Kapitel 3

Die Tür wurde von einem muskulösen, schwarzhaarigen Mann in einem hautengen schwarzen Overall aufgemacht. Seine braunen Augen musterten mich von Kopf bis Fuß. „Was für ein süßes Exemplar. Er wird sich sicher gut verkaufen." Auf den vollen Lippen des Manns bildete sich ein teuflisches Grinsen, was mir Angst bereitete. Ich sollte verkauft werden? Von dem hatte Felix Schwester nichts erzählt. Umso mehr Panik breitete sich in meinem Körper aus, als Beomsok mich in das Innere des Gebäudes führte. „Wo können wir ihn am besten umbringen, Chan?", fragte der Catcher. Der schwarzhaarige Mann blieb vor einer großen dunklen Tür stehen. „Oh ich weiß schon wohin. Ab hier kannst du gehen. Ich komme alleine klar. Außerdem kommt BM bald, um mich von meiner Schicht abzulösen." Beomsok verabschiedete sich und lies mich alleine mit dem Mann namens Chan. Er sah mich nochmal ganz genau an, sein Blick lies mich unangenehme Gänsehaut bereiten. Chan streckte seine Hand nach mir aus und ich wartete schon, dass er mich fest anpacken würde, die Muskeln in seinen Armen sprachen für sich, doch er umschlang ganz sanft mein Handgelenk. „Wie ist dein Name und dein Geburtstag?" Seiner Vorsichtig zu Urteilen durfte er mir also genau wie die Catcher nicht weh tun. Ich konnte mich wieder beruhigen, doch die Ungewissheit, was sich hinter der Tür verbarg, lies es nicht zu. Ich wollte am liebsten flüchten, doch ich sah keinen Ausweg.

„Yang Jeongin, 08.02."

„Gut, dann bist du ab jetzt YJ0802. Du kannst bei HJ1409 bleiben. Er ist erst vor einer kurzen Zeit bei uns. Ich denke, ihr würdet euch gut verstehen.", meinte Chan und zog mich zu der Tür. Ich sträubte mich, weil ich nicht in die Ungewissheit laufen wollte. Chans Griff wurde etwas stärker, doch ich sträubte mich immer noch, wollte nicht durch die Tür geführt werden. Ich hatte so große Angst. „Wenn du nicht mitkommen willst, dann muss ich dich tragen und du siehst aus, als würdest du nicht schwer sein." Chans Satz ließen meine Nackenhärchen aufstellen. Irgendwas hatte der Mann an sich, was mir richtig viel Angst bereitete und ich ekle mich schon von seiner Berührung an meinem Handgelenk. „Wenn du mich loslässt, dann überlege ich es mir nochmal", meinte ich trotzig. Mein Satz lies Chan nur noch mehr mich zupacken. Nun spürte ich noch mehr Hautkontakt und wurde heftiger gezogen. Ich fiel einen Schritt nach vorne. Das machte sich Chan von Vorteil und zog noch mehr, sodass mir nichts anderes übrig blieb, als ihm zu folgen. „Wer bist du überhaupt?"

„Ich bin Chan, ein Cager. Ich bin für den Ort hier zuständig und passe auf, dass ihr nicht flieht und außerdem versorge ich euch mit Nahrung, solange ihr hier seid. Du wirst mich also öfters sehen." Mit der freien Hand stieß er die große Tür auf und gab mir einen Blick auf zahlreiche Käfige frei. In ihm hausten verschiedensten Menschen. Alle Youngster, wie ich. Als Chan vorbei liefen, warfen sich ein paar an den stählernen Käfigwände und flehten ihn an, er solle sie freilassen. Der Cager schien sich nicht für die Klagelaute der Youngster zu interessieren, als er mich durch die vielen Reihen führten. Er wurde sogar von einem Hühnerknochen getroffen der von einem Youngsterjungen durch die Gitterstäbe geworfen war. Chan drehte ruckartig den Kopf zu ihm und blieb an dem Käfig stehen.

„Was hast du gerade an mich geworfen? Ihr Drecksyoungster denkt, ihr seid besser als wir, was?!" Chan fletschte mit den Zähnen und packte einer der Gitterstäbe, die ihm von dem Youngsterjungen trennten. Sein Angriff schien Erfolg zu haben, denn der Youngster mit der verdreckten Kleidung und dem verfilzten Haar wich ängstlich zurück. „Tut mir Leid." Chan umschlang einer der Gitterstäbe fester und starrte den hilflosen Jungen böse an. „Noch so eine Aktion OA0705 und ich stecke dich in einem kleineren Käfig! Kein Wunder, wieso du nie für das Fest ausgewählt wirst." Der Cager zog seine Hand zurück und zog wieder an meiner Hand, um mir vermitteln, dass ich weitergehen soll. Kurz schaute ich mitleidig auf den Jungen im Käfig, der das gleiche Schicksal mit mir teilte. Auch ich würde in so ein Käfig gesteckt werden und nach und nach meinen Verstand verlieren. Ich würde auch so ausrasten, weil mir die klaustrophobische Enge auf Dauer auf die Psyche ging und die schlechten Haltungsbedingungen mich krank machen würde. Die Youngster hier sahen nicht gerade gesund aus.

Chan drehte den Kopf zu mir. „Ich hoffe, dass du dich benehmen kannst. Dann ist es für dich leichter." Das konnte ich nicht garantieren. Ich war erst für eine Weile hier bei den Cages und fühlte mich schon, als würde ich durchdrehen. Was wird passieren, wenn ich für Tage hier leben musste? Noch mehr Angst breitete sich in meinem Körper an. Der Cager blieb an einer Käfigreihe stehen und holte einen Schlüsselbund aus seiner Hosentasche raus. Im Inneren des Käfig konnte ich eine zusammenkauernden Youngster sehen. „Hey HJ1409, du hast einen Käfiggenossen!" Chan öffnete die Tür und schubste mich in den Käfig rein, der so groß war wie ein Abstellkammer, ehe er die Tür mit den Eisenstäben hinter mir zugeschlossen wurde. 

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