40 ♫ If that's what you wanted

And there are voices that want to be heard

So much to mention but you can't find the words

The scent of magic, the beauty that's been, beauty that's been

When love was wilder than the wind

Listen to your heart, take a listen to it, when he's calling for you

Listen to your heart, take a listen to it, there's nothing else you can do

I don't know where you're going, and I don't know why

But listen to your heart

[ Roxette ]




HARRY ║ Es dauerte Tage bis ich mit Mara telefonierte. Zuerst tat sie, als hätte sie keine Ahnung, was ich von ihr wollen könnte und zwang mich so offen zu sprechen. Sie hörte sich alles in Ruhe an, dann erklärte sie, dass sie sich später noch einmal melden würde.

Ich musste Geduld haben und schließlich erfuhr ich, dass Spencer in Berlin war und Fenton sich mit mir am Flughafen Berlin-Tegel traf, wenn ich Interesse hätte. Sofort fing ich an zu packen und hielt mehrmals inne, weil ich nicht wusste, was ich einpacken sollte.

Neben Klamotten kam auch die halbfertige Sternschnuppe dazu. Denn egal was auch passierte, wenn es mir nicht gelang, das mit Spencer wieder aufleben zu lassen, dann sollte er sie zumindest zurück bekommen.

Ich nahm den ersten Flug nach Berlin-Tegel, den ich bekommen konnte und bekam von Mara die Nummer von Fenton zugeschickt. Als ich ihm Bescheid gesagt hatte, wann ich ankommen würde, antwortete er nur knapp, dass er mich im VIP-Bereich erwarten würde. Meine Nervosität nahm zu, als ich schließlich endlich im Flieger saß.

Da ich keine Ahnung hatte, was mich erwarten würde, war ich auf alles gefasst. Der VIP-Bereich in Berlin-Tegel war sehr, sehr klein und beinhielt nur einen abgegrenzten Bereich samt Bar und ein paar bequemen Sitzmöbeln.

Ich fand Fenton an einem Stehtisch, er hatte einen Becher Kaffee vor sich und schob sich seine typische Snapback in den Nacken als er mich sah. Normalerweise strahlte Fenton immer eine gewisse Freundlichkeit aus, doch als sein Blick mich traf, war da pure Ausdruckslosigkeit.

Ihm schien es nicht zu schmecken mit mir reden, oder mich gar zu sprechen und kaum war ich bei ihm, da sprach Fenton: „Ich mach' das nur, weil Mara drum bat. Sonst hät' ich niemals meine sieben Sach'n gepackt."

Er legte eine Magnetkarte auf den runden Tisch. „Damit kommste' rein, aber du brauchst n' Passwort. Es ist dat Datum unseres ersten Live-Konzerts."

„Danke", ich nahm die Karte an und steckte sie ein, dann fuhr Fenton fort: „Du brauchst viel Glück, er is' nicht gut drauf."

Das konnte ich mir denken.

Fenton wollte gerade nach seinem Rucksack greifen, als er inne hielt, dann gab er zu: „Spenc is' fies, im Moment. Er wird dir Sach'n an den Kopf werfen, die ihm später leid tun." Zögernd fügte er hinzu: „Kauf ein, sorg' dafür, dasser' isst, dat vergisster' oft und lass ihn um Himmels Willen allein joggen. Ansonsten hoff' ich, daste' geschickte Hände hast, um Möbel aufzubau'n."

„Okay", sprach ich und schrieb mir den Code auf.

„Und wenne' es verkackst, dann verpiss' dich nich' einfach so, sondern ruf wen an! Spenc sollte nich' übermäßig lange alleine sein", es klang fast so, als würde Fenton mich fressen wollen, trotzdem warf ich ein: „Er hasst es Spenc genannt zu werden."

„Dat is' mir doch egal!", wurde ich angepampt. „Ich nenn' ihn, wie ich will." Fehlte nur noch, dass er mit der flachen Hand auf den Tisch schlug. 

Fenton schien selbst zu merken, dass er unbegründet unfreundlich wurde und rieb sich über das Gesicht: „Sorry... okay... also... mach keenen Scheiß. Und nimm' Post für ihn entgegen, er wird in den nächsten Tagen viel davon krieg'n."

Ich musste lächeln, nicht weil Fenton sich indirekt entschuldigte, sondern weil er genauso reagierte, wie ich es tun würde. Knapp verabschiedeten wir uns und kaum, dass ich vor dem Flughafen nach einem Taxi gewunken hatte, da hatte ich Steine im Magen.

