7. "Du weißt, wir beide sind junge Götter."

"Das war's für die heutige Stunde, schönes Wochenende euch!", wünschte uns unsere Erdkundelehrerin.

Der Schüler gegenüber von mir drehte sich sofort um und sprach freudig: "Also, ich hole dich nach der Arbeit ab und dann geht's zu mir nach Hause, richtig?"

Lächelnd nickte ich.
Die bohrenden Blicke der Anderen wurden von uns Beiden ignoriert.
Eine Woche war das Treffen mit Cole nun her und ich musste zugeben, seid dem ging es nur Berg auf.

"Alles klar!", er stand auf, "Bis später, Nate! Viel Spaß mit deinem Hund, Soph!", damit verlies der Junge den Raum.

Wir waren inzwischen so bequem miteinander, ich würde für keinen Moment zögern ihn meinen besten Freund zu nennen.
Natürlich waren wir Lästerstoff für unsere Mitschüler aber das ging mir getrost am Hinterteil vorbei, seine Freundschaft war es wert.
Der Hintergrundcharakter und die Hauptrolle haben sich endgültig gefunden, get over it everybody.

"Wie ich sehe hast du unser Gespräch zu Herzen genommen.", meinte Sophie als sie sich von ihrem Platz neben meinem erhob.

Ich konnte mein Grinsen nicht unterdrücken und sprang wortwörtlich auf, um sie zu umarmen.

"Danke dir, Soph.", ich entfernte mich wieder, "Ohne dich hätte ich ihn wahrscheinlich immernoch achtlos verletzt."

Ihre Mundwinkel erhoben sich, das hatte ich noch nie erlebt.

"Das freut mich zu hören.", sagte sie mit roten Wangen. Ihr schien es zu gefallen, gebraucht zu werden, "Ihr Zwei seid echt süß zusammen."

Warte mal, wir waren doch gar kein Paar?!

"Ich geh dann mal.", kündigte das Mädchen an, "Viel Spaß bei eurem Date!"

Und bevor ich mich rechtfertigen konnte, war Sophie schon über alle Berge.

Meine Lippen formten sich in ein sanftes Lächeln. So schlimm wäre es ja nicht.

Daraufhin lief Alles ohne Problem, ich kam rechzeitig für den Bus an, sowie zur Arbeit und dort war recht wenig los, zu meinen Gunsten.
Cole kam nicht vorbei, was mir gleich war, ich würde ihn ja später sehen.

Als meine Stunden dann endlich abgearbeitet waren, sprintete ich regelrecht aus dem Café.
Das Wetter war sonnig und außerordentlich warm, fast schon erstickend heiß.
Eine nervöse Schüchternheit machte sich in meinem Herzen breit, doch als meine Augen auf das Szenario vor mir fielen wurde sie mit Vorfreude ersetzt.
Es war nichts Neues, er lehnte wie immer an seinem Motorad Thorsten, aber dieser bloße Anblick füllte mich wie auf Knopfdruck mit wolligen Gefühlen.

"Na, bereit?", grinsend drückte Cole mir den verfluchten Helm in die Hände, "Ich wohne einwenig weiter weg, musst du wissen."

Seufzend setzte ich das Ding auf: "Damit hätte ich rechnen sollen."

"Ach", gekonnt stieg er auf das Teufelsrad, "rein gar Nichts wird passieren, das versichere ich dir, Nate."

"Langsam glaube ich wirklich, dass du mich Hierzu zwingst, damit ich mich an dir fest halten muss.", grummelnd setzte ich mich ebenfalls drauf, meine sicher Arme um seinen Torso, "Sehnst du dich etwa so sehr nach meiner Nähe?"

Provozierend startete der junge Gott den heftigen Motor.

"Blitzmerker.", ertönte sein Lachen bevor er ordentlich Gas gab.

Nach gefühlten Stunden war die Folterei endlich vorbei.

Nachdem wir abstiegen und ich den Helm auszog, rollte eine Frage über meine Zunge: "Was findest du eigentlich so toll daran?"

Cole sah mich mit weichem Blick an: "Es ist so als würde man fliegen, unglaublich befreiend meiner Meinung nach."

Mein Puls spielte total verrückt und mir war unklar ob es an der Fahrt lag oder dem unmenschlichen Menschen vor mir. Ich schätzte mal Letzteres.

Nickend drehte ich mich zum Haus vor dem wir angehalten hatten: "Es ist sehr schön."

