Bob und Holly - Ein Traum(hunde)paar / Kapitel 9

Cara's POV:

Ich konnte nach dem Treffen mit Ella nun mit hundert prozentiger Sicherheit sagen, dass sie ein tolles, aufmerksames, lustiges, aufgeschlossenes und ehrliches Mädchen war. Es hatte sehr viel Spaß gemacht, mit ihr zusammen zu sitzen und zu lachen. Auf dieses Mädchen konnte man zählen, das wusste ich nun.

Das Treffen war nun zwei Tage her, mit Ben schrieb ich jeden Tag. Zu einem weiteren Treffen, war es bisher leider nicht gekommen.

Mom war seit gestern wieder Zuhause, sollte sich allerdings noch schonen. Aber ich meine, Hallo? Man hatte es hier mit meiner Mom Marie George zutun! Die Frau konnte niemals still sitzen und musste immer irgendwas zutun haben. Und das schien sie auch für andere zu entscheiden. Ständig hieß es; "Cara, mach mal das.", "Cara. Ich habe dir doch vor zehn Minuten gesagt, dass du dieses und jenes noch machen sollst!".

Nun saß ich mal fünf Minuten auf dem Sofa und schrieb wieder mit Ben, als ich Mom schon wieder etwas rufen hörte. "Cara? Warst du schon mit dem Hund draußen?", gute Idee, danke Mom! "Nein, mache ich aber jetzt.", rief ich und schickte Ben eine Nachricht mit dem Inhalt, dass ich jetzt mit Bob spazieren gehen würde und ob wir ihn und Holly abholen sollten. Seine Antwort kam prompt, in Form eines Bildes.

Eines Bildes unserer Haustür von draußen. Super. Woher wusste er das jetzt schon wieder vor mir? "Bobby, komm. Wir wollen rausgehen!", rief ich den Hund, der sofort angelaufen kam.

Ich hakte die Leine in sein Halsband, zog mir eine Jacke und Schuhe an und marschierte nach draußen, Bob war dort natürlich schon. "Hey!", wir umarmten uns und begrüßten den Hund des jeweils anderen. Bob und Holly schienen sich bisher auch gut zu verstehen.

"Wo gehen wir lang?", fragte ich und ließ die Leine locker, damit Bob etwas mehr Freiraum zum Laufen hatte, Ben tat es mir gleich, da Holly unbedingt auf der selben Höhe, wie Bob, laufen wollte.

"Feldmark?", ich stimmte zu und wir bewegten uns in Richtung der Felder.

Mom, Bob und ich wohnten ländlich. Gegenüber unseres Hauses, sah man nur Felder. Mit Mais oder Weizen bestellt. Wenn man der Straße, mit dem passenden Namen "Feldlichsweg", bis zum Ende folgte, kam man an einen Badesee, der noch nicht von vielen anderen entdeckt wurde. Um den See herum, war Waldgebiet, welches nicht zum Pilze sammeln erlaubt war.

Wenn man dem "Feldlichsweg" nach rechts bis zum Ende folgte, kam man an eine Art Ortsmitte, mit Geschäften.
Als wir in der Feldmark ankamen, ließen wir die Hunde von der Leine. Bob und Holly fingen sofort an, miteinander zu spielen. Ben und ich trotteten hinterher und unterhielten uns über unwichtige Dinge.

Als wir nach einer Stunde wieder aus der Feldmark kamen, liefen wir zur Eisdiele. Dort bekamen die Hunde sogar etwas zu trinken und wir bestellten uns einen Eisbecher, welchen unbedingt Ben für mich bezahlen wollte. Und davon konnte ich ihn auch die ganze Zeit nicht mehr abbringen.

Genüsslich schlabberten die Hunde ihr Wasser und wir löffelten zufrieden unser Eis, als Ben ein Thema anschnitt, mit dem ich nicht gerechnet hatte. "Du, dieser Kuss im Krankenhaus, der war toll, weißt du?", beschämt schaute er zu Holly und Bob und streichelte beide. "Finde ich auch.", sagte ich und lächelte. "Hat er dir etwas bedeutet?", kurz schaute er in meine Augen, was ein böser Fehler war, da ich meinen Blick von seinem nicht mehr los bekam.