Eigentlich erwartete ich, dass Spencer sich ein Haus gekauft hatte, aber stattdessen stand ich schließlich in einem Innenhof und suchte den Eingang. Kaum war ich im Treppenhaus und fuhr ins höchste Stockwerk, da hätte ich mich am liebsten selbst geohrfeigt, weil ein ganzes riesiges Haus nicht zu Spencer passte.

Bevor ich das Loft betrat, atmete ich tief durch, erst dann stieß ich die entriegelte Tür auf. 

Es war absolut still, zum Glück war Spencer nicht da und das war wohl besser so. Auf den ersten Blick sah ich, dass noch nicht allzu viele Möbel im Loft waren, dafür aber zahlreiche Kisten, die noch ausgepackt werden mussten. Wahrscheinlich aus einem Möbelhaus.

Man sah die erste Struktur und sicherheitshalber verstaute ich mein Gepäck im oberen Stockwerk. Nachdem ich einen Blick in der Küche in den Kühlschrank geworfen hatte, verstand ich, wieso Fenton meinte, ich sollte auf das Essen achten.

Gerade, als ich Louis eine Nachricht schrieb, dass ich angekommen war, da hörte ich, wie die Tür aufhing und unweigerlich hielt ich die Luft an. Ich sollte erleichtert sein Spencer zu sehen, doch ich war es nicht.

Er sah furchtbar aus. 

Müde, angespannt, so als würde er sich seit Wochen unter Dauerstress befinden. Seine Haarspitzen waren feucht, er war verschwitzt und trug Jogginklamotten. Langsam zog er sich die Musik aus den Ohren und verzog keine Miene, als er mich erkannte. 

Dann zwang er sich tief durchzuatmen: „Das darf nicht wahr sein."

„Ich habe mich selbst reingelassen", sprach ich und Spencer entwich ein trockenes Lachen: „Das glaube ich dir aufs Wort." Ohne mich anzusehen ging er an mir vorbei und nahm sich eine Wasserflasche aus der Kiste neben der Arbeitsfläche.

Ich rührte mich nicht von der Stelle und als Spencer sich umdrehte, die Flasche wieder schloss, da musterte er mich kurz, bevor er sprach: „Um es kurz zu machen, gib mir die Karte wieder, die du von Fenton hast und verschwinde. Ich will dich hier nicht haben!"

Es hätte mich nicht überraschen sollen, immerhin warnte Fenton mich vor. Trotzdem knallte mir die Unverblümtheit nur so entgegen.

„Pack deine Sachen und verschwinde." Damit stellte er die Wasserflasche ab und zog sich den durchgeschwitzten Pullover über den Kopf.

„Wenn ich gehe, dann hast du den Nächsten auf der Matte stehen", sprach ich und im Flur hielt er inne. Unter dem Pullover kam ein altes Shirt zum Vorschein und ich fragte mich, wie weit er gelaufen war.

Sichtlich genervt sah er mich an: „Was willst du hier!"

„Deinen Aufpasser, Koch, Sekretär, was auch immer spielen", entwich es mir nicht besonders intelligent. Ein Schnauben kam von Spencer und ich konnte es ihm nicht einmal verübeln. 

„Ich bleibe hier", setzte ich stur hinzu. „Und was auch immer ich für dich tun kann, das werde ich machen."

Gespielte Verblüffung zog über Spencers Gesicht. „Oh, für den Anfang könntest du mir einen Blasen und dich dann von mir ficken lassen. Ich bin sicher, ich fühle mich dann gleich viel besser."

Unbewegt sah ich ihn an. 

Die Provokation war nicht zu ignorieren. Da ich nicht antwortete verzogen sich Spencers Lippen zu einem zynischen Grinsen: „Ja, das dachte ich mir schon." 

Er wandte sich von mir ab, aber bevor er die Küche verließ, sprach er: „Ich gehe duschen und wenn ich wieder runter komme, dann bist du weg. Das hier ist mein Loft und du hast hier absolut nichts verloren."

Als er mich stehen ließ, da ballte ich die Hände zu Fäusten und schluckte hart. Dass es nicht einfach werden würde, war mir klar, trotzdem musste ich das sacken lassen, denn Spencer war sonst nie so direkt auf Streit aus gewesen.

Um jemanden zu kämpfen hieß auch über den Schatten zu springen. Demnach kratzte ich jeden Krümmel Mut zusammen, den ich hatte und ging ins obere Stockwerk. Hier war noch weniger gemacht worden was Möbel betraf.

Im Schlafzimmer setzte ich mich auf das Bett und sah auf den halb aufgebauten Schrank. Die eine Dachschrägenseite über mir war aus Glas, jetzt klopfte leichter Regen dagegen und ich hörte die Dusche rauschen.