"Freut mich, dass du so denkst!", Cole ging auf die Tür zu und öffnete diese auch, "Komm, ich bin schon am verdursten."

Das Innere war kühl. Wir Beide zogen uns die Schuhe im sauberen Flur aus.

"Cole? Bist du das?", rief eine weibliche Stimme aus einem anderen Zimmer.

"Ja, Mom!", gab der Junge zurück und deutete mir an ihm zu folgen.

Ich tat dies und wir betraten ein scheinbares Wohnzimmer mit einer Frau auf dem Sofa, ein Buch in den Händen während Nachrichten im Fernseher liefen.

"Mom, dass ist Nathan. Nate, dass ist meine reizende Mutter!", gestikulierte Cole zwischen uns her.

"Guten Tag, Frau Walters!", sprach ich scheu.
Er hatte die atemberaubenden Augen definitiv von ihr.

"Schön dich kennen zu lernen Nathan, du kannst mich ruhig Rachel nennen!", bat sie fröhlich.

Ich lächelte zurückhaltend als Antwort. Sie wirkte sehr nett.

"Mom, wo ist Alex?", wollte Cole dann wissen.

"Im Garten, sie sollte eigentlich die Pflanzen gießen aber ich glaube das Mädchen sonnt sich lieber.", schmunzelte die Mutter mit einem tadelnden Unterton.

Die Sehensucht nach der Stimme meiner eigenen Mutter fuhr für einen Moment durch mein Kopf. Vergiss es, Nate.

"Ohh, ich habe eine Idee!", der Junge zog mich am Arm in die große Küche. Die Möbelierung war strahlend weiß.

Er füllte drei Becher mit kaltem Wasser.

"Ich bin ja ein sehr liebevoller Bruder.", kicherte Cole hinterhältig und hielt mir dann einen Becher hin, "Hier, der ist für dich."

Dankend nahm ich es an. Auch er trank eins der Becher leer.

Nachdem wir unsere Zwei  weg gelegt haben, griff seine Hand nach dem Letzten.

"Ich stelle dir jetzt meine kleine Sis vor und werde Etwas sehr sehr faules giesen.", sein Zwinkern sprach mehr als tausend Wörter.

Grinsend ging ich hinter ihm her, durch eine Tür aus Glaß in den grünen, blumigen Garten.

Auf einem Stuhl, direkt unter den Strahlen der Sonne, lehnte sich ein Mädchen mit schulterlangen, pastell-lilanen Haaren und einer runden Sonnenbrille auf der Stubsnase zurück.
Dank den kleinen Kopfhörern hörte sie nicht wie ihr älterer Bruder sich an ihre Seite schlich, um ohne zu zögern das Wasser aus dem Becher auf ihren Kopf zu schütten.

Ihr ohrenbetäubendes Kreischen vermischte sich mit seinem göttlichen Gelächter, wie verschiedene Wasserfarben auf einem Blatt Papier.

"Bist du bescheuert?!", die Jugendliche sprang auf, "Ich habe mein Handy in der Hosentasche!"

Cole legte gelassen seinen Arm um ihre schmalen Schultern und kam mit ihr wieder auf mich zu: "Ich habe dir doch von Nate erzählt, nicht wahr?"

Ihr nun nasser Kopf wand sich in meine Richtung: "Oh, dich gibt's also wirklich? Und ich dachte er hätte dich erfunden!"

Sie streckte ihre Hand nach mir aus: "Alex, Alex Walters. Mir gefallen deine Haare!"

"Danke, mir deine auch, Alex. Und ich heiße Nathan, Nathan Nestor.", mir fiel der schwarze Nagellack auf als ich ihre Hand schüttelte.

"Also Nathan, falls du kein Bock mehr auf diesen Idiot hier hast, kannst du immer gerne zu mir kommen!", schlug sie mit lauter Stimme vor.

Ich konnte mein Lachen nicht zurückhalten: "Oh, das werde ich, glaub mir."

Seine Schwester war mir jetzt schon zu tiefst symphatisch.

"Okay, das reicht mir jetzt aber!", Cole schob Alex zurück zum Stuhl, "Du, junge Dame, musst noch die Pflanzen giesen."

Sie streckte ihm als Antwort die Zunge raus, er hielt ihr den Mittelfinger hin und drehte sich dann lächelnd zu mir: "So, diesen Clown kennst du jetzt auch. Mein Dad ist noch auf der Arbeit, villeicht magst du ja bis zum Abendessen bleiben, dann würdet ihr euch auch kennen lernen!"

