37.1 | sokovia
Mal wieder ist es kurz vor Sonnenaufgang, als der Quinjet über Sokovia in den Sinkflug geht. Wir bekommen wohl niemals eine ruhige Nacht. Thor macht sich sofort mit Bruce auf den Weg, um in Ultrons Basis einzubrechen und Natasha zu befreien. Steve führt das Evakuationskommando an.
»Pietro, du verständigst die örtliche Polizeibehörde. Sie sollen die Stadt räumen lassen. Wanda, schaffst du es, die Leute zum Gehen zu bewegen?«
Das Powerpuff Girl lässt roten Nebel wie Fäden durch ihre Hände gleiten. »Das schaffe ich.«
Steve nickt ihr zu und befestigt seinen Schild auf dem Rücken. »Judy, beobachte das Geschehen von oben. Sollte es Unruhen oder Unfälle geben, sag Bescheid.«
Ich hebe meine Hand. »Sorry Steve, vielleicht hab ich mich verhört, aber das klang grad so, als hättest du mir 'nen Befehl gegeben.«
»Ihr habt mich gehört. Es geht los.« Ohne mir weitere Beachtung zu schenken, rennt er los in Richtung Stadtmitte. Pietro zischt ebenfalls davon.
»Und was ist dein Teil des Plans?«, frage ich Dad.
Er steckt in einem schicken neuen Anzug, mittlerweile der Mark 45. »Ich versuch so viel Zeit wie möglich für euch rauszuschlagen«, sagt er, bevor er das Visier zuklappt und sich wenige Sekunden vor mir in die Luft schwingt.
Die Stadt ist in Bewegung. Alle Bewohner wurden zu dieser frühen Stunde aus ihren Häusern gescheucht. Nur wenige tragen ihr Hab und Gut in kleinen Koffern und Taschen verstaut. Sie haben quengelnde Kinder in den Armen oder halten Hundeleinen. Die meisten Leute haben nur die Kleidung, die sie am Leibe tragen.
»Tess, verschaff mir einen Überblick.«
Sofort scannt die KI die Umgebung. »Es gibt fünf Ausgänge aus der Stadt, drei davon über Brücken. Die Verkehrslage könnte ungemütlich werden.«
Wüsste nicht, wie ich das ändern soll. Aber ich könnte die Menschenmassen so aufteilen, dass der Evakuierungsvorgang schneller vorangeht. »Teile die Stadt in Sektoren ein, die zu den jeweiligen Ausgangsstraßen gehören. Wir richten Straßensperren ein.«
So ist es sicherer für die Leute. Es soll schließlich keiner zu Schaden kommen. Ich gehe also in den Sinkflug, bis ich einen Polizisten entdecke. Er spricht nur gebrochenes Englisch, aber bald habe ich ihm meinen Plan klargemacht. Über ein Funkgerät verständigt er seine Kollegen.
»Ich nehme Unregelmäßigkeiten im Boden war. Im Fluss und im Abwassersystem der Stadt.«
»Was zur Hölle...«, kann ich gerade noch murmeln, da bricht etwas aus dem Straßenpflaster hervor. Wie ein Regenwurm, nur sehr viel größer, metallischer und tödlicher, kriecht ein Roboter heraus. Als ich den Blick hebe, schießen schon Dutzende von ihnen durch die Luft. Mit einem Seufzer zerschieße ich dem Roboter vor mir den stählernen Schädel.
Ich halte den Zivilisten den Weg frei, sodass sie ungehindert durch die Straßen laufen können. Es geht zu wie in einem Ameisenhaufen, in den jemand ein paar Murmeln geworfen hat. Und diese Murmeln sind Mini-Ausgaben von Ultron. Sie kommen von überall her, krabbeln aus Gullys und Brunnen, und allesamt sind sie mit fiesen Waffen und (leider auch) Flugkörpern ausgestattet. Ich ziele auf ihre Köpfe. Nun, ich will ja nicht angeben, aber nur etwa jeder dritte Schuss geht daneben. Das macht dann eine Erfolgsquote von 66%. Nicht gut genug. Und mindestens die Hälfte dieser Roboter hat nicht einmal den Anstand, k.o. liegenzubleiben, sobald sie getroffen wurden.
