Kapitel 37
Am Samstag schlief ich erstmal aus. Ich hatte mich natürlich verlaufen und War bis zwei Uhr in der Nacht unterwegs gewesen, weswegen ich mich nicht abgeschminkt hatte und mit den Tonnen Make-Up von Katy im Gesicht wie eine Furie, die sich mit einem alten Handfeger gepaart hat aussah. Müde schleppte ich mich unter die Dusche und danach zum Mittagessen, da es für das Frühstück schon zu spät war. Als ich fertig war machte ich mich auf die Suche nach Katy und Lucy.
Ich fand sie schließlich am Waldrand, wo sie an einen Baum gelehnt saßen und sich mit grunzelter Stirn über ein Buch beugten.
"Ihr müsst die Formel teilen.", sagte ich nachdem ich das Mathebuch erkannt hatte und die beiden schraken zusammen.
"Hi Maglen.", sagte Lucy freundlich.
"Maglen! Was fällt dir dein mich so zu erschrecken?", pampte Katy mich an.
Lucy zuckte die Schultern. "Sie ist etwas gereizt, weil wir Mathe nicht hinkriegen.", erklärte sie und grinste augenverdrehend. "Klappe Luce, hilf mir lieber hier und hör mit deinen Faxen auf." Genervt zerriss sie ein Blatt und stopfte es in ihre mit Blättern voll gepackte Tasche.
"Ihr müsst das Teilen. Hier siehst du? Geteilt durch vier und dann formst Du das um.", erklärte ich noch einmal. Katy sah auf mich und dann auf die Formel. "Stimmt.", sagte sie dann und kritzelte etwas auf ihr Blatt. Lucy schrieb einfach alles ab, was Katy machte und ich setzte mich daneben und schnappte mir die Brotdose, die ich in Katys Tasche fand. Der Schokoriegel fand wie von selbst den Weg in meinen Mund und ein paar Sekunden später saß ich zufrieden in der warmen Sonne.
"Ey, das war mein Schokoriegel.", beschwerte sich Katy und stieß mir in die Rippen. "Nö. Als dankeschön, dass ich dir geholfen habe gehörte er mir.", grinste ich sie frech an. Katy brummte etwas unverständliches und dann sagte sie:"Woher wusstest du das überhaupt? Hast du die Hausaufgaben etwa schon gemacht?" Ungläubig blinzelte sie mich an. Ich zuckte die Schultern. "Ich stecke voller Überraschungen, was?", antwortete ich. "Warum hast du nichts gesagt? Wir hätten abschreiben können!", rief Katy und Lucy nickte zustimmend. "Weil ich bis um zwei Uhr nachts durch die Gegend gelaufen bin und bis mittags geschlafen habe.", erklärte ich.
Lucy und Katy starrten mich an. "Echt jetzt?" "Ja. Nachher will ich nochmal in die Stadt. Aber vorher muss ich noch etwas erledigen.", sagte ich. Lucy biss herzhaft in ihren Apfel und Katy schnorrte sich heimlich ein paar Bonbons von Lucy. "Kats, lass das. Ich sehe das!", ermahnte Lucy sie und schlug ihr leicht auf die Finger. Katy warf beleidigt ihre Haare zurück. "Auf jeden Fall, was hast du zu erledigen?", fragte sie mich. "Mmmh, ich muss Luke und Leon anskypen?", versuchte ich zu lügen. Was ich wirklich vorhatte wollte ich lieber nicht erzählen.
"Maglen, versuch es gar nicht erst. Wir sind angehende Agenten und du bist schlecht im Lügen.", drohte Katy. Verdammt. Ich sollte wirklich daran arbeiten. Aber Luke und Leon sollte ich wirklich mal wieder anskypen. Wir hatten lange nichts mehr voneinander gehört.
"Maglen!", holte mich Katy energisch in die Gegenwart zurück. "Okay, okay. Ich muss wo einbrechen.", erzählte ich vage und nickte zur bekräftigung. Die beiden machten große Augen. "Hier auf dem Gelände?", fragte Lucy. "Ja." Lucy schüttelte den Kopf. "Wenn sie dich da erwischen, dann fliegst du hier raus.", prophezeite sie.
Daran hatte ich noch gar nicht gedacht. Aber ich war bereit dieses Risiko einzugehen. Ich wollte Jacks Geheimnis lüften. Ich war so neugierig, dass es nicht warten konnte und ich wollte wissen, warum er gesagt hatte, dass er mich verstehen konnte. Meine Theorie war, dass es auch etwas familiäres war, denn mein Problem war das auch und das, was ich auf seinem Schreibtisch gesehen hatte bekräftigte diese These noch einmal.
"Egal, ich muss das tun.", erklärte ich und knetete unsicher meine Hände. "Okay.", sagte Katy mit langezogenem y. "Und bei wem willst du einbrechen? Willst du dir die Prüfungen aus Mr.Ys Büro holen und schonmal vorlernen?", stellte Lucy Theorien an und grinste.
Ich schüttelte den Kopf. "Ich will bei Jack einbrechen.", gestand ich zögernd und wartete etwas schreckhaft auf die Reaktionen der beiden. Sie fielen in ungefähr so aus: Katys Augen wurden groß, dann sah sie abwechselnd zu mir und zu dem Schlafgbebäude und Lucy verdrehte die Augen.
"Ich dachte ihr hättet eure Meinungsverschiedenheiten geklärt?", sagte Lucy. Ich zuckte die Schultern. "Haben wir auch." "Aber?", hakte sie nach. "Er hat etwas erwähnt. Ein Problem und dem will ich auf den Grund gehen.", sagte ich. "Maglen, wenn er dich da erwischt, dann bist du tot!", flüsterte Katy, die immer noch leicht geschockt war. Natürlich hatte sie recht, wenn er mich erwischte würde meine Todesart sicher so ausgefallen sein, dass ich nie auf die Idee gekommen wäre so zu sterben.
"Ja, aber es ist wirklich wichtig.", beteuerte ich. "Okay.", sagte Lucy. "Luce! Was soll das? Warum solidarisierst du dich mit ihr?", motzte Katy Lucy an. Lucy schob sich ein Bonbon in den Mund und schloss kurz die Augen, bevor sie antwortete:"Weil sie unsere Freundin ist und es micht auch interessiert. Also Maglen, wann startet die Aktion?" Katy verdrehte die Augen und murmelte etwas -zum Glück- unverständliches. Dann sah sie uns sauer an und sagte: "Okay."
"Seid ihr sicher, dass ihr das machen wollt?", fragte ich etwas verunsichert. Die beiden mit in meine Angelegenheiten zu ziehen war eigentlich nicht meine Absicht gewesen und um ehrlich zu sein bekam ich schon leichte Schuldgefühle, wenn ich daran dachte, was passieren würde, wenn uns jemand erwischte.
Lucy nickte und Katy murmelte wieder nur etwas. "Okay, aber ihr müsst das nicht machen, klar?" "Botschaft angekommen, Maglen! Und jetzt lass uns schnell irgendetwas schlaues überlegen, bevor Katy eine andere Entscheidung fällt.", antwortete Lucy und grinste.
Ungefähr eine Stunde später hatten wir einen Plan. Morgen, am Sontag, würde die Aktion starten, da es für heute etwas zu kurzfristig war, zumal ich auch noch zwecks der Mission in die Stadt musste. Wir packten die Sachen zusammen und Katy und Lucy machten sich auf den Weg in ihre Zimmer und ich in die Stadt. Schließlich hatte ich noch etwas zu erledigen.
Ja, ich weiß, relativ langweiliges Kapitel, aber demnächst geht es wieder rund.
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