Ich meinte schlicht: "Falls ich die Zeit so lange mit dir alleine ertrage, warum nicht?"

Er biss sich kopfschüttelnd auf die Unterlippe: "Du bist der Teufel höchstpersönlich."

"Das höre ich nicht zum ersten Mal Cole Walters.", sagte ich selbstbewusst.

Wir sahen uns schweigend in die Augen. Die Funken zwischen uns sprangen achtlos herum.
Wäre jetzt ein guter Moment nach Instinkt zu handeln?
Bevor ich mich jedoch nach vorne beugen konnte, unterbrach uns Etwas, ein eiskalter Wasserstrahl.
In sekundenschnelle waren wir Beide klitschnass, von Kopf bis Fuß.

"Oopsie!", kam es schadenfroh von Alex, die einen grünen Schlauch in den Händen hielt.

"Schlaf heute Nacht lieber mit einem offenen Auge, du Hexe!", drohnte Cole mit bebender Stimme.

"Es tut mir Leid!", seine blauen Augen musterten mich besorgt.

"Mir nicht!", brüllte das Mädchen, "Rache ist mega süß!"

Ich lachte bloß: "Keine große Sache, es ist nur Wasser!"

Seine Mundwinkel erhoben sich leicht.
Er musterte intensiv mein Gesicht: "Irgendwie erinnert mich das gerade daran, wie wir uns kennen gelernt haben."

Ich konnte mein Grinsen nicht zurückhalten: "Gib mir lieber trockene Klamotten, anstatt jetzt noch sentimental zu werden."

Also führte der Junge mich zurück durch die Glastür, in den Flur und die Treppen hoch in sein eigenes Zimmer.
Es war durchschnittlich; blaue Wände, ein Bett in der einen Ecke, ein Schreibtisch in der Anderen, Schränke, ein Sofa und schlussendlich ein voller, bescheidener Bücherregal.
Was mir am Meisten auffiel war jedoch der starke Geruch nach ihm, ich liebte es.

"Lass mich raten du willst einen Hoodie?", der Gastgeber wühlte durch seinen Schrank.

Ich trat näher: "Ja, bitte."

Cole kramte einen Schwarzen heraus und hielt ihn mir hin: "Ist es nicht zu warm?"

"Nicht wenn man nass ist.", ich nahm ihm das Kleidungsstück aus der Hand, dabei fiel mir auf, dass er ebenfalls eine sportliche Jogginghose dazu gelegt hatte, und beobachtete, wie er für sich selbst ein Shirt raus suchte.

Er murmelte ein "Wo du Recht hast." und zog sich gelassen, mit einer schnellen Armbewegung, sein durchnässtes Oberteil über den Kopf.

Wie auf Kommando sah ich verschämt auf den Boden. Reiß dich zusammen Nate, in der Umkleide passiert sowas ständig, mach es nicht seltsamer als es ist!

Nach einem geistigen Arschtritt, blickte ich wieder auf.
Der junge Gott umfasste gerade einen weißen Stoff, doch meine Augen waren fixiert auf etwas Anderes an ihm.
Narben.
Eine lange Narbe jeweils unter seinen Nippeln, um genau zu sein.
Ein unangenehmer Schauer durchfuhr meine Haut.

"Was ist passiert?", hauche ich vorsichtig.

Er sah mich mit schiefem Blick an: "Wie bitte?"

Langsam aber sicher griff ich nach seinen Schultern, um ihn vollkommen in meine Richtung zu drehen: "Ich meine deine Brust."

Gänsehaut breitete sich unter meiner Berührung aus, seine Stimme wurde ängstlich: "Oh, fast vergessen."

In meinem Gehirn formten sich allerlei Vermutungen.

"Die Vergangenheit holt einen wohl immer nach, oder?", Cole atmete tief aus, wir standen uns so nah das ich sogar seinen zittrigen Atem spührte, "Bitte, hasse mich nicht nachdem ich dir die Wahrheit erzähle."

Meine Hände glitten hinunter zu seinen Händen: "Du kannst mir vertrauen, Cole Walters."

Er lächelte, aber es war kein glückliches Lächeln: "Coleen."

Ich drückte zärtlich seine Hände, seine Lieder schlossen sich.

