44 ♫ With you

I live my life walking down this street

I meet the faces of the people I see

All the time I see your reflection

It's okay to feel alone

It's okay to be alone

Cause when I'm with you

It seems so easy

My best days are with you

They are so easy

[ The Subways ]



SPENCER ║ Das Problem an entglittener Kontrolle war nicht nur, wie ich sie am besten zurück bekam, sondern auch, wie ich es schaffte den Verlust auszuhalten.

Ich hatte regelrechte Gefühlsschübe, einer schlimmer als der andere. Und obwohl Harry da war und versuchte mir zu helfen, so war es doch unglaublich schmerzhaft. Mein Körper stand unter Dauerstress.

In der einen Minute lag ich ruhig atmend auf dem Bett, in der anderen glaubte ich zu ersticken und schnappte wie ein Ertrinkender nach Luft. Ich begann zu zittern, zu schwitzen und wurde von Heulkrämpfen überrollt.

Dafür reichte nur ein winziger Auslöser. Nur ein einziger dummer Gedanke.

Beruhigend redete Harry auf mich ein, strich mir über den Rücken und war einfach nur da. Immer noch wünschte ich mir, dass er endlich ging und mich so nicht sah, aber da kämpfte ich auf verlorenen Posten.

Harry würde nicht gehen, egal was ich tat. Ich hatte ihn nach dem Sex quasi rausgeworfen und er mich trotzdem durchschaut. Denn im Kern betrachtet, war er gegangen, nur, um dann zurück zu kommen.

Die Nacht wurde grausam.

Völlig durchgeschwitzt wachte ich auf, fand keine Orientierung und landete schließlich im Bad, wo ich mich übergab. Ich hatte nicht viel gegessen, aber mein Magen rebellierte ständig und als es endlich vorbei war, da saß ich auf dem kalten Boden und zitterte, nur um den nächsten Schub über mich ergehen zu lassen.

Alleine der Gedanke an Aaron machte mich fertig. Schüttelfrost überkam mich und dann glaubte ich zu glühen. Immer wieder erinnerte ich mich an die Tage, die ich mit meinem Bruder gehabt hatte. Sie zogen wie Blitze vor meinen Augen vorbei, bis hin zum Unfall und ab da lief alles aus dem Ruder.

Ich spürte eine Hand in meinen Haaren und sah auf. Harrys besorgter Blick traf mich und ich versuchte zu grinsen. Es gelang mich nicht, also log ich: „Es wird gleich besser."

„Nein", widersprach er mir, „es wird immer schlimmer."

Ein kalter Waschlappen glitt in meinen Nacken und dann sprach er: „Ich habe jemanden angerufen, der dir gleich helfen wird."

„Wen meinst du?" Panik erfasste mich und Harry verlangte: „Nicht aufregen, okay? Ich will nur, dass du ein bisschen zur Ruhe kommst."

Ich wollte niemanden hier haben, nicht noch jemanden, der mich so sah. Aber ich wurde nicht gefragt. Stattdessen musste ich wieder brechen und mich an der Klobrille festhalten. Gefühlt ewig vermischte sich Schweiß mit Tränen und völlig fertig sah ich mich im Spiegel an.

Tiefe Schatten langen unter meinen Augen, meine Haut war rissig und ich sollte mich vielleicht nicht unbedingt an eine weiße Wand stellen. Die Gefahr zu verschwinden war erschreckend hoch. Ich wusch mir das Gesicht, versuchte mich wieder frisch zu fühlen und zog mich um, aber es war so furchtbar anstrengend, dass ich ewig brauchte.

Schwerfällig setzte ich mich in der Dunkelheit aufs Bett und hörte, dass Harry zurück kam. Allerdings war da ein zweites Paar Schritte. Das Licht auf dem Nachttisch ging an, Harry beugte sich zu mir runter und erklärte ruhig: „Ich habe einen Arzt gerufen, tue mir den Gefallen und lass ihn seine Arbeit machen."

„Ich bin nicht krank!", beharrte ich und er runzelte besorgt die Stirn: „Aber auch nicht gesund."

