▪ 59 ▪
Du
Ich hielt mir starr vor Angst die Hand vor den Mund. Das war nicht Yoongi. Das war eine komplett fremde Person in meinem Zimmer und zu meiner Überraschung, klang die Person weiblich.
"Ich weiß, dass du noch hier sein musst. Wo bist du, hm?", fragte sie. Die Frau hörte sich unheimlich glücklich an. "Unterm Bett?! Nein... Und was ist mit dem Schrank?", fragte sie. Ich hörte wie schleifend die Schranktüren aufgingen.
"Was ist das denn?", fragte sie plötzlich. Ich ging einen Schritt von der Tür und schaute mich um, während sie weiter sprach.
"Frauenkleidung? Was soll das?! Hast du mich betrogen?! Du verdammter Lügner! Jetzt komm raus!!!", brüllte sie. Ihre Stimme klang erst verwundert, dann traurig und dann nur noch sauer.
Für Notfälle
Meine Augen blieben an dem roten Knopf hängen. Ich rannte zu ihm, wobei meine nackten Füße auf die Fließen klatschten. "Ahhh~", sagte die Frau nur. 'Das Schloss! Die Tür ist nicht abgeschlossen!'
Ich sprang zur Tür und im gleichen Moment flog sie auf. Sie knallte gegen meinen Ellenbogen, doch ich stemmte mein ganzes Gewicht gegen sie. Ein schwarzer Stiefel drückte sich durch die kleine Ritze und ein Arm mit einem Messer streckte sich nach mir aus, jedoch konnte sie mich nicht sehen. Sie traf meinen Arm und meine Robe füllte sich mit Blut. Der Arm holte wieder nach mir aus, doch ich bückte mich und rammte meine Nagelfeile mit aller Kraft in den Stiefel. Sofort zogen sich Arm und Fuß zurück und ein greller Schrei füllte den Raum. Ich knallte die Tür zu und schloss ab.
"Du verdammtes Miststück! Jetzt komm da raus!", brüllte die Frau und fing an schreiend gegen die Tür zu hämmern. Ich ging einige Schritte zurück und fasste an meinen Arm, welcher noch immer nicht weh tat. Ich hörte lautes Getrampel und eine Tür die gegen die Wand schlug. "Hey! Nehmen sie ihr das Messer weg!", rief ein Mann. "Schatz?!", hörte ich wieder. "Yoongi...", hauchte ich und bekam Tränen in den Augen. "Yoongi....", sagte ich aufgelöst und sprang aus dem Badezimmer. Ich lief direkt in Yoongis Arme und blendete meine Umgebung ansonsten komplett aus. "Schatz... Alles ist gut... Shhh... .... Komm mit....", sagte er und zog mich aus dem Zimmer. "Noona, wie geht es dir?", fragte Namjoom, den ich jetzt erst registrierte, genau wie Jin. "Ich- Keine Ahnung. Mir geht es.... gut..", schluchzte ich und wischte meine Tränen weg. "Babe dein Arm...", sagte Yoongi und zog den Ärmel etwas hoch. Ich zuckte zusammen und quetschte seine Hand. "Autsch..", sagte ich heiser. "War sie das?", fragte Jin mich. "Ja.", sagte ich und setzte mich neben Yoongi hin. "Sollen wir eine Anzeige aufnehmen?", fragte ein fremder Polizist. Ich schaute mit großen Augen zu ihm hoch und fühlte, wie Yoongis Hand sich auf meinen Oberschenkel schlich.
"Der Ehemann dieser Dame lag auf ihrem Zimmer, bevor sie dort rein kamen. Sie ging davon aus, dass er noch immer dort wäre-" "Und ist durchgedreht, als sie Frauen Kleidung gesehen hat. Das konnte ich mir denken.", beendete ich. Der Polizist räusperte sich und nickte. "Dürfte ich mit ihr sprechen?", fragte ich und ließ alle für einen Augenblick sprachlos. "Bist du verrückt?", flüsterte Yoongi mir zu. "N-nun... Ich wüsste nicht, was dagegen spricht. Also...", sagte der Polizist. Ich stand auf und merkte Yoons nach meiner Hand greifen. Er stand auf und folgte mir zu der Dame.
Schon von weitem hörte man ihr lautes Weinen.
"Betrogen!! Er hat mich betrogen!...", rief sie.
"Entschuldigung...", sagte ich und bückte mich zu ihr, da sie auf dem Boden saß.
"DU! Du bist die Schlampe mit der mein Mann mich betrogen hat!", spuckte sie. Ich zog kurz meine Oberlippe nach oben und atmete dann tief durch.
"Ihr Mann hat sie schon mal betrogen?", fragte ich und legte meinen Kopf zur Seite. Die Frau brach zusammen. "Sie können nicht einfach in ein Zimmer kommen und jemanden mit einem Messer bedrohen. Ich werde Mutter, denken sie, da habe ich nichts besseres zu tun, als mit einem Fremden rum zu knutschen. Ich bin verheiratet und sie, sollten ihren Frust nicht an anderen auslassen.", sagte ich. Die Frau begann noch stärker zu weinen. "Wer sind sie, dass sie sich von einer Person so verändern lassen?", sagte ich und stand wieder auf. Ich drehte auf meinen Hacken um und ging wieder. Ich kochte vor Wut. Normalerweise zeigte ich Verständnis oder Angst, aber jetzt spürte ich nur Wut. Ich hatte ein Kind zu beschützen und wäre ich nicht so aufmerksam, hätte ich das fast wegen einer verbitterten Dame verloren. "Schatz.", sagte Yoons und hielt mich am Arm fest. Er hielt mir eine Flasche Wasser vor die Nase und ohne ein Wort nahm ich sie und trank sie in einem Zug aus.
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