Kapitel 17

Schweigen hallte durch die Gassen und umhüllte sie wie eine tonnenschwere Last. Jeder Atemzug, jeder unschuldige Wimpernschlag schien lauter als ein Feuerwerk zu sein, bevor endlich jemand die Stimme erhob. "Was?" Die goldenen Raubtieraugen starrten ihn mit so einer Intestität an, als würden sie geradewegs in seine Seele blicken. Als würden sie versuchen selbst das winzigste Anzeichen einer Lüge zu finden, doch es gab keines. Dass was er gesagt hatte, war die Wahrheit gewesen. So bitter sie auch war. Dabi nahm einen tiefen Atemzug und schluckte die pulsierenden Emotionen in ihm herunter, die so verzweifelt versuchten ans Tageslicht zu kommen. "Hör zu, es klingt wahrscheinlich verrückt, aber ich kann es erklären." Unweigerlich fiel sein Blick zur Seite, wo sie von drei verschiedenen Augen Paaren gemustert wurden. Während die roten wütend zusammengekniffen und die grünen ängstlich zu Boden gerichtet waren, wirkten die blau-grauen Seelenspiegel auf den ersten Blick kühl und berechnent. Genau so, wie er sie in Erinnerung hatte. Trotz dieses beinahe desintereressierten Ausdrucks, konnte er ganz klar eine Emotion darin erkennen, die dort definitiv nicht hin gehörte. Schock. Natürlich wäre jeder vollkommen schockiert, nachdem er gekidnapped und in einen Konflikt seiner Entführer geraten würde, doch er glaubte nicht, dass der Schock in den Augen vor ihm bloß davon kam. Ob Shoto etwas ahnte? Schwer vorstellbar, immerhin war er sich sicher, dass nicht einmal seine Mutter ihn mit diesem neuen Look als ihr Kind erkennen würde. Die vielen Narben, die auf seinem ganzen Körper verteilt waren und ihn mehr wie ein Wesen aus einem Comic für Kinder, als einen echten Menschen aussehen ließen, die neue Haarfarbe und nicht zu vergessen seine komplette Ausstrahlung. All das hatte nicht viel mit der Person zu tun, die er früher einmal gewesen war. Toya Todoroki war nur noch eine ferne Erinnerung in seinem Kopf. Überhaupt bezweifelte er, dass Shoto sich richtig an seinen ältesten Bruder erinnern konnte. Sie waren sich nicht wirklich oft über den Weg gelaufen und die Anzahl, wie oft sie schon miteinander gesprochen hatten, konnte man mühelos an den Händen abzählen. Eigentlich sollte es also keine Möglichkeit geben, wie der junge Todoroki es wissen könnte, doch nachdem Dabi den Satz zum Thema seines Bruders gesagt hatte, war da so eine merkwürdige Emotion in Shotos Gesicht, die ihn ein wenig misstrauisch werden ließ.
Nun gut, dieser würde es heute so oder so erfahren, also war es für dessen Nerven vielleicht ganz gut, schon eine kleine Vorahnung zu haben.