Meine Hände wurden feucht vor Nervösität und regungslos wartete ich darauf, dass Spencer aus dem Bad kam. Endlich vernahm ich Schritte und sobald ich ihn in Boxershorts und mit nassen, zerzausten Haar in der Tür sah, da fiel mein Blick auf das neue Tattoo an der Schulter, welches bis zum Oberarm herunter ging. 

Es waren so viele Details drin, dass ich sie gar nicht alle in einem Blick erfassen konnte.

Wie von selbst stand ich auf und schritt auf Spencer zu, eine Falte grub sich tief zwischen seinen Augenbrauen, doch bevor er mir noch einmal an den Knopf knallen konnte, was ich schon wusste, da griff ich nach dem Handtuch auf seinen Schultern und zog es herunter.

Achtlos fiel es zu Boden.

Spencer roch nach Shampoo, seine Haut war kalt und als meine Hand in seinen Nacken glitt, da bemerkte ich den kleinen Schauer auf seiner Haut. Ich ließ mir Zeit damit meine Lippen über seinen Hals bis hinter sein Ohr wandern zu lassen. 

Die Berührung war kaum vorhanden, aber die Tatsache, dass er drauf reagierte war ein enormer Schub an Selbstbewusstsein.

Meine Hände strichen nun an seinen Seiten entlang und dann schob ich ihn von der Tür bis zum Bett. Kaum spürte er das Bett in den Kniekehlen, da fiel er rückwärts auf die Matratze. Ich beugte mich über ihn und als ich ihn endlich richtig küsste, fühlte es sich so an, als hätte es all die hässlichen Monate nicht gegeben.

Oh mein Gott, wie sehr hatte ich ihn vermisst. 

Wie er küsste, schmeckte, roch, seine Haut sich anfühlte. Da waren unglaublich viele Empfindungen auf einmal. Ich hörte ihn seufzten, noch bevor ich den Kuss vertiefen konnte und alleine dies verriet mir, dass er nicht halb so standhaft war, wie ich es geglaubt hatte.

Meine Zunge drängte gegen seine, seine Finger fanden den Weg in mein Haar und so sehr ich all das auch genoss. Mein rasendes Herz, die Hitze, die durch meine Adern floss, ich musste mich an etwas halten.

Leicht löste ich mich von Spencer, hakte je einen Finger in den Bund der Boxershorts und zog diese runter. Vor dem Bett ging ich nun in die Knie und hockte so direkt zwischen einen Beinen. Er richtete sich leicht auf, doch davon bekam ich nicht allzu viel mit. Viel zu intim war der Anblick, der sich mir bot.

Ich hatte noch nie einen Blowjob gegeben, also würde ich mich an das halten, was ich selbst mochte und vielleicht gefiel es Spencer auch. 

Statt mich sofort zu überwinden, ließ ich mir Zeit und strich erst an seinen Innenschenkeln entlang. Dann umschloss ich mit der rechten Hand seinen Schwanz und begann langsam ihn zu pumpen.

Spencer lehnte sich zurück, er ließ mich einfach machen und ich begriff, dass ich das hier wirklich durchziehen musste. 

Noch einmal befeuchtete ich meine Lippen und dann... tat ich es einfach. Zuerst leckte ich nur an seinem Penis entlang, konzentrierte mich auf den fremden Geschmack und als ich ihn langsam in den Mund nahm, da begann ich gleichzeitig die Hoden zu massieren.

Ich bewegte den Kopf auf und ab, nutze meine Zunge und leckte über die Eichel. Spencers Hände gruben sich in das Bettlaken, der Rhythmus seines Atems veränderte sich, je länger ich zwischen seinen Beinen saß.

Den Penis völlig in den Mund aufzunehmen schaffte ich nicht, ohne ein Würgen zu unterdrücken, also ließ ich es bleiben. Stattdessen zog meine Zunge über den kleinen Schlitz an der Spitze des Schwanzes und ich saugte dran.

Spencers Hüfte zitterte, er schien sich enorm zusammen zu reißen sich möglichst nicht zu bewegen. Das Einzige, was ich von ihm hörte, war ein Stöhnen, welches Stück für Stück lauter wurde und in meinen Ohren klang wie Applaus.

„Du bist so still", raunte ich dreist, als ich meine Hand an seinem harten Penis auf und ab bewegte, nur um mich dann an der empfindlichen Spitze festzusaugen. Ich schmeckte etwas Salziges, nur leichte Tropfen und in diesem Moment setzte Spencer sich auf. 

Seine linke Hand griff in mein Haar und ich wartete darauf, dass er mir zeigte, was ich tun sollte. 

Doch das tat er nicht. 

Sein Atem ging schwer und als ich an seinem Schaft entlang leckte, zu ihm hoch sah, da überzog ein schöner Glanz seine grauen Augen. Er schloss sie.