"Mein Geburtsname ist Coleen Walters.", und es klickte, der Stein rollte, die Katze tapste aus dem Sack, "Ich bin als Mädchen geboren worden."

Seine Worte hingen in der dicken Luft.

"Es war der falsche Körper. Einfach falsch, so fühlte ich mich Jahre lang an, verstehst du?", mein inneres zog sich zusammen, "Ich war ein normales Kind, bloß etwas verwirrt. Warum bestimmten Farben dein Geschlecht? Warum erwateten sie von mir eine Prinzessin sein zu wollen? Nicht jedes Mädchen will eine Prinzessin sein, einige wollen Hexen sein und ich wollte halt lieber der Prinz sein.", müde öffnete mein Prinz wieder seine himmelblauen Augen, ich sah aufeinmal Welten in ihnen, "Und mein Name, oh Gott, habe ich ihn gehasst. Schon seid ich denken kann velangte ich von Leuten 'Cole' genannt zu werden, doch noch nie hat es sich so verdammt richtig angehört, wie als wenn er aus deinem Mund kommt.", deswegen hatte er sich für seine Schwester so einen geschlechtslosen Namen ausgesucht, in solch jungen Jahren.

Mein Blut kochte, nicht aus Wut sondern purem Respekt.

"Meine Teenage-Jahre waren deutlich schwieriger. So eine dunkle Zeit wünsche ich niemanden. Nate, ich habe mich so unbeschreiblich dreckig gefühlt!", einzelne Tränen floßen über seine Wangen, Tränen eines Kämpfers, "Die Brüste gehörten doch nicht mir, geschweige denn die Kurven und da unten fehlte mir auch was. Alles war einfach falsch!", er wurde lauter, "Schon damals war mir das Geschlecht meines Partners vollkommen egal, genau sowie mein Freundeskreis. Ich war mit Mädels und auch Jungs befreundet, sie sahen mich einfach als bisexuelles Mädchen, nicht unbedingt feminin aber trozdem ein Weib und ich hasste es.", sein Ausdruck war herzzerreißend, "Die Klos, die Umkleiden, die Periode, die Klamotten, alles wirkte so attackierend auf mich. Es hat eine ganze Weile gedauert bis ich es verstand, mich verstand. Mit siebzehn wusste ich schließlich, dass es noch Hoffnung gab. Ich war nicht ganz flasch. Zu aller Erst redete ich mit meiner Familie darüber, sie akzeptierten es, mich, ihren Sohn, ihren Bruden, ihren Jungen! Zu meinem achzehnten Geburtstag bekam ich neben Thorsten auch Testosteron.", nun verstand ich den Namen des Fahrzeuges und den Grund warum er so ein Familienmensch war, "Danach verabredete ich mich mit meinem damaligen besten Freund, welcher auch der Drummer meiner Band war und auch der Typ der meinen ersten Kuss gestohlen hatte, um ihm die Wahrheit als nächstes zu berichten."

"Das war also mit 'wahres Ich' gemeint.", nuschelte meine Wenigkeit, mehr zu mir selbst als zu ihm.

"Er wollte meinem 'wahren Ich' überhaupt keine Chance geben, Nate.", erklärte Cole dann, "Niemand aus meinem Freundeskreis wollte es, sie fingen an mich zu hassen, genau sowie der Rest der Schule. Alle hatten es auf mich abgesehen, von einem Tag auf den anderen. Ich galt plötzlich als totaler Freak, deswegen finde ich dich so interessant um ehrlich zu sein. Du scheinst stolz darauf zu sein als Freak durch zu gehen, dir sind die Anderen vollkommen egal, ich finde das cool, beneidenswert sogar.", seine Hände drückten dieses Mal meine, "Uhm, ich blieb für das ganze Jahr noch an der Schule, einfach um mich wirklich wohl in meinem Körper zu fühlen bevor wir umziehen würden und um an einer anderen Schule sofort als männlich angesehen zu werden. Dies war für mich erst seid einem Jahr Testosteron und einer Brustoperation möglich. Ich kam nach 'ner Weile eh gut mit dem Hass klar, irgendwann wird man immun dagegen, nahezu taub.", Ich wollte ihm sagen, wie wunderschön er doch war, doch lies ihn erst aussprechen, "Das ist meine Geschichte. Das bin ich. Es tut mir Leid, dass du es erst jetzt erfährst aber ich hatte-"

"Angst?", meine Finger liesen seine los, "Ist schon okay, Cole."