"Ihr wisst, dass ich Toya heiße, aber ich habe euch nie meinen vollständigen Namen genannt." Langsam glitt sein Blick wieder zu Hawks, welcher ihn zugleich fordernd und verwirrt musterte. Am liebsten hätte der Schwarzhaarige jetzt sofort die Flucht ergriffen und wäre, wie schon so oft in seinem Leben, schlicht vor seinen Problemen, weggelaufen, doch diese Situation machte es ihm nicht so einfach. Leider.
Seine Mundwinkel hoben sich zu einem verbitterten Lächeln, während er seinen Kopf zu einer kurzen Verbeugung senkte. "Gestatten, Toya Todoroki. Sohn von Enji Todoroki und das älteste seiner Kinder." Wo vorher reine Verwirrung gewesen war, breitete sich nun harte Realision aus. Die sonst so bedachte Mimik des geflügelten, entglitt nun komplett und dessen standhafte Fassade bröckelte Stein für Stein zu Boden. Alles was ünrig blieb war purer Schock und Misstrauen. "Du bist...Du gehörst zu seiner Familie?!" Er schluckte verunsichert und spürte, wie sein Körper sich verkrampfte. Er hatte von Anfang an geahnt, dass die Reaktion auf die Offenbarung seiner Identität nicht gut ausfallen würde, doch es jetzt live zu spüren war nochmal eine andere Sache. Er musste das Gespräch irgendwie wieder auf die richtige Spur lenken, denn sonst wäre nicht nur sein Ruf sondern auch seine Position bei der Liga in Gefahr! Sie waren die einzige Familie, die er jemals gehabt hatte, er konnte sie einfach nicht verlieren! "Hawks, Ich..." Nervös kaute er sich auf der vernarbten Unterlippe herum und versuchte die richtigen Worte für seine Erklärung zu finden. Sie durfte nicht zu sehr von seinen Emotionen gesteurt sein und durfte auch nicht wie eine Ausrede klingen. "Ja, ich gehöre zu seiner Familie. Allerdings hat das absolut nichts zu bedeuten! Man kann sich nicht aussuchen wer deine Eltern sind und nur weil ich auch ein Todoroki bin, heißt das nicht gleich, dass ich meine Familie unterstütze.", versuchte er zu erklären. Erst jetzt bemerkte er das Zittern seines Begleiters. Dieser versuchte es verbissen zurückzuhalten und seine übliche Fassade zu erhalten, doch mit jeder weiteren Sekunde breitete sich das Zittern weiter über dessen Glieder aus. Wie ein Virus, welches langsam sein Opfer übermahnte. "Das ist nicht wahr! Sag mir, dass das nicht wahr ist!" Bei diesem plötzlichen Gefühlsausbruch wich er einen Schritt zurück und merkte, wie eine Welle der Nervösität über ihn schwappte. Er wusste, dass der geflügelte manchmal sehr spontane Emontionen und Reaktionen zeigen konnte. Allerdings hatte sich dies noch nie zuvor gegen ihn gerichtet. Es war nicht so, dass er Angst hatte, der Blondschopf könnte ihn ernsthaft verletzten, denn er wusste dass dieser sowas niemals tun würde. Mehr sorgte er sich um die 3 Gestalten hinter ihm, die die Situation genauso wenig begriffen, wie sein wütendes Gegenüber. "Es ist wahr. Es tut mir Leid." Er wusste nicht genau, wofür er sich eigentlich entschuldigte, doch sein Gewissen sagte ihm, dass es das richtige war. Er fühlte sich schuldig, dass Hawks seine echte Identität in so einer Situation und auf diese abgefuckte Art und Weise erfahren musste. Lieber hätte er es ihm in Ruhe in ihrem Zuhause bei der Liga beigebracht, um ihn nicht zu überfordern. Jetzt jedoch sah dieser so aus, als würde er sich mit all den neuen Erkenntnissen sehr fehl am Platz fühlen.

Die Hände seines Begleiters waren zu zittrigen Fäusten geballt, während sein Blick immer wieder verloren durch die Umgebung wanderte und schließlich unsicher auf ihm hängen blieb. Die goldenen Raubtieraugen waren zu schmalen Schlitzen verzogen und glänzten in dem dunklen Licht der Gasse bedrohlich auf. In diesem Moment begriff er auch, weshalb Hawks sich von allen Tieren und Vogelarten auf dieser Welt ausgerechnet den Falken als sein Markenzeichen ausgesucht hatte. Der angriffslustige Glanz in dessen Augen, erinnerte eins zu eins an diesen gefährlichen Raubvogel und sorgte, dafür dass ihm ein kalter Schauer über den Rücken lief. "Du warst die ganze Zeit sein Sohn. Die ganze Zeit warst du Teil dieser Familie. Du hast ganz genau gewusst, was diese Leute für eine Verbindung mit uns haben und dir...dir ist es auch nicht einmal eingefallen uns darüber zu informieren?! Dachtest du, es wäre nicht wichtig?! Nicht bedeutend genug? Oder hattest du Angst, dass dein toller Vater dich bestraft, wenn du etwas über deine Herkunft erzählst?" Da war soviel Spott und Verachtung in der Stimme des geflügelten, dass er kurz zusammenzuckte. Einerseits, konnte er nachvollziehen, dass dieser so aufgebracht war, immerhin gab es allen Grund dazu und es hätte ihn wahrscheinlich mehr irritiert und irgendwie auch verstört, wenn dieser die ganzen neuen Erkenntnisse ohne einen großen Gefühlsausbruch und lediglich einem neutralen Schulterzucken hingenommen hätte. Andererseits, machte es ihn unglaublisch wütend, dass der Blondschopf so tat, als wäre es seine eigene Emtscheidung gewesen in diese Familie hineingeboren zu werden. Hätte er die freie Wahl gehabt, hätte er sich sicherlich auch nicht für Enji Todoroki als seinen Vater entschieden, doch das war eben eine der Sache im Leben über die man keinen Einfluss hatte. Er ermahnte sich selbst zur Ruhe und achtete darauf auf seine Wortwahl zu achten. Er wollte den anderen nicht noch mehr verägern und mit Fakten würde man jetzt wahrscheinlich sowieso weiter kommen, als mit wilden Gefühlen. "Es hat auch keine große Bedeutung, Hawks. Glaub mir, ich habe mir das ganze auch nicht ausgesucht und dass ich sein Sohn bin hat rein gar nichts damit zu tun, dass ich seine Ideale nicht unterstütze. Ich-" Bevor er dazu kam den Satz zu beenden, wurde er schon unterbrochen. "Keine große Bedeutung?! Hörst du eigentlich, was du da sagst? Dieser Kerl ist ja nur einer unserer größten Feinde, aber du hast natürlich recht! Es hat keine große Bedeutung!" Sein Begleiter spuckte ihm diese Worte förmlich entgegen und er wich unbewusst einen Schritt zurück. Ihm war klar, dass Hawks lediglich aufgebracht war und mit den richtigen Worten, würde er sich vermutlich schneller als gedacht wieder beruhigen, doch jetzt gerade erinnerte er ihn unschön an seinen Vater. Er wusste, dass der geflügelte nicht so wie Enji war. Er würde ihm nicht weh tun und sich über seine Schwäche lustig machen und doch musste er ohne das er es selbst kontrollieren konnte, bei dieser wütenden Austrahlung sofort an den rothaarigen Tyrann denken.