Seine grünen Augen verschmolzen quasi mit meinen blauen. Auf ein Mal fing er an, über beide Ohren zu grinsen. Ich hatte wohl ganz leicht genickt. "Mir auch.", sagte er und hauchte mir einen Kuss auf den Mund. Okay, damit war klar; Ich habe genickt und somit seine Frage, ob mir der Kuss etwas bedeutet hatte, bestätigt. Mein Herz war also schneller als mein Verstand gewesen.

Mir ging jetzt allerdings etwas durch den Kopf. Dieses "Ich mag dich, Cari.", vor zwei oder drei Tagen, hatte also mehr zu bedeuten gehabt, als ich es zuerst gedacht hatte. Hoffentlich fühlte er sich nicht verarscht, weil ich ihm immer nur zustimmte und auf seinen nächsten Schritt zu warten schien. Ich selbst war noch keinen einzigen Schritt auf ihn zugegangen...

Wenn ich also wirklich etwas für ihn empfand, musste ich das schleunigst ändern, bevor er seine Meinung ändert, oder seine Gefühle für mich dadurch beeinträchtigt, beziehungsweise beeinflusst werden.

Aber empfand ich denn überhaupt etwas, für den Jungen, mit den stechend grünen Augen, dem markanten Gesicht und dem wundervollen Charakter? Ich musste es heraus finden, aber "leider" war das nur mit einer bestimmten Sache möglich...

"Wollen wir Bob nach Hause bringen und du kommst noch mit zu mir?", fragte Ben und riss mich damit aus meinen Gedanken.

Zum Glück, denn ich hatte eine blöde Angewohnheit, mich so in meiner Gedankenwelt zu verhäddern, dass ich manchmal ewig - und zwar wirklich ewig - brauchte, um dort wieder heraus zu finden. Einmal hatte es fast ganze drei Tage gedauert, weshalb Mom auch immer Angst hatte, wenn ich in Gedanken versunken war.

"Können wir gerne machen.", Ben bezahlte, während ich schon mal die Hunde nahm und aus der Eisdiele lief.

Ich stand eine Weile einfach nur so da und wartete auf den Jungen, der anscheinend etwas für mich empfand, als dieser mich von hinten umarmte. "Na?", flüsterte er und wieder hauchte er mir einen Kuss auf die Wange. Ich glaube, langsam konnte man diese Vermutung bestätigen, dass es so war und ich einen Verehrer besaß.

"Hey.", flüsterte ich zurück und spürte sein Lächeln. Er löste sich von mir und wir liefen händchenhaltend, jeder einen Hund an der jeweils anderen Hand, zu mir nach Hause. Ich schloss die Tür auf und brachte Bob hinein. "Mom? Alles klar bei dir?", fragte ich und wartete auf eine Antwort. "Ja, Schatz. Alles Gut.", sagte sie. "Ich gehe noch mit zu Ben, ist das in Ordnung?", sie stimmte zu und ich schloss die Tür wieder.

"Jetzt habe ich Zeit für dich!", lachte ich und lief die Mamortreppe, die zu unserer Haustür führte, hinunter. Ben stand im bunten Vorgarten, der mit Blumen in allen erdenklichen Farben bestückt war.

"Das freut mich sehr, Cara Marlene George.", lachte er nun auch. Ich stand auf der letzten Stufe, Ben lief auf mich zu, drei Schritte und schon stand er vor mir. Endlich waren wir mal gleich groß! Er legte seine Hände an meine Taille. Und - wie sollte es anders kommen? - küsste mich auf den Mund.

Es war der erste Kuss mit ihm, den ich erwiderte. Und es war der erste Kuss mit ihm, der die Schmetterlinge in meinem Bauch toben ließ. Ich schloss die Augen, legte meine Arme um seinen Nacken und genoss das Tanzen der Schmetterlinge.

Als er sich von mir löste, blieben wir noch ziemlich lange so stehen und schauten uns in die Augen, der Blick wieder ineinander verhakt. Die Farben unserer Augen, verschmolzen, zu einer ganz eigenen Farbe.

"Komm, Cara.", flüsterte er, hielt meine Hand und ich hüpfte, wie ein kleines Kind, die letzte Stufe hinunter.
Den ganzen Weg über, hielten wir unsere Hände, die ineinander verschränkt waren. Immer wieder hielt er an, um mich zu küssen und jedes Mal erwiderte ich den Kuss.

/1184 Wörter. :)

Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top