38 ♫ The only one

I'm tired of being all alone

Got the TV on 'coz the radio's playing songs that remind me of you

Baby when you're gone I realize I'm in love

The days go on and on and the nights just seem so long

Even food don't taste that good, drink ain't doing what it should

Things just feel so wrong baby when you're gone

[ Bryan Adams ]



HARRY ║ Gerade glaubte ich, dass mich mein typisches Leben wieder hatte, als ich eines Besseren belehrt wurde. Es war wie ein Schlag in die Fresse.

Niall war in Malibu im Entzug. Louis kam erst heute erst zurück nach London, während ich bis zum nächsten Tag in New York blieb. Ich hatte Taylor lange nicht gesehen und bevor ich mich mit den Jungs traf, wollte ich hören, was es Neues bei ihr gab.

Außerdem wollte ich meine Ruhe. Niemand würde mich je bei Taylor Swift vermuten und unsere kleinen theoretische Rendezvous nicht verdächtigen. Sie hatte massenhaft Süßkram bestellt, löffelte Eis ohne Ende und wir hockten zusammen im Wohnzimmer.

Taylor beschwerte sich bei mir darüber, dass sie schon lange nicht mehr ohne Schatten im Nacken draußen war und wie bescheuert die Männer doch waren: „Du mit eingeschlossen." Anklagend zeigte sie mit den Löffel auf mich.

Ich mochte es, wenn Taylor völlig normal, ohne Glamour vor mir saß. So wie jetzt in Jogginhose, nachlässigen Zopf und ohne Schminke. „Übertreib mal nicht. Du hast einfach einen total schlechten Geschmack. Dass das mit Calvin nicht von Dauer ist, das wusste jeder."

Sie warf mir ein Kissen an den Kopf und ich rutschte tiefer ins Polster. Mit ihrem Gejammer lenkte Taylor mich gut davon ab, dass ich mich irgendwie total schlecht wegen Niall fühlte. Brianas Standpauke war wahrhaftig nötig gewesen und trotzdem... der jämmerliche Anblick von Niall lag mir schwer im Magen.

„Willst du darüber reden, wieso ihr eure Tour angehalten habt?", fragte Taylor schließlich und ich verneinte: „Das ist so ein Band-Ding."

„Es war auch nur ein Angebot", schob sie nach. Doch bevor wir das Thema wechseln konnten, da klopfte es an der Hoteltür. Für mich hieß das, dass ich mich im Schlafzimmer versteckte. Nur für den Fall, dass ihr Manager Kontrollbesuche machte.

Auf irgendwelche Gerüchte waren Taylor und ich beide nicht scharf und sowohl mein Management, als auch ihres kannten da keine Hemmungen, wenn es um guten Klatsch ging. So lehnte ich also die Schlafzimmertür an und ließ mich direkt neben der Tür auf dem Boden nieder.

Mit dem Löffel kratzte ich Eis aus dem Becher und lauschte Taylors Stimme. Dann kam eine Zweite dazu und irritiert runzelte ich die Stirn. War das Gigi Hadid?

Sie klang flehentlich, aufgewühlt und Taylor ließ sie herein. Na toll. Hoffentlich dauerte das jetzt nicht allzu lange. Ich streckte die Beine aus und zog mein Handy aus der Hosentasche, doch statt mich auf WhatsApp zu konzentrieren, hörte ich den beiden Frauen zu.

Ich hätte das nicht tun sollen, vor allem, weil es mich nichts anging, wenn Zayns Liebchen Taylor dafür nutze, um einen One-Night-Stand zu beichten. Mein Mitleid für meinen ehemaligen Kumpel hielt sich arg in Grenzen. Doch es änderte sich alles, als Gigi den Namen fallen ließ, um den anderen Part zu benennen.

Als Spencer mit mir Schluss machte, glaubte ich, es würde niemals schlimmer kommen, doch ich täuschte mich. Das in diesem Augenblick zu hören war grausam.

