Kapitel 11
Wir rannten über den Sportplatz in den Wald. Sahen uns nicht um, wir hatten beide dasselbe Ziel vor Augen. Das Trainingsgelände ist von einem hohen Zaun umgeben, an dem in regelmäßigen Abständen Türme postiert sind. Früher waren dort Wachposten postiert, aber im Moment standen sie leer. Wir mussten bloß in einen hineingelangen und konnten problemlos das Gelände überblicken. Nur meine Geschwister und ich kannten diesen Platz, früher war er so eine Art geheimer Treffpunkt für uns gewesen an dem die Betreuer uns nicht finden konnten. Wir hofften bloß, dass Leon mit seinem Teampartner nicht dieselbe Idee hatte, aber wir verließen uns darauf, dass er unser kleinens 'Familiengeheimnis' nicht verraten würde. Der Turm kam in meine Sichtweite und wir legten einen kleinen Entspurt ein. Lukes braunes Haar hing ihm verschwitzt ins Gesicht und meine Haare klebten leicht in meinem Nacken. Wir knackten mühelos das Schloss mit der kleinen versteckten Haarspange und stiegen die Treppen hoch. Noch immer keuchend kamen wir oben an und legten uns Flach auf den Boden, denn durch die Verglasten Wände, die den ganzen Turm umgaben konnte man uns eventuell sehen. Kurz gestatteten wir uns zu Atem zu kommen. "Da vorne, die meisten sind schon weg.", sagte Luke nach einer Weile und zeigte auf den Sportplatz. Tatsächlich standen nur noch zwei Paare auf dem Sportplatz. Ich überlegte kurz. "Okay, Möglichkeit 1, wir bleiben hier in Sicherheit und unentdeckt und haben am Ende nur einen Punkt. Möglichkeit 2, wir spähen ein Team aus, holen uns ein Band und kehren hierher zurück und Möglichkeit 3, ich gehe ein anderes Team suchen und du bleibst hier und behälts mich im Auge, wenn du merkst, dass ich in Schwierigkeiten bin kommst du mir zu Hilfe." Ich nickte zufrieden. Luke zog eine Augenbraue hoch: "Warum solltest du gehen und kämpfen und ich hier oben versauern?" Ich blinzelte ihn kurz an: "Weil du es irgendwie hingebekommen hast, dass deine Schuhe pink sind und dich jeder sehen würde, bevor ich dir zu Hilfe eilen könnte und weil ich halt einfach gerne meine Gegner verhaue." Naja....meistens verhauen sie mich, aber egal, dass passt schon. Luke gab sich glücklicherweise geschlagen und ich war schon halb zur Leiter gerobbt, da sagte er: "Hast du eigentlich in letzter Zeit mal deine Stifte angespitzt?" Ich sah ihn an:" Nun ja, ich denke schon. Kleine Alltagsprobleme bleiben halt nicht aus." Kurz sah ich ein verschmitzes Grinsen um seine Mundwinkel zucken, aber bevor mein Bruder seinen Trumpf ganz auskosten konnte fügte ich hinzu: "Ach und übrigens, du und Leon solltet wirklich nicht immer zu zweit ins Bad gehen, es könnten sich ja heimlich kleine pinke Feen in euer Zimmer schleichen." Ich grinste zuckersüß und bevor sein Blick von verdutzt zu wissend wechseln konnte fing ich schon die Leiter herunterzuklettern. "Ach, übrigens, einer aus einem anderen Team ist am Waldrand. Viel Glück.", rief Luke mir noch hinterher.
Leise joggte ich durch den Park, er hatte hohe Hecken, Luke konnt mich super beobachten und er grenzte an den Waldrand, sodass ich eine simple, aber gute Deckung hatte. Automatisch stellte sich mein Gehirn auf Suche um. Wenn ich eins kann, dann ist es Menschen zu Finden. Ich kann gut untertauchen und gut auffinden. Luke und Leon auch, dass liegt wohl in unseren Genen. Vorsichtig spähte ich um eine Heckenecke und sah eine Person hinter einem Baum stehen und beobachten. Nach kurzer musterung meinerseits kam ich zu dem Schluss, dass es einer aus der zehnten sein musste. Sein Partner hatte wohl eine ähnliche Funktion wie Luke. Er drehte sich um und sein Blick huschte in meine Richtung. Ich erkannte den schwarzen Haarschopf von Alex. Schnell ging ich wieder hinter der Ecke in Deckung. Hatte er mich gesehen? Vorsichtig spähte ich nochmal um die Ecke. Er war nicht mehr da. Wo war er hin? Er musste mich gesehen haben. Ich wagte mich aus meiner Deckung hervor, jetzt war es zu spät. Ich bewegte mich langsam in Richtung seines alten Standpunkts und.......fiel der länge nach hin. Verdammt!
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