Dad meldet sich über das Intercom. »Gute Neuigkeiten, Vision hat Ultron aus dem Internet gelöscht.«
»Vision, so nennen wir ihn also. Einfallslos. Ich hätte eher an Optimus Prime gedacht, oder Marvin, oder C-3PO-«
»Judy«, mahnt Steve.
»Ja, ich versteh schon. Sonst noch gute Nachrichten?«
Von meinem nächsten Schuss auf einen Roboter erzittert die Straße. Doch als dieser zum Liegen kommt, hört sie nicht auf damit. Die Straße bebt. Ein Rumpeln scheint aus dem tiefsten Inneren der Erde zu kommen. Der Putz in der Hauswand neben mir bekommt Risse, und im nächsten Moment muss ich auch schon nach oben fliegen, um nicht erschlagen zu werden. Je höher ich komme, desto mehr fallen mir die Ausmaße des Chaos' ins Auge. Mein Augmented-Reality-Display spielt verrückt.
»Tess, was passiert hier?«
»Die Stadt hebt ab«, sagt die KI in einem schleppenden Tonfall.
»Das war aber nicht so geplant.«
»Seht ihr es?« Jeder Zinnsoldat hat sich in einen Lautsprecher verwandelt und überträgt Ultrons Stimme. »Das Schöne daran? Die Unvermeidbarkeit.«
Ein Haus droht einzustürzen. Mithilfe des Anzugs stütze ich es gerade lang genug, dass die Bewohner unbeschadet fliehen können.
»Ihr steigt nur auf, um zu fallen.«
Die Stadt schwebt höher. Die Menschen, die zunächst wie in Schock das Geschehen aufgefasst haben, rennen jetzt um ihr Leben.
»Ihr Avengers, ihr seid mein Meteorit, mein todbringendes Schwert, und die Erde wird unter dem Gewicht eures Scheiterns bersten.«
So schnell es der Anzug erlaubt fliege ich zur Brücke, die diesem Sektor am nächsten ist. Ich bewahre ein Auto davor, in die Tiefe zu stürzen, solange, bis die Insassen herausklettern können.
»Eliminiert mich aus euren Computern, hetzt die meinen gegen mich. Das alles bedeutet nichts.«
Die Schreie der Menschen werden beinahe übertönt von den Geräuschen der Stadt, ein Rumpeln und Dröhnen, das Bröckeln von Gebäuden, und Staub, überall Staub.
»Wenn sich der Staub legt, wird das einzige, was auf dieser Welt noch lebt, Metall sein.«
Ich hab gerade nicht einmal mehr einen sarkastischen Kommentar für Ultrons melodramatisches Gequatsche übrig. Es ist klar, was er vorhat, und das wird unbeschreiblich grausam und vernichtend sein. Ihr Avengers, ihr seid mein Meteorit... Ultron wird die Stadt abstürzen lassen, sobald sie nur hoch genug ist.
»Dad, zählt das als brenzlige Situation?«, frage ich übers Intercom.
»Ich-ich weiß grad nicht. Sehr wahrscheinlich schon. Wo bist du?«
»Äh, ich stehe neben einem Blumenladen, falls das hilft.« Ich hebe einen Geröllbrocken auf und zerquetsche den Roboter mir gegenüber darunter.
»Stark, überleg dir, wie du die Stadt sicher runterbringst«, wird unser Gespräch von Steve unterbrochen. »Alle anderen haben nur eine Aufgabe: Zerlegt diese Dinger. Wenn sie euch verletzten, verletzt sie auch. Wenn ihr draufgeht... wehrt euch gefälligst.«
Motivierend. Ich suche den Himmel ab. Etwa ein Dutzend von den Dingern sind damit beschäftigt, die Bewohner Sokovias auf einem Marktflecken zu belästigen.