Das Leben ging nicht immer einfach weiter.

Innerhalb von Sekunden glaubte ich, jemand würde mit bloßen Händen eine Wunde wieder aufreißen. Ich hätte nie gedacht, dass es so weh tun würde zu hören, dass Spencer tatsächlich weitergegangen war.

Ihm war das gelungen, was ich mir vorgegaukelt hatte. Er hatte abgeschlossen und alles, was wir irgendwie gewesen waren für sich beendete. Sich vorzustellen, dass er mit Gigi schlief, lähmte mich und ihr Geheul, wie sehr sie sich schämte, zerrte an meinen Gott verdammten Nerven.

Augenblicklich fing ich an Spencer zu hassen. So sehr, dass ich hoffte, es würde den Schmerz überdecken. Nie wieder würde ich zulassen, dass jemand so viel Gewicht in meinem Leben bekam, wenn es sich am Ende so anfühlte.

Taylor brauchte lange bis Gigi das Hotelzimmer wieder verließ und mir war, als würde ich auf Autopilot laufe. Gezwungen gut gelaunt zu sein, lag mir nicht, umso erleichterter war ich am morgen, als ich endlich im Flieger saß, zurück nach London.

Nach Wochen wagte ich es im Sozialen Netzwerk nachzusehen, was The Metropolis so trieb, ich suchte gezielt nach ihnen. Es war, als würde ich mich selbst quälen wollen, aber eigentlich wollte ich nur meine Wut verstärken.

Wie viel konnte ihm an uns gelegen haben, wenn er sich so schnell ablenken konnte. Ich würde meinen Arsch drauf verwetten, dass auch Emma mittlerweile auf seiner Liste stand. Fickte er jetzt einmal durch alle prominente Pussys, die er finden konnte? War das wirklich sein Ziel?

Und mir dann vorwerfen lassen, dass ich mich von langbeinigen Bohnenstangen einwickeln ließ? Er machte doch im Prinzip nichts anders!

Ich ballte die Hand zur Faust und sah weiter durch die zahlreichen Bilder. Zum Teufel, alle fanden sie toll, lobten die Musik, fanden die Band sympathisch und jedes mal, wenn ich Spencer lächeln sah, dann... wurde die Wut größer.

Dabei übersah ich dieses eine wichtige Detail. Nur dieses eine.

Zu Hause empfing mich Stille und statt in Ruhe auszupacken, zog ich in der Küche eine Schublade auf, nahm einen blauen Sack heraus und stürzte geradewegs in mein Schlafzimmer im oberen Stock. Dort riss ich die Schublade auf, die ich einst Spencer überlassen hatte und packte den gesamten Inhalt in den Sack.

Eigentlich wollte ich ihm die Sachen zuschicken, zögerte das hinaus, aber jetzt wollte ich dieses Zeug einfach nur noch loswerden. Unten im Flur warf ich den Sack von mir, dabei räumte er die Anrichte neben der Haustür ab. Meine Wut war so groß, dass ich nicht wusste, wohin damit.

Mir war danach Dinge zu zerstören, so dumm das auch war.

Im Wohnzimmer zog ich unter dem Tisch jene Kiste hervor, in der sich die zersplitterte Sternschnuppe befand. Ich hatte einst angefangen sie zusammen zu bauen. Als ich den Deckel hob, sah ich auf den halbfertigen Stern. Daneben lag der Brief, den Spencer mir dazu schrieb.

Ich sollte ihn zerreißen und die Sternschnuppe wegwerfen, mit den anderen Sachen. Ich sollte das wirklich tun, doch der Wert, der Sternschnuppe ließ mich einfach nicht los. Sie war ihm wichtig, es war ihm nicht leicht gefallen sich davon zu trennen, aber der Meinung, dass ich es wert war.

Er beschrieb mich als den Mensch, dem er all seine Baseballsammelkarten überlassen würde und noch immer verstand ich zwar nicht ganz, was er damit meinte. Doch das war egal gewesen, denn alleine der Gedanken, der hinter der Sternschnuppe steckte, zählte.

