~Fourty-Five~
Es waren drei Wochen vergangen, Harry sah sich gerade Bilder von Louis im Internet an. Er war sich sehr bewusst, dass sein Herz nur noch mehr brechen würde, aber es war wie eine Sucht. Die Sonne war bereits mit dem Untergehen beschäftigt, es war ein trostloser Sonntag, grau wie die Wolken, die schon den ganzen Tag den Himmel verdeckt hatten. Harry war am Rande der Verzweiflung, er stand an einem Abgrund und jeder noch so kleine Windstoß schien ihn noch mehr zu frustrieren. Louis hatte nicht geantwortet, nicht auf Anrufe oder Nachrichten. Nachdem er letzte Woche betrunken auf seine Mailbox geheult hatte, hatte er es aufgegeben, das Schlimmste daran war, er hatte jede einzelne Nachricht gelesen und Harry war sich sicher, dass er auch alle Nachrichten auf seiner Mailbox abgehört hatte. Aber er antwortete mit Absicht nicht oder? Wurde er vielleicht entführt? Womöglich von Aliens? Die nur Schriftzeichen sahen und die Nachrichten gar nicht verstanden? Er wusste es nicht und ehrlich gesagt er wollte es nicht wissen. Alles was er wusste war, dass Louis den Kontakt zu ihm abgebrochen hatte und ein Kontaktabbruch ist in jeglicher Hinsicht schlecht.
Harry schneutzte seine Nase, schloss die Seite und fühlte sich etwas verantwortlich seinen Suchverlauf zu löschen nachdem er: "Louis Tomlinson shirtless" eingegeben hatte. Es war ihm hundeelend und der Gedanke an Morgen ließ ihn schon wieder verzweifeln. Die letzten Wochen hatte er auch eher existierend anstatt lebend verbracht, vor allem weil ihm bewusst geworden war, dass alles keinen Sinn mehr machte. Wofür lebte er überhaupt noch? Er hing einer Weile diesem Gedanken nach, ehe er sich wieder in Erinnerung rief, dass es Maya immer besser ging. Nach den Ärzten lief es echt gut in letzter Zeit. Das ließ ihn dankbar stimmen und irgendwo verspürte er eine gewisse Vorfreude in sich, wenn er daran dachte in Zukunft mit ihr wieder Karaoke Nächte zu veranstalten, zu picknicken, Filme zu gucken, Karten zu spielen, gemeinsam Pizza zu backen und sogar zu streiten, dass gehörte nun eben mal dazu. Ein paar Tränen hatten sich aus seinen Augenwinkeln geschlichen während er diesen Gedanken immer mehr Farbe verlieh. Doch er wusste auch, dass die Ärzte sagten nichts würde so sein wie zuvor, sie würde vielleicht nie wieder dieselbe sein, aber er wusste dass, seine Liebe für sie noch dieselbe war. Er schluchzte. Und dazu brauchte er keinen Louis! Er war auch nur einer von vielen gewesen, der ihn am Ende doch fallen gelassen hatte wie alle anderen auch. Seine Gedanken kreisten immer wieder um den Blauäugigen unter anderem sinnierte er auch über die Nacht die sie beide miteinander verbracht hatten. War er schwul? Oder bisexuell? Oder war es nur ein Ausrutscher seinerseits gewesen? Mochte er ihn etwa auch?
Mittlerweile musste er sich eingestehen, dass er Gefühle für ihn hegte, aber darüber war er sich noch nicht ganz im klarem. Worüber er sich im klarem war, war das er selbst die Nacht sehr genossen hatte, auch wenn die Erinnerungen nur schemenhaft waren. Deshalb hatte er auch versucht noch am selben Tag Louis zu erreichen, weil er wollte, dass es nicht unausgesprochen zwischen ihnen stand wie eine Regenwolke die sich nie ausregnete. Aber Louis hatte nicht abgehoben, womöglich schämte er sich sogar? Mit ihm geschlafen zu haben? Mit einem depressiven alleinerziehendem Vater? War es so? Oder vielleicht erinnerte er sich an überhaupt nichts mehr? Hatte er ihn vielleicht komplett vergessen? Nur dieser Name und der Chatverlauf waren noch da? Aber eine plötzliche partiell Amnesie war sehr abwegig. Genug, sagte Harry sich und ging einer Beschäftigung nach, die ihn alles um ihn herum vergessen ließ.
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