Sekunden darauf konnte ich ihn beobachten, wie der Orgasmus durch seinen Körper kroch. Mittlerweile hielt er sich an meiner Schulter fest und ich bewegte die Hand weiter, damit er jedes bisschen Erregung auskosten konnte.

Ihm entwichen keine vulgären Worte und ich war froh darüber. Sein Griff auf meiner Schulter lockerte sich, die Finger hatten sich in mein Schulterblatt gegraben. Ich nahm die Boxershorts und wischte mir die Hand sauber.

Ich war unglaublich nervös und unterdrückte die aufkeimende Unsicherheit. Stattdessen knöpfte ich die oberen Knöpfe meines Hemdes auf. In diesem Moment hatte ich erneut Spencers vollkommene Aufmerksamkeit. Er blinzelte kurz, dann verzog er wütend das Gesicht: „Was tust du da!"

Mit tauben Gliedern stand ich auf, nestelte an den Ärmeln des Hemdes herum: „Das, was du willst, damit es dir besser geht."

Ihm ging ein Licht auf. „Hast du den Verstand verloren?"

Hatte ich?

Nein.

Aber der Fakt, dass Spencer mich wütend zur Seite stieß und begann sich anzuziehen, sagte mehr über ihn aus, als er glaubte. Egal wie fies und schlecht er auch drauf war, er behielt immer noch eine gewisse Grenze aufrecht.

„Du ekelst mich hier nicht raus", sprach ich und er hielt nicht einmal inne. „Gewöhne dich also an den Gedanken, dass du dich mit meiner Anwesenheit anfreunden musst."

Nachdem er in eine frische Jogginhose geschlüpft war, wandte er sich zu mir um und musterte mich: „Musst du dich nicht um deinen Kumpel kümmern, der in einen Topf Puderzucker gefallen ist?"

„Woher weißt du das?", stellte ich die Gegenfrage und seine Mundwinkel zuckten hämisch: „Ich weiß, wie eine Koksnase aussieht, wenn ich sie sehe. Außerdem hat er Mara verarscht."

Das hatte ich bereits geahnt. Niall wird eine ganze Armee von Menschen verletzt haben als er nicht er selbst war. Ich dachte, statt mit Wut, nur noch mit Mitleid an ihn: „Meine Schicht bei Niall ist noch nicht."

„Und da dachtest du, du verbringst deine Freizeit bei mir?", frotzelte Spencer gereizt. Ich bemühte mich gelassen zu bleiben: „Wieso nicht, Berlin ist cool und genug Platz hast du auch."

Er ließ mich wortlos stehen und ich sah Spencer nach. Dann schrieb ich Fenton eine Nachricht und bedankte mich für den Hinweis, was mich erwarten würde. Es würde hart werden bei Spencer zu bleiben und ich versuchte ihm nicht allzu sehr auf die Pelle zu rücken, wenn er es nicht wollte. Aber auch durch Abstand erfuhr ich eine Menge.

Die Möbel im Loft baute Spencer selbst auf, er hatte dafür eine unglaubliche Geduld und wollte keine Hilfe. Auch behielt Fenton recht, denn er vergaß zu Essen und wehrte jede weitere Konversation ab.

Die meiste Zeit saß ich in der Küche ab und hörte die Geräusche, die aus dem Wohnzimmer kamen. Nachdem ich mir das Recht raus nahm und im oberen Stock auspackte, das Bad nutze, da war es absolut still.

Möglichst leise schritt ich die Treppe runter und da glaubte ich Spencer nach Luft schnappen zu hören. Er saß vor den halbfertigen Schubladen für eine Kommode und schien sich darauf zu konzentrieren ruhig zu atmen.

Es war nicht das erste Mal, dass er in dieser Situation war, die Panikattacke schien abzuklingen und langsam verstand ich, wieso seine Freunde ihn nicht alleine lassen wollten. All seine Emotionen stauten sich an, er hielt sie sicher verschlossen.

Doch irgendwann würde er platzen und niemand konnte einschätzen, was er dann tun würde. Ich wünschte, ich könnte den Schmerz, den er verdrängte einfach abnehmen und selbst spüren.

Aber das konnte ich nicht. Stattdessen setzte ich mich zu ihm. Lehnte mich gegen die Anfänge der Kommode, die er aufbaute und streckte die Hand aus. Ich wollte sein Gesicht berühren, doch er hielt mich davon ab.

Zuerst glaubte ich, er würde mich von sich stoßen, so wie alle anderen auch, aber dann bemerkte ich, dass seine Finger über meine Handfläche strichen und sich schließlich mit meinen verschränkten.

Es fühlte sich an, als würde er einen Halt suchen und ich hoffte einer zu sein. 

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