17 ♪ Each day I live

All at once

I started counting teardrops

And at least a million fell

My eyes began to swell

And all my dreams were

Shattered all at once

Ever since I met you

You're the only love I've known

And I can't forget you

Though I must face it all alone

All at once

I'm drifting on a lonely sea

Wishing you'd come back to me

And that's all that matters now

[ Whitney Houston ]



BRIANA ║ „Briana... du bist eine echte... Küchenfee", kam es atemlos von Harry und ich spürte, dass ich rot anlief. 

Die Jungs und ich befanden uns auf der Veranda des gemieteten Ferienhauses. Louis hatte einen großen Tisch nach draußen gewuchtet und ich war fix einkaufen. Danach hatte ich mich in der Küche eingeschlossen.

Louis' Worte, dass wir auch einfach bestellen konnten, ignorierte ich und so stöhnte der Tisch nun fast unter seiner Last. Ich fand, dass man Nialls überstandenen Entzug feiern sollte und eine 0815 Pizza war irgendwie nicht sehr feierlich.

Garnelen in Honig-Senf-Sauce türmten sich nun auf dem Tisch, Lachs in selbstgemachter Marinade dampfte vor sich hin und gerade holte Louis die Forellen in Rosmarin-Zitronen-Butter vom Grill.

Ich sah, wie Liam beim Anblick der Gemüsepäckchen in Alufolie das Wasser im Mund zusammenlief. Die Kartoffelecken im Käse und Speck schienen dagegen Nialls komplette Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen, denn er griff bereits zum passenden Dipp.

„Ich hatte keine Zeit mehr, um das Brot selbst zu backen, aber es sollte schmecken, wenn ihr viel Dipp benutzt", sprach ich und Harry sah mich an, als hätte ich sie nicht mehr alle: „Du hast die Dipps selbst gemacht?"

„Ja, das ist nicht schwer", meinte ich lächelnd und band Freddie das Lätzchen um. Er saß am Tischende in seinem Hochstuhl und wollte nach der Schüssel mit dem simplen gemischten Salat mit Pinienkerne und Fetakäse grapschen.

Louis setzte sich und reichte Liam ein Bier. Harry und Niall bleiben bei Limo, während ich am Weißwein nippte. Die Jungs begannen zu essen, immer wieder wurden Schüsseln herumgereicht und ohne, dass ich auch nur etwas dazu sagte, begann Harry Freddie beim Essen zu helfen.

Es wurde nicht viel gesprochen und wenn, dann nur über oberflächliche Dinge. Obwohl ich noch nie alleine mit allen am Tisch gesessen hatte, so kam es mir irgendwie seltsam vor und ich vermutete, dass es vielleicht an meiner Anwesenheit lag.

Sie verputzten fast jeden Krümel und sahen mich an, als wäre ich von allen guten Geistern verlassen, als ich erklärte ich habe noch Crêpes im Kühlschrank zum Nachtisch.

„Beim besten Willen, Briana, wenn ich noch irgendetwas esse, dann platze ich", wehrte sich Harry und lehnte sich müde zurück. Niall atmete schwer durch: „Die Schrimps haben mir den Rest gegeben."

„Meine Hose ist schon auf", teilte Liam mit und sofort sahen ihn alle an und lachten. Er hob die Hände und rechtfertigte sich: „Es war keine schwere Entscheidung, entweder ein weiterer Schlag Kartoffelecken, oder mein Hosenknopf."

„Pass auf, dass du nicht fett wirst", frotzelte Louis und Liam grinste überheblich: „Sagt der Typ, der einen Gummizug am Bund hat."

„Das ist Zufall!"

Ich erhob mich und begann den Tisch abzuräumen und sofort half man mir, doch in der Küche drückte ich den Jungs etwas Neues zu Trinken in die Hand und scheuchte sie nach draußen. Sie würden mich beim Aufräumen eher stören, als mir helfen.

So sorgte ich dafür, dass die vier auf der Veranda für sich waren, denn Freddie würde kaum etwas ausplaudern. 

Ich ließ mir Zeit damit die Spülmaschine einzuräumen, die Schüsseln vorzuspülen und den Müll zu sammeln. Dann goss ich mir ein neues Glas Weißwein ein und setzte mich zufrieden auf die Arbeitsfläche.

Malibu war unglaublich toll, ich hatte Rachel besucht, meine Mom und Austin. Ich vermisste sie und es machte mich ein bisschen traurig, wenn ich sah, wie viel Spaß Freddie mit ihnen hatte, aber für mich stand fest, dass wir nach London zurückkehrten.