Doktor Schmidt hatte einen seltsamen Akzent in seinem Englisch. Seine spärlichen Haare wirkten auf seinem Kopf wie ein Kratz um die Glatze. Ich sah an der roten Jacke, dass Harry den Notdienst angerufen hatte und obwohl ich wütend darüber war, konnte ich mich nicht aufregen.

Mein Blutdruck wurde gemessen, meine Temperatur und statt wirklich mit mir zu reden, tauschten sich Doktor Schmidt und Harry aus.

Angestrengt versuchte ich keinen jämmerlichen Eindruck zu machen, aber ich tat genau das Gegenteil. Ein heftiger Schub erfasste mich, zuerst bekam ich nur Schluckauf und dann verschwand der Tropfen Kontrolle, den ich mir zurück erkämpft hatte.

Es war mir total unangenehm vor diesem Arzt einen erbärmlichen Ausbruch zu haben, denn ich spürte augenblicklich, wie heiße Tränen mir über die Wangen liefen und ich anfing zu schwitzen, nur, um im nächsten Moment wieder zu frieren.

Doktor Schmidt gab mir eine Beruhigungsspritze und in seinem merkwürdigen Englisch erklärte er mir, dass diese Schübe in ein paar Tagen vorübergehen müssten. „Sie sind der Auslöser von zu viel emotionalen Stress. Hören Sie besser auf Ihren Körper und wenn es nicht besser wird, dann sollten Sie unbedingt noch einmal einen meiner Kollegen aufsuchen."

Er verschrieb mir etwas, reichte jedoch Harry den Zettel und dann machte er sich daran seine Sachen wieder einzupacken. Doch bevor er aufstand sprach er: „Vielleicht sollten Sie in Erwähnung ziehen diesen emotionalen Stau, der sich auf Ihren Körper auswirkt, professionell behandeln zu lassen."

Ja klar und wie sah das aus?

Ich wollte nicht mit jemand fremden, auf einer Couch liegend, über meine Probleme quatschen. Doktor Schmidt ging und Harry brachte ihn zur Tür. 

Mit tauben Gliedern rollte ich mich ins Bett, starrte an die Decke und zwang mich die Augen zu schließen.

Meine Atmung ging immer noch unkontrolliert, aber je mehr ich mich darauf konzentrierte ruhig zu bleiben, umso mehr spürte ich die Wirkung der Spritze. Dann fiel ich in einen traumlosen Schlaf.

Jegliches Zeitgefühl verschwand, ich hatte die Erschöpfung unterschätzt und bekam überhaupt nichts mehr mit. Wach wurde ich erst, als leiser Regen gegen die Schreiben trommelte und es schon längst wieder hell war.

Regungslos blieb ich liegen, bemerkte, dass der Raum leer war.

Das war doch einfach alles scheiße. ich fühlte mich wie nach einer harten Woche auf Tour, völlig erschöpft und ausgelaugt. Noch dazu tat mir gefühlt jeder Knochen im Leib weh. Langsam setzte ich mich aufrecht hin und sah auf meinen Unterarm.

Der simple Pikst hatte sich in einen großen blauen Flecken verwandelt. Schwerfällig suchte ich nach Socken, dann ging ich die Treppen runter und roch, dass Harry in der Küche war. Auf dem Herd stand ein großer Topf, Brötchen kühlten aus und er spülte gerade die restlichen Sachen weg.

„Ich wusste nicht, dass ich so große Töpfe habe", sprach ich und Harry wandte sich um: „Hast du auch nicht, ich habe das Ding heute morgen gekauft und ein paar andere Sachen. Du kannst dich nicht ewig nur von Honigmüsli ernähren."

„Ich könnte schon", widersprach ich ihm und bekam einen nassen Lappen ins Gesicht geworfen. Es tat gut zu wissen, dass Harry mich nicht in Watte packte. Am Herd steckte ich die Nase in den Topf und roch Käsesuppe: „Sicher, dass man das essen kann?"

