~Thirty-Eight~


Sie schlenderten immer noch durch die Straßen, während sie ausschau hielten nach etwas Essbarem. Louis drehte seinen Kopf und musterte den Lockenkopf von der Seite. Dieser hatte seine Stirn in Falten gelegt und biss auf seinen Lippen herum. Wusste er, dass er verdammt attraktiv aussah, wenn er angestrengt war? Wahrscheinlich nicht. Schade eigentlich, Louis wollte es schon ansprechen, als eine Dönerbude in sein Blickfeld geriet. "Döner?" Harry verzog das Gesicht und schüttelte den Kopf, dann eben nicht. Danach fanden sie ein Italienisches Restaurant, Louis hielt sein Mittelfinger gegen die Öffnungszeitentafel "Fickt euch doch," maulte Louis und Harry lachte. "Wir können uns auch was selber kochen..." Louis kicherte "Vergisss' es ich kann nicht kochen." "Dann koch ich halt. Ich liebe Kochen." Der Wuschelkopf wurde hellhörig, "Ja können wir gerne." Harry grinste, "Einkaufen?"  Ein zustimmendes Brummen von Louis. Also liefen sie Richtung Supermarkt und lächelten beide still vor sich hin.

In dem Supermarkt angelangt schnappte Harry sich einen Einkaufswagen und schob ihn geradewegs in die Gemüseabteilung. "Kommst du?" Louis war stehen geblieben und verschränkte die Arme vor der Brust. "Ich koche kein Gemüse mit dir Harold." Dieser grinste, "Dann ess' woanders Tomlinson." Louis protestierte und kletterte ohne mit der Wimper zu zucken in den Wagen. "Louis!" Harry schüttelte den Kopf "Die Leute gucken schon!" zischte er. Louis grinste unbeirrt. Der Lockenkopf lud eine Gurke und Tomaten ein, aber Louis legte sie ohne zu zögern wieder zurück. Harry lud sie wieder ein, Louis legte sie raus. "Wir können das für immer machen." Er grinste Harry provozierend an, "Okay." Und so machten sie weiter, rein, raus, rein, raus. Beide grinsten die ganze Zeit dabei überlegen den anderen an.

Die Leute guckten tatsächlich oder besser gesagt Harrys Mutter die lächelnd bei den Konserven stand und ihren Sohn und den hübschen Fremden beobachtete. Die Beiden guckten sich die ganze zeit lächelnd an und waren dabei so in ihrer eigenen Welt versunken, dass sie Anne nicht bemerkten.

Harrys Grübchen zeichneten sich stark ab, da ein breites Grinsen sein Gesicht zierte. Anne schmunzelte, sie dachte an Harrys Teenagerzeiten, besser gesagt als er das erste mal verliebt gewesen war. Da hatte er sich auch so verhalten. Sie hatte schon Verdacht geschöpft, als sie ihn darauf angesprochen hatte. Aber jetzt war es eindeutig so wie er ihn ansah guckte er keinen an: Außer Maya vielleicht, aber das war schon wieder auf eine andere Art und Weise. Anne freute sich für Harry, denn wenn alles gut ging hatte er jemanden der ihn verstand, liebte und unterstützte. So jemanden konnte er gut gebrauchen in seiner Situation. Auch der da war wenn Maya nicht mehr... Sie unterbrach sich selbst, sie sollte nicht daran denken. Jedoch dachte sie öfters darüber nach was wäre wenn Maya nicht mehr aufwachen würde. Anne wünschte sich so sehr, dass sie wieder aufwachte, am meisten für Harry. Er hing so sehr an ihr. Schon früher, als Anne rechtlich gesehen Mayas Mutter war, hatte Harry Maya mehr bemuttert als sie. Und als er dann achtzehn war, wollte er sofort das Sorgerecht übernehmen, was auch alles zum Glück problemlos klappte. Trotzdem verbrachte Maya danach immer noch viel Zeit bei ihr, weil Harry zwischen Ausbildung, Bewerbungen und später auch seinem Job wenig Zeit blieb, die er mit seiner Tochter hätte verbringen können, aber egal wie erschöpft, ausgelaugt und erledigt er nach hause kam, er las Maya immer eine Gutenachtgeschichte vor oder sang ihr ein Lied damit sie einschlief. Wenn das aber mal nicht klappte, machte er sich wochenlang Vorwürfe was für ein schlechter Vater er doch war, obwohl er der Beste war und Maya ihn über alles liebte. Umso mehr sie darüber nachdachte, umso mehr schien ihr es ein Rätsel, dass Maya dieses Leben hinter sich lassen wollte. Sie war immer ein so glückliches Mädchen gewesen, das Herz am rechten Fleck und mit einem Wissensdurst den Harry nur schwer zu stillen vermochte. Er wusste nie wie er ihre neugierigen Fragen beantworten sollte und wenn er ihr auch eine Antwort gab, Maya wollte sich nie damit zufrieden geben und fragte noch fünf weitere. Harry war oft verzweifelt und hatte sich selbst oft in Frage gestellt ob er der Aufgabe Vater denn gewachsen war, aber am Ende des Tages war das egal denn er hatte es versucht und das machte ihn zum besten Vater der Welt. 