Der Prinz starrte mich unsicher an.

Behutsam hielt ich meine Fingerspitzen Millimeter entfernt von seiner Brust: "Dürfte ich?"

Er nickte, kaum vernehmbar.

"Diese hier.", ich lies meine Zeigefinger über seine Narben gleiten, "Machen dich zum stärksten Mann den ich kenne, das gleiche gilt für deine Vergangenheit. All die negativen Gedanken die deinen Kopf befallen haben, all die Beleidigungen die dir an den Kopf geworfen wurden, all das was dich damals schachmatt gesetzt hatte, macht dich zu der unfassbar starken Person die du heute bist."

Sachte entspannten sich seine angespannten Muskeln.

"Ich bin stolz auf dich, du hast Etwas unerträgliches bestanden und wenn dich das nicht zum Prinzen macht, weis ich auch nicht weiter.", fürsorglich legte ich meine rechte Hand an die Stelle, wo sein Herz schlug, "Das Ding da drin, ist aus purem gold und ich bedanke mich, dafür dass du es mir gezeigst hast."

Ein gebrochenes Schluchzen platzte aus seinen pinken Lippen.

"Ich bin auch ein ziehmlich starker Mann musst du wissen.", geschickt zog ich den immernoch nassen Hoodie aus und spiegelte Cole's Haltung.

Bei dem Anblick meiner Arme riss er seine Augen auf und fand seine Stimme wieder: "Nathan, warum?!"

Von den Schultern bis zu meinen Handgelenken waren deutlich alte Schitte zu erkennen. Offensichtliche Selbstverletzung.

"Diese Gründe klingen wohlmöglich total dämlich aber ich war jung und ziehmlich dumm. Ich habe nie Etwas für Irgendjemanden bedeutet. Meine Eltern haben mich nie geliebt, haben mich nur auf die Welt gebracht damit meine Oma zufrieden sterben konnte und so wenig Zeit, wie auch nur möglich mit mir verbracht. Ich kann mich nicht mal mehr an ihre Stimmen erinnern. Und als ich ihnen mit dreizehn meine Sexualität gebeichtet habe, wurde ich in ihren Augen noch unansehnlicher. Ihnen wäre es sicherlich gleich gewesen, wenn ich mich erschossen hätte.", sprach ich emotionslos, ich hatte ihnen schon genug nach getrauert, "Niemals gebraucht. Niemals gut genug. Zu nichts zustande. Falsch. So habe ich mich gefühlt bis ich sechzehn wurde, von da an habe ich mein Leben in meine eigenen Hände genommen, den Privatunterricht ausgenutzt um mit einem guten Durchschnitt in eine öffentliche Schule zu kommen und endlich alleine zu leben. Mir ist sehr wohl bewusst, dass ich in den drei Jahren auf eine schreckliche Art und Weise mit Problemen umgegangen bin. Ich werde es auch nicht rechtfertigen können, ich war einfach dumm, meine Dummheit hat zu sinnlosem Schmerz geführt und nun muss ich mit den Konsequenzen klar kommen, ende der Geschichte.", ich räusperte mich, "Aber du hast alles geändert. Für dich war ich Jemand, Jemand bewundernswertes, wertvolles, Jemand für den du gekämpft hast. Das bedeutet mir sehr viel, Cole, Worte sind nicht in der Lage es zu beschreiben."

Er nahm meine Hand in seine zitternde: "Ich weis nicht, wie ich reagieren soll."

Bevor ich darauf eingehen konnte, zog er mich aus dem Raum und in das Zimmer daneben, ein Bad.

Entschloßen drehte Cole die Dusche an, ohne meine Hand dabei los zu lassen: "Ist inszinierter Regen auch akzeptabel?"

Mein Herz hämmerte regelrecht aus meinen Brustkorb als mir klar wurde worauf er hinaus wollte.

"Solange du es bist.", erwiderte ich selbstlos und ehe ich mich versah befanden wir uns unter den tausenden kalten Tropfen der Dusche.

Langsam führte Cole mein Gesicht mit seiner freien Hand an seins heran.
Liebevoll presste er dann seine Lippen auf meine.
In diesem Moment gehörte ich ganz allein ihm. Alles an mir war seins; mein Herz, mein Kopf, mein Körper, alles.

Er löste sich von mir, um mir eine bestimmte Sache in's Ohr zu flüstern: "Du bist eine verfluchte Gottheit, Nate und ich liebe dich dafür."

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