„Probieren wir es aus, wenn du in drei Minuten noch lebst ist es ungefährlich", schlug Harry vor. Der Topf war noch warm, als füllte ich mir etwas auf. Wenig später saßen wir am Tisch und ich musste zugeben, dass Harry wirklich gut kochen konnte. Am Ende machte ich mit dem Brötchen die Suppentasse nahezu sauber.

Harry drehte seine Teetasse in den Händen, dann sprach er: „Was ist passiert, weshalb du so ausgeflippt bist. Es muss doch einen Auslöser gegeben haben oder?"

Kurz zögerte ich, dann gab ich zu: „Meine Mutter war hier."

Ein Schweigen entstand, schließlich schien Harry zu verstehen: „Weißt du, was sie wollte?"

„Ja, reden", ich stand auf und räumte mein Geschirr weg, unweigerlich hörte ich ihn leise glucksen: „Deine absolute Stärke."

„Du sagst es", stimmte ich trocken und zwang mich zu grinsen. Im Wohnzimmer sah ich, dass Harry die Hängematte bereits befestigt und angebracht hatte. Wir ließen den Tag verstreichen, indem wir die Hängematte ausprobierten und absolut gar nichts machten.

Leicht schaukelten wir in diesem Leinentuch und ich spürte Harrys Hand in meinen Haaren. Ich hätte ewig so liegen bleiben können, denn ab und an fielen mir die Augen zu und ich nickte ein. Harrys Füße rieben an meinen, er war warm und gemütlich.

Eine Stimme sagte irgendetwas.

„Hm?", ich schreckte auf. „Hast du was gesagt?"

Harry räusperte sich belegt: „Nein, ähm sorry, ich habe mit mir selbst geredet."

Mittlerweile lag das Wohnzimmer im Halbdunkeln, ich hatte jegliches Zeitgefühl verloren und zog umständlich mein Handy aus der Hosentasche. Spätnachmittag und mehrere Nachrichten waren eingedrudelt. 

Aber statt sie zu beantworten, suchte ich nach etwas anderem. Ich wollte mich aus der Hängematte kämpfen, doch es war schwerer als gedacht. Nicht nur, weil ich keinen Fuß auf den Boden bekam, sondern auch weil Harry mich zurück zog.

„Lass uns die Bude verlassen und nach draußen gehen", sprach ich als die Hängematte wieder schaukelte. Harry schien darüber nachzudenken: „Wo soll es denn hingehen?"

„Es läuft die Rocky Horror Picture Show von 1975 in einem kleinen Kino. Es ist nicht einmal weit weg", erklärte ich, hörte Harry seufzten und schließlich machten wir uns fertig. Keiner gab sich besonders Mühe. Wir sahen am Ende auffällig unauffällig aus.

Draußen war es eiskalt, sofort brannte mein Gesicht und ich rieb die Handflächen aneinander, als wir auf die U-Bahn warteten. Harry gähnte, tippte Nachrichten und überließ mir gänzlich die Führung. Kaum saßen wir in der Bahn, da hob er den Kopf und ein sanftes Lächeln lag auf seinen Lippen: „Das erinnert mich an den Sommer."

„Ja", gab ich zu, „eigentlich könnten wir einen ganzen Reiseführer abklappern. Quasi alles, was wir im Sommer nicht geschafft haben."

„Oh Gott, nein!", wehrte Harry sich. „Stopp, hör sofort auf zu planen!"

„Was?", ich sah ihn irritiert an und er führte aus: „Ich kenne diesen Blick und das merkwürdige Funkeln, das du bekommst, wenn du irgendetwas-"

„-planst, was dich umhauen wird?", unterbrach ich ihn. Unsere Haltestelle wurde angezeigt und ich stand auf: „Lass es doch drauf ankommen, es wird vielleicht lustig.

„Lustig im Sinne von, dass wir in zehn Jahren rüber reden und sagen: Geiler Scheiß. Oder lustig im Sinne von; man holt uns aus dem Knast und unsere Vorstrafenregister aktiviert werden?", fragte er als wir die Treppen zurück an die Oberfläche nutzen.

Dramatisch seufzte ich: „Warst du schon immer so eine Schisshose?"

„Ja!", gab er freimütig zu. „Ein bisschen Schiss hat noch niemanden geschadet."