Anne wusste das Harry den Verlust von Maya nicht ertragen würde, er würde daran zugrunde gehen und die Möglichkeit dass er sich selbst etwas antat war sehr hoch. Sie konnte es verstehen, nur wenn sie daran dachte sie und Harry nie wieder gemeinsam herumalbern zusehen, zogen schwarze Wolken in ihrem Herzen auf. Warum hatte Maya das überhaupt getan? Sie fand es so schade, dann man konnte über alles reden und vor allem mit Harry. Deswegen machte er sich heute noch Vorwürfe, aber Anne wusste er hatte nichts falsch gemacht. Wenn sie bloß gemerkt hätten dass etwas nicht stimmte, aber man konnte Leuten nicht ansehen was sie gerade beschäftigte, nicht hinter das Lächeln gucken, ob es echt war oder nur gespielt. Sie seufzte, Maya war viel zu jung um jetzt schon zu gehen, deshalb betete Anne jeden Tag für ihr Aufwachen. Unauffällig wischte sie ihre Tränen weg, das ganze machte sie einfach traurig. Harry lachte gerade und half Louis aus dem Einkaufswagen zu steigen, sie wünschte sich dass er seine Gefühle erwiderte, wenn nicht wäre dies noch mal ein Schicksalsschlag für ihren Sohn. Aber Louis Blick den er gerade Harry schenkte, nahm ihr diese Sorge. Lächelnd wandte sie sich ab.

Louis grummelte vor sich hin und Harry grinste, er hatte ihn überreden können mit ihm Gemüse-Couscous zu kochen. Sie zahlten an der Kasse und verließen den Laden. Sobald sie ein paar Schritte gingen, fiel Louis eine Gurke aus der Hand den Rest versuchte er zu balancieren. Harry schnappte sich die Einkaufstüte mit dem Anzug darin und sammelte die Gurke auf. "Wozu brauchst du den überhaupt?" fragte er während er den Inhalt der Tasche musterte. Louis blieb stehen, "ähm... ja da war noch was." Harry guckte etwas skeptisch, "Ja?" 

"Möchtest du mit mir auf eine Hochzeit gehen?" 

Der Lockenkopf lächelte "Auf wessen Hochzeit?" "Meiner Schwester." Harry guckte verwirrt, "Warum fragst du nicht Niall?" Louis verzog das Gesicht "Warum sollte ich?" Jetzt schaute Harry noch verwirrter drein, "Er ist dein Freund?" Der Wuschelkopf warf unverständlich die Arme in die Luft "Was will Niall auf der Hochzeit meiner Schwester? Sag einfach Ja oder Nein." Harry nickte, "Gerne." -"Echt?" Louis konnte sein Glück kaum fassen, "Ja klar." Louis grinste glücklich, "Ich sag' dir dann wann und wo." 

Dann fiel Harry wieder ein, was er heute eigentlich vor hatte, "Du... können wir noch zu Maya? Also du musst nicht, wenn du nicht willst..." Louis nickte lächelnd, "Ich komm gerne mit, falls das für dich in Ordnung ist." Harry nickte auch und dann luden sie die Einkäufe ins Auto, an dem sie mittlerweile standen und fuhren ins Krankenhaus.





<3


🥺 Wie denkt ihr geht es mit den Beiden weiter? Oder mit Maya? 

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