Sie sollte im Müll landen, mit all den anderen Dingen. Aber ich konnte es einfach nicht.

Stattdessen ging ich nun umgezogen in den Fitnessraum und stellte das Laufband an. Der Ausblick war bescheiden, also machte ich den Fernseher an und ließ BBC News laufen. Bewegung regte mich immer ab und jetzt spürte ich nach einer Stunde kaum Erschöpfung. 

Ich hätte Jetlag haben sollen, aber meine Wut, Enttäuschung und all der andere emotionale Scheiß überdeckte dies.

Ich hörte erst auf zu laufen, als es klingelte. Irritiert sorgte ich dafür, dass das Laufband langsamer wurde, schnappte mir eine Wasserflasche und ging durch den Flur zur Tür. Als ich sie öffnete, konnte ich Louis hinter dem Tor ausmachen. Er hatte sich die Snapback tief ins Gesicht gezogen, doch ich erkannte ihn an der Haltung.

Kurzerhand ließ ich ihn rein und er begrüßte mich mit einem Lächeln und zog sich die Snapback vom Kopf: „Hey, guten Flug gehabt?" Irritiert runzelte er jedoch die Stirn als er das kleine Chaos, samt blauen Sack sah.

„Ignoriere das", sprach ich. „Was willst du hier, ich dachte, wir treffen uns eh morgen."

„Tun wir auch, zumindest treffe ich Liam, mit dir wollte ich heute reden", gab Louis zu. Ich bot ihm was zu Trinken an, doch er wehrte ab und im Wohnzimmer ließ ich mich auf der Couch nieder.

Louis sah sich um, ich konnte mich nicht erinnern, wann er das letzte Mal hier war. Ihm schien es ähnlich zu gehen, schließlich fiel sein Blick auf die halbfertige Sternschnuppe und dem Brief daneben. Ich tat, als würde ich das nicht merken.

Er pellte sich aus seiner Jacke, also hatte er vor länger anwesend zu sein. Louis setzte sich neben die Sternschnuppe auf den Wohnzimmertisch und musterte mich, dann sprach er ruhig: „Wie war es in New York?"

„Ganz okay und in Malibu?", stellte ich die Gegenfrage, immerhin war Louis für eine Woche dort. Wir würden Niall der Reihe nach besuchen und unterstützen. So, wie wir es versprochen hatten.

Louis knetete seine Finger miteinander, dann kratzte er sich am Kopf und sein Haar stand noch chaotischer vom Kopf ab: „Auch okay."

Daraufhin schwiegen wir nichtssagend. Ich nahm einen großen Schluck Wasser und schließlich atmete Louis tief durch: „Also... ich bin hier... weil ich denke, dass wir... mehr reden sollten. Nialls Absturz hat irgendwie gezeigt, dass wir das viel zu wenig machen."

Aha.

Statt ihm zu zustimmen, sagte ich gar nichts.

„Was ist los mit dir, Harry?", fragte Louis direkt. „Irgendetwas ist überhaupt nicht in Ordnung mit dir. Du bist unglaublich gereizt, wütend und... verschwiegen, irgendwie."

„Es ist nicht mehr wichtig", wich ich aus und stand auf. In diesem Moment streckte Louis die Hand aus und bat mich: „Setzt dich wieder hin, bitte."

„Ich muss duschen, Louis. Ich bin total durchgeschwitzt und-"

Er unterbrach mich ohne mit der Wimper zu zucken und sah mich fest an: „Wieso hat Niall dich einen Schwanzlutscher genannt?"

Augenblicklich versteifte ich mich und dann griff Louis nach meiner Hand: „Komm schon, setzt dich hin. Ich gehe hier sowieso nicht eher weg und habe verdammt viel Zeit. Jetzt, wo ich arbeitslos bin." Es sollte witzig klingen, aber ich konnte nicht drüber lachen.