»Hey, ihr Blechbirnen!«, rufe ich ihnen zu. Elegant. Was war nochmal mein Plan? Die Roboter drehen ihre Köpfe zu mir und fliegen kurz darauf auch schon in meine Richtung. Okay, jetzt muss ich mir wirklich schnell etwas überlegen. Einige Hundert Meter vor mir erhebt sich ein bröckelndes Hochhaus. »Tess, ist da noch jemand drin?«
»Alles leer.«
Hervorragend. Ich steuere direkt darauf zu. Näher, näher, noch ein Stück... Im letzten Moment mache ich eine Neunziggradwende und schieße senkrecht nach oben. Trotzdem schramme ich die obersten Etagen, sodass Putz auf mich niederregnet und den Anzug verstaubt. Es hat funktioniert. Die Ultrons konnten dem Gebäude nicht so schnell ausweichen wie ich und sind volle Kanne reingebrettert. Jetzt stürzt das Hochhaus Etage für Etage zusammen, und begräbt die Roboter unter sich. Nicht schlecht.
Ich höre ein Brüllen. »Tess, Zoom.« Tatsächlich, dort, am anderen Ende der Stadt, entdecke ich ein großes, grünes Wesen. Der Hulk ist da. Und sicher hat er auch Natasha mitgebracht. In diesem Sektor habe ich genug aufgeräumt, Zeit, den anderen zu helfen. Die scheinen es echt schwer zu haben, den Sturm an Robotern abzuwehren. Doch als ich über die Stadt gleite, gibt Tess einen Signalton von sich.
»Eine eingegangene Nachricht.«
»Von wem?«, frage ich verwundert.
»Matthew Manson.«
Ich halte mitten im Flug inne. Das kann nicht sein. Auf meinem Heads-Up-Display läuft eine Nachricht entlang. Halte dich bereit. Matt immer und seine kryptischen Botschaften. Ich suche meine Umgebung ab, während ich tiefer sinke. Und dort, in einer engen Gasse, erscheint ein kaum merkbarer, blauer Schimmer, nur für den Bruchteil einer Sekunde. Mein Herz pocht so wild, dass Tess mir meine Vitaldaten als kritisch anzeigt.
Ich schalte die Schubdüsen aus. Dann klappe ich das Visier hoch. Die Gestalt vor ist ganz in schwarz und grau gekleidet, größer als ich und stämmig gebaut. Ich lasse meinen Blick bis zu seinem Gesicht schweifen. Es ist Matt. Ich will irgendeinen Kommentar zu seinem plötzlichen Erscheinen reißen, aber meine Zunge ist an meinem Gaumen angeklebt.
»Haben sie dich endlich rausgelassen?«, bringe ich mühsam hervor.
Er grinst. Matthew Manson grinst tatsächlich. Und, ich weiß auch nicht, aber das ist vermutlich das schönste, was mir heute passiert ist. Die blonden Haare rahmen sein Gesicht ein wie Engelslöckchen, auch wenn dieser Vergleich Quatsch ist, da er weder wie ein Engel aussieht noch auf irgendeine Weise unschuldig wirkt. Mein Gehirn arbeitet wohl noch nicht richtig. Ein innerer Zwang bringt mich dazu, ihm um den Hals zu fallen. Und das ist so gar nicht meine Art.
»Das Metall ist nicht wirklich bequem«, merkt Matt an.
Ich löse mich von ihm und schlage meine eiserne Faust gegen seine Schulter. Sie stößt auf Widerstand. »Wow, hast du noch mehr Muskelmasse zugelegt? Du solltest dir das wirklich überlegen, irgendwann passt du in keine Hemden mehr. Was machst du hier? Ich würd ja gerne glauben, du bist nur meinetwegen hergekommen...«
Matt sieht prüfend über den Rand der Stadt hinaus. »Die anderen sind auf dem Weg.«
»Oje, hast du etwa schon wieder 'ne Truppe Freaks mit Superkräften aufgetrieben? Apropos, ich hab zwei Neue gefunden. Vielleicht stelle ich sie dir später vor.«
Ultrons Handlanger nähern sich uns. Verdammt, wir hätten wohl besser nicht in dieser Sackgasse stehen bleiben sollen. Während wir uns noch, wie zwei Idioten, verliebt in die Augen geschaut haben, wurden wir von Ultron-Miniaturen eingekreist.
