~Thirty-Three~


Es war Freitag, 19Uhr. Harry hatte zugesagt, obwohl er wirklich mit sich gehadert hatte. Er war nämlich überhaupt kein Party Mensch, ganz im Gegenteil, er hasste Partys. Viele Menschen, Schweiß, Alkohol, Drogen, nur negative Dinge geschahen auf Partys. Und er wusste dies, obwohl er noch nicht auf sehr vielen war. 

Letztendlich hatte er sich gedacht dass es nicht so schlimm werden konnte, da es wahrscheinlich Bekannte von Louis waren. Und da Louis ein von Grund auf nett und ehrlich war, konnten seine Freunde gar nicht so gräuslich sein. 

Er hatte geduscht, sich parfümiert, Zähne geputzt und seine Haare gekämmt. Aber die Outfitwahl blieb noch aus. Unschlüssig blickte er auf einen Hoodie und ein Hemd. Er wollte passend gekleidet sein, aber er wollte seine frische Narbe nicht jedem präsentieren. Aber es würde definitiv warm werden also..... Harry griff zu dem Blauen Hemd und einer schwarzen Skinny-Jeans, dazu schlüpfte er in braune Leder-Boots. Und nun musste er nur noch warten.

Um 20Uhr10 fuhr er los. 

Überpünktlich klingelte er an Louis Tür und wartete auf das altbekannte Fluchen hinter der Türe. Aber es blieb aus. 

Ein blonder Mann öffnete an Stelle von Louis die Tür und musterte seinen Gegenüber. "Niall!" Schrie Louis im Hintergrund und stolperte, fiel die Treppe runter und landete unsanft auf dem Boden. Jetzt fluchte er und kam wieder auf die Beine "Harry!" Er schubste den anderen Mann beiseite und zog Harry gegen seine Brust. Etwas überrascht erwiderte dieser die Umarmung und murmelte ein "Hallo."

"Harry."

 "Louis."

"Komm rein." Lächelte Louis und stellte dann Niall vor, seinen besten Freund. 

Da Harry wirklich überpünktlich war, half er noch beim Aufbauen und holte skeptisch dreinblickend Vodka aus dem Keller. 

"Was hast du denn da gemacht?" Louis zeigte auf das Pflaster, welches Harry auf seinen Schnitt geklebt hatte. "Nichts." Er wich Louis Blick aus und half Niall beim Salzstangen verteilen. 

Als die Ersten Gäste nach und nach eintrudelten, zog sich Harry immer mehr zurück, er fühlte sich einfach fehl am Platz. 

Die Musik war laut, die Leute angetrunken, Louis war verschwunden und ihm gings nicht gut. Ihm war schlecht, nicht Alkohol-Schlecht, sondern Meine-Tochter-liegt-seit-einem-Jahr-im-Koma-Schlecht. Obwohl er kurz davor war, aber er wollte hier nicht weinen, nicht vor all diesen fremden Menschen. Verzweiflung kochte in ihm hoch und sein Körper zitterte. "Hey." Der Blauäugige stand neben ihm, "Alles gut?" Er nippte an einem Drink, Harry nickte. "Du bist so blass." Das konnte sogar stimmen. Seine Unterlippe zitterte, "Nichts ist gut." 

Prompt schob Louis ihn raus auf die Veranda, "Was ist los?" Er stellte sein Drink weg, zog zwei Stühle heran und setzte sich. Harry nahm auch platz. "Ich. Maya-Ich weiß einfach nicht mehr... Ich kann nicht mehr." Tränen rollten ihm über die Wange. "Harry, ich weiß. Aber der Reihe nach...?" 

-"Ja, also das Medikament ist noch in der Testphase und das kostet was, also wirklich viel. So viel verdien' ich nicht mal in einem Jahr. Und das bekommt man wieder zurück... aber die vielen Nebenwirkungen..." Er schluchzte, sein Körper bebte, sein Herz überschlug sich und Schweiß brach ihm aus allen Poren. Es schnürte ihm die Luft ab und er schnappte danach. "Harr-" Ihm wurde schwindelig, er keuchte- "Harry, Harry guck' mich an." Er tat wie ihm geheißen und starrte durch ihn hindurch. "Siehst du den Zaun?" Er zeigte auf ein kniehohen Zaun, der das Grundstück umschloss. "Ja." "Welche Farbe haben die Blumen da?" "Lila?" "Okay und dein Hemd?"- "Dunkelblau." "Was hörst du?" "Dein Atem." "Und was noch?" "Autos, in der Ferne. Musik von drinnen." Louis seufzte "Geht's wieder?" Tatsächlich hatte die Ablenkung gewirkt, ihm war nicht mehr ganz so warm und er bekam wieder ganz normal Luft. "Mhmh." Louis schloss ihn wortlos in die Arme. Eine ganze Weile standen sie dort, hielten sich fest umschlossen.

"Harry? Weißt du... falls Geld die Rolle spielt.., ich, also ich kann dir gerne dabei unter die Arme greifen. Also, ich bin da etwas besser aufgebaut, denk' ich." Schüchtern blickte er hoch, zu Harry, der etwas unverständlich guckte. 

Er schüttelte schließlich den Kopf, "Nein, Louis. Danke für das Angebot, aber das kann ich nicht annehmen." Es war wirklich lieb gemeint von ihm, aber nein das ging nicht. Louis nickte verständnisvoll. Als er nichts mehr sagte, holte Harry seine Zigaretten hervor und steckte sich eine an. "Seit wann rauchst du?" Er zuckte mit den Schultern "Mach' ich nur um runterzukommen." Die Beiden blieben noch eine Weile draußen, bis jemand nach Louis rief. Dieser zögerte, "Kann ich dich alleine lassen?" Harry nickte schwach lächelnd, Louis war echt der netteste Mensch den er kannte. "Okay. Sag' mir Bescheid wenn du 'was brauchst." Wieder nickte er. Louis verschwand mit einem entschuldigenden Lächeln auf den Lippen. 

Harry wurde es nach Louis Verschwinden etwas kühl, also ging er auch wieder rein. 

Die Musik war mittlerweile noch lauter geworden und die Leute waren schon zum Teil stockbesoffen. Harry holte sich was zu trinken und versuchte sein Schmerz herunter zu spülen, klappte auch größtenteils. 

Bei seinem dritten Drink gesellte sich eine blonde Frau zu ihm. "Hey Hübscher." Harry grinste, schon eine Weile her, dass ihn jemand so genannt hatte. Doch das interpretierte die Dame völlig falsch, denn der Lockenkopf wollte nichts von ihr. Aber sie beugte sich vor, drückte ihre monströsen Brüste gegen ihn und er spürte ihre Lippen, die furchtbar nach Lippenstift schmeckten, auf seinen. Er wich erst nach ein paar Sekunden zurück, da er schon etwas Alkohol intus hatte und sah zu wie die Blonde von Dannen zog. Zum Glück hatte das keiner gesehen, ihm war es fast schon peinlich, denn er war schwul, stockschwul. Aber Louis hatte es gesehen.




Was meint ihr, hätte Harry Louis Angebot annehmen sollen? Hättet ihr es angenommen?

Schönen Tag euch noch:)

Hoffe euch gefällt das Kapitel, über ein Feedback freu ich mich immer <3

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