Nur langsam setzte ich mich wieder hin und konnte Louis nicht ansehen. Dieser blickte auf die Sternschnuppe, den Brief daneben und ließ meine Hand los, dann seufzte er: „Wieso möchtest du nicht mit mir darüber reden? Ist es... illegal, bist du in irgendetwas Verbotenes reingerutscht?"

„Nein", wehrte ich schwach ab.

Er nickte nur leicht: „Was ist es dann? Schämst du dich dafür?"

Früher hätte ich sofort ja gesagt, aber jetzt konnte ich das nicht. Denn für Spencer brauchte ich mich nicht schämen. Nicht für all die Stunden und Tage, die ich mit ihm gehabt hatte.

Louis drängte nicht, er wartete, aber ich wusste nicht, wo ich anfangen sollte. Mein einstig bester Freund legte die Fußknöchel übereinander und sprach: „Soll ich raten und du sagst mir, wann ich richtig liege?"

„Nein", wiederholte ich mich und sah auf. Es kam mir unendlich schwer es zu zugeben, aber als es raus war, da purzelte eine unglaubliche Last von mir. „Ich... habe mich verliebt und bin auf die Nase geflogen."

„Und Niall hat das rausgefunden?", fragte Louis ruhig. Ich nickte und er schob hinterher: „Und der andere... war... ähm ein Mann?"

Es waren nur zwei Buchstaben und sie verrieten alles. „Ja."

Ich wartete auf Louis Reaktion, auf Schock, Fassungslosigkeit und Empörung. Aber nichts von alldem passierte. Er sah mich einfach nur abwartend an. Also atmete ich schwer aus: „Meine Güte, Louis, kannst du es dir nicht denken?"

„Was denken?", wollte er wissen und aus mir platzte heraus: „Ich war nicht nur befreundet mit Spencer! Was glaubst du denn, warum ich dir so lange einen vorgemacht habe, bevor in Berlin durchgesickert ist, dass wir uns kennen? Wir waren über ein verfluchtes Jahr zusammen, eh er mir in Paris den Laufpass gab! Ist das nicht zum lachen? Gerade in Paris!"

Doch Louis lachte nicht, er hörte einfach nur zu.

„Er behauptete, dass es für mich ein Ausweg wäre, indem er das beendet, nur weil ich mein Privatleben privat halten wollte! Wieso versteht er das nicht? Ich will nicht durch die Klatschblätter rasen und das die Leute mit dem Finger auf mich zeigen und mich einen verdammten Schwanzlutscher nennen!"

Ich platzte auf und wurde immer lauter. „Wir haben ja bei Niall gesehen, wohin das führt! Und verdammt noch mal, was ist so falsch daran, das einfach nicht jedem unter die Nase zu reiben! Er hat behauptet, dass er nie genug für mich war und sämtliche seiner Regeln gebrochen hat! Was für Regeln könnten das schon gewesen sein, wenn er jetzt einfach so Gigi fickt und munter durch die Welt springt, als hätte es mich nie gegeben!"

Ich musste Luft holen und sah Louis' Augenbraue zucken, als ich Gigi erwähnte, doch er unterbrach mich nicht. Wütend setzte ich hinzu: „Ich hasse ihn."

In diesem Moment lächelte Louis jedoch: „Nein, du bist nur unglaublich verletzt."

Ohne, dass er mich auffordern musste, erzählte ich Louis alles. Es wollte einfach raus und es tat unglaublich es offen auszusprechen, besonders, als ich merkte, dass er mich absolut nicht verurteilte, sondern es einfach hinnahm.

Ich erzählte ihm von Los Angeles, von New York, Berlin, Silvester, all die kleinen Momente. Der Schublade, der Sternschnuppe, meinem Geburtstag, Boston, den Rolling Stones und dann Paris. „Ich weiß, dass... ich es ihm nicht leicht gemacht habe, aber-", ratlos raufe ich mir die Haare und wieder war da dieser unglaubliche Schmerz. „-er hat das einfach beendet. Von jetzt auf gleich."