Ich nicke Matt zu. »Na dann zeig mal, was du in den fünf Monaten so gelernt hast.« Aufgrund der Enge der Gasse stehen die Roboter beinahe in einer Reihe, mein Energiestoß geht mitten durch sie hindurch. Trotzdem haben einige lediglich einen Kratzer abbekommen, sie klettern jetzt an den Hauswänden hoch. Hinter mir höre ich nur ein Wuschen und Knacken, habe aber keine Zeit, mich umzudrehen. Von fünf Seiten belagern uns die Roboter. Diejenigen, die ich mit den Repulsoren nicht auf Distanz halten kann, bekommen meine metallene Faust zu schmecken, und zweien trenne ich mit einem Laserstrahl die Köpfe ab.
Als ich zum nächsten Schuss ansetze, teilt sich die Menge der Blechbüchsen vor mir. Sie werden von roten Nebelschwaden auseinandergerissen und gegen die Hauswände geschleudert. »Wanda?« Ich wusste gar nicht, dass sie sowas draufhat.
Sie nickt mir zu, wirft einen misstrauischen Blick auf Matt, und zerschmettert noch einen Roboter, der sich von hinten an sie heranschleichen wollte. Ihr Bruder kommt herangerast.
»Matt, das sind Wanda und Pietro, die-« Pietro nimmt seine Schwester auf den Arm und zischt in einem blauen Dunst davon. Schon sind sie wieder weg. »...die Maximoff-Zwillinge«, beende ich meinen Satz.
Der Roboterschwarm ist nur noch ein Haufen Altmetall. Matt und ich sind wieder alleine.
»Wir nähern uns der unteren Wolkenschicht der Troposphäre«, meldet sich Tess in meinem Helm zu Wort.
Der Gedanke an die Höhe, die die Stadt mittlerweile erreicht haben muss, bereitet mir Schwindel. Selbst wenn sie aus dieser Höhe abstürzt, wären die Folgen katastrophal. Und sobald sie einige tausend Fuß höher ist - globale Vernichtung.
Über den Kommunikationskanal führen Steve und Dad ein Gespräch, dem ich schweigend zuhöre.
»Die nächste Angriffswelle rollt an. Hast du 'ne Idee, Stark?«
»Keine richtig gute. Nur wie man die Stadt sprengen könnte. So würde man den Aufprall verhindern, wenn ihr's runterschafft.«
»Ich wollte 'ne Lösung, keinen Fluchtplan.«
»Der Einschlugradius wird jede Sekunde größer. Wir müssen eine Entscheidung treffen.«
Alle auf dieser schwebenden Insel, oder alle auf dem Planeten? Die Antwort ist eindeutig, und gerade deshalb wird die Entscheidung nicht leicht fallen.
Die Luft hier oben ist eiskalt. Sobald die Stadt durch die Wolkendecke taucht, verhüllt weißer Nebel unsere Sicht. Ich stehe neben Matt auf dem Dach eines zur Hälfte eingestürzten Hauses, das Visier meines Helms hochgeklappt, und lausche in die Stille hinein. Ultron gibt uns einige Minuten Ruhe. Das ist verdächtig. Höchstverdächtig.
»Ich dachte schon, wir bekämen nie 'ne Verschnaufpause«, sage ich.
Matt nickt nur. Sein Blick wandert umher. »Es fängt gerade erst an. Das Schlimmste kommt noch.«
»Dein grenzenloser Optimismus hat mir gefehlt«, stelle ich fest.
»Deine Sprüche habe ich auch vermisst.«
Der Nebel wird dichter. Wie hoch sind wir wohl? Dreitausend Fuß? Fünftausend? Wolken können meilenhoch aufgetürmt sein, also lässt sich die Zeit, die wir in dieser Schicht aus Wasserdampf verbringen, nicht genau abschätzen. Und ich bräuchte viel Zeit, um Matt all das zu sagen, was es zu sagen gibt. »Schön, dass du dich nach fünf Monaten auch mal wieder blicken lässt«, beginne ich.
»Die Ausbildung«, lautet Matts knappe Antwort.
