~Fourty-Two~
Die Musik schallte durch den Raum, Pärchen bewegten sich im Takt. Harry saß an einem der Tische und guckte etwas abwesend durch die Gegend, ab und zu sah er Louis und seine beiden kleineren Geschwister Doris und Ernest durch die Tanzenden rennen, sie spielten wohl Fangen. Ein Satz riss ihn aus den Gedanken, "Ich mag deine Nägel," die Braut Lottie schenkte ihm ein Lächeln, er erwiderte "Mir gefällt dein Kleid." Die Tomlinsons waren allesamt überaus freundlich, mittlerweile hatte Louis sie ihm alle vorgestellt. Und dabei war ihm wieder eingefallen woher er die gleichaussehenden Mädchen kannte; er hatte ihnen auf dem Friedhof mit dem Wasserhahn geholfen, da die Beiden ihn nicht aufgekriegt hatten. Wahrscheinlich hatten sie ihre Mutter besucht.
Er nippte an seinem Glas und beobachtete Louis, der gerade schnurstracks auf ihn zulief. Das Grinsen auf seinem Gesicht wurde breiter als er schließlich vor ihm stand. Er verneigte sich, "Darf ich bitten?" fragte er unschuldig und Harry verschluckte sich an seiner Bowl. "Wie? Mich?" entgegnete er etwas begriffstutzig. Louis verdrehte die Augen, "Wen sonst? Den Weihnachtsmann?" Er blickte sich um und musste ein Lachanfall unterdrücken. Harry stand auf und nickte vorsichtig, Er? Tanzen? Mit Louis? Sein Herz begann schneller zu schlagen, dann nahm Louis seine Hand und ihm drohte ein Ohnmachtsanfall. Er fühlte sich wie ein verknallter Teenager auf dem Abschlussball, als Louis ihm scheinbar ziemlich gelassen auf die Tanzfläche führte. Das eben noch gespielte poppige Lied verklang und ein langsameres begann zu spielen.
Louis verscheuchte die kleinen Zwillinge die immer noch um ihn herum wuselten und ihn zu einer zweiten Runde Fangen zu zwingen versuchte. Als sie maulend aufgaben, lächelte der Wuschelkopf triumphierend und platzierte seine Hände auf Harrys Hüften. Dieser schnappte innerlich nach Luft und legte seine schließlich hinter Louis' Nacken. Als sein Tanzpartner sie langsam zum Takt der Musik bewegte, gab Harry das Atmen auf. Es fühlte sich an als hätten sich alle in seinen Beinen vorhandenen Knochen aufgelöst und zu Wackelpudding verwandelt. Seine Schnappatmung, welche er zu verstecken versuchte, ließ ihn wie ein Asthmatiker wirken. Aber Louis lächelte ihn nur ruhig an und stellte sich, ganz zu Harrys Überraschung, als ein begnadeter Tänzer heraus. Der sonst so tollpatschige Mann schien über das Parkett zu gleiten, ja vielleicht schwebte er sogar. Nebenbei bemerkte der Lockenkopf, dass sie neben dem Brautpaar und zwei anderen Pärchen die einzigen auf der Tanzfläche waren. Harrys Schritte wurden langsamer, fast etwas torkelig und ihm wurde schwindelig.
"Wie viel hattest du schon von der Bowl?" fragte Louis stirnrunzelnd, "War da Alkohol drin?" erwiderte er erstaunt, Louis nickte lachend und brachte seinen schwankenden Tanzpartner zum Tisch zurück. Der Alkohol machte sich bemerkbar und Harry fing an die ganzen Tomlinsons zu unterhalten, mit Geschichten und Witzen die ihm einfach so, ungehindert über die Lippen zu sprudeln schienen. Das ging eine weile so bis Phoebe ihn mit einer Frage aus dem Konzept brachte, "Hast du eigentlich Kinder?" Wie ein Schlag vor den Kopf haute ihn diese Frage um. Alle Augen lagen auf ihm, neugierig auf die Antwort, Louis blickte besorgt drein. "Ja ich hab' eine Tochter." Sagte er langsam, ein Schleier legte sich auf seine Augen und die Frage "Hast du sie schon kennengelernt." die sich wohl an Louis richtete, kam nur dumpf bei ihm an. Die nächste aber ließ das Blut in seinen Adern gefrieren, Angst vor dem Erklären machte sich in ihm breit. "Wie ist sie so?" Neugierig klimperte einer der Zwillingen ihren Bruder an, war es Phoebe? Oder doch Daisy? Schluckend starrte er Louis an der nur lächelnd von sich gab: "Sie ist die coolste die ich kenne." Kurz vor einem Kreislaufkollaps schenkte er ihm einen dankbaren Blick, da Louis ihm die Erklärung gespart hatte, warum er sie nur im Krankenhaus kennengelernt hatte und warum sie da überhaupt lag. Entschuldigte sich und flüchtete aufs Klo.
Schluchzend dachte er an Maya, an Louis, an seine Familie und an sich selbst. Die Bilder in seinem Kopf zischten an ihm vorbei als würde er von einer schlechten TV-Show zur nächsten zappen. Er fühlte sich so schwach wie noch nie, seine Beine drohten den Geist aufzugeben und er wünschte sich nichts sehnlicher als sein Bett, in das er jetzt gerne geplumst wäre. Ein leises "Hey" ließ ihn aufschrecken. Erst versuchte er die Tränen wegzuwischen, aber es war nur Louis, also ließ er es bleiben und sank nur in dessen Arme. Eine Weile standen sie da, Harry in Louis Arme gehüllt und Louis ihm sanft zuredend. Dann fiel ihm wieder etwas ein. "Danke Louis," schniefte er und kramte in seinen Taschen nach einem Tempo. "Hierfür?" Harry putzte seine Nase und schüttelte den Kopf, "Für das Geld, Louis." Dieser senkte ertappt seinen Kopf und murmelte, "Ich wollte bloß helfen." "Ich weiß," gab Harry zurück , "Aber ich hätte das auch selbst geschafft.., irgendwann." Louis nickte gegnickt "Irgendwann, irgendwann, ich denke Zeit verlieren wäre schlecht gewesen, in ihrem Zustand...-" "Ihr geht's besser Louis, hat der Arzt gesagt." Louis blickte ihn erstaunt an "Wirklich?" "Deshalb wollt' ich danke sagen-..." schniefte Harry und ignorierte die Tränen die an seinen Mundwinkeln vorbeiliefen. Der Blauäugige schloss ihn in die Arme, "Och Harry ich helfe da wo ich kann." Mit kurzer Unterbrechung führte er seinen Satz fort: "Das wird schon wieder, Harry. Ich hab dich lieb." Ein Lächeln schlich sich auf dessen Lippen. Ich hab' dich lieb konnte man doch auch freundschaftlich sagen oder? Ja definitiv, Louis hatte das 100-% freundschaftlich gemeint, also erwiderte er "Ich hab' dich auch lieb.
Frohes Neues Jahr euch allen :) Hoffe ihr habt nicht zulange warten müssen.
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