Auch, wenn meine Mom es gerne anders hätte.

Nachdem ich das Glas geleert hatte und zum dritten Mal auffüllte, musste ich wieder auf die Veranda. Kaum trat ich nach draußen, verstummten die Jungs, dann räusperte sich Harry und sprach: „Louis leiht und Freddie bis Morgen."

„Ach, tut er das?", ging ich belustigt drauf ein. „Dann sollte Louis wohl schon einmal Freddies Tasche für die Nacht packen."

Und das tat er dann wahrhaftig.

Ich beobachtete, wie die Jungs mit Freddie spielten und sie machten Ernst, sie wollten sich um ihn kümmern. Liam ließ sich erklären, wann mein kleiner Liebling ins Bett musste, was er besser nicht mehr zu Trinken bekam und das Freddie ein echter Frühaufsteher war.

„Meine Güte, eine Nacht kriegen wir schon hin", behauptete Niall und später raunte er mir zu: „Dann sind Liam und Harry beschäftigt und hören auf mich zu beobachten, als würde ich mich jeden Moment in ein Einhorn verwandeln."

Ich verstand die Sorge der Jungs und wieso sie Niall so im Auge behielten. Wahrscheinlich waren sie unsicher, wie Niall seine neue Freiheit aufnahm und wer wusste schon, ob er in dieser Nacht nicht die Fliege machte. Im Moment wirkte er jedoch eher Müde, als bereit für ein kleines Abenteuer.

Da mein kleiner Liebling nichts dagegen zu haben schien, sondern erfreut um Harry herumsprang, ließ ich ihn ziehen.

„Bis Moin!", verkündete er mir strahlend. „Ich geh' Menneabend mach'n."

„Männerabend, so, so", schmunzelte ich zum Abschied und drückte ihm einen Kuss auf die Stirn: „Treib es nicht zu wild und iss nicht so viel Süßigkeiten."

„Doch!", krähte er und hüpfte Liam überzeugt in die Arme. Harry hob die kleine Tasche hoch und Niall versprach: „Wir bringen ihn in einem Stück morgen nach dem Frühstück zurück."

„Na das beruhigt mich aber", spottete ich und sah ihnen nach, wie sie Louis' Auto nahmen, weil der Kindersitz schon drin war und abzogen. 

Draußen machte Louis sich ein neues Bier auf und ich setzte mich schwerfällig auf meinen Platz, dann legte ich die Beine auf den freien Stuhl und nippte an meinem Wein.

„Hältst du das für klug Freddie so auszuliefern?", fragte ich und er lachte: „Wieso Freddie ausliefern? Es ist viel mehr so, dass ich die Jungs ausgeliefert habe."

Louis grinste zufrieden und ich nippte am Wein: „Also glaubst du nicht, dass sie mit ihm fertig werden?"

„Ich glaube, dass Niall von ihnen allen am ruhigsten bleibt, wenn Freddie Terror macht", meinte er leichthin. „Er hat eine ordentliche Portion Gelassenheit mitgenommen."

„Ich vermute eher, dass er unglaublich erschöpft und müde ist", gab ich zu und Louis nickte: „Ja, deshalb bin ich ganz froh, dass er erst einmal nicht nach London fliegt, sondern nach Mullingar, zu seiner Familie."

Das irritierte mich und ich fragte, ob sie nicht so bald wie möglich wieder arbeiten müssten. Er schüttelte den Kopf und sah auf das dunkle, rauschende Meer: „Nein, Richard war sehr entgegenkommend und bat uns nur, dass wir uns an unsere Fans wenden und erklären, dass wir diese Pause brauchen. Ich hätte meinen Arsch darauf verwettet, dass Modest! ausflippt und eine riesige Szene macht. Stattdessen wollte er wissen, wie er uns helfen kann."

Das überraschte mich auch. Als der Skandal mit meiner Schwangerschaft kam, war Richard alles andere als entgegenkommend gewesen. Es zählte der Profit und die klingelnden Kassen. Aber vielleicht war ihm und den anderen bewusstgeworden, dass es kein One Direction mehr gab, wenn Niall wegbrach.

Es war schön einfach nur auf der Veranda zu sitzen, den warmen Lufthauch zu spüren und das Meer zu hören. In den letzten Tagen hatten Louis und ich das oft gemacht und ein Schweigen war nicht unangenehm zwischen uns.

Mich verwunderte es, dass Louis abends nicht mehr loszog, so wie er es eigentlich immer gemacht hatte. Scheinbar hatten all die Partys ihren Reiz verloren.