»Ach ja, das geheime Training mit den geheimen Leuten. Hat's Spaß gemacht?«
»Ich glaub das ist nichts für mich. Nach dem Sommer gehe ich wieder zur Schule.«
»Das wird dich nicht davon abhalten, den Helden zu spielen.«
»Glaub mir, das wird es nicht.«
»Tja, heute können wir das noch. Genieß es lieber.« Ich sehe Matt an, präge mir jedes Detail seines Gesichts ein. Und das könnte ich den ganzen Tag lang tun. Da ist eine neue Narbe über seiner linken Schläfe, und rote Striemen auf seiner Wange, die frisch von Ultrons Robotern stammen. »Wer weiß, vielleicht ist das hier unsere letzte Chance«, sage ich schulterzuckend, mehr zu mir selbst als zu ihm.
»Sag das nicht so.« Abrupt hört er auf, die Gegend zu beobachten und wendet sich mir zu.
»Aber es ist wahr. Wenn die Stadt abstürzt-« Ich beiße mir auf die Lippe. Die Avengers haben die Welt einmal gerettet. Werden sie es auch ein zweites Mal schaffen? Und, viel wichtiger noch, werde ich während dieser irren Aktion draufgehen? Ich strecke meine Hand aus. Überraschenderweise ergreift Matt diese. Während ich meine metallischen Finger mit seinen behandschuhten verschränke, sage ich: »Ich muss jetzt was beichten. Als du... als du mich gebeten hast, deinen Vater zu finden, war ich eventuell nicht ganz ehrlich zu dir.« Ich hebe meinen Blick.
Matts Miene ist unergründlich, seine Gesichtszüge weich. Doch es ist der alte Matt. Nicht der Gefühlskalte, der Angst davor hatte, seine Kräfte nicht unter Kontrolle zu haben. Der Matt vor mir ist gefasst, entschlossen aber auch ruhig. Wer weiß, vielleicht liegt es an seinem Training, vielleicht auch an meiner Gegenwart. So jedenfalls hat er es mir letztes Jahr erklärt. Vor der Schule, im Regen, als wir uns das erste Mal geküsst haben. Ich habe ihn angelogen, was seinen Vater betraf. Doch jetzt muss ich ihm die Wahrheit sagen. Das schulde ich ihm. Und eine Stark hält ihre Versprechen.
»Dein Vater, Richard Goodwin, ist tot. Er war eines der Opfer der Schlacht von New York.«
Für eine Sekunde lang schwebt dieser Satz zwischen uns.
»Ich weiß«, sagt Matt dann.
»Du - was?«
»Ich hab ein paar Freunde bei SHIELD gemacht.«
»Ich wollte es dir echt sagen«, murmele ich, die Lippen aufeinandergepresst, »aber als du mich auf dem Homecoming-Ball darauf angesprochen hast - ich war wütend.« Wieso kommt mir ein einfaches ›Tut mir Leid‹ so schwer über die Lippen?
»Es ist okay«, sagt er mit leiser Stimme, die mir eine Gänsehaut verpasst.
Unsere Gesichter schweben millimeterweit voneinander entfernt. Aus dieser Nähe wirken Matts braune Augen beinahe schwarz. Das Kribbeln in meinem Bauch hört nicht mehr auf. Ich traue mich kaum, zu atmen, um das hier nicht zu zerstören. Zuerst berühren sich nur unsere Nasenspitzen. Dann drücke ich ganz sachte meinen Mund auf seinen. Beinahe vergesse ich, wo wir sind. Dass ein megalomanischer Androide die Welt vernichten will, und wir uns auf einer schwebenden, roboterverseuchten Stadt meilenweit über dem sicheren Erdboden befinden, kommt mir nur vor wie ein verrückter Traum.
Die Stadt taucht aus dem Nebel auf. Einige Sonnenstrahlen finden ihren Weg zu uns. Ich will nicht wieder in die Realität zurückkehren. Aber etwas an Matts Worten war merkwürdig, und mir fällt erst jetzt auf, was.
»Moment, hast du SHIELD gesagt?«
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Kurze Frage: Wollt ihr lieber kürzere Kapitel zweimal die Woche, oder eins in dieser Länge jeden Donnerstag? Ich glaub 1500-2500 Wörter sind Wattpad-freundlicher, aber meine Kapitel übersteigen ja gerne mal die 3000er Marke (dieses hier habe ich auch lieber geteilt).
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