"Hawks, bitte beruhige dich!" Du machst mir Angst! Den letzten Teil fügte er nur in Gedanken hinzu. Es wäre äußerst kontraproduktiv jetzt solche Schwäche zu zeigen und von seinen Gefühlen übermahnt zu werden.
Glücklicherweise war er schon immer gut im Schauspielern gewesen und schaffte es, eingermaßen standhaft und fest zu wirken. Der Angesprochene hielt tasächlich kurz inne und Dabi hatte schon die Hoffnung, dass dieser sich wirklich beruhigt hatte und sie nun ein ernsthaftes Gespräch führen konnten, doch so war es nicht. Ein weiteres Mal veränderte sich die Mimik seines Gegenübers und der Ausdruck mit dem er jetzt angestarrt wurde, sprach von absoluter Enttäuschung und feindeseligkeit. Die lange Schwertfeder in Hawks Hand wurde nun mit der Spitze bedrohlich nach vorn gehalten, während der Griff um den roten Schaft mit jeder Sekunde fester zu werden schien. "Geh mir aus dem Weg! Du stehst vor meinen Zielen." Erst jetzt realisierte er wieder, um was es hier in erster Linie ging. Wieso er seine Maske abgelegt und seine wahre Identität offenbart hatte. Schnell wanderte sein Blick zu den drei Gestalten hinter ihm, die vollkommen erstarrt wirkten. Selbst wenn sie nicht gefesselt gewesen wären, bezweifelte er, dass sie sich weit weg bewegt hätten. So festgefroren wie sie alle aussahen. Einer von ihnen dabei besonders.
Shotos Augen waren vor Schock und Ungläubigkeit weit aufgerissen und ohne die rote Feder über seiner unteren Gesichtshälfte, hätte man sicherlich bestens seinen offenen Mund sehen können. Der Junge bewegte sich keinen Zentimeter. Er schrie nicht. Weinte nicht. Machte nichtmal den Versuch sich aus seinen Fesseln zu befreien. Er starrte ihn einfach nur an. Eine Welle der Schuld schwappte über den Schwarzschopf. Er hatte nie beabsichtugt seinen kleinen Bruder so zu verletzen. Lieber wäre es ihm gewesen, wenn niemand aus seiner Familie über seine Identität bescheid wüsste, doch dafür war es nun ein für alle Mal zu spät und das letze, was er tun könnte war Shoto und seine Freunde zu beschützen. Wenigstens eine gute Tat konnte er in seinem verkorksten Leben vollbringen!