„Wir haben sturmfrei", sprach Louis plötzlich und sah mich grinsend an: „Sollen wir ein bisschen Blödsinn machen?"

Ich brach prompt in Gelächter aus: „Wie alt bist du, zwölf? Das Bier ist die wohl zu Kopf gestiegen."

„Du Langweiler", hielt er mir vor und ich war versucht ihm zu sagen, dass ich noch nie zu den aufregenden Menschen gehörte. Doch bevor ich das tun konnte stellte Louis sein Bier ab und erhob sich. Er schritt die paar Stufen der Veranda zum Strand herunter.

Dann verschluckte ich mich an meinem Wein und sah mit an, wie Louis zuerst seine Schuhe in den Sand warf und sich schließlich das Shirt über den Kopf zog. Automatisch sah ich über das Spiel seiner Muskeln und hatte das Verlangen mich heftig zu räuspern. 

Es war seit zwei Wochen schwierig zu ignorieren, dass Louis mir gefiel, wenn er oberkörperfrei mit Freddie am Strand spielte.

Dummes, dummes, naives Ich.

Er wandte sich um und das Grinsen auf seinen Lippen war herausfordernd.

Innerhalb von Sekunden begriff ich was er vor hatte und stürzte fast vom Stuhl. „Bist du wahnsinnig!", zischte ich, doch Louis lachte nur laut auf und verschwand fast in der Dunkelheit. Trotzdem konnte ich noch sehen, dass er sich die Badeshorts auszog und Richtung Meer lief.

„Angsthase!", dröhnte er und dann entwich ihm ein uncooler Laut. Wahrscheinlich war das Wasser nicht ganz so warm, wie er es gerne hätte. Kurz darauf hörte ich ihn jauchzen.

Neid kroch in mir hoch, dass Louis einfach so tat, worauf er Lust hatte. Hier sah ihn niemand, der Strand war privat und den Hauch einer Sekunde zögerte ich, dann tat ich es ihm gleich. Mein Top legte ich auf den Stuhl und schlüpfte aus den Jeansshorts. Im rubinroten Bikini huschte ich Richtung Strand, sah mich jedoch noch einmal um.

Das Haus spendete Licht als Orientierung, doch je weiter ich schritt, umso mehr gewöhnten sich meine Augen an die Dunkelheit und dann stolperte ich beinahe über Louis' Badeshorts, die im Sand lagen.

„Hast du dir beide Beine gebrochen, oder warum brauchst du so lange?", hörte ich Louis' provozierende Stimme und versuchte tatsächlich nicht peinlich ins Meer zu stürzten. Ich war es nicht mehr gewohnt mich ins Wasser zu schmeißen und wattete wie ein Anfänger ins Tief.

Und dann stürzte ich.

Als ich wiederauftauchte, da hörte ich Louis schallend lachen, ich sah ihn nicht, aber seine Stimme hallte über das Brechen der Wellen zu mir herüber.

„Kannst du überhaupt schwimmen?", frotzelte er und ich schnaubte: „Natürlich kann ich-!"

Die nächste Welle nahm mich mit sich und wieder lachte Louis. Ich spürte schließlich, wie starke Finger meinen Arm umfassten und mich tiefer ins Meer zogen. 

Ich konnte noch stehen, aber zumindest brachen die Wellen nicht genau dort, wo ich mich befand. Stattdessen hoben sie mich hoch und setzten mich sicher wieder ab.

Das Wasser war angenehm kühl und ich strich mir die Haare aus dem Gesicht. Nicht weit von mir ließ sich Louis ebenfalls treiben und wir taten nichts anderes, als das Rauschen der Wellen zu hören und von der Nacht verschluckt zu werden.

Schließlich hörte ich Louis laut seufzten.

„Was ist?", fragte ich und er schlug einen dramatischen Ton an: „Hier sieht dich keiner."

Zuerst begriff ich nicht, was er meinte, dann führte er aus: „Ich war immerhin so mutig und habe meine Shorts an Land gelassen."

Prompt lief ich rot an: „Ich finde es nicht so prall Fische an meinem Huhu knabbern zu lassen."

Ein Schwall Wasser drang in meine Richtung und ich konnte mir ein Grinsen nicht verkneifen: „Pass besser auf, dass dich das Meer nicht entmannt."

„Glaubst du echt ein bisschen Stoff würde irgendein Tier davon abhalten erst mit dir anzufangen?", fragte er spöttisch. „Ich wette ja, dass Haie, sollte es hier welche geben, Frauen vorziehen. Sie sind langsamer und da ist mehr dran." 

