Ich wusste nun... / Kapitel 24

Cara's POV:

Ja, ich wusste nun, was ich für den Idioten, der mich damals betrogen hatte, während ich und viele Hundert Menschen im selben Raum waren, empfand.

Ich wusste nun, welche starken Gefühle, für diesen Idioten, in mir existierten.

Ich wusste nun, dass ich diesen Idioten, wieder in meinem Leben haben wollte.

Ich wusste nun, dass er wieder an meiner Zukunft teilhaben durfte.

Ich wusste nun, nachdem wir den Ganzen Tag zusammen verbracht hatten (Inklusive Ella!), wie sehr ich ihn liebte. Immer noch.

Nur leider wusste ich immer noch nicht, ob er nur ein Teil meiner Zukunft sein durfte, oder ob er diese zu einem relativ großen Teil selbst mitgestalten sollte. 

Plötzlich kam mir der Ratschlag, den ich erst gestern morgen Ella gegeben hatte, wieder in den Sinn. Und ich merkte nun, wie sehr dieser in viele Situationen passte. Auch für mein eigenes Leben.

"Aber das ist auch eine schwerwiegende Entscheidung. Da ist klar, dass man sie nicht zwischen Tür und Angel trifft. Meinst du nicht, sie sind stolz darauf, dass Du dir ganz genau und gewissenhaft darüber Gedanken machst, wie Du dein zukünftiges Leben verbringen magst?"

Ich konnte also doch ganz gut eigene Lösungen, oder eher gesagt, Lösungswege, für meine Probleme finden.

Ich beschloss, mir für die Entscheidung wirklich einmal soviel Zeit zu nehmen, wie ICH ALLEIN für diese Entscheidung eben brauchte. Wenigstens einmal, wollte ich die, für mich, passende Entscheidung treffen. Genau und Gewissenhaft. Und Überlegt.

Tut mir Leid, Tray. Da musst Du dich jetzt etwas gedulden.

Ich lag quer in meinem Bett und schaute die Zimmerdecke an. Und überlegte. Konnte man nicht einmal die nervigen Gedanken abschalten?

Wohl nicht. Ich schaute auf mein Handy, nur, um die Uhrzeit festzustellen. 03:42 - na super. Ich schaltete meine Nachttischlampe aus. War die jetzt die ganze Zeit eingeschaltet? Das Letzte Mal, als ich auf die Uhr gesehen hatte, war es 20:12 gewesen. Wieso war die Zeit so schnell vergangen? Wieso war Ella noch nicht bei mir gewesen? Normalerweise schaute sie immer nach mir, wenn ich mich länger nicht blicken ließ. Und andersherum genauso, ich schaute auch immer nach, wenn ich länger Nichts von ihr gehört hatte.

So auch jetzt. Sie schlief wahrscheinlich schon, aber ich musste mich vergewissern, ob sie nicht doch irgendwo bewusstlos herumlag.

Tat sie nicht. Sie lag seelenruhig schlafend in ihrem Bett und schlunmerte. Also tapste ich wieder zurück, machte noch einen Zwischenstopp auf der Toilette und in der Küche, um etwas zu Trinken und legte mich danach wieder in mein Bett. Komischerweise schlief ich auch direkt ein. Bis um 5:50 mein Handy vibrierte. Verschlafen schaute ich nach, wieso es das tat. Ich war deshalb nur wach geworden, weil es unter meinem Kopf gelegen hatte, normalerweise bekam ich das sonst nicht mit, wenn ich wirklich mal schlief.

Tray: Hey, Cari. Schläfst Du? Ich weiß noch früher... da konntest Du nie wirklich gut Schlafen. Und weil ich es gerade nicht kann... weil ich an Dich denken muss... dachte ich, ich schreib' Dir mal. Falls Du aber schlafen solltest, dann schlaf gut.

Cari: Tray! Ich bin wach. Ich kann tatsächlich immer noch nicht wirklich gut schlafen. Aber vielleicht liegt es daran, dass Du ebenfalls in meinen Gedanken unterwegs bist...

Erst nach dem Absenden dieser Nachricht, merkte ich, was ich dort geschrieben hatte. Und WEM!
Aber wie sagt man immer: Die ehrlichsten Gespräche fanden nach Mitternacht statt. Also: Here we go!

Sofort vibrierte mein Handy wieder. Ich stellte die Einstellung auf Stumm. Irgendwie hatte ich Angst, Ella dadurch sonst aufzuwecken. Was eigentlich Quatsch war, aber belassen wir es dabei.

Tray: Cari. Bin ich froh, dass du antwortest. Wäre wohl sonst ziemlich peinlich geworden, morgen früh... Oh. Eher heute früh.😅

Cari: Wieso denn peinlich? Ich finde, es ist schön, mit einer Nachricht geweckt zu werden.😊

Tray: Da hast Du Recht. Können wir uns zum Frühstück sehen? Ich würde gerne nochmal persönlich mit Dir Reden. Geht das? Bitte?

Cari: Nur wenn Du die Brötchen mitbringst.😉 Gute Nacht, Tray. Ich vermisse Dich.

Scheiße, Cara!

Tray: Geht klar. Ich vermisse Dich auch. Gute Nacht.

Tray: Ich hoffe, Du liest das, wenn Du nachher aufwachst:

Tray: Ich liebe dich, Cari.

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