Mit beiden Beinen fest auf dem Boden drehte er sich erneut zu dem Mann vor ihm um und starrte diesen herausfordernd und hoffentlich etwas abschreckend an. "Wenn du ihnen entwas tun willst, dann musst du zuerst an mir vorbei!" Würde es hart auf hart kommen, dann hätte er keine Chance gegen Hawks. Zumindest micht wenn es dieser ernst meinte und ihn wirklich besiegen wöllte. Jedoch wirkte der Blondschopf tatsächlich etwas verunsichett von diesen Worten. Unglücklicherweise fing er sich schnell wieder. Mit hochgezogener Braue trat er einen Schritt nach vorn und erwartete, dass Dabi sofort zurückwich, doch dies trat nicht ein. Stattdessen hielt er dem Druck und der spürbaren Spannung zwischen ihnen stand. Er würde nicht schon wieder einknicken und seinen Schwanz einziehen! Nicht jetzt, wo so viel auf dem Spiel stand! Sein Begleiter zögerte kurz. Unschlüssig ob er weiter gehen oder es sein lassen sollte. Schließlich seufzte er kurz auf und schüttelte ungläubig mit dem Kopf. "Dabi, ich warne dich zum letzten Mal. Geh aus dem Weg oder ich räume dich eigenständig aus der Zielbahn!" Bluff! Der geflügelte konnte vielleicht andere Menschen belügen und austricksen, doch nicht ihn. Er wusste ganz genau, dass dieser bluffte. Dass er Angst davor hatte Gewalt einzusetzen und nur nach einer Methode suchte, Dabi ohne Fäuste und Geschrei aus dem Weg zu bekommen. "Nein." Seine Antwort auf dessen Drohung, ließ sein Gegenüber kurz inne halten, bevor dieser enttäuscht mit dem Kopf schüttelte. "Schön, wie du willst." Die verkleinerten Schwingen klappten bedrohlich hinter dem Blondschopf auf und beförderten diesen mühelos in die Lüfte. Es sollte wohl ein Überraschungsangriff sein, jedoch hatte der Schwarzhaarige schon damit gerechnet und wusste auch schon, was er als nächstes tun müsste. Sein Plan war vollkommen wahnsinnig, so viel stand fest, doch er wäre nicht er, wenn er sich von so einer Kleinigkeit aus der Bahn werfen lassen würde. Mit einem tiefen Atemzug kniete er sich zu Boden und platzierte seine flachen Handflächen auf dem kalten Steinboden. Über ihm ertönten hörbare Flügelschläge, welche mit jeder Sekunde näher kamen. Eine letzte Warnung vor dem Angriff. Er dachte nicht einmal daran aufzugeben.

