenen Tag saß ich in diesem Gefängnis und sehnte mich nach der Außenwelt. Nach einem normalen Leben. Wie andere Jungen in meinem Alter zur Schule gehen, mit Freunden durch die Stadt ziehen und mit den Eltern streiten oder... eine Freundin haben. Aber jedes Mädchen hielt mich für verrückt, wenn ich ihr von dem erzähle was ich sehe. Und Kumpels hatte ich schon gar nicht. Die würden mich als Opfer und Geisteskranker abstempeln. In meinem Selbstmitleid versunken bemerkte ich nicht, dass die Tür von einem Wärter geöffnet wurde. Ohne ein weiteres Wort stand ich auf, denn ich wusste, dass es Abendessen gab. Das war die einzige Zeit, in der mein Zimmer und die der anderen gelüftet wurden. Wenn es Essen gab. Müde schlenderte ich dem Mann hinterher und bemerkte, dass ich eigentlich überhaupt keinen Hunger hatte. Mein Magen war zwar seit Tagen leer, aber ich hatte nie das Bedürfnis etwas zu essen. Im Essensaal holte ich mir ein Tablett, auf das ich eine kleine Schale stellte und mir dort Salat hineinfüllte. Als ich mich umdrehte, sah ich, dass kein Tisch mehr komplett frei war. An dem Tisch hinten in der Ecke saß ein Mädchen mit hellblau/gräulich gefärbten Haaren, die mühselig in ihrem Essen herumstocherte. Naja... ich hatte wohl keine andere Wahl. Wortlos ging ich mit meinem Tablett in der Hand zum Tisch und setzte mich auf die Bank ihr gegenüber. Schweigend drängten wir uns beide dazu etwas von unserem Essen herunterzuwürgen. Nach einer Weile hörte ich ein leises und krächzendes: "Hallo Luca." Verwundert blickte ich auf und sah in die golden/caramell farbenen Augen des Mädchens. "Woher weißt du wie ich heiße?" "Deine kleine Schwester hat es mir gesagt." Jetzt wurde ich aufmerksam. Meine kleine Schwester war tot. Sie ist vor drei Jahren an Krebs gestorben. Plötzlich machte es 'Klack' in meinem Kopf. "Bist du eine Seelenseherin?" "Ja und ich weiß, dass du auch einer bist." "Wie heißt du?" "Maya." "Ich bin Luca, aber das weißt du ja schon." "Du hast schöne Augen." Wie bitte? Was? Sie sagte es ganz monoton und ohne einen Anflug von Peinlichkeit. Die Dunkelseelen hatten sie zerstört. Das sah man an ihren Augen. Sie waren blass, matt und glanzlos. Das gold/caramell ihrer Iris wirkte trist und trostlos. "Man sieht nicht, dass Schmerz in ihnen liegt und man merkt, dass du immer noch Hoffnung auf ein besseres Leben hast." "Ehm... Danke. Wie hast du gemerkt, dass du Seelen siehst?" Oh Gott Luca! Wie bescheuert kann man denn sein?! Das ist doch wohl offensichtlich! "Ich gehe mal davon aus, als ich einen 'Mensch' gesehen hab und zu meiner Mum gesagt habe 'Guck mal Mami. Der Mann sieht aber komisch aus' und meine Mum gesagt hat, dass da nichts ist. Das war auch mein erster Kontakt mit den Schatten, denn der Mann war einer der Dunkelseelen. Und bei dir?" "Als meine Schwester gestorben ist und ich immer noch mit ihr reden konnte. Wie lange bist du schon hier?" "14 Jahre." "Das ist eine lange Zeit." "Irgendwann spürt man die Zeit nicht mehr. Spürt weder Gefühle noch körperliche Schmerzen. Die Zeit überspült alles." Mit einem leichten Übelkeitsgefühl schob ich das Tablett von mir. "Das hab ich auch nicht mehr. Das Hungergefühl meine ich." "Du weißt, dass dein Magen leer ist, aber trotzdem hast du keinen Hunger."

Als ich wieder in meinem Zimmer auf dem Bett saß, dachte ich über das Gespräch mit Maya nach. Endlich jemand, der so ist wie ich. Und trotzdem war sie so anders als ich. Sie war innerlich leer, sie hatte ihren Lebenssinn verloren und alles was ihr wichtig war ist in der Außenwelt, während sie hier drin gefangen bist.

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Soooo Leutis! Nach einer gefühlten Ewigkeit kommt auch mal wieder was von mir. Dieses mal ist es ein Conni One Shot und ich finde er ist recht gut geworden. Hat ja auch lange genug gedauert du Müffelstück! Oh ja! Ich hab's begriffen! Scheiß Gewissen... Das hab ich gehört! Verpiss dich!

Also wo war ich? Ach ja! Also ich wollte es hier machen wie bei dem Taddl One Shot und euch fragen, ob ihr einen zweiten Teil wollt. Schreibt mir mal Vorschläge in die Kommis mit wem ihr einen One Shot wollt und ich werde sehen, was sich machen lässt. Wenn ich Pairings wollt (Rewilz, Dizzi, Tardy...) könnt ihr euch das auch wünschen.

Tschüssi Chi :*

Hab euch lieb ihr Schnuggis

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