Er machte eine Geste, die ich jetzt, wo sich meine Augen an die Dunkelheit gewöhnt hatten, nur zu gut erkannte.

Empört schnaubte ich: „War in meinem Essen zu viel Sexismus für dich?"

„Nein, ich sag nur, was Tatsache ist", behauptete er. „Also könntest du das Zeug genauso gut auch ausziehen."

„Du bist unglaublich schlecht darin sachlich zu argumentieren", meinte ich sarkastisch. Louis grinste überheblich, ich sah es deutlich vor mir und dann brachte er es auf den Punkt: „Und du bist ein unglaublicher Schisser. Wovor hast du eigentlich Angst, dich sieht hier niemand und ich weiß, wie du nackt aussiehst."

Prompt wurde ich knallrot und mein Hals furchtbar trocken. Natürlich wusste Louis es – oder auch nicht, denn als wir das einzige und letzte Mal im Bett gelandet waren, da hatte nicht nur ich ziemlich schwer einen im Tee gehabt.

Ich atmete tief durch, dann verlangte ich: „Okay, aber dreh dich um."

„Dein Ernst?", sprach er belustigt und stumm sahen wir einander an, dann seufzte er dramatisch und tat, worum ich ihn bat.

Und genau das war meine Chance.

So schnell ich konnte schwamm ich an Land und stolperte direkt zum Strand. Mich rissen die Wellen fast um, aber jede Sekunde mehr, die Louis mit dem Rücken zu mir im Meer blieb, war ein Vorteil. Beinahe stürzte ich und ruderte mit den Armen, schließlich sammelte ich erst die Badeshorts ein, dann das Shirt und die Schuhe.

„Was zum Teu-!"

Ich war aufgeflogen und laut lachend rannte ich zum Strandhaus, vielleicht gelang es mir Louis noch splitterfasernackt auszusperren. Es wäre der absolute Hammer und ich könnte Fotos machen, oder ein Video drehen. Das würde mich für den Rest meines Lebens mit Louis' Wohlwollen absichern.

Leider kam ich nur bis zu den Stufen der Veranda, da hörte ich Louis schon, er war schnell und nicht so ungeschickt, wie ich, wenn es darum ging sich auf die Nase zu legen. Hastig streckte ich die Hand zur Terassentür aus, mir rutschten die Schuhe vom Arm, wichtig waren sowieso nur Shirt und Shorts. 

Aber noch bevor ich auch nur einen Schritt über die Schwelle hasten konnte, da spürte ich, wie sich ein starker Arm um meine Hüfte schlang.

Ich verlor den Boden unter den Füßen und Louis stolperte mit mir ins Innere. Er stieß sich den Fuß an der Kommode am Fenster und sein warmer Atem streifte mein Ohr: „Das war hinterhältig und-!"

„-clever!", nahm ich ihm lachend das Wort aus dem Mund.

Hitze stieg in mir auf, als ich seine Haut an meiner spürte und automatisch ging mein Atem schneller. Louis setzte mich schließlich ab, ich machte sofort einen Schritt vorwärts und wir verloren das Gleichgewicht. 

So rutschten mir die Klamotten aus der Hand und im allgemeinen Gerangel drehte ich mich in seiner festen Umarmung.

Es dauerte nur zwei Herzschläge und mein komplettes, hart erarbeitetes Gleichgewicht kippte.

Ich versuchte ruhig zu atmen, aber stattdessen klang ich schwer und... irgendwie erregt. Was, wenn Louis das merkte? Es wäre unglaublich peinlich.

Dass Louis keinerlei Gedanken daran verschwendete, konnte ich nicht ahnen.

Seine Lippen streiften meine, nur kurz, dann schwand jegliche Zurückhaltung. Ich schloss automatisch die Augen, denn so von ihm geküsst zu werden, das war, als würde er mit einem Fingerschnippen alles andere um mich herum verschwinden lassen.

Finger glitten in mein nasses Haar, sein nackter Körper presste sich gegen meinen und alles, an das ich denken konnte, waren diese wunderbaren Lippen. Der salzige Geschmack, der Geruch vom Meer und das, was von Louis ausging.

Ohne darüber nachzudenken gab ich seinem Drängen nach.

Zum zweiten Mal.

Und erneut wusste eine leise Stimme in meinem Kopf, dass ich das nicht hätte tun sollen.

Ich tat es trotzdem. 

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