Es war seltsam so wieder mit Harry zu reden, so als wäre nichts vorgefallen. Eine Illusion, die ich im Moment einfach real sein ließ.

Das Kino war winzig, gerade einmal drei Säle hatte es und schon er Vorraum roch lecker nach Popcorn. Mit zwei großen Eimern bewaffnet, einer Tüte M&M's warfen wir uns kurz darauf in alte, rote Sessel. Der Raum war äußerst mager besucht. Fünf Reihen vor uns saßen drei Opis und ganz links eine ziemlich wild aussehende Gestalt, bei der ich nicht sagen konnte ob Männlein oder Weiblein.

Harry seufzte schwer, ließ sich tief in den Sitz sinken und streckte die Beine aus. Das er nur mäßig Lust hatte mit mir hier zu sein, das war mir klar. Aber er war trotzdem mitgekommen. Ich wusste nicht, ob ich wütend oder froh darüber sein sollte.

Die Rocky Horror Picture Show begann und ich wusste nicht warum, aber Kinosäle entspannten mich. Vielleicht, weil ich als Jugendlicher unglaublich viel Zeit in Kinos verbrachte. Ein bisschen war es wie zu Hause. Zumindest für die nächsten Stunden dachte ich an gar nichts anderes, außer dem Film.

Ich stellte mir nicht mehr die Frage, wieso meine Mutter in Berlin war und wie sie mich gefunden hatte. Auch musste ich mich nicht damit auseinandersetzen, was Parker mir an Nachrichten schickte. Er wollte vorbei kommen, aber im Moment wollte ich mich einfach mit niemanden befassen, der mit The Metropolis zu tun hatte.

Wieso, konnte ich selbst nicht erklären. Das es ungerecht und irgendwie gemein gegenüber den anderen war, das wusste ich. Ich würde mich entschuldigen müssen, wenn es so weit war.

Nun versuchte ich mich auf die Musik zu konzentrieren, aber stattdessen bemerkte ich, dass Harry ab der Hälfte des Filmes wahrhaftig einschlief. Es war mir ein Rätsel wie er bei dieser Lautstärke überhaupt die Augen zu bekam.

Vorsichtig nahm ich ihm den Eimer mit Popcorn ab und stellte ihn weg. Statt den Film weiter zu schauen, stellte ich fest, dass mein Blick immer wieder zu Harry glitt. Das Licht des Projektors erhellte ab und an seine Gesichtszüge und hin und wieder schmatzte er leise.

Ich wurde ihn nicht los, egal was ich machte und das war ein merkwürdiges Gefühl. Mir fiel nicht ein Grund ein, wieso er blieb. Schließlich wurde er in Malibu gebraucht und ich konnte mir nicht vorstellen, dass er noch nicht angerufen worden war um dort hin zufliegen.

Als der Film zu Ende war, da weckte ich ihn und zuerst sah Harry sich verwirrt um, rieb sich über das Gesicht und schien erleichtert darüber zu sein, dass der Abspann schon lief.

„Du bist eine genauso lausige Kinobegleitung, wie deine Dates", sprach ich und entsorgte die mittlerweile leeren Eimer. Harry folgte mir etwas langsamer in die Vorhalle, er bemühte sich richtig wach zu werden.

„Meine Dates sind nicht lausig", beschwerte er sich, „du bist einfach zu anspruchsvoll."

Belustigt verzog ich das Gesicht und stieß die Tür nach draußen auf. Eisige Luft hüllte uns ein und dann fing es auch noch an zu schneien.

„So ein Quatsch, man geht mit mir ins Kino, vorher oder danach was Essen und schon bin ich zufrieden", widersprach ich grinsend und zog mir die Mütze tiefer ins Gesicht. 

Statt die U-Bahn zu nehmen, liefen wir die Strecke. Es war glatt, doch ich hatte Spaß daran zu rutschen, statt zu laufen. Ganz egal, ob ich ab und an mit den Armen rudern musste.