Ich hatte geglaubt, dass er leiden würde, mehr als ich. Ich wollte da er litt! Nur um zu wissen, dass ich nicht alleine war, dass da irgendetwas war, was eine Bedeutung hatte.

Louis griff nach der halbfertige Sternschnuppe und betrachtete sie. „Wieso hast du nicht gekämpft?" Seine Frage kam total überraschend.

„Was?"

Ruhig erklärte Louis: „Als Eleanor damals mit mir Schluss machte, da habe ich den Fehler gemacht und sie einfach gehen gelassen, weil ich dachte, das ist es, was sie wollte. Aber manchmal frage ich mich heute noch, ob... sie nicht einfach nur wollte, dass ich um sie und die Beziehung kämpfte." Er stellte die Sternschnuppe vorsichtig wieder ab. „Deshalb... wieso hast du es nicht getan?"

Das... war schwierig. „Die Bedingungen konnte ich nicht erfüllen."

Louis verschränkte die Arme vor der Brust: „Was wollte er?"

„Er nannte es eine 'echte' Beziehung", entwich es mir und es kam mir so vor, als schien Louis direkt zu verstehen, was ich damit meinte: „Du meinst, er wollte... dass wir ihn richtig kennen und deine Familie, dieses Programm?"

„Ja", gab ich zu.

„Hm", Louis runzelte die Stirn. „Ich kann das sogar verstehen. Immerhin sind Freunde und Familie wirklich dein Privatleben, wir gehören dazu."

„Hast du nicht zugehört?", sprach ich nun laut. „Er verlangt von mir, dass ich meiner Familie die Wahrheit sage, aber er kneift bei jeder Kleinigkeit, die seine komische Grenze überschreitet", dabei machte ich eine merkwürdige Handbewegung. „Seine Eltern habe ich zufällig auf einem verdammten Konzert getroffen und seinen Bruder überhaupt nicht!"

Louis betrachtete mich. „Manchmal gibt es Dinge, über die reden wir alle nicht gerne."

Genervt schnaubte ich: „Auf welcher Seite bist du eigentlich!"

„Auf keiner, reg dich ab", schmunzelte er. Louis seufzte und dann sprach er: „Spencer konnte dich gar nicht seinem Bruder vorstellen, er lag im Wachkoma."

Was?

Überfahren starrte ich Louis an und dieser fuhr fort: „Vor knapp zwei Stunden hat The Metropolis bekannt gegeben, dass sie ihre Tour erst einmal unterbrechen und auf Verständnis hoffen."

„Ich war online und-"

Louis unterbrach mich ruhig: „Es ist frisch draußen. Spencers Bruder ist gestorben und man möchte ihm Raum geben, das zu verarbeiten."

Geschockt sah ich Louis an, ich war immer davon ausgegangen, dass Aaron in Nashville lebte und alles... normal war. Obwohl ich unglaublich wütend auf Spencer gewesen war, traf mich das mit voller Wucht.

„Ich glaube... das sie die Pause auch einberufen haben, weil es nicht gut lief. Zumindest nicht so, wie es sollte. Ich meine damit nicht den Erfolg, sondern diesen Druck, Stress – du weißt schon. Paul hat mit Preston gesprochen und Preston zur Pause geraten", gestand Louis. „Jedenfalls... zurück zu dir", er musterte mich. „Dieses Aus zwischen Spencer und dir, das wirkt nicht, als wäre es wirklich vorbei."

„Doch, das ist es", widersprach ich. Aber Louis lächelte aufmunternd: „Nein, es ist erst vorbei, wenn du beschließt das nicht zu ändern. Wenn du es anders haben willst, dann solltest du es riskieren. Meine Unterstützung hättest du."

Er gab mir einen Klaps gegen die Schulter. „Hauptsache, du bist glücklich oder wirst es zumindest wieder."