Seine Augen waren geschlossen, während er sich völlig auf sein Inneres konzentrierte. Jeder Knochen, jeder Muskel, jede Faser seines Körpers stand unter Strom und langsam aber sich spürte er, wie unbändige Kraft durch seine Adern floß und dafür sorgte, dass sich all seine Haare aufstellten. Kurz bevor Hawks sich auf ihn stürzen konnte, erstrahlte die dunkle Gasse in einem blauen Licht und eine immense Hitze legte sich über jeden abgeschabten Stein und jede mickrige Mauerpflanze in ihrer Nähe. Zögerlich öffneten sich seine Augen und wurden sofort mit einem grellen blauen Schein konfrontiert. Es war lange her, seit er diese Kraft zum letzten Mal benutzt hatte. Er hatte sie als scheußlich und quallvoll in Erinnerung. Eine zerstörerische und unbändige Macht, die nichts als Tod und Verderben brachte. Jetzt jedoch, wo die Flammen auf seinen Fingerspitzen tanzten und das Feuer die Umgebung vor ihm einhüllte, war da nichts mehr von diesen Gedanken. Es war...faszinierend und irgendwie wunderschön. Selbst die Schmerzen, die ihm damals das verhassteste an dieser Fähigkeit waren, blieben aus. Vielleicht lag es daran, dass die gute Hälfte seiner Nervenzellen bereits abgestorben war oder womöglich war der Grund dafür, dass er höchstens ein Zwicken und Ziehen verspürte, dass die Flammen kein bisschen an ihre frühere Stärke herankamen und ein Teil von ihnen durch den Schnee schon wieder in den Himmel verdampft war. Jedenfalls fühlte er sich auf eine seltsame Art frisch und belebt und zögerte nicht lange, sich aufzurichten und zu den 3 Personen hinter ihm umzudrehen. Mit panischen Gesichtern und steifen Körpern hatten sie sich zu dritt an die Wand gedrängt und beobachteten geschockt das Spektakel vor ihnen. Wie er bereits vermutet hatte, hatte Hawks seine Federn aus Angst vor Verbrennungen zurückgezogen und die Jungen konnten sich nun frei bewegen. Mit bedachten Schritten, um sie nicht noch verängstigter zu machen, lief er auf sie zu. Er kam zum abrupten Stehen, als der Blonshaarige sich plötzlich aus seiner Starre löste und mit neu gewohnenem Mut auf ihn zu stürmte. Dabi wehrte sich nicht, als er am Kragen gepackt und gefährlich nah an das, zu einer wütenden Fratze verzogene, Gesicht gezerrt wurde. Die roten Augen funkelten ihm zornig entgegen, während der Junge sich vor ihm auftürmte, als wäre er Gozilla höchstpersönlich. Ein Grinsen breitete sich auf seinen Lippen aus und er legte den Kopf leicht schief. Auch wenn es auf den ersten Blick nicht so wirkte, er war hier derjenige, der die Oberhand hatte. "Du bist mutig. Das ist gut. Es gibt jedoch keinen Grund den Held zu spielen, ich will weder dich noch deine Freunde verletzten.", erklärte er ruhig, doch sein Gegenüber schien das nur noch mehr auf die Plame zu bringen. "Halt die Klappe, du extra! Ich bring dich um!", schrie er ihm entgegen und bei der Stimme würde er sich nicht wundern, wenn man die Worte noch klar und deutlich bis zur Shie Hassakai gehört hätte. "Kacchan, warte! Vielleicht will er uns ja wirklich nichts böses, immerhin hat er seinen Begleiter von uns abgegrenzt.", mischte sich der Grünhaarige in das Gespräch ein, doch es war klar zu sehen, dass seine Meinung für den Angesprochenen nicht zählte. "Verzieh dich, Deku! Dafür, dass er geholfen hat uns zu entführen und beinahe zu töten, werde ich ihn meinen Zorn spüren lassen!" Der Griff an seinem Kragen wurde fester, während sich die andere Hand seines Gegenübers zur Faust ballte. Er machte sich schon zur Verteidigung bereit, als eine neue Stimme aus dem Hintergrund ertönte. Eine Stimme von der er geglaubt hatte, sie nie wieder zu hören. "Bakugou, nicht!" Mit einem genervten Zischen drehte sich der Angesprochene zu seinen Freunden um. "Was ist denn jetzt wieder los?" Der rot-weiß Haarige Junge war ein paar Schritte nach vorn getreten und stand nun auf gleicher Höhe wie sein Gesprächspartner. "Lass ihn los." Shotos Stimme war ruhig und bedacht. Genauso wie er sie in Erinnerung hatte. Nur seine leicht verschnellerte Atmung und sein verkrampfter Körper wiesen auf den immensen Schock in seinem Inneren hin. "Was?!", protestierte der Blondschopf sofort, doch er hatte gar nicht die Chance dazu noch etwas anderes zu sagen. "Ich sagte, lass meinen Bruder los!" Schweigen hallte durch die Gasse, bevor sich der Griff um seinen Kragen tatsächlich löste. "Dann war das ernst gemeint mit diesem 'Ich bin Toya Todoroki' Schwachsinn! Erspar mir dein erbärmliches Familiendrama!" Mit diesen Worten zog sich der Blondhaarige zurück und an seine Stelle trat nun der rot-weiß Haarige. Er war ganz schön groß geworden, stellte Dabi fest. Womöglich sogar größer als er selbst. Seltsam, dass ihm so eine banale Sache als erstes auffiel. Er öffnete den Mund um sich zu erklären, doch noch bevor ein Laut seine Kehle verlassen konnte, wurde er schon unterbrochen. "Hast du eine Ahnung, wie lange wir um dich getrauert haben? Wieviele Tränen wir deinet wegen vergossen haben? W-wir dachten du wärst...du wärst tot! Fuyumi hat beinahe einen Herzinfarkt bekommen und Natsuo ist halb durchgedreht, als wir die Naricht gekriegt haben! Und jetzt...jetzt stehst du hier und sagst, dass du Toya bist. Ich...ich kann das nicht glauben. Ich meine...hast du überhaupt darüber nachgedacht, was du uns allen antust, wenn du einfach abhaust und uns in dem Glauben lässt, du wärst gestorben?!" Sein Bruder war aufgebracht und wütend, das konnte er verstehen. Wenn dieser jedoch noch ein wenig am Leben bleiben wollte, dann müsste er sich jetzt zusammen reißen und mit seinen Freunden so schnell wie möglich von diesem Ort verschwinden! "Shoto, hör zu. Ich weiß, dass das gerade ein wenig viel für dich ist, aber du und deine Freunde, ihr müsst sofort verschwinden, sonst-", bevor er den Satz beenden konnte, spürte er etwas scharfes an seiner Kehle und ein einzelner warmer Blustropfen rann seinen Hals entlang. Ein fremder Atem streifte sein Ohr und das Blut gefror in seinen Adern.

"Sonst was?"

Ich habe gerade Flashbacks von Chapter 290...😶

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