„Pass auf, dass du dir nichts brichst! Spencer, muss das wirklich sein, du könntest-" Harry blieb ein übervorsichtiger Typ. Aber das war okay, denn so war er eben. Ein bisschen paranoid und umsichtig.

Als ich den ersten Schnee nach ihm warf, da ließ er das jedoch nicht auf sich sitzen. Den Rest des Weges sprangen wir zwischen parkenden Autos umher und wichen Schneebällen aus. Der Schnee war nicht besonders fest, also tat es auch nicht weh getroffen zu werden.

Einmal sprang Harry dermaßen fix einem meiner Schneebälle aus dem Weg, dass er ausrutsche und hinter einem Auto verschwand. Erschrocken eilte ich herum und als ich seine Lache hörte, weil er sich mitten in den Matsch gesetzt hatte, da entspannte ich mich sofort.

Ich bemerkte nicht, dass ich das erste Mal seit Aaron Tod wieder lachte. Es war echt und fühlte sich an, als hätte ich es sehr, sehr lange nicht mehr getan.

Wir mussten höllisch aufpassen, dass wir nicht mehrmals stürzten, aber das war uns egal. Als wir den Hinterhof erreichten, da hatte ich Schnee im Nacken, der nun auf meinen nackten Rücken herunter rutschte. Harry hatte mich irgendwann am Saum der Jacke erwischt und mir mehr Eis in den Kragen gestopft, als es fair war.

„Du blöder Sack", beschwerte ich mich, gab den Code für die Haustür ein und drückte den Knopf für den Fahrstuhl. „das war unfair!"

„Ist der kleine Spencer jetzt sauer?", zog er mich auf und ich hob ein Bein mit einer halben Drehung, sodass ich Harry in den Hintern trat, er stolperte lachend zwei Schritte in den Aufzug.

Hinter mir schlossen sich die Türen und kaum hatte sich der Aufzug in Bewegung gesetzt, da wurde ich auch schon gegen die geschlossene Wand gedrückt.

Harrys Hände schoben sich in meinen Nacken, seine Daumen strichen über meine Wangen und ich spürte seinen warmen Atem. Er roch nach Popcorn und seine Wärme jagte mir einen Schauer über den Rücken.

„Ich habe gelogen", sprach er plötzlich rau, aber bevor ich fragen konnte bei was er gelogen habe, da überbrückte er die wenigen Zentimeter zwischen uns und küsste mich. Normalerweise war Harry ein Genießer, er ließ sich Zeit, küsste mit Ruhe. Doch jetzt spürte ich sein unglaubliches Drängen.

Hitze stieg in mir auf, vergessen war das Eis und alles, was ich tun konnte, war meine Hände in die Falten seiner Jacke zu vergraben. Die Tür hinter mir ging auf, wir waren oben angekommen. Blind und rückwärts ließ ich mich durch den Flur schieben, Harry nahm mir die Schlüsselkarte aus der Hand und die Wohnungstür sprang auf.

Kaum waren wir drin, warf Harry sie hinter sich ins Schloss. Der Knall war wie ein Kanonenschuss.

Seine Hände zerrten an meiner Jacke, rissen sie mir von den Schultern und warfen sie achtlos zu Boden. Die Wand des Flurs im Rücken behinderte mich, aber das schien genau das zu sein, was Harry wollte.

Ich schmeckte das Salz des Popcorns auf seinen Lippen, bemerkte die Ungeduld mit seiner eigenen Jacke und schließlich presste er mich so hart gegen die Wand, dass ich mich keinen Zentimeter rühren konnte.

Es war dunkel im Loft und doch war mir, als könnte ich das Grün seiner Augen leuchtend vor mir sehen. Völlig unerwartet sprach er: „Richtige Dates mit mir sind nicht lausig, Spencer", ich spürte seine Finger, wie sie an meinem Hals entlang strichen, um den Schal zu lösen. Er malte Zeichen, Muster und sorgte dafür, dass ich eine Gänsehaut bekam. 

Es war schon komisch, wie empfindlich man bei dem richtigen Menschen war.

Harrys Stimme wirkte dunkler und deutlich belegter: „Meine Dates fangen nur etwas später an."


Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top