„Er ist ein Mann, das macht es kompliziert... anders... und neu", kam es aus mir heraus. „Was glaubst du, was die anderen sich das Maul zerreißen, sollte das rauskommen!"

Einen Augenblick sagte Louis gar nichts, er schien darüber nachzudenken und dann meinte er: „Was andere Menschen von dir denken ist nicht dein Problem. Du bist, wie du bist, oder zumindest wie du beschließt zu sein. Wenn du der Mensch sein möchtest, der das, was ihm wichtig ist, lieber versteckt, weil es nicht das ist, was andere von ihm erwarten, dann ist das so. Aber vergiss nicht, dass du dein ganzes Leben damit zubringen kannst anderen zu gefallen."

Die Worte klangen wie Schläge ins Gesicht.

„Ich verstehe, dass es schwierig ist, aber du wärst nicht alleine und ich weiß nicht, ob Spencer das für dich nicht vielleicht sogar wert wäre", warf er ein.

Ein bitterer Geschmack machte sich auf meiner Zunge breit: „Jetzt ist es doch eh zu spät!"

„Keine Ahnung, vielleicht ist es das, vielleicht auch nicht", gab Louis zu. „Aber das weißt du erst, wenn du es probiert hast. Und gerade jetzt scheint es für dich eine Chance zu sein, da er vielleicht jemanden brauchen könnte."

Wollte ich das? Es riskieren?

Ich dachte an die Momente, in denen er neben mir lag, ich seine Wärme spürte, wusste wie er roch, wie er klang und die Wahrheit war, ich... wollte das wieder. Mich noch einmal so lebendig, so echt zu fühlen.

Nur bei Spencer fühlte sich jede Minute absolut echt an.

„Meine Nummer hat er sicher blockiert, ich weiß nicht, wie ich erfahre, wo er ist, ohne, dass es auffällt", sprach ich mit einem Kloß im Hals. Louis grinste und zog sein Handy hervor: „Wie cool von mir, dass ich richtig dicke mit Fenton geworden bin und Maras Nummer immer noch habe."

Ich starrte ihn an, doch er sprach leichthin: „Und rein zufällig weiß ich, dass man von Fenton immer eine Antwort kriegt, wenn man die richtigen Fragen stellt und Mara eine Schwäche für jeglichen Herzdingsbums hat."

Okay... vielleicht war das so, aber vielleicht hatte Spencer Fenton und Mara auch alles erzählt und ich bekam diese Chance gar nicht erst. Mein Magen fühlte sich an wie ein Knoten. Noch immer war ich zu hin und her gerissen.

Louis betrachtete mich: „Denk darüber nach, nimm dir Zeit und ruf mich einfach an, wenn du es dir überlegt hast."

Als ich Abends alleine war, auf der Couch lag, der Fernseher lief und ich durch das Programm zappte, da stolperte ich über den zweiten Teil von 'Der Pate', ein bisschen war das wie ein Zeichen. Langsam ließ ich de Fernbedienung sinken, doch statt mich auf den Film zu konzentrieren schweiften meine Gedanken ab. 

Stattdessen erinnerte ich mich an Louis und Eleanor, Liam und Sophia und das ich immer gesagt hatte, sollte ich meine Eine treffen, dann wäre ich niemals so dumm und würde sie gehen lassen.

Wenn ich an Spencer dachte, dann fühlte es sich verdammt noch mal so an, als... wäre er meine Ausnahme, meine Eine.

Falsch.

Mein Einer.

Trotz all der Wut auf ihn blieb jedoch immer ein Fakt, den ich nicht leugnen konnte. Louis hatte recht. Es war erst vorbei, wenn es für mich auch wirklich so war. Wenn ich beschloss nicht zu kämpfen. Und wenn es zu spät war, dann hatte ich ihn zumindest ein letztes Mal getroffen und konnte... damit richtig abschließen.

Wenige Minuten später rief ich Louis an.

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