Kapitel 7
Der Wagen fuhr uns zu einem weißen hübsch gestalten Gebäude. Inmitten dessen sah man eine große Glaskuppel. Jisung hatte die Hand an die Scheibe gelegt und schaute fasziniert nach draußen. „Sieh mal, Jeongin!", meinte er begeistert. Jisung war so froh nicht mehr in den Cages zu sein und auch die anderen beiden Youngster entspannten sich in Taemins Auto. Ich wusste nicht, was ich davon halten sollte. Das ganze Unbekannte machte mir so viel Angst, dass ich nicht anders konnte als alles um mich herum zu misstrauen. Selbst Jisung sah ich nicht mehr mit den gleichen Augen wie zuvor auf. Seine Worte, dass sich Youngster nicht vertrauen ging mir nicht mehr aus dem Kopf. Jisung drehte den Kopf zu mir und sah, dass ich nicht wie er so entzückt war. „Jeongin! Wir sind nicht länger in den Cages!" Das war mir bewusst. Der Ort war mir trotzdem suspekt.
Auf der Auffahrt des Gebäudes hielten wir an. „Steigt aus." Er strich seinen weißen Mantel glatt und stieg auf dem Gefährt. Jisung riss die Tür auf, um nach draußen gelangen. Er wollte alles aus nächster Nähe sehen. „Das ist wunderschön hier!" Er lachte kurz auf, worauf Taemin zu Schmunzeln anfing. „Es freut mich, denn das hier wird euer Zuhause der nächsten Tage sein. Kommt mit." Jisung lief dicht hinter Taemin. Die anderen beiden Youngster liefen direkt nach dem brünetten Youngster, während ich das Schlusslicht bildete. Taemin führte uns zu einem gläsernen Eingang an der ein weißgekleideter Mann mit einer roten Rose im Revers stand. Er nickte Taemin zu und öffnete ihm die Tür. Seine Augen schauten uns ausdruckslos an, als würde er vergessen haben, wie man Emotionen zeigte. Die Nüchternheit war mir nur recht. Kein abschätziger Blick.
Wir traten in ein Foyer mit roten Teppich ein. Es sah richtig luxuriös aus. Hier gehörte jemand wie Taemin hin. Ich fühlte mich viel zu schmutzig um in solchen Räumlichkeiten zu sein. Taemin trat an einen weißen Tischchen heran, auf dem eine goldene Glocke auf einem roten Samtkissen lag. Diese hob er auf und lies sie klingeln. Ein helles Glockenklingeln durchflutete den Raum und wenig später erschienen ein paar Frauen in hübschen Kleidern. Sie standen alle in eine Reihe und sahen alle brav zu Taemin. Sie schienen auf seine Befehle zu warten. „Mie, du bist für ihn zuständig. Sumi, du für das Mädchen, Yuna, du für ihn und Ai, du für ihn", sagte Taemin und zeigte jeweils auf uns. Ai war mir zugeteilt worden. Die Frau im sonnenblumengelben Kleid und großer roter Schleife im Haar lief eilig zu mir hin. „Komm, mit. Wir werde dich jetzt schön machen." Wieder loderte mein Misstrauen auf. Ich konnte mir nicht vorstellen, was Ai und Taemin damit meinten. Kurz lugte ich zu den anderen. Nicht wie ich ließen sie von ihren zugeteilten Frauen fortführten. Jisung schenkte mir ein Lächeln, eher mit Yuna in ihrem meeresblauen Kleid in einer der Räume verschwand. „Wohin werden sie gebracht?"
„Sie werden auf ihre Zimmer gebracht. Du hast auch eins. Ich denke, dass du erstmal duschen möchtest", meinte sie und musterte mich. Sagte sie gerade, dass ich wirklich duschen konnte? Duschen ist wirklich ein Luxus. Selbst als ich noch in Freiheit war, konnte ich nicht wirklich duschen, weil es viel zu gefährlich war, denn dann war man leicht anzugreifen. Ich hatte mich nur oberflächlich gewaschen. Ai hatte mich alleine deswegen schon überzeugt. Die Aussicht endlich duschen zu können lockten mich tiefer in das unbekannte Gebäude. Ich lief los. Ai führte mich in einem Gang und blieb an einer weißen Tür stehen. „Das ist dein Raum." Sie öffnete die Tür und zeigte mir ein luxuriös eingerichtetes Zimmer. Okay, das haute mich jetzt wirklich aus dem Socken. „Mein Raum?", fragte ich unwirklich, als ich einen ehrfürchtigen Schritt in das Zimmer machte. Ai nickte. Wow, so ein Zimmer hätte ich mir nie erträumen können. An der Wand stand tatsächlich ein Himmelbett, was nur darauf wartete, dass ich mich hin legte. Gegenüber dem Bett war ein riesige Schminkkomonde mit unzähligen Make-Upprodukten. Würden sie uns etwa schminken? „Das Badezimmer ist hinter der Tür. Lass dir ruhig Zeit." Ich würde mir garantiert Zeit lassen, das alles hier zu bestaunen. Felix würde es sicher gefallen. Sowie ich ihn kenne würde er sich direkt in das Bett fallen lassen und nicht mehr wieder rauskommen.
Nachdem ich mich satt gesehen hatte, nahm ich mir das Badezimmer vor, was mich wie das eigentliche Schlafzimmer bezauberte. Ich war so ein Luxus überhaupt nicht gewohnt. „Wow....", sagte ich leise, als ich die Regenwalddusche genauer betrachte. Ich musste sie jetzt einfach benutzen. Also zog ich mich aus meinem schmutzigen Kleidung aus und stellte mich nackt unter die Dusche. An einer Wand war ein kleiner Bildschirm eingelassen, welches verschiedene Funktionen anzeigte. So hohe Technik sah man nicht sehr oft. Nur die reichsten Menschen in Südkorea besaßen so etwas. Taemin musste also zu einem dieser Menschen gehören. Fasziniert berührte ich den Bildschirm mit dem Finger und zuckte zusammen, als ein neues Feld dort erschien. Ich schaute es mir genau an. Dort stand ein 'Dusche an'-Button. Den drückte ich und Sekunden später erwachte die Dusche zum Leben. Feine Wassertropfen fielen über meinen verschmutzten Körper.
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